Don Bosco Magazin 2/2012

Die christliche Zeitschrift
für die ganze Familie


Familie
Mit Kindern das
Haus Gottes entdecken


Weltweit
Pakistan: Hilfe kennt
keine Konfessionen


Don Bosco
Flucht in eine
bessere Zukunft


Ein Stück Heimat
in der Fremde
Muttersprachliche Missionen
in Deutschland


B 7243 F Deutschland


2/2012




Im BlIckpunkt


5 Braucht es eine migrantenquote?
Eine Frage an Bischof Norbert Trelle


thema


6 ein Stück heimat in der Fremde
In der Fremde ein neues Zuhause finden und trotzdem
den eigenen Wurzeln treu bleiben — Migranten sehen
sich oft in einem tiefen inneren Zwiespalt. Für viele
von ihnen sind muttersprachliche Missionen ein Ort,
an dem sie fernab der Heimat in vertrauter Gemein-
schaft ihre Identität bewahren können.


11 muttersprachliche missionen in Deutschland
Hintergrund: In Deutschland leben rund zwei
Millionen katholische Migranten.


FamIlIe


14 kommt rein!
Der hohe Turm, die bunten Fenster und das Glo-
ckenläuten: Kinder mögen Kirchen. Was sie am Haus
Gottes fasziniert.


17 mit kindern im haus Gottes
Fünf Tipps für Eltern


18 kolumne
Ü oder U? — Don Bosco magazin-Kolumne
von Gesa Rensmann


19 hier und dort
Mein Kleiderschrank


20 mittendrin


Don BoSco


22 hilfe braucht auch Respekt
14 Millionen Menschen verloren bei Überschwem-
mungen im Sommer 2010 im Nordwesten Pakistans
ihr Zuhause. Ein Interview mit P. Miguel Angel über
die Wiederaufbauarbeit und ein friedliches Zusam-
menleben von Christen und Muslimen.


26 keine heimat, aber ein Zuhause
Ein Besuch in der neuen Gruppe für unbegleitete
minderjährige Flüchtlinge in Nürnberg


28 Don Bosco aktuell


33 typisch du!
Wer ist der wichtigste Mensch in deinem Leben?


BunteS


34 kinderseite
Steffi und Tobi haben Kinder aus einem anderen
Land in Deutschland besucht.


36 Ratgeber
Sie fragen, unsere Experten antworten.


37 preisrätsel
Mitmachen und gewinnen!


38 leser kochen für leser


39 Service
Impressum,
Kontakt, Vorschau


2 DonBoScomagazin 2/2012


Inhalt 2/2012


kommt rein!
In Kirchenräumen
können Kinder mit all
ihren Sinnen Geschichten
über Gott und die Welt
erfahren.


häuser für pakistan
Ein Gespräch mit
Salesianerpater Miguel
Angel über ein Hilfs-
projekt fernab jeglicher
konfessioneller Grenzen14 22




Liebe Leserin, lieber Leser!


Wenn einer auf die Reise geht, dann


kann er was erleben! Mit dieser


Volksweisheit beginnen so manche


Reiseberichte, die Überraschendes


oder nicht Erwartetes beinhalten:


der lange Stau auf der Autobahn


oder die Urlaubsunterkunft, die


alles andere als erwartet war. Aller-


dings enthält die Ursprungsabsicht dieser Aussage weniger


einen ironischen Aspekt, sondern zielt viel mehr auf das


Bereichernde und Neue ab, das eine Reise eröffnen kann.


Fragt man Menschen mit Migrationshintergrund, was


sie auf ihrer Reise in unser Land, in unsere Stadt, in unsere


Pfarrgemeinden erlebt haben, dann erfährt man überra-


schende Geschichten. Meistens beginnen sie mit dem Motiv,


warum sie sich auf die Reise weg von ihrem Zuhause ge-


macht haben, und wie sie hier angekommen und aufgenom-


men worden sind. Sie erzählen von den Schwierigkeiten,


sich im neuen Umfeld zurechtzufinden und auch von der


Sehnsucht nach dem, was sie verlassen haben.


Und immer wieder erzählen sie, warum ihnen die


eigenen Pfarrgemeinden, die wir fremdsprachige Missionen


nennen, so bedeutsam sind. Die Pflege der eigenen Sprache,


die Feier der Liturgie in der Heimatsprache, die religiöse


Erziehung und die Weitergabe der eigenen Kultur sind we-


sentliche Faktoren, die ihnen weiterhelfen und Kraft geben.


Dabei stehen diese fremdsprachigen Missionen nicht isoliert


da; sie sind oftmals eingebunden in die Angebote der Pfarr-


gemeinden vor Ort. So müssen kulturelle Identitäten und


Integration in die neue Alltagswelt keine Gegensätze sein,


sondern bilden einen spannenden Prozess, bei dem alle viel


voneinander lernen können.


Mit besten Grüßen aus der Redaktion


Ihr


P. Alfons Friedrich SDB
Chefredakteur


DonBoScomagazin 2/2012 3


Inhalt


„Wie wenig wir auch
erreichen — für die, die
wir erreichen, ist es eine
ganze Menge.“ Seite 23


„Heimweh muss schmerzen“, dachte Don Bosco
magazin
-Redakteurin Angelika Luderschmidt (2.v.l.) vor
ihrem Besuch bei einer kroatischen Familie in Karlsruhe.
Während sich seine Frau, Kinder und Enkel ein Leben
außerhalb Deutschlands kaum noch vorstellen können,
möchte Großvater Marko am liebsten gestern wieder
zurück nach Bosnien. Ein Stück Heimat erfährt der
66-Jährige in seiner kroatischen Gemeinde in Karlsruhe.
Hier fühlt er sich wohl – genau wie seine Familie. Seite 6


Zwölf Jahre arbeitete Christina Tangerding als Redak-
teurin des Don Bosco magazins und prägte in dieser Zeit
die Entwicklung der Familienzeitschrift maßgeblich mit.
Mit dieser Ausgabe verabschiedet sich unsere Kollegin
aus der Redaktion, um sich neuen beruflichen Herausfor-
derungen zu stellen. Als freie Journalistin wird sie dem
Magazin jedoch weiter die Treue halten. Wir sagen Danke
für eine schöne Zeit und wünschen ihr alles Gute für den
„Neustart“ und ihre berufliche wie private Zukunft!




Stefan Vesper (l.), Generalsekretär des Zentralkomitees der deutschen
katholiken, und Fridolin keck, Generalvikar der erzdiözese Freiburg,
enthüllen gemeinsam das Werbebanner für den katholikentag.


4 DonBoScomagazin 2/2012


katholische ordensleute gibt es
weltweit, davon sind 740.000


ordensfrauen und 135.000
ordensmänner. Laut italienischer


Bischofskonferenz lebt nahezu
jeder sechste von ihnen


in Italien.


875.000


98. Katholikentag
in Mannheim


Unter dem Leitwort „Einen neuen Aufbruch


wagen“ findet von 16. bis 20. Mai der


98. Katholikentag in Mannheim statt. Wie


auch beim Ökumenischen Kirchentag vor


zwei Jahren diskutieren Christen aus dem


ganzen Land kirchliche und gesellschafts-


politische Themen und feiern gemeinsam


Gottesdienste. Erwartet werden rund


25.000 Dauerteilnehmer aus ganz


Deutschland sowie 30.000 Tagesgäste aus


der Region. Veranstalter des Katholiken-


tages ist das Zentralkomitee der deut-


schen Katholiken (ZdK) mit dem jeweils


gastgebenden Bistum.


Einwohnerzahl in
Deutschland wächst
Die Bevölkerungsstatistiker rechnen für 2011 erst-
mals seit acht Jahren wieder mit einer steigenden
Einwohnerzahl in Deutschland. Am Jahresende leb-
ten laut Statistischem Bundesamt mehr als 81,8 Mil-
lionen Menschen in Deutschland, deutlich über
50.000 mehr als im Vorjahr. 2011 sind der Schät-
zung zufolge mindestens 240.000 Personen mehr
aus dem Ausland zugezogen als aus Deutschland
fortgezogen.




Im Vergleich zu
Besserverdie-
nenden nutzen
deutlich weniger
Geringverdiener
Betreuungsange-
bote für ihre
unter dreijähri-
gen kinder.


Es ist wichtig, dass die Vielfalt der Be-
völkerung eines Landes sich auch in
der personellen Zusammensetzung des
öffentlichen Dienstes widerspiegelt.
Die Bundeskanzlerin hat daher Recht,
wenn sie dort die Zahl der Mitarbeiter
mit Migrationshintergrund erhöhen
will. Die andauernde Debatte um Frau-
enquoten in allen gesellschaftlichen
Bereichen zeigt aber, dass das Instru-
ment einer Quotenregelung höchst um-
stritten ist. In jedem Fall darf die Forde-
rung nach besseren Einstellungschan-
cen für Migranten im öffentlichen
Dienst nicht nur appellativen Charakter
haben. Es bedarf konkreter Maßnah-
men und Initiativen, wie sie die Inte-
grationsbeauftragte ja auch schon vor-
gestellt hat. Auch kirchliche Dienste
haben in dieser Hinsicht noch Nachhol-
bedarf. Wir bemühen uns aber zuneh-
mend, aus den Reihen der katholi-
schen Migranten kompetente Mitarbei-
ter zu gewinnen. So wird auch der
kirchliche Dienst vielfältiger.


Bischof Norbert Trelle:
„Braucht es eine
Migrantenquote im
öffentlichen Dienst?“


eine frage an ...


norbert trelle, Bischof von
hildesheim und mitglied der
kommission für migration der
Deutschen Bischofskonferenz,
nimmt Stellung zur Forderung
der Bundesregierung, eine mi-
grantenquote im öffentlichen
Dienst einzuführen.


DonBoScomagazin 2/2012 5


Kinder von Gutverdienern
häufiger in Betreuungs-
angeboten
Gutverdiener nutzen etwa doppelt so häufig
Betreuungsangebote für ihre unter dreijährigen Kinder
wie Geringverdiener. Dies geht aus dem kürzlich vom
Bundesfamilienministerium veröffentlichten Familien-
report 2011 hervor. Mögliche Ursachen für diesen
Befund sind die zusätzlichen Kosten für Essen oder
Ausflüge. Laut Familienreport verliert zudem die
Rollenverteilung mit dem Mann als Alleinverdiener
weiter an Bedeutung. Demnach sind in 52 Prozent aller
Familien beide Elternteile berufstätig. Die große
Mehrheit von ihnen hat sich für die Aufteilung Vater-
Vollzeit und Mutter-Teilzeit entschieden.


Neuer Studiengang
Theologie und Wirtschaft
Die Universität Erfurt bietet ab kommendem Winterse-
mester den bundesweit ersten Master-Studiengang
„Theologie und Wirtschaft“ an. Die Doppelqualifikation
soll Studierende für Aufgaben im „Social Business“ wie
der Leitung eines kirchlichen Krankenhauses qualifizie-
ren. Derzeit sind vor allem Betriebswissenschaftler oder
Juristen in vielen Führungspositionen in Verwaltung und
Management. Allerdings brächten diese häufig nicht ge-
nug Kenntnisse über das Selbstverständnis der Kirche
mit, begründet Elke Mack, Professorin für christliche So-
zialwissenschaften in Erfurt, die Einführung des neuen
Master-Abschlusses.


Te
xt


e:
K


N
A


, a
lu


; F
ot


os
: K


N
A


-B
ild


, i
S


to
ck


ph
ot


o,
b


is
ch


öf
lic


he
P


re
ss


es
te


lle


Im Blickpunkt




In der Fremde ein neues Zuhause finden


und trotzdem den eigenen Wurzeln treu


bleiben – Migranten sehen sich oft in einem


tiefen inneren Zwiespalt. Für viele von


ihnen sind muttersprachliche Missionen ein


Ort, an dem sie in vertrauter Gemeinschaft


ihre Identität bewahren, sich gleichzeitig


aber auch in ihre neue Heimat integrieren


können. Das Don Bosco magazin hat eine


kroatische Familie, die sich einen Alltag ohne


Gemeindeleben nicht mehr vorstellen kann,


zum Sonntagsgottesdienst in Karlsruhe


begleitet.


text: Angelika Luderschmidt, Fotos: Ilona Scheffbuch


Ein Stück
Heimat in der


Fremde




Thema


mehr als zehn Jungen
und mädchen versammeln
sich jeden Sonntagmorgen
in Sankt michael in karlsruhe
und schlüpfen in ihre mess-
gewänder. alle Generationen
sind fest in das Gemeinde-
leben integriert. Die kroati-
sche katholische mission
mittelbaden ist für viele zur
zweiten heimat geworden.


DonBoScomagazin 2/2012 7




Dominik lacht. Er hat eines der neueren Mess-gewänder ergattert. Der 9-Jährige gehört zu den jüngsten Ministranten in Sankt Michael, einer Gemeinde im Karlsruher Stadtteil Beiert-
heim. Zusammen mit seiner Schwester Natalie (12) bricht
er jeden Sonntag zeitig von zu Hause auf, um seine kroa-
tischen Freundinnen und Freunde zu treffen. „Praktisch,
dass wir genau gegenüber der Kirche wohnen“, sagt Na-
talie. Dominik ist abgelenkt. Er hantiert an seinen Hosen-
trägern. Die sollen den grünen Rock oben halten, damit er
nicht versehentlich draufsteigt. Gleich beginnt die Messe.


Rund 400 Menschen besuchen in Karlsruhe jede
Woche den kroatischen Gottesdienst. Bereits eine halbe
Stunde eher versammeln sich stets einige ältere Frauen,
um das Ave Maria auf Kroatisch zu beten. