Don Bosco Magazin 5/2012

Familie in Rumänien
Die Kinder in Constanza


Weltweit
Ghana: Von der Straße
zum Taferlklassler


Kinderseite
Wünsche für alle
Kinder dieser Welt


Weltweit
durchstarten
Berufsausbildung bei Don Bosco


Die christliche Zeitschrift
für die ganze Familie


5/2011


02Z030224S Österreich




5/2011


I m B l I c k p u n k t
4 Das panoptikum aus der Welt der kirche


t h e m a
6 erfolgsrezept zum Beruf


Eine fundierte Ausbildung ist für Jugendliche aus
armen Verhältnissen die große Chance auf eine
bessere Zukunft.


12 profit und hilfe hand in hand
Ein außergewöhnliches Projekt: Die Grohe-Wasser-
Akademie im Don Bosco Institute in Mumbai vereint
soziales Engagement und wirtschaftliches Interesse.


F a m I l I e
14 Die kinder in constanza


Im Schatten riesiger Kühltürme haben Rumäniens
Kinder aus der Plattenbausiedlung ICAR Platz zum
Spielen.


18 ausgesprochen: Zeitreisen, Weltreisen
Religionsjournalistin Monika Slouk schreibt, was sie
in ihrem turbulenten Alltag als berufstätige Familien-
mutter erlebt und was sie über aktuelle Fragen in der
Gesellschaft denkt.


m I t t e n D R I n
20 Gott und Götze


D O n B O S cO
22 Von der Straße zum taferlklassler


Alphabetisierung ist die Grundvoraussetzung für eine höhere
Schulausbildung. In Ghana werden Straßenkinder dazu ermu-
tigt, lesen und schreiben zu lernen.


26 24 Stunden: unser herz ist offen
Die beiden Salesianer Praveen Antony (25) aus Indien und
Simplice Tchoungang (30) aus Kamerun leben als Missionare
in Wien.


27 Don Bosco aktuell
Nachrichten aus der Don Bosco Familie


33 typisch du!
Happy birthday! Was wünscht du dem Don Bosco Haus zum
25. Geburtstag?


22
eine große chance: Jugendliche, die im indischen Kastensystem
ganz unten stehen, erhalten bei den Salesianern die Möglichkeit
zu einer guten Ausbildung. Viele nützen sie.


Bildung als Ziel: Kleine Taferlklassler in Ghana sind oft auch
Straßenkinder. In ihren Familien und in der Gesellschaft ist es
nicht selbstverständlich, dass man lesen und schreiben lernt.


6


2 DOnBOScOmagazin 5/2011




unterwegs mit zwei missionaren in Wien:
Sophie Wöginger erfuhr mehr über Yoga, das
Handeln auf Marktplätzen und über die Bürokratie
in Österreich.


B u n t e S
34 kinderseite


Steffi und Tobi schauen sich um, wie Kinder
anderen Kindern helfen können.


36 Ratgeber
Sie fragen, unsere Experten antworten.


37 preisrätsel
Gewinnen Sie mit unserem Rätsel einen Don
Bosco Abreißkalender 2012.


38 Rezept
Chupe de pescado – Fischsuppe aus Peru


39 Service
Don Bosco Shop, Vorschau,
Impressum


26


Liebe Leserin, lieber Leser!
Damit das Leben gelingt, braucht es ein wenig mehr als nur Essen und
Trinken. Für viele Menschen ist aber der Kampf um diese elementaren
Güter schon so anstrengend, dass keine Kraft mehr bleibt für andere
Dinge.


Don Bosco hat diese Zusammenhänge gekannt. Er holte die Kinder und
Jugendlichen aus ihren elenden Verhältnissen heraus, er befähigte sie
durch Spiel und Freude zu sozialem Verhalten und brachte ihnen bei,
was sie zum Leben brauchten: Lesen, Schreiben, einen Beruf, aber auch
Feiern, Beten, Lieben, …


Nichts anderes versuchen Salesianer auf der ganzen Welt auch heute.
Von Beispielen in Indien und in Vietnam berichten wir in diesem Heft.


Die Salesianer haben als internationale Gemeinschaft die Möglichkeit,
dort zu helfen, wo Hilfe am meisten gebraucht wird. So tragen sie dazu
bei, dass das Leben junger Menschen auch in anderen Teilen der Welt
gelingen kann.


In dankbarer Verbundenheit grüßt Sie ganz herzlich
Ihr


Pater Josef Vösl SDB
Chefredakteur


P.S. Wir sind gespannt auf Ihre Meinung!
Schreiben Sie uns an magazin@donbosco.at


DOnBOScOmagazin 5/2011 3


Inhalt




4 DOnBOScOmagazin 5/2011


Sieben Schicksale – sieben Schatten


Das Risiko, im Straßenverkehr tödlich zu verunglücken, ist bei jungen


Fahranfängern bedeutend höher als bei anderen Verkehrsteilnehmern.


47 Jugendliche im Alter zwischen 15 und 24 Jahren sind im ersten Halb-


jahr im österreichischen Straßenverkehr tödlich verunglückt. Um das


Bewusstsein für die Problematik zu schärfen, startete der ÖAMTC


die Kampagne „7 Schicksale – 7 Schatten“: „Möglichst viele


Jugendliche sollen für das Thema sensibilisiert werden und im


besten Fall sicherheitsbewusster handeln“, erklärt ÖAMTC-


Generalsekretär Oliver Schmerold das Ziel der Initiative.


Die Gesamtzahl setzt sich laut unhcR zusammen
aus 15,4 millionen Flüchtlingen, 27,5 millionen
Binnenvertriebenen, die aufgrund von konflikten in
ihrem eigenen land heimatlos wurden, und nahezu
850.000 registrierten asylsuchenden, 20 prozent
davon befinden sich alleine in Südafrika. Weltweit
wurden 15.500 asylanträge von unbegleiteten min-
derjährigen gestellt. Sie stammen zumeist aus So-
malia oder afghanistan. manche Flüchtlinge sind
seit mehr als 30 Jahren im exil. afghanen, die be-
reits vor dem sowjetischen einmarsch 1979 flohen,
stellten sowohl 2001 als auch 2010 ein Drittel der
Flüchtlinge weltweit. (kap)


43,7
Millionen


Flüchtlinge


Ich hatte die Gefahr im Nacken


Sarah war im zweiten Lehrjahr. Im Fri-
seursalon, in dem sie arbeitete, war sie
bei den Kolleginnen, beim Chef und bei
allen Kunden/innen sehr beliebt, vor
allem wegen ihres herzlichen und hu-
morvollen Wesens. Auch für ihre Eltern,
Geschwister und Freunde war sie im-


mer da. Sie hatte bereits Geld angespart für den Führer-
schein, den sie bald machen wollte.


Oft traf sie sich mit ihren Freundinnen und am Wochen-
ende ging sie gerne auf Partys, Bälle und Konzerte. Sie
freute sich schon auf ihren 17. Geburtstag, in genau ei-
nem Monat, drei Tage vor Weihnachten.


Am Freitag, den 21.11.2008, war sie mit Freunden aus-
gegangen und sie wollten noch weiter zu einer Geburts-
tagsfeier. Sie stieg mit ihrer Freundin Melanie in das
Auto von zwei bekannten Burschen, die gerade erst den
Führerschein gemacht hatten. Es war die erste Nacht, in
der es auf dieser Straße etwas eisig war. Der Fahrer hat-
te nichts getrunken und er fuhr vorsichtig, nur mit ca. 50
km/h. Die neue Musikanlage im Auto hatte einen tollen
Sound. In einer starken Linkskurve kam der Lenker ins
Schleudern und sah noch die Lichter des entgegenkom-
menden Autos. Ein Knall, danach wurde es plötzlich dun-
kel und es herrschte Totenstille. Leider hatte der Fahr-
zeughalter die rückwärtigen Kopfstützen abmontiert und
auch die schwere Bassbox (Subwoofer) im Kofferraum
nicht angeschraubt. Die Box wurde nach vorne geschleu-
dert und sie war viel stärker gebaut als das Genick von
Sarah und ihrer Freundin Melanie. Sie hatten nicht den
Funken einer Chance und jede Hilfe kam zu spät.


Die anderen Fahrzeuginsassen blieben unverletzt.


Sarah, fast 17 Jahre




DOnBOScOmagazin 5/2011 5


Im Blickpunkt


Fo
to


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ho


to
ca


se


Wussten Sie schon, ...
… dass die rö-
mischen Verkehrsbe-
triebe ATAC eine Milli-
on Bus- und U-Bahn-
Fahrkarten mit dem
Konterfei von Papst


Johannes Paul II. (1978-2005) für einen guten Zweck
verkaufen. 30 Cent pro Fahrschein kommen der Renovie-
rung des Sozialzentrums der Caritas am Bahnhof Termini
zugute.


… dass die Vatikanzeitung „Osservatore Romano“
seit 150 Jahren besteht? Auch der Papst liest die Zeitung,
die in einer Auflage von rund 100.000 Exemplaren er-
scheint – seit 1971 übrigens auch in deutscher Sprache.


… dass die Bibel – oder zumindest einzelne Bücher
daraus – in 2.527 Sprachen der Erde übersetzt worden ist.
Die komplette Bibel liegt nun in 469 Sprachen vor. Zu den
neuen vollständigen Übersetzungen zählt die Ausgabe in
Tschuwaschisch – einer autonomen Teilrepublik Russ-
lands, deren Bevölkerung überwiegend der russisch-ortho-
doxen Kirche angehört.


So könnte laut der Wiener Religionssoziologin Regina
Polak der typische Jugendliche in Österreich seine Reli-
giosität beschreiben. Nach der Jugend-Wertestudie
blieb der Gottesglaube unter den Jugendlichen seit dem
Jahr 1990 stabil. Polak, vom Institut für praktische
Theologie, spricht daher nicht von einer „Gotteskrise“
unter Österreichs Jugend, wohl aber von einer „Praxis-
krise“. Religion sei keine alltägliche Lebenswirklichkeit
mehr, in die man hineinwächst oder -wachsen muss.
Unverändert wichtige „Bastionen“ gelebten und erleb-
ten Christentums sind auch für junge Leute die Lebens-
wenden: 73 Prozent halten eine religiöse Feier bei einer
Geburt für wichtig, 70 Prozent bei der Eheschließung,
79 Prozent bei einer Beerdigung.
und die vergleichsweise hohen Zustimmungsraten zu
Gott?
Auch hier gelte es, zu differenzieren, so die Wie-
ner Theologin. Gott werde von Jugendlichen tendenziell
als höheres Wesen definiert, das im Inneren des Men-
schen oder aber in der Natur anzutreffen ist. Wie könn-
ten Kirchenverantwortliche bestmöglich auf die Distanz
vieler Jugendlicher zu Glauben und Kirche reagieren?
Der erste Schritt wäre es laut Regina Polak, die Situati-
on heutiger junger Menschen wahrzunehmen.


„Lobbyarbeit“ der Kirchenleitung zugunsten von Jugend-
belangen wäre eine Möglichkeit. Würden Verantwortliche
etwa für junge Leute in prekären Arbeitsverhältnissen
oder für Jugendliche mit Migrationshintergrund als
Sprachrohr im öffentlichen Raum fungieren, würde dies
von Jugendlichen durchaus wahrgenommen, ist sich die
Theologin sicher. (kap)


Ich glaube an Gott, bin aber nicht religiös




Erfolgsrezept
zum Beruf


Wer im indischen Kastensystem ganz unten steht, dessen Weg scheint vorge-
zeichnet: kaum eine Chance auf gute Schulbildung, ein harter Job als Tagelöhner
oder Haushaltshilfe und ein Leben in Armut. Doch die Salesianer Don Boscos
setzen sich dafür ein, Jugendliche aus dieser Sackgasse zu befreien: Mit Don Bosco
Tech betreiben sie ein Netzwerk aus Berufsbildungszentren im ganzen Land.


text: Annegret Spitz; Fotos: Andreas Mesli




Thema


In den Berufsbildungszent-
ren von Don Bosco tech er-
halten auch mädchen die
chance, eine qualifizierte
ausbildung zu machen.


DOnBOScOmagazin 5/2011 7




atalis fährt ihren Computer in der Agrarbehörde in
Shillong, Nordostindien, hoch und klemmt sich hinter
das Telefon. Ihr Arbeitstag als Verwaltungsangestellte
beginnt. Für die junge Frau ist ihr Arbeitsplatz immer
noch ein kleines Wunder. „Ich konnte es kaum glau-
ben, als ich die Zusage bekam“, erklärt sie. „Das ist für
mich so, als ob ein neues Leben beginnen würde.“


Vor wenigen Jahren noch schienen ein gut bezahlter Job in unerreichbarer
Ferne und ein Leben in Armut vorgezeichnet zu sein. Doch Natalis hatte
Glück. Ihr Leben, das am Anfang unter keinem guten Stern stand – sie
selbst musste ihren Eltern, beide Tagelöhner, früh bei der Arbeit helfen
und konnte lange Zeit keine Schule besuchen – hat eine entscheidende
Wende genommen. Was den Unterschied gemacht hat? „Meine Ausbil-
dung“, meint die 20-Jährige ohne zu zögern. „Hätte ich bei Don Bosco
nicht die Möglichkeit bekommen, eine Schule zu besuchen und anschlie-


N


8 DOnBOScOmagazin 5/2011




ßend noch eine Ausbildung in der Verwaltung zu machen, würde sich
mein Leben zwischen Putzeimer und Wäschezuber abspielen.“


Natalis lebt auf dem Land in Nordostindien nahe der Stadt Shillong. Hier
leben auch ihre Eltern und ihre drei Geschwister. „Als ich klein war, ar-
beitete mein Vater als Tagelöhner in der Landwirtschaft. Er verdiente fast
nichts, aber es hat zum Sattwerden gereicht.“ Natalis besuchte die Schule,
bis eines Abends ihr Vater schwer verletzt nach Hause getragen wurde. Er
hatte sich bei der harten Arbeit schlimme Verletzungen zugezogen. „Von
diesem Tag an war er bettlägerig. An Arbeiten war nicht mehr zu denken“,
erzählt Natalis. Sie brach die Schule ab, um zum Familienunterhalt bei-
zutragen. Sie war gerade elf Jahre alt und besuchte die fünfte Klasse. Als
Haushaltsangestellte in fremden Häusern schuftete sie von frühmorgens
bis spät am Abend. „Kochen, waschen, putzen und nebenbei die Kinder
zu versorgen, das waren meine Aufgaben.“ Je schwerer die Arbeit war,
desto mehr schwor sich Natalis, irgendwann einen Ausweg aus diesem
Leben und der Armut zu suchen. „Aber ich hatte ja nicht einmal eine ab-
geschlossene Schulbildung.“


Per Zufall lernte das Mädchen über eine Nachbarin die Salesianer Don
Boscos kennen. „Plötzlich bot sich mir die Möglichkeit, schulische Brü-
ckenkurse zu besuchen. Täglich zwei Stunden besuchte sie die Schule
und erledigte die Hausarbeiten in Nachtschichten. Trotz der Belastung
zahlte sich ihr Engagement aus und so holte sie in kürzester Zeit ihren
Schulabschluss nach.


Dann fand ihr älterer Bruder einen besseren Job, sodass die Familie nicht
mehr auf ihr Gehalt angewiesen war. „Ich habe direkt einen Ausbildungs-
kurs im Bereich Verwaltung an der Don Bosco Technical School begonnen
und konnte im angeschlossenen Wohnheim wohnen.“ Sie zahlte keinen
Cent für Ausbildung und Unterkunft und machte zwei Jahre später einen
sehr guten Abschluss. „Zum Glück habe ich bei Don Bosco auch gelernt,
wie ich mich bewerbe. Und über verschiedene Praktika während der Aus-
bildung konnte ich ja schon Kontakte zu einigen Firmen knüpfen und in
den Arbeitsalltag reinschnuppern“, erklärt sie.


Je schwerer die Arbeit war,
desto mehr schwor sich Natalis,
einen Ausweg aus diesem Leben
in Armut zu suchen.
Jugendliche, die
eine ausbildung bei
Don Bosco tech
gemacht haben,
finden meist schnell
einen Job, weil die
ausbildung praxis-
nah ist und allen
anforderungen des
modernen Berufsle-
bens entspricht –
etwa was computer-
kenntnisse betrifft.


DOnBOScOmagazin 5/2011 9


Thema




Ein Netzwerk, das den Start erleichtert
Pater Joseph Aikarachalil sind Erfolgsgeschichten wie die von Nata-
lis nicht fremd. Zehntausende Jugendliche verlassen jährlich die 125
Don Bosco Berufsbildungszentren in 25 verschiedenen indischen Bun-
desstaaten, mit einem Zeugnis in der Hand und dem Job schon in der
Tasche. Das Erfolgsrezept, das dahinter steht? „Als Netzwerk sind wir
wesentlich stärker, als wenn jedes Ausbildungszentrum für sich allei-
ne arbeiten würde. Wir sind nach dem Staat der größte Bildungsträger
im Land und dementsprechend bekannt. Die Unternehmen schätzen
die große Praxisnähe unserer Schüler“, erklärt P. Joseph. Er leitet seit
vier Jahren Don Bosco Tech India, ein Netzwerk, in dem sich alle Don
Bosco Berufsbildungszentren Indiens vereinen. „Wir sind ein gefragter
Partner für Unternehmen und Regierung. Es fehlt vielerorts an Fach-


Don Bosco Tech
ist nach dem Staat
der größte
Bildungsträger in
Indien – ein
Netzwerk, das gut
funktioniert.


Die ausbildung bei den Salesianern
Don Boscos verfolgt einen ganzheitli-
chen ansatz: Sie soll nicht nur fachlich
qualifizieren, sondern auch Spaß ma-
chen und Sozialkompetenzen fördern.


10 DOnBOScOmagazin 5/2011


Thema




kräften. Frühzeitig beziehen wir Unternehmen mit ihrem
Know-how in die Ausbildung mit ein, und davon profitieren
beide Seiten: Die Unternehmen achten auf die Kenntnisse
und Fähigkeiten, die wichtig sind, und unsere jungen Leu-
te knüpfen frühzeitig Kontakte. Das erleichtert später den
Sprung in den Arbeitsmarkt.“ Toyota, Siemens oder auch
der deutsche Sanitärhersteller Grohe sind wichtige Partner
von Don Bosco Tech India. Mit dem indischen Ministerium
für ländliche Entwicklung führt das Netzwerk seit 2010 ein
umfangreiches Programm für die berufliche Qualifizierung
und Arbeitsmarktintegration Jugendlicher aus ländlichen
Regionen durch. Innerhalb von zwei Jahren sollen zusätz-
lich 50.000 junge Männer und Frauen in Kurzzeitschulun-
gen ausgebildet werden.


Eine Chance für die Chancenlosen


Und das Besondere an der Ausbildung bei Don Bosco? „Wir
verfolgen einen ganzheitlichen Ansatz. Das heißt, dass die
jungen Auszubildenden bei uns nicht nur Fachkenntnisse er-
werben, sondern auch Sozialkompetenz“, erklärt P. Joseph.
Die Förderung der Persönlichkeitsentwicklung ist ein zentra-
les Anliegen der Don Bosco Pädagogik und fester Bestandteil
des Unterrichts. Das Selbstwertgefühl, das gerade bei jungen
Menschen, die in der indischen Gesellschaft benachteiligt
werden, extrem geschwächt ist, wird gestärkt. Andere The-
men sind Verantwortungsbewusstsein, Konfliktbewältigung
oder Teamarbeit. „Diese Eigenschaften helfen den Jugendli-
chen nicht nur in ihrem privaten Umfeld, sondern sind wich-
tige Charaktereigenschaften, die Unternehmen bei ihren Mit-
arbeitern schätzen. Sportliche und spielerische Aktivitäten
in der Freizeit ergänzen das Programm. Und Vorrang haben
immer die jungen Leute, die andernorts kaum Möglichkeiten
auf schulische oder berufliche Bildung haben.


Zuversichtlich in die Zukunft schauen, das können die jungen
Menschen, die ihren Berufsschulabschluss bei Don Bosco
machen. „Endlich stehe ich mit meinem Gehalt auf eigenen
Füßen und kann zusammen mit meinem Bruder, der auch
einen guten Job gefunden hat, meine Eltern unterstützen“,
erklärt Natalis stolz. „Auch meine jüngeren Geschwister be-
suchen jetzt eine Schule und müssen nicht arbeiten gehen.“
Pläne für die Zukunft hat sie auch schon: „Irgendwann möch-
te ich mir mein eigenes Haus bauen, dafür habe ich schon
angefangen zu sparen“, lacht sie und fügt hinzu: „Heiraten
möchte ich auch und dann ganz sicher meinen Kindern einen
besseren Start ins Leben bieten, als ich ihn hatte.“


BeRuFSBIlDunG BeI DOn BOScO


Johannes Bosco (1815–1888) erkannte zu Beginn des
19. Jahrhunderts die Bedeutung von qualifizierter berufli-
cher Ausbildung. Im Turin seiner Zeit traf er auf Kinder
und Jugendliche, die auf der Straße lebten, die als Tage-
löhner schwerste Arbeiten für einen Hungerlohn verrichte-
ten. Johannes Bosco sprach die jungen Leute auf der Stra-
ße an, er lud sie ein in sein Jugendzentrum, wo sie Kind
sein durften, warme Mahlzeiten und wenn nötig einen
Schlafplatz erhielten. Doch er wusste, dass milde Gaben
allein die Jugendlichen nicht aus ihrer verzweifelten Lage
retten würden. Bildung war das, was sie brauchten, damit
sie irgendwann einen besseren Job ausüben konnten. Ge-
meinsam mit seinen Helfern unterrichtete er sie deshalb
im Lesen und Schreiben und richtete einfache Werkstät-
ten ein, damit sie handwerkliche Fähigkeiten erwerben
konnten. Er begleitete seine Schützlinge zu Arbeitgebern
und handelte Verträge und faire Arbeitsbedingungen aus.
So wie Don Bosco vor fast 200 Jahren seinen Jugendli-
chen den Start in ein besseres Leben ermöglichte, ma-
chen es auch heute die Salesianer Don Boscos in ihren
über 700 Berufsbildungszentren weltweit. Die Ausbil-
dung, die sie jungen Menschen dort anbieten, zeichnet
sich aus durch hohe fachliche Qualität und ein christli-
ches Menschenbild:


enge Verzahnung von praxis und theorie: Die qualifi-
zierte Ausbildung erleichtert den Einstieg in den Job.


Orientierung am markt: Die Ausbildungskurse richten
sich nach dem Bedarf auf dem örtlichen Arbeitsmarkt.


Geringe Gebühren: Jugendliche aus armen Familien
zahlen gar keinen oder nur einen symbolischen Betrag
für ihre Ausbildung.


Flexibler unterricht: Auszubildende, die die Schule
frühzeitig abgebrochen haben, können Brückenkurse
besuchen, um einen Schulabschluss zu erhalten.


Offenheit für alle Schüler: Unabhängig von Konfession,
Geschlecht, Hautfarbe oder Stammeszugehörigkeit
werden alle Jugendlichen aufgenommen, die etwas ler-
nen wollen.


Zusammenarbeit mit eltern: Wenn ein Jugendlicher zur
Schule gehen oder eine Ausbildung machen will, su-
chen die Salesianer die Unterstützung der Eltern.


kreative Freizeitgestaltung: Zu den meisten Don Bosco
Einrichtungen gehört ein Jugendzentrum, in dem Fuß-
ball gespielt, gebastelt oder Theater gespielt wird.


Wertevermittlung: Die Förderung sozialer Kompeten-
zen wie Verantwortungsbewusstsein oder Teamfähig-
keit ist Bestandteil jeder Ausbildung.


mehr über Don Bosco tech India erfahren Sie im Internet unter
www.donboscotechindia.org (Seite auf englisch)


DOnBOScOmagazin 5/2011 11


Thema




as ist die Wasser-Akademie der Grohe-Werke“, sagt
Michael Mager, Personalchef der Grohe-Werke in
Düsseldorf und verantwortlich für das Indienprojekt
seines Unternehmens, sichtlich stolz und beschreibt
mit seinem Arm einen Halbkreis. In der Halle ist die
Sanitärinstallation eines Hauses komplett nach west-
europäischem Standard nachgebaut. Hier sieht man,


wie das Wasser durch entsprechende Rohre eingeleitet und das Abwasser
über andere Leitungen entsorgt wird. Darüber hinaus ist modellhaft ein
Badezimmer mit Badewanne, unterschiedlichen Waschbecken, Dusche,
WC und Bidet aufgebaut. Um die sanitäre Konstruktion auch optisch


nachvollziehen zu können, sind die Leitungen unter
durchsichtige Kunststoffplatten gelegt worden. Natürlich
wurden ausschließlich Grohe-Armaturen verwendet.


„Eigenes Gewinnstreben und soziales Engagement
schließen sich nicht gegenseitig aus“, sagt der Manager.
„Das Projekt Grohe-Wasser-Akademie ist aus dem Be-
wusstsein entstanden, dass ein Unternehmen, das die
Ressource Wasser in den Mittelpunkt stellt, auch eine
soziale Verantwortung für die Länder trägt, in denen
es produziert und in die es liefert. Diese Verantwortung


Profit und Hilfe Hand in Hand


D


Wer indischen Straßenkindern eine sichere Zukunft geben möchte, hat viele Möglichkeiten, ihre Start-
voraussetzungen zu verbessern. Außergewöhnlich ist aber, wenn dabei soziales Engagement und
wirtschaftliches Interesse in einer „Win-win-Situation“ zusammenfinden. Die Grohe-Wasser-Akademie
im Don Bosco Institute of Technology in Mumbai ist deshalb etwas Besonderes.


text: Jürgen Kappel; Foto: Andreas Mesli


Das leben in Indien ist größtenteils
ärmer und härter als in Deutschland.
elf Vertreter von unternehmen und
hilfsorganisationen konnten das drei
tage lang miterleben.


12 DOnBOScOmagazin 5/2011




beschränkt sich nicht nur auf die eigenen Mitarbeiterin-
nen und Mitarbeiter, sondern bezieht auch die Einwoh-
ner dieser Länder mit ein.“ Mit anderen Worten: Grohe
möchte mit dem Indienprojekt nicht nur Profit erzielen,
sondern auch ein Image als sozial handelndes Unterneh-
men aufbauen.


Eine gute Ausbildung bringt allen
Seiten Vorteile


Die Ausstellung der Sanitärfirma in den Räumen des Don
Bosco Technologie-Centers ist nur ein Teil des Projekts.
In Mumbai bekommen mit Unterstützung der Salesianer
Don Boscos 20 junge Menschen in drei- bis zwölfmonati-
gen Qualifizierungskursen nach indischem Standard das
Wissen vermittelt, auf dem Subkontinent als Fachkraft
zu arbeiten. Da es in Indien einen Mangel an Fachkräf-
ten gibt – von den 15- bis 29-Jährigen haben nur etwa
zwei Prozent eine abgeschlossene Berufsausbildung –,
ist die Ausbildung die notwendige Basis für eine berufli-
che Perspektive. Über die bestehenden lokalen Kontakte
verspricht Grohe den Absolventen zudem gute Beschäfti-
gungsmöglichkeiten.


Natürlich hat Grohe auch ein wirtschaftliches Interesse
an der guten Ausbildung. „Wir liefern hochwertige Pro-
dukte, die von versierten Fachkräften eingebaut werden
müssen. Sonst gibt es Probleme bei den Kunden“, sagt
Mager. Denn die müssten für indische Verhältnisse viel
Geld für die Armaturen bezahlen und erwarteten einen
entsprechenden Service.


Elf Vertreter von Unternehmen, Hilfsorganisationen
und öffentlichen Stellen brachen im Dezember 2010
zu einer ungewöhnlichen Reise auf: Drei Tag lebten sie
in indischen Gastfamilien im Slum von Mumbai und
außerhalb auf dem Land in ärmlichen Familien mit.
Begleitet wurden sie dabei von Auszubildenden der
Grohe-Wasser-Akademie, einer Berufsbildungsein-
richtung der Salesianer Don Boscos in Mumbai, die
vom deutschen Sanitätsunternehmen Grohe einge-
richtet und gefördert wird.
Jürgen Kappel, Journalist und Teilnehmer des
Programms, war begeistert vom Eintauchen in diese
fremde Lebenswelt: „Die Reise war für mich


unglaublich eindrucksvoll. Obwohl ich zuvor schon einmal bei
Salesianern in Indien war, habe ich das Land dieses Mal noch viel
intensiver erleben können. Der Aufenthalt in der Gastfamilie, das
einfache Leben auf dem Land und die Expertengespräche zum Thema
Berufsbildung haben mir einen tiefen Einblick in die Lebensweise der
Menschen, ihre Hoffnungen und die Bedeutung von Bildung für eine
bessere Zukunft gegeben.“


Drei Tage Armut – Karin Lamberty, Mitarbeiterin von Don
Bosco Mission, war eine der elf Deutschen, die im Dezember
drei Tage lang den harten Alltag armer Familien in Indien
erlebten. Von dieser Erfahrung erzählt sie im Internet
unter www.donbosco-magazin.at


Allein konnte das Unternehmen das Ausbildungsprojekt nicht auf den
Weg bringen. „Bewusst haben wir uns einen erfahrenen Partner gesucht,
der über ein weitreichendes Netzwerk im Land verfügt“, erläutert der Ma-
nager. Don Bosco habe das einzige Ziel, Kindern und Jugendlichen aus
einfachsten Lebensumständen zu helfen. Ausbildungsstätten wie das
Technologie-Center in Mumbai verfügen über sichere Schlafplätze für
Straßenkinder, über Schulen und Berufsbildungszentren. „Es ist ein Ort
der Ordnung und Qualität inmitten einer Umgebung aus Chaos und Not.
Perfekt für ein solches Projekt.“ Auch der Partner der Kooperation ist
von dieser neuen Form der Zusammenarbeit begeistert. Für Hans-Jürgen
Dörrich, Geschäftsführer des Hilfswerks „Don Bosco Jugend Dritte Welt“,
spielt nicht nur die finanzielle Hilfe des Unternehmens eine Rolle. „Die
Zusammenarbeit mit einem Fachunternehmen führte zu einer kontinu-
ierlichen Steigerung der Ausbildungsergebnisse. Und wir sind jetzt in der
Lage, entsprechend den Anforderungen des Arbeitsmarkts auszubilden,
und können so noch mehr Jugendlichen einen Ausbildungs- und Arbeits-
platz vermitteln.“


Gewinnstreben und
soziales Engagement
schließen sich nicht aus.


Zu BeSuch In DeR GROhe Jal akaDemIe


mumBaI/InDIen


Jürgen kappel arbeitet als Journalist bei „kirche und leben“, der
kirchenzeitung des Bistums münster. Zusammen mit zehn anderen
Deutschen hat er die Grohe Jal akademie besucht und drei tage in
der Familie eines auszubildenden mitgelebt (siehe kasten unten).


DOnBOScOmagazin 5/2011 13


Thema




text: Marcel Bauer, Fotos: Achim Pohl


14 DOnBOScOmagazin 5/2011


Die plattenbausied-
lung IcaR ist ein
schäbiger Ort. Viele
kinder, die hier auf-
wachsen, verbringen
ihre Freizeit lieber im
Zentrum der Salesia-
ner Don Boscos.


Die Salesianer Don Boscos unterstützen
in Rumänien arme Familien


Die Kinder
in Constanza


text: Marcel Bauer
Fotos: Achim Pohl




Familie


as bescheidene Häuschen wirkt von
außen wie eine Idylle. Es gibt einen
großen Garten und viele Tiere für die
Kinder: Hunde, Katzen, Ziegen, Kanin-
chen, Tauben und Hühner, sogar eine
Kuh und ein Pferd sind da. Hier leben
Jebi, 8, Denis, 10, und Leonard, 12, und


ihre fünf Geschwister. Doch der schöne Schein trügt: Der
Vater leidet an Schizophrenie und liegt seit Monaten in
einer Klinik, die viel Geld verschlingt. Das verdient die
Mutter, die tagsüber in einer Fabrik arbeitet, die giftige
Abfälle verarbeitet. Da sie kein Geld für den Bus hat, legt
sie die Strecke von zehn Kilometern meist zu Fuß zurück.
Abends bestellt sie den Garten und die beiden Felder
hinter dem Haus. Als sie eines Tages zusammenbrach,
hat der örtliche Pfarrer die Salesianer Don Boscos alar-
miert. Seitdem schaut regelmäßig ein Sozialarbeiter der
Ordensgemeinschaft vorbei.


Diese Besuche sind Teil der präventiven Sozialarbeit,
die der Orden in der rumänischen Hafenstadt Constan-
za leistet. Er kümmert sich um Kinder, die im „neuen
Rumänien“ aus dem Raster fallen. Im Rahmen eines
europäischen Förderungsprogramms kümmern sich die
Salesianer um die Ausbildung von 240 Kindern aus ärms-
ten Verhältnissen: Sozialarbeiter besuchen solche Fami-
lien und überreden die Eltern, ihre Kinder zur Schule zu
schicken. Wenn die zustimmen, kleiden Mitarbeiter Don
Boscos die Kinder neu ein, stellen ihnen das Schulmate-
rial und geben ihnen Nachhilfeunterricht, bis sie wieder
das Niveau normaler Schulgänger erreicht haben.


Ein Sportplatz im Industriegebiet


Ihr Hauptquartier haben die Salesianer Don Boscos vor
einigen Jahren am Stadtrand von Constanza im Schatten
riesiger Kühltürme, die zum städtischen Wasserwerk ge-
hören, aufgeschlagen. Das Centrul Salezian liegt inmit-


DOnBOScOmagazin 5/2011 15


D Im Schatten riesiger kühltürme haben die
Salesianer Don Boscos
in constanza ihr haupt-
quartier. hier haben
kinder einen platz zum
Spielen und lernen.


Seit dem Beitritt Rumäniens zur Europäischen Union hat sich die Lebenssituation der
Bevölkerung auf niedrigem Niveau „stabilisiert“. Dennoch lebt von den 22 Millionen
Einwohnern Rumäniens fast die Hälfte unterhalb der Armutsgrenze. Massenhaft wandern
Rumänen ins europäische Ausland aus. Viele lassen dabei ihre Kinder bei Großeltern oder
Nachbarn zurück. Die Salesianer haben es sich zur Aufgabe gemacht, Kinder zu fördern,
die in Rumänien aus dem Raster fallen.




16 DOnBOScOmagazin 5/2011


Familie


ten eines stillgelegten Industriegebietes. Es wirkt wie
eine grüne Oase in einer betonierten Wüste. Vier Ordens-
leute leben hier, zwei Italiener, zwei Rumänen. Herzstück
der Anlage ist ein modernes Computerzentrum.


Tagsüber gleicht die Gegend einer Geisterstadt. Das än-
dert sich schlagartig am späten Nachmittag. Aus allen
Himmelsrichtungen strömen Kinder und Jugendliche in
die stille Nebenstraße. Das Sportgelände der Salesianer
zieht sie magisch an. Hier können sie für einige Stunden
der täglichen Langeweile, den engen Verhältnissen da-
heim, dem Schmuddel und dem Schmier der Straße ent-
fliehen. Abends und an den Wochenenden erfahren etwa
50 Kinder und Jugendliche, aufgeteilt in kleinen Klassen,
in einem sogenannten „Oratorium“ einen intensiven
Nachhilfeunterricht, der spielerische, kulturelle und
sportliche Aktivitäten einschließt. In den Schulferien,
die in Rumänien drei Monate andauern, veranstalten die
Salesianer ein riesiges Sommerlager, an dem hunderte
Kinder aus der ganzen Stadt teilnehmen. Deren Betreu-
ung übernehmen 30 Freiwillige, die „aus dem eigenen
Stall kommen“: Bei den Animatoren handelt es sich ent-
weder um Studenten oder um frühere Straßenkinder, die
den Salesianern viel zu verdanken haben.


Inmitten ihres großen Gartens haben die Salesianer
zwei Kinderhäuser eingerichtet. Die zwölf Jungen, die


eine Sozialarbeiterin schaut regelmäßig
bei der Familie von Jebi, Denis und leonard
vorbei, weil die mutter arbeiten gehen
muss, um ihre acht kinder zu ernähren.




DOnBOScOmagazin 5/2011 17


Familie


dort leben, sind zwischen sechs und 18 Jahren alt und
allesamt Sozialwaisen. Es sind Kinder, deren Eltern
buchstäblich am Bettelstab gehen. Mitarbeiter von Don
Bosco haben sie irgendwann von ihren Hausbesuchen
in den Plattenbauten von Constanza mitgebracht: „Fast
alle leiden an schweren Traumata und brauchen stän-
dig psychologische Betreuung“, sagt Martha Nechifor,
Hausmutter in der Casa Claudia. Martha ist eine Frau
mit Herz, die selber unverheiratet blieb, weil sie daheim
half, sieben jüngere Geschwister großzuziehen.


Hausaufgabenbetreuung vor dem Aus


Die meiste Kundschaft haben die Salesianer in einer
Plattenbausiedlung namens ICAR. Die schäbige Sied-
lung stammt aus sozialistischer Zeit. Sie wurde von
einer Fabrik errichtet, um dort unverheiratete Arbeiter
unterzubringen. Jede Wohnung besteht aus einer ein-
zigen Kammer mit einem kleinen Vorraum. 20 Parteien
teilen sich eine Dusche und ein Klo auf dem Flur. Nach
der Schließung des Werkes haben sich in der verlasse-
nen Siedlung arme Familien niedergelassen. Seitdem
gleichen die maroden Bauten Bienenstöcken, weil in
den drei Stockwerken der einzelnen Wohnblöcke je-
weils 400 bis 500 Menschen hausen.


Seit 15 Jahren sind auch die Manoles Besitzer ihrer Woh-
nung. Die Familie lebt mit ihren sechs Kindern im Kel-
lergeschoss des Blocks 5C. Es gibt weder Heizung im
Winter noch Kühlung im Sommer. Die feuchte Luft steht
förmlich im Raum. Überall kriechen Kakerlaken herum.
Eines der Kinder hat die Mutter zu den Schwiegereltern
gegeben, weil sie Platz braucht für ein anderes, das einen
Wasserkopf und ein schweres Rückenleiden hat. Seit-
dem die vier älteren Kinder Nutznießer des Don Bosco
Programms sind, brauchen sie ihre Hausaufgaben nicht
mehr an dem winzigen Rauchertischchen zu schreiben,
das auch als Esstisch dient. Die zwölfjährige Sandra
bringt, seit sie ihre Hausaufgaben abends bei den Sale-
sianern macht, hervorragende Noten nach Hause. Ihr
achtjähriger Bruder David spricht bereits davon, später
Bankdirektor zu werden, um sich und seiner Familie eine
ordentliche Wohnung zu kaufen.


Ob es je dazu kommen wird, ist überaus fraglich. Denn
die Mittel, die die Salesianer Don Boscos aus dem euro-
päischen Förderungsprogramm beziehen, laufen dem-
nächst aus. Dann fehlen umgerechnet 36.960 Euro in
der Kasse: „Wenn nicht ein Wunder geschieht“, sagt Don
Tizziano, „müssen wir nach der Sommerpause den Mit-
tagstisch für 220 Kinder streichen und die sechs Lehrer,
die sie unterrichten, nach Hause schicken.“


Als die Salesianer 1996 in die rumänische Hafenstadt am Schwar-


zen Meer kamen, bot sich ihnen ein Bild des Schreckens: „Die


Stadt machte einen vollkommen verkommenen Eindruck. Wir ka-


men hierher, weil wir gehört hatten, dass es tausende Straßenkin-


der gebe“, sagt P. Baracco Tizziano, der Hausobere der Salesianer


Don Boscos in Constanza. Inzwischen hat sich die Lage auf niedri-


gem Niveau stabilisiert. Doch immer noch leben von den 22 Milli-


onen Einwohnern Rumäniens fast zehn Millionen unter der Ar-


mutsgrenze. Viele Familien leben in ärmlichsten Verhältnissen in


winzigen Kammern oder Kellerräumen.


Das soziale Elend hat dazu geführt, dass die Rumänen massen-


haft ins europäische Ausland auswandern, in der Hoffnung, dort


Arbeit zu finden. Viele lassen dabei ihre Kinder in der zweifelhaf-


ten Obhut überforderter Großeltern oder desinteressierter Nach-


barn zurück: „Millionen Kinder wachsen ohne jede Liebe, ohne


Vorbild und ohne Aufsicht auf“, klagt Don Tizziano. „Die Lücke,


die dadurch in den Herzen der Kinder entsteht, können wir nicht


füllen, aber wir können immerhin dafür sorgen, dass diese Kinder


bessere Startchancen ins Leben erhalten.“


Rumäniens Kellerkinder


Wenn nicht ein Wunder geschieht, müssen die
Salesianer die lehrer nach hause schicken,
denn Fördergelder fehlen.




Zeitreisen, Weltreisen
K o l u m n e v o n M o n i k a S l o u k : A u s g e s p r o c h e n


monika Slouk (35) arbeitet als Religionsjournalis-
tin in Wien. Ihr Mann Petr (42) ist promovierter
Theologe und selbstständiger Berater. Gemeinsam
mit ihren beiden Töchtern Klara (4) und Salome (1)
lebt die Familie in Klosterneuburg.
In ihrer Kolumne „Ausgesprochen“ spricht Monika
Slouk das aus, was sie in ihrem turbulenten Alltag
erlebt und was sie über aktuelle Fragen in unserer
Gesellschaft denkt.


Die Beschäftigung mit der Vergangenheit kann das leben „ver-
längern“, der austausch mit menschen aus anderen ländern die
eigene Welt größer machen.


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18 DOnBOScOmagazin 5/2011


Familie


„Bitte verzeih, dass wir nicht Abschied nehmen konnten!
Umso früher werden wir uns wieder sehen …“ So endet
der letzte Liebesbrief, den mein Urgroßvater an mei-
ne Urgroßmutter schrieb. Ich halte ihn in Händen. Und
weiß, dass sie einander nie mehr wieder sahen. Jeden-
falls nicht in dieser Welt. Denn auf der Reise in seine Hei-
mat Ukraine erkrankte der junge Mann an Typhus und
starb in Polen. Was meine Urgroßmutter aber nie erfuhr.
Erst Jahrzehnte später erhielt man Nachricht vom Roten
Kreuz. Was mein Urgroßvater nie erfuhr: Dass er eine
Tochter bekommen würde …


Ich liebte die Geschichten meiner Großmutter. Über
ihren ungewöhnlichen Anfang, ihre Streiche im Stift
Schlierbach, wo sie aufwuchs, oder ihre Erlebnisse als
Vollwaise, zu der sie mit sieben Jahren wurde.


mein leben verlängert sich


Heute glaube ich, es macht mein Leben länger, wenn ich
die Geschichten von früher in mich aufsauge. Es lässt
mich teilhaben an der Welt vor meiner Geburt. Wenn ich
von Maria Mazzarello lese oder die Römer-Ausstellung in
Carnuntum besuche: Die Berührung mit dem Vergange-
nen vergrößert das Empfinden meiner Lebensspanne.


Fernreisen zuhause


Während mich Geschichten „von Gestern“ die Grenzen
der Lebenszeit überschreiten lassen, sprengen Geschich-
ten „von Weither“ meinen geographischen Radius, der
zur Zeit nicht groß ist. Die Zeit der „Entdeckungs-Dienst-
reisen“ ist vorerst vorbei, als ich das Leben von Menschen
in Rumänien, Moldawien oder Bosnien-Herzegowina
hautnah kennen lernen konnte. Für private Entdeckungs-
reisen über Mitteleuropa hinaus reicht das Familienbud-
get nicht. Abgesehen davon, dass der inhaltliche wie
organisatorische Vorbereitungs- und Durchführungsauf-
wand mit den beiden kleinen Weltentdeckerinnen meine
Kapazitäten sprengen würde. Aber ich habe eine neue
Form des Reisens gefunden. Dazu muss ich nur vor die
Haustür gehen. Unsere Nachbarin ist aus Mexiko, gegen-
über wohnt ein Mazedonier, auf der anderen Seite zieht
eine serbische Familie ein. Letzten Sonntag war meine
türkische Freundin mit ihrem indischen Mann bei uns zu
Besuch. „Mitte Mai bis Ende August schlafe ich am liebs-
ten am Hausdach unter freiem Himmel“, erzählte dieser
von zuhause. „Wir alle haben Sternenfreunde, mit denen
wir uns dann unterhalten. Mit meinem Bruder blieb ich
einmal trotz Regen am Dach. Nur in der Früh schimpfte
Mama, dass die Decken durchnässt waren …“ Da saß ich,
mitten in Österreich, und genoss die frische Luft einer in-
dischen Regennacht.


Die Welt einladen


Und was ist mit der neuen Kindergartenfreundin meiner
Tochter, die vor wenigen Monaten mit ihrer Familie aus
dem Irak gekommen ist? Seit Wochen plane ich, sie ein-
zuladen, und hab’s immer noch nicht getan! Jetzt aber
schnell, bevor sie in die Schule kommt …


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die Sehnsucht nach einem Leben, das gelingt
die Suche nach einem Sinn, der trägt


die Hoffnung auf einen Gott, der vollendet –


und daraus einen Beruf machen


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Wie eine Götterfigur thront eine Büste des Revolutionsführers
Ho Chi Minh in der Werkshalle von Tan Tien. Unter dem mil-
den Blick von „Onkel Ho“ arbeiten Lehrlinge einer Berufs-
schule der Salesianer Don Boscos an ihrem Gesellenstück.
Ein Bild mit surrealem Charakter: Denn eigentlich gibt es seit
dem Sieg des Kommunismus in Vietnam keine Privatschulen
mehr – vor allem nicht solche in kirchlicher Trägerschaft.
Die einzigen Ausnahmen sind die Berufsschulen der Salesia-
ner Don Boscos in Bao Loc und Tan Tien, mitten im dicht be-
siedelten und industrialisierten Delta des Mekong. Die Zen-
tren werden vom sozialistischen Staat nicht nur toleriert, son-
dern gelobt und gefördert, denn sie bilden Techniker und
Handwerker für die boomende Wirtschaft aus. In Tan Tien
sind es Schlosser, Schweißer, Automechaniker, Kühltechniker
und Computerfachleute.


Wie alle sozialen Einrichtungen der katholischen Kirche wur-
den auch die Schulen der Salesianer nach dem Sieg der Kom-
munisten verstaatlicht. Sie konnten ihre Jugendarbeit nur
noch im Rahmen der ihnen anvertrauten Pfarreien weiterfüh-
ren. 1990 durften sie mit Duldung des Staates in zehn Land-
pfarreien bedürftige Jugendliche beruflich ausbilden. Diese
fanden alle eine Anstellung in den umliegenden Fabriken.
Das beeindruckte die Regierung so sehr, dass sie den Salesi-
anern für ihre Berufszentren kostenlos Land überließ und auf
Steuern verzichtete.


Es ist eine reglementierte Freiheit: Solange der Schulträger
die Symbole des Staates achtet und die Rituale des Sozialis-
mus zelebriert, darf er nach innen frei schalten und walten.
Das führt dazu, dass die Studenten vor Beginn des Unter-
richts unter der Gipsfigur von Ho Chi Minh ein Kreuz schlagen
und um 12.15 Uhr die Werkzeuge beiseite legen, um mit ih-
ren Ausbildern den „Engel des Herrn“ zu beten.


Das Foto symbolisiert demnach eine Atempause im langen
Kampf zwischen Staat und Kirche. Während die Regierung an-
sonsten einen harten Kurs gegen die Religionen fährt, übt sie
zumindest gegenüber den Salesianern Don Bosco Nachsicht.
Denn der Orden verspricht, das zu liefern, was Vietnam drin-
gend braucht: gut ausgebildete und hoch motivierte Techni-
ker und Handwerker. Dafür sind sogar die Hardliner in der
Kommunistischen Partei bereit, hin und wieder ein Auge zu-
zudrücken.


Gott und Götze


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DOnBOScOmagazin 5/2011 21




eine ausbildung
ist ein Geschenk,
das millionen von
kindern auf der
Welt, aus unter-
schiedlichen
Gründen, nicht
erhalten.


Von der Straße
zum Taferlklassler


Alphabetisierung
in Ghana




DOnBOScOmagazin 5/2011 23


Erklären Sie einem einfachen Fischer, der sein Leben lang hart gearbeitet hat und selbst we-der schreiben noch lesen kann, dass es wichtig ist, seine Kinder zur Schule zu schicken. Das ist
nicht einfach“, so Bruder Günter Mayer SDB. Der Oberös-
terreicher ist seit vielen Jahren Ökonom der Salesianer in
Westafrika: „Ihm ist es wichtiger, dass seine Kinder sich
von klein auf selbst versorgen oder zum Familieneinkom-
men beitragen. Es fehlt einfach das Verständnis dafür,
wie wichtig Bildung ist und welche Chance sie darstellt.“


Ausbildung ist ein Geschenk


In diesen Tagen sitzen wieder tausende Taferlklassler in
Österreichs Volksschulen und lernen die ersten Buchsta-
ben, laufen an den Nachmittagen freudig nach Hause
und erzählen stolz, was sie schon alles können. Was für
uns selbstverständlich geworden ist, gilt für viele Länder
der Erde nicht. Eine Ausbildung ist ein Geschenk, das
Millionen von Kindern auf der Welt, aus unterschiedli-
chen Gründen, nicht erhalten. Auch im westafrikani-
schen Staat Ghana ist es nicht unbedingt Bestandteil des
Alltags eines Kindes, zur Schule zu gehen.


Ghana ist das sich am schnellsten entwickelnde Land in
Westafrika. Weitgehend verschont von Konflikten und
reich an Bodenschätzen ist es unter den Staaten Afrikas
eines mit besseren Startbedingungen. „Es kommen im-
mer mehr westliche Investoren nach Ghana und gründen
Firmen. Dadurch eröffnen sich natürlich auch Berufs-
chancen für die Bevölkerung. Doch ohne qualifizierte


Don Bosco


Alphabetisierung ist die Grundvoraussetzung für eine höhere Schul- oder
Berufsausbildung. Doch besonders für die armen Teile der Bevölkerung Ghanas ist


es nicht selbstverständlich, lesen und schreiben zu können. Im „Dominic Savio Centre“
in der Hafenstadt Tema haben sich die Salesianer Don Boscos die Alphabetisierung


von Straßenkindern zur Aufgabe gemacht.


text: Kathrin Ivancsits; Fotos: Don Bosco Mission


Viele erwachsene sind selbst analphabeten und ohne
jegliche Bildung aufgewachsen. Die Wertschätzung von Bildung
ist entsprechend gering.


Ausbildung bekommt man keinen Job“, erklärt Bruder
Mayer. Der Abschluss einer Junior Secondary School,
vergleichbar mit der österreichischen Kooperativen Mit-
telschule, ist Voraussetzung, um eine Berufsschule oder
eine andere höhere Schule besuchen zu können. Doch
ohne die grundlegendsten Kenntnisse im Schreiben, Le-


Alphabetisierung
in Ghana




24 DOnBOScOmagazin 5/2011


sen und Rechnen ist ein Hauptschulabschluss
ein unerreichbares Ziel. „Die Bedeutung von
Bildung ist vielen einfach nicht bewusst“, stellt
Br. Mayer fest. Eine Wurzel des Problems liegt
bestimmt in der Einstellung vieler Menschen.
Viele Erwachsene sind selbst Analphabeten
und ohne jegliche Bildung aufgewachsen. Die
Wertschätzung von Bildung ist entsprechend
gering. „Diese Leute haben gelernt, dass es dar-
auf ankommt, hart zu arbeiten und sich durch-
zuschlagen. Das es wichtig ist, zur Schule zu
gehen, haben sie in ihrem Leben oftmals nicht
erfahren.“


Tema liegt an der Südküste Ghanas, 20 Kilo-
meter von der Hauptstadt Accra entfernt. Etwa
75.000 Menschen leben in der Hafenstadt. Viele
von ihnen sind beschäftigungslos oder verdie-
nen ihr geringes Einkommen mit Fischfang.
Überfordert mit ihren eigenen Problemen, wer-
den die Kinder oft vernachlässigt. Hinzu kom-
men Landflüchtlinge, die das infrastrukturell
schlecht erschlossene Landesinnere verlassen,
auf dem Land leben die Menschen zum Teil un-
ter widrigsten Bedingungen, ohne Strom und


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Hauptstadt Accra


einwohnerzahl ca. 24 Mio.


landessprache Englisch ist Amtssprache, daneben
gibt es sehr viele afrikanische Sprachen, z.B. Twi,
Fanti, Ga, Ewe, Dagbani, Hausa und Nzima


religionen/Kirchen Christen (68%), Moslems (15%),
traditionelle Religionen (9%)


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Die Salesianer in Ghana


Als eines der stabilsten Länder in Afrika hat Ghana doch eine
riesige Schar von begabten Kindern und Jugendlichen, die keine
Chance zum Schulbesuch oder zu einer Berufsausbildung ha-
ben. Die Salesianer Don Boscos betreiben deshalb zwei Berufs-
bildungszentren in Ghana. Auch die Don Bosco Schwestern
sind in dem Land tätig. In Ashaiman Tema unterhalten sie ein
Internat und ein Oratorium.


Im „Dominic Savio
centre“ wird kein
Schulgeld ver-
langt.


Vor Ort aktiv


Bruder Günter Mayer SDB ist seit 1997 in
Westafrika tätig. Der gebürtige Hörschinger
hat gemeinsam mit seinen Mitbrüdern unter
anderem mehrere Berufsbildungszentren
aufgebaut. Seit 2005 kümmert er sich als


Provinzökonom um die Finanzen der Salesianer Don Boscos in
den Ländern Ghana, Sierra Leone, Liberia und Nigeria.




DOnBOScOmagazin 5/2011 25


Don Bosco


fließendes Wasser. Die Hoffnung auf gute Arbeit an der
Küste erfüllt sich nur selten. Die größten Opfer der Land-
flucht sind die Kinder und Jugendlichen. Nur allzu oft
bleiben sie und ihre Bedürfnisse auf der Strecke.


Einer, der auch andere Erfahrungen gemacht hat, ist
Francis: „Ich werde im nächsten Jahr die Grundschule
abschließen“, erzählt der 13-Jährige. „Danach möchte
ich zur Hauptschule gehen, damit ich später auch einen
Beruf erlernen kann.“ Francis’ Eltern kamen aus dem
Landesinneren nach Tema. Seither lebt die Familie eher
schlecht als recht. Unterstützung fand sie bei den Sale-
sianern Don Boscos, die besonders bedürftigen Famili-
en auch finanziell unter die Arme greifen. So kann den
Kindern eine Schulbildung ermöglicht werden und ein
Schicksal als Straßenarbeiter bleibt ihnen erspart.


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A u S t r A l i e n


„Die meisten unserer Schüler und Schülerinnen sind
zwischen zehn und 16 Jahre alt“, erklärt Pater Joseph.
„Entweder sie haben nie eine Schule besucht, oder sie
haben sie aus unterschiedlichen Gründen früh wieder
verlassen.“ Im „Dominic Savio Centre“ wird kein Schul-
geld verlangt. Neben Alphabetisierung werden die Kin-
der und Jugendlichen auch sozial betreut und haben die
Möglichkeit, ihre Freizeit bei Spiel und Sport sinnvoll zu
verbringen.


Die Salesianer Don Boscos kümmern sich seit 1997 um
die Straßenkinder in den Armenvierteln. „Sie haben
zwar meistens Eltern oder sind Teil einer Großfamilie,
doch faktisch wachsen diese Kinder auf der Straße auf“,
erklärt der Pater. „Sie kümmern sich um sich selbst,
sind verantwortlich dafür, dass ihre Bedürfnisse gestillt
werden. Nach Hause gehen diese Kinder höchstens zum
Schlafen.“


Zwischen zwanzig und dreißig Kinder werden alle zwei
Jahre im Zentrum aufgenommen und ausgebildet. Vor-
dergründiges Ziel ist ihre Reintegration in die Regelschu-
le und die Gesellschaft. „Momentan stehen 55 Schüler
und Schülerinnen kurz vor dem Abschluss der Unterstu-
fe. Ihre Leistungen sind sehr gut“, meint Bruder Mayer.
„Der Großteil kann den Sprung in die Hauptschule ohne
Probleme schaffen.“


SozialarbeiterInnen des Projekts nehmen Kontakt mit
den Familien und Verwandten auf. Sie überzeugen sie
davon, für die weitere Ausbildung der Kinder und Ju-
gendlichen zu sorgen, und machen sie auf ihre Pflichten
als Eltern aufmerksam. „Die zwei Jahre im ,Dominic Sa-
vio Centre‘ sind ein Anfang, ein erster Schritt in die rich-
tige Richtung“, so der Pater. „Die Hauptverantwortung
liegt aber bei den Eltern. Ihnen bewusst zu machen, wie
wichtig Bildung ist, ist eines unserer größten Anliegen.“
Das Engagement der Salesianer Don Boscos, eine positi-
ve Einstellung zu Bildung zu fördern und die Rechte der
Kinder zu stärken, ist groß und trägt die ersten Früchte:
„Viele unserer AbsolventInnen machen jetzt eine Berufs-
ausbildung.“


Wenn Sie sich für die Arbeit von Jugend Eine Welt
interessieren oder sie unterstützen möchten,
wenden Sie sich bitte an:


Jugend eine Welt
Don Bosco Aktion Österreich
St. Veit-Gasse 21, 1130 Wien
Tel.: 01 / 879 07 07-0,
Fax: 01 / 879 07 07-15
office@jugendeinewelt.at,
www.jugendeinewelt.at


Jugend eine Welt Volontäre in Ghana


Seit vielen Jahren unterstützen engagierte junge
Österreicher als Volontäre das Don Bosco Berufsaus-
bildungszentrum in Sunyani, Ghana. Als Freiwillige
arbeiten sie ein Jahr in dem Projekt mit und gestalten
unter anderem EDV-Kurse für die SchülerInnen. In
den zwölf Einsatzmonaten lernen die Volontäre eine
neue Kultur kennen und machen unbezahlbare
Erfahrungen für ihr Leben.


kontakt


„Afrika braucht Hilfe in Form von Ausbildung! Denn jede
Investition in die Ausbildung von Kindern und Jugendlichen
ist eine Investition in die Zukunft!“ Günter Mayer SDB




+ + + D o n B o s c o a k t u e l l + + + D o n B o s c o a k t u e l l + + + D o n B o s c o a k t u e l l + + + D o n B o s c o a k t u e l l + + + D o n B o s c o a k t u e l l + + + D o n B o s c o a k t u e l l + + +


Welches Bild haben Sie vor Augen, wenn Sie an Missionare denken? Stellen Sie sich unerschrockene
Helden mit Kreuz und Bibel im tiefsten Urwald vor? Vor drei Jahren haben die Salesianer Don Boscos


einen weltweiten Beschluss gefasst, dass sie junge Mitbrüder künftig auch in den europäischen
„Großstadtdschungel“ entsenden. Das Don Bosco magazin hat zwei von ihnen im Wiener Don Bosco


Haus getroffen: Praveen Antony (25) aus Indien und Simplice Tchoungang (30) aus Kamerun.
Einen Tag lang war Sophie Wöginger unterwegs mit den beiden Missionaren und erfuhr mehr über Yoga,


das Handeln auf Marktplätzen und über die Bürokratie in Österreich.


text: Sophie Wöginger; Foto: Kathbild/Don Bosco


26 DOnBOScOmagazin 5/2011


24 Stunden mit den Salesianermissionaren Simplice und Praveen


Unser Herz ist offen


6:20 Uhr
Die Salesianer beginnen den Morgen mit dem gemeinsa-
men Gebet. Danach feiern sie Gottesdienst. 19 Gläubige
– Mitbrüder, Mitarbeiterinnen und Gäste des Don Bosco
Hauses – sind in der Kapelle versammelt.


8.30 Uhr
Während Simplice seine Deutsch-Hausübung schreibt,
macht sich Praveen auf den Weg in die Spanische Bot-
schaft. Sein Mitbruder Michael Lutz begleitet ihn, um
bei etwaigen Sprachschwierigkeiten zu beraten. In der


Wir beide sind
sehr privile-
giert, denn Gott
gibt uns alles.
Wir sind daher
verantwortlich,
etwas davon
weiterzugeben.


U-Bahn berichtet er, wie er sein Leben in Österreich emp-
findet: „Ich lerne wie ein Kind in der neuen Kultur. Den
Schnee und das Schifahren letzten Winter fand ich schon
toll.“


9.20 Uhr
Weil Praveens Aufenthaltsgenehmigung derzeit noch
nicht verlängert ist, stellt er zur Sicherheit den Antrag
auf ein Visum für Spanien, da er mit der Salesianischen
Jugendbewegung zum Weltjugendtreffen nach Madrid




expertinnen für Straßenkinder-
projekte gesucht


Im Fokus des Masterstudiengangs „Stra-
ßenkinderpädagogik“ an der Pädagogi-
schen Hochschule Heidelberg steht die
nachhaltige Bildungsarbeit mit Kindern und
Jugendlichen in Risikosituationen.
Der Studiengang wurde 2007 im Rahmen
des Don Bosco Straßenkinderprojektes
„Patio 13“ gegründet.
Jetzt anmelden: Interessierte können sich
bis 30. September 2011 für den vierse-
mestrigen Masterstudiengang der Pädago-
gischen Hochschule Heidelberg und der
Pädagogischen Hochschule Freiburg be-
werben. Die Kosten betragen 1.800 Euro
pro Semester (zzgl. Immatrikulationsge-
bühr).


kompetenzzentrum patio 13
Straßenkinderpädagogik
Keplerstraße 87, 69120 Heidelberg,
Tel.: 0049/6221 / 477 650
www.patio13.de, www.ph-heidelberg.de.


Wanderzirkus Giovanni unterwegs


FreiwilligenhelferInnen zeigen ihr Können
in Don Bosco Einrichtungen:
15.9., 15 Uhr in Klagenfurt St. Josef,


Siebenhügelstraße 64
16.9., 17 und 19.30 Uhr in Graz


Jugendzentrum Don Bosco,
Südbahnstraße 100


19.9., 19 Uhr in Wien Stadlau, Gemein-
deaugasse 5


21.9., 19 Uhr in Wien Erdberg,
Dietrichgasse 44


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DOnBOScOmagazin 5/2011 27


Don Bosco


fährt. Die freundliche Mitarbeiterin der Botschaft ver-
spricht, zu helfen. Dennoch muss Praveen viele Fragen
beantworten. Papierkriege ist er längst gewohnt. Ein Jahr
musste er auf seine Einreise nach Österreich warten. Ja,
er war schon verzweifelt. Dennoch hat er die Zeit genützt
und Deutsch gelernt. Außerdem spricht er als Mutter-
sprache Tamil und natürlich Englisch.


10.50 Uhr
Zurück im Don Bosco Haus klopft Praveen an Simplices
Zimmertür. Der schlichte Raum zeigt die Lebenswelt des
multikulturellen Salesianers: über dem Bett ein Foto
seiner Eltern und ein Kreuz. Bilder der Salesianermis-
sionare Caravario und Versiglio, die in China ermordet
wurden, und ein weiteres Foto zeigt Mutter Theresa. Über
dem Schreibtisch sind ordentlich Übersichtsblätter zur
deutschen Grammatik angebracht. Was denken die Sale-
sianer über ihre Arbeit als Missionare? Sie empfinden sie
als Lebensberufung. Beide waren aber überrascht, dass
sie nach Europa gekommen sind. Simplice meint dazu:
„Jedes Land ist eine Mission, denn es gibt für Gott und
das Evangelium keine Grenzen.“ Praveen ergänzt: „Und
Don Bosco macht unsere Beziehung sehr stark. Er hat
einmal gesagt, dass wir ihn vertreten – überall dort, wo
wir uns um Jugendliche kümmern.“


11.30 Uhr
Heute hat Pater Rudolf Osanger seine beiden Mitbrüder
zur Gitarrestunde eingeladen. Der Provinzial ist nicht
nur für die Geschicke der Provinz verantwortlich, seine
Leidenschaft ist auch die Musik. Gemeinsam mit Praveen


und Simplice rockt er auf der Gitarre ein Kirchenlied
nach dem anderen.


12.00 Uhr
Die Salesianer unterbrechen ihre Arbeit für 15 Minuten
zur Anbetung und stillen Betrachtung. Heute ist Praveen
Vorbeter. Zum Abschluss beten alle gemeinsam ein „Ge-
grüßet seist du Maria“.


14.00 Uhr
Für Praveen beginnt am Nachmittag der Dienst auf dem
Sportplatz. Mit den Kids spielen, sie motivieren, aber
auch schlichtend eingreifen, das kann der drahtige
25-Jährige. Hier ist er in seinem Element. Der humorvolle
und immer fröhliche Praveen wird ernsthaft: „In meinem
Deutschkurs habe ich Flüchtlinge kennengelernt. Wir
haben diese Sorge nicht. Wir beide sind sehr privilegiert,
denn Gott gibt uns alles. Wir sind daher verantwortlich,
etwas davon weiterzugeben. Ich versuche das zum Bei-
spiel bei den Kindern auf dem Sportplatz mit Geduld
und Freundlichkeit, auch wenn sie schimpfen und grob
sind.“


14.20 Uhr
An der Hauptuniversität druckt Simplice den Zahlschein
für seine Immatrikulation aus. Im Oktober beginnt für
ihn und Praveen als außerordentliche Hörer das Theolo-
giestudium. Die Anrechnungen der jeweiligen Schulab-
schlüsse gestalten sich schwierig. Es ist kaum zu durch-
blicken, welche Voraussetzungen ein Nicht-EU-Bürger
für einen Studienplatz erfüllen muss.


„hereinspaziert, hereinspaziert – lassen Sie
sich diese sensationelle attraktion nicht ent-
gehen!“




Als Freiwillige leisten sie unterstützende
Lehrtätigkeit und engagieren sich in der Frei-
zeitbetreuung sowie in der ganzheitlichen
Erziehung von Kindern und Jugendlichen.
Informationstage: 10.9. in Wien und 17.9.
2011 in Innsbruck
anmeldung: www.jugendeinewelt.at


oberthalheim: festliche
Wiedereröffnung


Mit ihrer ganzen neuen Pracht empfing die
St. Anna-Kirche am traditionellen Tag des
Anna-Festes Ende Juli so viele Besucher,
dass kaum alle unterzubringen waren. Ge-
feiert wurde die erfolgreiche Sanierung des
Barockbaus. Mit dabei waren auch die Sa-
lesianer Don Boscos, die erst kürzlich ihr
ehemaliges Noviziat neben der Kirche ver-
kauft haben. (Erasmus Grünbacher)


Volontariat mit Jugend eine Welt


Engagierte Frauen und Männer aus Öster-
reich zeigen sich solidarisch mit den Men-
schen in Afrika, Asien und Lateinamerika.


Come 2gether – interkulturelle
Sommerwoche


Bereits zum zweiten Mal begrüßte das Don
Bosco Haus rund 45 Kinder aus unter-
schiedlichen Nationen zur unbeschwerten
Ferienwoche. 20 ehrenamtliche junge Er-


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28 DOnBOScOmagazin 5/2011


Don Bosco


14.30 Uhr
Mit der Straßenbahn fährt Simplice weiter zum Deutsch-
kurs und erzählt: „In Kamerun habe ich Englisch und
Französisch studiert.“ Außerdem kann er Italienisch,
Spanisch, und ein wenig Portugiesisch versteht er auch.
Zu Hause in seiner Heimatstadt Ebolowa spricht die Fa-
milie Bulu und Bamilike: „Wir sind eine Fußballmann-
schaft. Ich bin der Zweitjüngste von elf Geschwistern.
Insgesamt habe ich 32 Nichten und Neffen.“ Die Salesi-
aner hat Simplice schon als Kind in seiner Pfarre ken-
nengelernt: „Ich bin der erste Missionar aus unserer
Provinz.“ Dass er bereits eine Schule gegründet hat, er-
wähnt Simplice nur beiläufig.


15.05 Uhr
In der Deutschakademie gegenüber der Wiener Staats-
oper startet der Sprachkurs für heute. Der Salesianer ist
beliebt bei seiner Lehrerin Anna und bei seinen Kollegin-
nen und Kollegen. Die Übungen absolviert er überdurch-
schnittlich gut, er will in kurzer Zeit die Sprache in seiner
neuen Heimat wirklich gut lernen. Dennoch, die Partizi-
pien I und II sind kniffelig. Die kleine Gruppe gibt aber
nicht auf und findet viele Wörter in einem anspruchsvol-
len Text über den Modezaren Karl Lagerfeld.


17.45 Uhr
Abendgebet im Provinzialat. Danach betet Praveen noch
den Rosenkranz. Diese Zeit ist ihm besonders wichtig.


17.50 Uhr
Simplice und seine Kollegin Valentina besuchen mit
ihrer Lehrerin zum Abschluss des Kurses den Afrikatag
auf der Donauinsel. Wurden die Studenten schon mit
Ausländerfeindlichkeit konfrontiert? Nein, viel mehr sei-
en die Wiener besonders hilfsbereit und höflich. Mitten
im bunten Treiben fühlt sich der junge Missionar wohl.
Voller Freude startet er zu einem Stand, wo er Musik aus
seiner Heimat hört. Was Simplice aber nicht verstehen
kann: „Ich würde sofort um den Preis handeln. Diese
Holzschnitzerei ist nicht mehr wert als sieben Euro und
kostet zehn.“


22.30 Uhr
Zurück im Don Bosco Haus geht der Tag zu Ende. Beide Sa-
lesianer telefonieren regelmäßig mit ihren Eltern zu Hause
in Kamerun und in Indien. Via Skype im Internet ist das
kostengünstig. Praveen hat schon in Indien Yoga gelernt.
Die meditativen Übungen macht er auch in Österreich:
„Das ist gut, um zur Ruhe zu kommen. Gute Nacht.“


projekt europa
Beim Generalkapitel der Salesianer im Jahr 2008 wurde das sogenannte „Projekt Europa“ beschlossen. Ziel ist es, in den
säkularisierten Ländern den Glauben an Gott zu beleben und zu stärken. So werden neue Initiativen gesetzt, die sich an
den Bedürfnissen der Jugend in der Gesellschaft von heute orientieren. Ein weiterer Pfeiler sind junge Missionare aus an-
deren Ländern, die die Arbeit der Salesianer in Europa bereichern und den interkulturellen Austausch fördern. In Öster-
reich wirken derzeit drei Missionare in Wien und in Graz. Ein weiterer Mitbruder aus Indien wird im Herbst erwartet.




wachsene begleiteten die Kinder durch das
Programm zu den Themen „Anders und
doch gleich“, „Gesundheit“, „Musik“, „Re-
ligionen der Welt“ und „Freunde“. Unter
dem Motto „Come 2gether“ setzten sich
die Kinder bei Olympiaden, einer Gesund-
heitsrallye, Bastelstationen und einem Be-
such im Haus der Musik mit anderen Län-
dern und Sitten auseinander. (prdb)


Kardinalstaatssekretär bertone seit
20 Jahren bischof


Mit einer Festmesse in der Kathedrale von
Vercelli hat der vatikanische Kardinalstaats-
sekretär und Salesianer Tarcisio Bertone im
August den 20. Jahrestag seiner Bischofs-
weihe gefeiert. Im Sommer 1991 ernannte


Papst Johannes Paul II. ihn zum Erzbischof
von Vercelli. Seit 2006 ist Bertone als Leiter
des vatikanischen Staatssekretariats der
engste Mitarbeiter des Papstes. Seit April
2007 bekleidet Bertone auch das Amt des
Camerlengos der Kirche, das mit besonde-
ren Leitungsfunktionen für die Zeit nach
dem Tod eines Papstes verbunden ist. (kap)


freude mit den neuen Salesianischen
Mitarbeitern


Anfang Juli vergrößerte sich die Don Bosco
Familie in Salzburg um zwei Personen: Su-
sanne und Wolfgang Habersatter wurden in
der Kapelle der Pfarre St. Martin/Liefering
in die Gemeinschaft der Salesianischen
Mitarbeiter Don Boscos (SMDB) aufgenom-


men. Bald wird es möglich sein, mit sechs
Mitgliedern ein eigenes Ortszentrum zu
gründen. Auch in Wien gab es Zuwachs:
Paul Taubenschuss legte in Turin sein Ver-
sprechen als SMDB ab.
(Sr. Elisabeth Siegl FMA/red)


+ + + D o n B o s c o a k t u e l l + + + D o n B o s c o a k t u e l l + + + D o n B o s c o a k t u e l l + + + D o n B o s c o a k t u e l l + + + D o n B o s c o a k t u e l l + + + D o n B o s c o a k t u e l l + + +


DOnBOScOmagazin 5/2011 29


Don Bosco


Gelungen: anlässlich der neuausrichtung des mädcheninter-
nats zum Sozialpädagogischen Internat (SpI) luden aaron latta,
sein team und die mädchen des Internats zum großen Fest.


Kick-off in Stams
D o n B o s c o S c hw e s t e r n


Die von den Mädchen selbst entwickelte Inszenierung fand
bei den zahlreichen Gästen großen Anklang. Immer wieder
gab es begeisterten Zwischenapplaus. Als Finale formten
die Mädchen eine dreistufige Menschenpyramide. Mit den
Worten „Danke für Ihr großes Herz“ bedankten sie sich bei
allen, die den Weiterbetrieb und die Neuausrichtung zum
sozialpädagogischen Internat möglich gemacht haben.
Markus Höllbacher


Anfang Juni ging es heiß her in Stams. Nicht nur, weil sich
das Wetter pünktlich zur Eröffnung von seiner schönsten
Seite zeigte. Auch nicht, weil die eine oder andere Rede
gehalten wurde. Viel mehr deshalb, weil die akrobatischen
Darbietungen der Mädchen des Internats und der SWG
Laura der Don Bosco Schwestern schon beim Zusehen gro-
ßes Schwitzen verursachten.


Aber der Reihe nach: Das Internat stand kurz vor dem Aus.
Von Seiten der Leitung, der Schwestern und der Mädchen
blieb nichts unversucht, um den Fortbestand des Internats
zu sichern. Eine besondere Rolle kam dabei Schwester Re-
gina Maxwald FMA zu, die – wie es Landesrat Reheis in
seiner Rede ausdrückte – „den Motor ständig am Laufen
hielt“.


Nebst Oberin Renate Schobesberger FMA, Leiter Aaron Lat-
ta, Provinzialin Maria Maxwald FMA, Bürgermeister Gallop,
Landesrat Reheis, Regina Maxwald und Prälat Steidl ka-
men vor allem die wahren Heldinnen zu Wort. Denn in ei-
nem köstlich inszenierten Theaterstück, gemischt mit Paro-
die-Einlagen und akrobatischen Darbietungen, beschrie-
ben die Schülerinnen den Alltag im Internat. Dabei spiel-
ten sie manches Mal sich selbst, manchmal schlüpften sie
in die Rollen der Schwestern.


Fo
to


: F
M


A


koordinatorin christiane liebl SmDB nahm das
lebensversprechen von Susanne und Wolfgang
habersatter entgegen.




+ + + D o n B o s c o a k t u e l l + + + D o n B o s c o a k t u e l l + + + D o n B o s c o a k t u e l l + + +


30 DOnBOScOmagazin 5/2011


Don Bosco


Der gebürtige linzer ging gleich
nach seiner priesterweihe 1975
mit der 100. missionsaussendung
der Salesianer Don Boscos nach
Brasilien und arbeitet als pfarrer
in araçatuba im Bundesstaat São
paulo.


3 Fragen an …


Wie erleben Sie die Salesianer in
Österreich?


Wie sind Sie Missionar geworden?Pater Alfred Haidler
SDB (64)


2


1


Dass die Salesianer noch immer Kontakt
mit meiner Familie haben, finde ich sehr
gut. Dafür möchte ich mich bedanken. Der
Zusammenhalt der Mitbrüder ist aber auch
in Brasilien sehr gut, aber wir sind sechs
Provinzen, das ist schon sehr groß.


Zunächst habe ich mit meinem Beichtvater gesprochen.
Dann erzählte ich dem damaligen Provinzial Pater Josef
Pitzl von meinem Wunsch, in die Mission zu gehen. Davon
hat der Generalobere erfahren, und schließlich habe ich ei-
nen Brief vom Generalrat für die Mission erhalten. Für mich
ging es nach Mato Grosso in Brasilien. Am 11. Oktober
1975 empfing ich das Missionskreuz in Turin. Die Über-
fahrt mit dem Schiff von Genua hat zehn Tage gedauert.
Aber ich wollte das unbedingt, denn ich hatte eine große
Sehnsucht nach dem Meer.


N a c h ge f r a g t


Welche Probleme sehen Sie heute in
Brasilien?3
Der frühere Präsident Lula hat sich sehr für das
Land eingesetzt, weil er selber die Armut kennt.
Und wir haben heute sicher mehr Demokratie in
Brasilien. Die Jugendlichen haben aber eine gro-
ße Gewaltbereitschaft und der Drogenmiss-
brauch ist sehr verbreitet.


Fo
to


: J
EW


Vöcklabruck: biozertifizierte Don
bosco Schule


Die Verwendung biologischer Lebensmittel
hatte in den letzten Jahren in der HLW Vöck-
labruck schon große Bedeutung. Motivati-
on dafür waren vor allem ein verantwor-
tungsvoller Umgang mit Natur und Schöp-
fung und die Vorbildwirkung. Seit Mai 2011
ist die Verwendung von Bio-Lebensmitteln
beim Schuljausenbuffet, im Schulrestau-
rant und in den Lehrküchen offiziell.
Die Bio-Kontrollstelle hat alle erforderli-
chen Kontrollen in der Warenbewirtschaf-
tung der Schule durchgeführt und, nach Er-
füllung aller Auflagen, das Zertifikat für ein
Jahr erteilt. Verarbeitet werden zum Bei-
spiel Bio-Milchprodukte, Bio-Obst und Bio-
Getreideprodukte sowie Bio-Öle. Im kom-


menden Jahr soll der Bio-Anteil weiter er-
höht werden, denn: „Ein gesunder Geist
wohnt in einem gesunden Körper!“ (dbs)


früherer Salesianer-provinzial Vik
gestorben


Pater Ladislav Vik starb am 22. Juli in Prag
im 88. Lebensjahr. 1960 weihte Salesianer-
bischof Stephan Trochta Ladislav Vik in sei-
ner Wohnung geheim zum Priester. Vik ar-
beitete zunächst als Chemiker in Pilsen,
später als Erzieher in einer Anstalt für ju-
gendliche Strafgefangene in Oboriste. Zur
Zeit des Prager Frühlings 1968 machte ihn
der wieder amtierende Bischof Trochta zu
seinem Sekretär. Nach Trochtas Tod 1974
arbeitete Vik im Vermessungswesen und in
der „Kirche des Schweigens“ als Novizen-
meister im Salesianerorden. Von 1981 bis
1993 war er Provinzial der tschechischen
Salesianer Don Boscos. (kap)


Bestätigt: Die Schülerinnen Julia Stadlbauer
und andrea hemetsberger präsentieren das
neue Bio-Zertifikat.




DOnBOScOmagazin 5/2011 31


Don Bosco


E h e m a l i ge D o n B o s c o s


karl peraus (links) ist ein alter Junggebliebener.


Seit 30 Jahren ist erwin Binder (rechts) begeistert von
Don Bosco.


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Einer von uns: Erwin Binder


Mein Leben mit Don Bosco


Dreimal war Erwin in Ghana. Er konnte mit Dia-Vorträgen
Spendengelder sammeln, um dort Brunnen zu bauen.
Beim monatlichen Treffen der Ehemaligen Don Boscos ist
Erwin immer da. Die Stütze all seiner Aktivitäten ist die Fa-
milie und Jesus sein Guter Hirte.
Claudia Dominikus


richtig Spaß. Das schönste Geschenk ist das Vertrauen und
auch die Liebe, die von den Kindern und Jugendlichen zu-
rückkommt.
Am 24. Mai 2010 wurde ich auch in die Vereinigung der
Salesianischen Mitarbeiter Don Boscos aufgenommen. Ich
hoffe, noch lange im Sinne Don Boscos arbeiten zu kön-
nen.
Karl Peraus SMDB


Erwin Binder ist 1940 in Linz geboren und im Franckviertel
aufgewachsen. Die Pfarre Don Bosco war für ihn und seine
Geschwister eine zweite Heimat. Seine zwei Schwestern
Adolfine und Karoline wurden Don Bosco Schwestern. Mit
sechs Jahren war Erwin schon Ministrant und übte diesen
Dienst zwölf Jahre lang aus.
Erwin Binder ist seit 1964 verheiratet, hat eine Tochter und
zwei Enkelkinder. Er ist außerdem begeistertes Mitglied
beim Alpenverein.
Bei einem Unfall verlor Erwin ein Auge. In dieser Zeit wurde
er nur von Don Bosco Freunden besucht! Seine Aussage
dazu: „Da wusste ich, wo ich hingehöre!“ Er kam zu Don
Bosco zurück und blieb: Am 15. August 1981 wurde Erwin
in die Gemeinschaft der Salesianischen Mitarbeiter aufge-
nommen und ist seit 2011 im Provinzrat tätig.
Seit dem Wohnungswechsel nach Unterweitersdorf gehört
er zur Pfarre Gallneukirchen und übernahm dort Aufgaben
als Kommunionspender und Lektor sowie Wortgottes-
dienste. Im Haus Elisabeth kümmert er sich auch um die
Bewohner. Für Erwin war Musik immer ein „Muss“. So ist es
nicht verwunderlich, dass er zum einen beim Kirchenchor
in Gallneukirchen ist, zum anderen bei der Don Bosco
Blasmusik mitwirkt.


Als Kind ging ich bei den Don Bosco Schwestern in Linz in
den Kindergarten, anschließend war ich in der Jungschar
und bei der Katholischen Arbeiterjugend (KAJ). Im Don
Bosco Heim fühlte ich mich immer sehr wohl, denn man
hatte so viele Möglichkeiten. Ich war bei der Fußballmann-
schaft, der Blasmusik, der Tischtennismannschaft und ich
war Ministrant. In der Jugend war auch immer unser „Assi“,
der junge Salesianer Karl Bleibtreu, für uns da.
Bei der KAJ lernte ich auch meine Frau kennen und lieben.
Meine Frau war unter Pater Stummers Zeiten auch auf der
Don Bosco Ranch tätig.
Durch meinen Beruf verlor ich dann den Kontakt zu Don
Bosco, bis unser früherer „Assi“ Pater Karl Bleibtreu als
Pfarrer zu uns kam. Er verstand es von Anfang an, uns wie-
der für Don Bosco zu begeistern. Es begann mit den „Ehe-
maligen“!
Ich arbeitete mit Schwester Veronika bei den Kindern. Vor
sechs Jahren gründete ich mit Pater Bleibtreu den Jugend-
club Don Bosco mit drei Jugendlichen. Heute habe ich ei-
nen fixen Stamm von 30 Jugendlichen, die sich im Club
und in der Pfarre sehr wohlfühlen.
In der Zwischenzeit bin ich 64 Jahre alt und die Arbeit mit
den Kindern und Jugendlichen hält mich jung und macht




In zwei Schulklassen beginnt demnächst der Schulbetrieb.
Für den weiteren ausbau bitten die Don Bosco Schwestern
um unterstützung!


In Libreville (Gabun/Afrika) wird von den dort wirkenden
Don Bosco Schwestern eine Allgemeinbildende Höhere
Schule eröffnet. Die Errichtung dieses Gymnasiums wurde
notwendig, weil dieser Bildungsbereich in dem südwest-
afrikanischen Land stark unterversorgt ist. Die gebürtige
Niederösterreicherin Schwester Christine Lengauer FMA,


die das Amt der Provinzökonomin ausübt, berichtet aus
der Hauptstadt: „Wer in unserer Provinz eine AHS besu-
chen will, muss eine lange Anfahrtszeit bzw. hohe An-
fahrtskosten in Kauf nehmen. Oft bleibt den Jugendli-
chen deshalb nicht einmal das Geld für ein Pausen-
brot.“ Diese für die Jugendlichen sehr schwierige Situa-
tion wollen die Don Bosco Schwestern weiter
verbessern.


Bisher konnte der Rohbau und die Einrichtung von zwei
Schulklassen realisiert werden. Mit diesen zwei Klas-
sen nimmt das Gymnasium mit diesem Schuljahr sei-
nen Betrieb auf. Für den weiteren Ausbau – das Gymna-
sium soll insgesamt 14 Klassen umfassen – mangelt es
unter anderem noch am Mobiliar.


kosten für einen Stuhl: € 39
kosten für einen tisch: € 84
kosten für eine Garnitur: € 168


Wir bitten um Ihre Unterstützung, damit noch mehr jun-
ge Menschen ihre Armut durch Bildung überwinden
können! FMA


Armut durch Bildung überwinden


Danke für
Ihre Spende!


p.S.k. 90.630.60
0


Das „Unternehmen Helden“ der Teamwerkstatt ist eine ge-
niale Idee: Einerseits belegt die mehrjährige Erfahrung der
Teamwerkstatt, dass Gruppen durch gemeinsame hand-
werkliche Arbeiten im Rahmen eines Projektes Teamarbeit


besser verstehen. Anderer-
seits werden durch gezielte
Einsätze Hilfsprojekte unter-
stützt und so die Lebensquali-
tät von benachteiligten Men-
schen verbessert. Im Mai war
ein Team der OMV einen Tag
lang im Jugendwohnheim Ab-
raham des Don Bosco Flücht-
lingswerks tätig – mit dem Er-
gebnis einer renovierten Woh-
nung. Ein anderes Zimmer


bekam eine neue Wandfarbe und als Draufgabe gab es
noch viele Sachspenden, die die MitarbeiterInnen mitge-
bracht hatten. Jetzt sieht es wieder richtig wohnlich aus.
Wir hoffen, dass auch unseren „Handwerkern“ ihr Einsatz


Spaß gemacht hat, und sagen für all das ein herzliches
Dankeschön!
DBF


Unternehmen Helden


32 DOnBOScOmagazin 5/2011


Don Bosco hilft


Die teamwerkstatt und die OmV haben das Jugendwohnheim
schöner gemacht: Jetzt sieht es wieder richtig wohnlich aus.


P r o j e k t




DOnBOScOmagazin 5/2011 33


du!Typisch
Das Don Bosco magazin will
wissen, was junge Menschen denken,
und fragt dieses Mal Jugendliche und
junge Erwachsene:


Happy birthday!
Was wünscht du
dem Don Bosco Haus
zum 25. Geburtstag?


Barbara Brandstetter,
21 Jahre, Hortpädagogin:
Ich komme immer wieder gerne ins Don Bosco Haus.
Ich habe dort schon so viel erlebt bei Confrontos,
Besprechungen, Partys, Bällen, geistlichen Abenden
und Messen. Ich wünsche dem Don Bosco Haus zu seinem
25. Geburtstag noch viele frische Jahre, in dem es für
JEDEN ein Ort der Begegnung, Freude und Ruhe ist.
Ein Ort, an dem man so sein kann, wie man ist, und sich
wohlfühlt und somit auch ein Stück Heimat hat.


Christoph Zwielehner, 26 Jahre,
Projektmanager:
Das Don Bosco Haus ist ein Ort der Ruhe und der Freude.
Immer wieder werde ich dort mit einem Lächeln begrüßt,
und es sind hier schon so viele enge und lang anhalten-
de Freundschaften entstanden. Zum Jubiläum wünsche
ich dem Haus, dass es weiterhin für junge Menschen ein
Ort der Begegnung ist.


Lisa Schlager, 21 Jahre,
Pädagogin in Ausbildung:
Das Don Bosco Haus ist für mich
mittlerweile zu einem weiteren
Wohnzimmer geworden. Das
bereitet mir immer wieder große
Freude. Ich wünsche dem Don
Bosco Haus alles Gute für die nächsten 25 Jahre und ich
hoffe, dass es so dynamisch weitergeht wie bisher!


Hannes Mailänder, 22 Jahre,
Facharbeiter für Maschinenbau
und Fertigungstechnik:
Das Don Bosco Haus
bedeutet für mich ein
Haus der Begegnung. Ich
wünsche dem Haus zu
seinem 25-Jahr-Jubiläum,
dass es noch viele Leute
gibt, die das gleiche
Gefühl entwickeln und
immer wieder gerne
in das Familienhaus
zurückkommen!


• Maria-Hilf-Gedenken am Samstag, 24. September 2011
ab 16 Uhr, Begegnung im Haus 19.30 Uhr, Maria-Hilf-Messe mit
Ludwig Schwarz SDB, Bischof von Linz, anschließend Agape
• Jugendfest von Samstag, 8. bis Sonntag, 9. Oktober 2011
für Jugendliche ab 15 Jahren und junge Erwachsene bis 30 Jahre:
Sonntag, 11 Uhr, Festmesse mit Don Fabio Attard SDB,
Generalrat für Jugendpastoral, Rom


Anmeldung bis 19. September 2011: Don Bosco Haus, St. Veit-Gasse 25, 1130 Wien, Tel.: 01/87839,
dbh@donbosco.at, www.donboscohaus.at


Herzliche Einladung!
Am 11. Oktober 1986 wurde mit der Eröffnung des
Don Bosco Hauses ein neues Kapitel der Jugendarbeit
aufgeschlagen. Seit 25 Jahren steht das Haus der
Salesianer für Begegnung, Freude, Kommunikation
und Kirche im Geist Don Boscos.
Besuchen und feiern Sie mit uns unser Jubiläum!


Festprogramm:






34 DOnBOScOmagazin 5/2011




Hallo Kinder!
Puh! Ich bin gerade dabei, ein Paket zu packen. Hoffentlich passt auch alles rein!


Für wen ich die sachen einpacke? Die sind für Kinder, die so arm sind, dass sie sich
selbst kein spielzeug oder etwas zum naschen kaufen können. Manche müssen mit


gerade mal einem Euro am Tag leben. Das ist eigentlich unmöglich. Für einen Euro
bekomme ich hier gerade einmal einen Apfel und eine Breze. oder


eine Flasche saft. Ich packe heute ein Paket mit spielsachen für diese
Kinder. Damit kann ich ihnen wenigstens ein bisschen helfen und ihnen
eine Freude machen.


Wenn ihr euch umhört, findet ihr bestimmt auch eine Möglichkeit,
um armen Kindern zu helfen – so wie die Mädchen und Jungen in Bonn
und in salzburg, die ich euch heute vorstelle.


Eure


Steffi & Tobi


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Eine Olympiade für alle Kinder


Mit Spiel und Sport können wir Kindern in ar-
men Ländern helfen. In Bonn zum Beispiel gab
es im Sommer eine Olympiade für Kinder.
An dem großen Sportfest mit vielen verschie-
denen Stationen konnten alle Kinder – auch
Kinder mit Behinderung – teilnehmen und viele
Sportarten und Spiele ausprobieren: Stelzen-
laufen, Go-Kart-Rennen oder Rollstuhlfahren
zum Beispiel, aber es gab auch Rätselspiele
über ferne Länder.
Am Anfang haben alle Kinder eine Hymne
gesungen, die extra für das Fest komponiert
worden war. Und sie haben sogar mit einer Fa-
ckel ein Feuer angezündet wie bei den großen
olympischen Spielen der Erwachsenen.
Das Geld, das die vielen Teilnehmer gespendet
haben, ist direkt an arme Kinder weitergegeben
worden, die es dringend brauchen.


www.KiOly-Bonn.de
Veranstalter: Stadt Bonn/Don Bosco JUGEND DRITTE WELT e.V.


16. Juli


Kioly–Aufkleber.indd 1 09.03.2011 11:23:52 Uhr






Thema


DOnBOScOmagazin 5/2011 35


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Einmal Schuhe putzen, bitte!
Viele Kinder in der Welt müssen schon arbeiten, um überleben zu können. Mit
dem Geld, das sie verdienen, kaufen sie sich und ihrer Familie etwas zu essen. Sie
können aber wegen der Arbeit nicht in die Schule gehen und nicht mit Freunden
spielen. In Ecuador zum Beispiel, einem sehr armen Land in Südamerika, putzen
Kinder auf der Straße reicheren Leuten die Schuhe.
Das wollten ein paar Mädchen und Jungen den Menschen hier bei uns zeigen. Des-
wegen haben sie den Fußgängern in Salzburg die Schuhe geputzt. Sie hatten eine
Kiste und Schuhputzmittel dabei. Das Geld, das sie mit ihrer Arbeit verdient haben,
haben sie den Straßenkindern geschickt, die täglich Schuhe putzen müssen.


Buntes »


„Alle Kinder auf
der Welt sollen
einen Bruder und
eine Schwester
haben! Keines soll
allein sein.“


„Ich wünsche mir,
dass die Rechte
von allen Kindern
auf der ganzen
Welt geachtet
werden.“


„Ich wünsche mir,
dass kein Kind Hunger
haben oder arm sein
muss. Und dass alle
in die Schule gehen
können.“


Bilder-Rätsel


„Mein Wunsch für alle Kinder dieser Welt“


„Salbung“ lautete das Lösungswort aus dem
letzten Don Bosco magazin. Je ein Buch
„Ein Löwe für Hieronymus“ haben Clara Gader-
maier aus Langenzersdorf, Alexander Windhab
aus Lambach und Lukas Pauer aus Eisenstadt
gewonnen. Herzlichen Glückwunsch!


Schreibe die lösung in eine e-mail oder auf eine
postkarte und schicke sie bis zum 30. September 2011 an:
Don Bosco magazin
• Kinderrätsel
St. Veit-Gasse 25 • 1130 Wien
magazin@donbosco.at


Clara, 10 Jahre,
aus Bonn


Magdalena, 3 Jahre,
aus Wien


Anna, 7 Jahre,
aus München


Zu gewinnen gibt
es fünf Mal „Mein
regenbogenbunter
Rätselfächer“ aus
dem Don Bosco
Verlag.


Lösungswort:


Unser Preis:


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36 DOnBOScOmagazin 5/2011


Ratgeber


D i e e x p e r t e n


p. erich Modosch (69),
Theologe und Sozialpäda-
goge, ist Pfarrer in Mieders
(Tirol), Dekanatsjugend-
seelsorger und Berater im
Schülerwohnheim der
Salesianer Don Boscos in
Fulpmes.


p. franz-ulrich otto (60),
Theologe und Sozialpäda-
goge, ist Vorsitzender der
Bundesarbeitsgemein-
schaft Katholische Jugend-
sozialarbeit in Deutschland
und war mehrere Jahre
Stadtjugendseelsorger in
Essen.


Sie haben auch eine frage?


Sr. elisabeth Siegl (36),
Religionslehrerin und
Studentin der Theologie in
Salzburg, arbeitete vor
ihrem Studium als pädago-
gische Mitarbeiterin im
Wiener Don Bosco Haus.


Sr. Susanne Stachl (42),
Psychologin mit Schwer-
punkt Schulpsychologie,
ist Leiterin der Don Bosco
Berufsfachschule für
Kinderpflege der Regens-
Wagner-Stiftung in Rotten-
buch.


Sie fragen – wir antworten!
unser beraterteam ist für Sie da und
beantwortet ihre fragen zu den themen
Glauben, religion, erziehung, Jugend
und familie. Schreiben Sie uns!


l e b e n S f r A G e n


Pflege meines Mannes zermürbt mich


Erzieherinnen lassen Frust an Kindern aus


Mein Mann (69) ist schwer krank. Ich
versuche, ihn zu pflegen. Aber meine
Kräfte lassen nach. Manchmal kann
ich seine Launen und Wünsche kaum
noch ertragen. Ich fühle mich des-
wegen oft schuldig. Wie kann ich es
schaffen, auch in schweren Situatio-
nen nicht mehr so schlecht über mei-
nen Mann zu denken?
Anneliese K., St. Pölten


P. Modosch: „In guten wie in schlech-
ten Zeiten, bis dass der Tod euch schei-
de“ – wenn man diese Worte wirklich
ernst nimmt, können wie in Ihrem
Fall massive Schuldgefühle auftreten.
Doch Sie haben in Ihrer Anfrage selbst
schon einen Teil der Antwort geliefert:
1. Ihre Kräfte lassen nach; 2. Die An-
forderungen werden übergroß; 3. Sie
tun das Menschenmögliche für Ihren
Mann. Daraus ergibt sich, dass Sie in
keiner Weise schuldig werden können,
denn dazu gehört die bewusste Ableh-


Im Kindergarten unserer Tochter (5)
kommt es immer wieder vor, dass Er-
zieherinnen mit den Kindern laut wer-
den. In der Einrichtung herrscht gro-
ßer Personalmangel, aber es darf
nicht sein, dass die Kinder darunter
leiden. Kann ich als Mutter etwas tun,
um die Situation zu ändern?
Miriam S., Koblenz


Sr. Susanne: Selbstverständlich kön-
nen Sie etwas dafür tun, dass sich die
Lage bessert. Dazu ist es notwendig,
dass Sie das Gespräch mit den Erziehe-
rinnen suchen. Ich könnte mir vorstel-
len, dass Sie das nicht gerade leichten
Herzens tun. Es ist nicht einfach, je-
manden auf Mängel hinzuweisen, und
vielleicht haben Sie Bedenken, dass
Ihre Beziehung und die Beziehung Ih-


nung von Liebe. Liebe ist immer ein
Geschenk und kann nicht eingefordert
werden. Liebe ist freiwillig, auch nach
einem (Ehe)Versprechen, und muss
täglich neu zugesagt werden. Wenn
Gott uns schon die Freiheit schenkt,
ihn zu lieben oder nicht, umso mehr
haben wir Menschen untereinander
diese Freiheit.


Nun zur eigentlichen Frage des Ver-
meidens von „schlechtem Denken“:
Helfen können Gebet, neuerliches und
stetiges Ja-Sagen zur Liebe. Aber es ist
auch wichtig, dass Sie sich „Freiräu-
me“ schaffen durch Hilfe von Außen,
dass Sie zum Beispiel Sozialdienste
in Anspruch nehmen. Niemand kann
24 Stunden am Stück pflegen. Und Ihr
Mann wird Ihnen dankbar sein, wenn
er Sie nach einer mehr oder weniger
langen „Pause“ wiedersieht. Das ist
auch das Geheimnis einer unbelaste-
ten Beziehung: ein gutes Verhältnis
von Nähe und Distanz.


rer Tochter zu den Erzieherinnen durch
ein Konfliktgespräch negativ beein-
flusst werden könnten. Und doch liegt
eine echte Chance darin.
Ihnen ist bewusst, dass die Erziehe-
rinnen aufgrund der Personalsituation
unter großem Druck stehen. Sprechen
Sie an, dass Sie die hohe Belastung
wahrnehmen. Damit signalisieren Sie
Verständnis. Schildern Sie aber auch
Ihre Beobachtungen, wie die Erziehe-
rinnen mit den Kindern umgehen. Blei-
ben Sie dabei sachlich und vermeiden
sie Vorwürfe. Ihrer Gesprächspartne-
rin wird es gut tun, wenn Sie ihr An-
erkennung schenken dafür, dass Sie
die Schwierigkeiten offen miteinander
aussprechen können.
Ich wünsche Ihnen, dass aus dem Ge-
spräch positive Anstöße erwachsen.


Schreiben Sie an: Don Bosco magazin
Ratgeber, St. Veit-Gasse 25, 1130 Wien
leserfragen@donbosco.at


Ausgewählte Fragen und Zuschriften werden
wir an dieser Stelle mit Ihrer Zustimmung ver-
öffentlichen; ansonsten bleiben Sie anonym.




B T


R


W


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B


U


1


2


3


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6


7


8


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I


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L


A


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Lösungswort


Buntes


DOnBOScOmagazin 5/2011 37


M e D i e n t i p p S D e r r e D A K t i o n


Don bosco inspirationskarten
Diese 32 schön gestalteten Psalmenkar-
ten sind Tag für Tag ein treuer Begleiter:
Dank des praktischen Kartenformats sind
die kurzen Texte jederzeit griffbereit und
verwandeln kleine Pausen in heilende und
stärkende Unterbrechungen. Als Affirmati-
on immer wieder neu betrachtet, bringen
diese Texte unser Leben zurück ins Lot.


Spielend leicht englisch gelernt!
Klare Spielanleitungen in leicht verständ-
lichem Englisch mit den 50 besten Spielen zu
Themen wie „Action und Spannung“, „Soziale
Kompetenz“ oder „Kennenlernen“ zeigen ab-
wechslungsreiche Spielvarianten, mit denen
die Spiele der Gruppengröße und der Situati-
on angepasst werden können. Praktische An-
gaben zu benötigten Materialien machen die-
ses Mini-Buch zu einem regelrechten Spiele-
schatz.


the top 50 Games for Kids and teens,
im praktischen Pocket-Format, 84 Seiten,
€ 5,20 / sFr* 8,50, Don Bosco, 2011


psalmenkarten. Kraftvoll – stärkend – heilend, von Angelika Eckert
und Lora Eirich, 32 Karten, Format: 13 x 9 cm, inkl. 16-seitigem Begleitheft,
€ 9,95 / sFr 16,90*, Don Bosco, 2011



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S


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Herzlichen Glückwunsch! Das Lösungswort aus unserem letzten Preisrätsel lautete
„Ein glückliches Familienleben“. Über das Don Bosco Rundhals T-Shirt freut sich
Claudia Schimka.


Schreiben Sie Ihre Lösung auf eine Postkarte oder in eine E-Mail
und schicken Sie diese bis zum 30. September 2011 an:
Don Bosco magazin, St. Veit-Gasse 25, 1130 Wien,
magazin@donbosco.at


r ät S e l


Leben und arbeiten
?? ??Finden Sie zunächst die zehn gesuchten Begriffe und tragen Sie in die Kästchen ein. In der farbigen Spalte finden


Sie dann von oben nach unten gelesen das Lösungswort.


1. hinreichender Lebensunterhalt
2. südamerikanisches Land, aus dem


das Rezept in diesem Don Bosco
magazin stammt


3. Position, Arbeitsplatz
4. Berufliche Tätigkeit


(umgangssprachlich)
5. Staat in Südasien, in dem die Sale-


sianer Don Boscos junge Menschen
ausbilden


6. weltumfassend
7. bezahlte oder unbezahlte Leistung


für eine andere Person
8. verlässlich
9. Bewohner der Wohnung, die direkt


an die eigene grenzt
10. fürsorgliche Beaufsichtigung zum


Beispiel von Kindern und Jugendlichen


Diese Produkte gibt es in jeder Buchhandlung oder direkt bei der Don Bosco Medien GmbH, Tel.: +49 (0)89/48008-330, service@donbosco-medien.de, www.donbosco-medien.de


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Unter allen richtigen Einsendungen


verlosen wir zehn Mal den liturgischen
Tagesabreißkalender von Don Bosco.




Leseraktion


38 DOnBOScOmagazin 5/2011


Chupe de pescado
Fischsuppe aus peru


„Die Kinder lieben es, wenn wir ab und
zu etwas ‚Exotisches‘ kochen. Am bes-
ten schmeckt die Suppe, wenn wirklich
frischer Fisch verwendet wird! Nach-
dem wir in Österreich kaum frischen
Meeresfisch bekommen, verwende ich
heimischen Wels oder Karpfenfilet.“


Rezepttipp von Ines Refenner aus Wien, ihrem aus
Peru stammenden Mann Rafael Arzangel Alvarez
und ihren Töchtern Judith (10) und Maike (8)


l e S e r Ko C H e n f Ü r l e S e r


Schreiben Sie uns Ihr Lieblingsrezept


Zutaten für 4 personen:
• 1 Zwiebel
• 1 Stück Ingwer (in Größe


einer Knoblauchzehe)
• 2 Karotten
• 2 Stangen Sellerie
• 1 kleine rote Paprika


Dann schneiden
Judith und
maike den Fisch
in Stücke.


Zuerst müssen
die karotten
geraspelt werden.


Zubereitung:
Gemüse putzen und klein schneiden, Karotten grob
raspeln, Zuckermais in vier bis sechs Stücke schneiden.
Kartoffeln halbieren. Reis waschen und gemeinsam mit den
Kartoffeln und dem Gemüse in 1,5 Liter Wasser gar kochen
(ca. 20 Min.) Inzwischen den Fisch gut einsalzen und in
Stücke schneiden. Wenn das Gemüse gar ist, den Fisch
noch 5 Min. mitkochen. Wenn Mais aus der Dose verwendet
wird, diesen auch erst zum Schluss dazugeben. Suppe mit
Salz abschmecken und evtl. noch etwas Wasser zugeben.


Zum Schluss den
Fisch 5 minuten in
der Gemüsesuppe
mitkochen.


3.


• 1 Zuckermaiskolben
(oder Mais aus der Dose)


• 6 kleine Kartoffeln
• 1 Handvoll Reis
• 300g frisches Fischfilet
• Salz


1.


2.


Essen kann viel mehr sein als reine Nahrungsaufnahme. Sich zum
Essen zu verabreden oder gemeinsam zu kochen, ist für viele Anlass,
Kontakte zu pflegen, sich auszutauschen und in entspannter Atmos-
phäre Zeit mit der Familie, Freunden oder auch Geschäftspartnern
zu verbringen. Kochen Sie auch gerne? Egal ob Vorspeise, Hauptgang


oder süße Leckerei zum Schluss – schreiben Sie uns Ihr Lieblings-
rezept, wann und für wen Sie es am liebsten kochen und schicken
Sie uns Fotos davon an folgende Adresse:
Don Bosco magazin, St. Veit-Gasse 25, 1130 Wien,
magazin@donbosco.at




DOnBOScOmagazin 5/2011 39


Service


Die Ausgabe 6/2011
erscheint Anfang
november.


Im nächsten Heft
lesen Sie:


Impressum


Don Bosco magazin (bis zum 53. Jahrgang Salesianische
Nachrichten) ist das Mitteilungsblatt der Don Bosco Familie in Österreich
Medieninhaber:
Gesellschaft der Salesianer Don Boscos, St. Veit-Gasse 25, 1130 Wien


Herausgeber:


chefredakteur: P. Josef Vösl SDB
Redaktion: Mag. Sophie Wöginger,
Katharina Hennecke, Christina Tangerding, Claudia Klinger,
Markus Höllbacher


Erscheint zweimonatlich im Don Bosco Verlag,
81699 München, Sieboldstraße 11, Postvertriebsnummer: 02Z030224S


Titelfoto: Fotolia
Alle nicht gekennzeichneten Fotos stammen aus dem Archiv
der Don Bosco Medien GmbH bzw. von foto@donbosco.at
Layout: ReclameBüro München, Gabriele Pohl und Margret Russer
Druck: Bonifatius GmbH Druck – Buch – Verlag, Paderborn


Nachdruck ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags gestattet.
Dies gilt auch für die Aufnahme in elektronische Datenbanken und
Vervielfältigungen auf CD-ROM.


salesianer Don Boscos und
Don Bosco schwestern

der Provinzen in Deutschland
und Österreich


Mit Don Bosco durchs Jahr 2012
Druckfrisch eingetroffen ist der liturgische Don Bosco Tagesabreiß-
kalender mit den Gedenktagen aller Seligen und Heiligen aus der
Don Bosco Familie. Außerdem: biblische Texte und Kommentare für
jeden Tag.
Don Bosco liturgischer Tagesabreißkalender 2012
Don Bosco shop, St. Veit-Gasse 25, 1130 Wien
Tel.: 01/878 39-522, info@donbosco.at,
www.donbosco.at


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aus dem Herzen: Ihre kleinen und großen Nöte, ihre über-
schwängliche Freude und das unverhoffte Glück – alles
hat seinen Platz und wird auf den neuen Gebetskarten in
altersgerechter Sprache, farbenfroher Illustration und
spielerischer Aufmachung liebevoll umgesetzt. Und da
Kinder Reime lieben, kommen viele Gebete in Versform
daher. Dank der Farben und Symbole finden selbst die
Kleinen, die noch nicht lesen
können, ihre Lieb-
lingsgebete immer
wieder.


Bücher von Don Bosco gibt es in jeder Buchhandlung oder direkt bei:
Don Bosco medien Gmbh, Sieboldstr. 11, 81669 münchen, tel.: + 49 (0)89/ 48008 330, service@donbosco-medien.de


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Als Entwicklungshelfer in Quito in Ecuador lernte
ich das Bollettino Salesiano erstmals kennen.


Seither begleitet mich die Zeitschrift in vielen Ländern
und Sprachen. Es ist schon beachtlich, dass das von
Don Bosco 1877 gegründete Magazin heute in 130
Ländern und in 52 Sprachen erscheint. Wer das
weltweite Engagement Don Boscos kennenlernen
möchte, dem kann ich das Don Bosco magazin
aus Österreich nur empfehlen. Auch meine
fünf Kinder kennen bereits die Kinderseiten
und lieben die faire Don Bosco
Schokolade.«


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Reinhard Heiserer (45) liest seit 20 Jahren die
Salesianischen Nachrichten. Der Geschäftsführer der
Don Bosco Partnerorganisation »Jugend Eine Welt«
schätzt vor allem die internationale Berichterstattung: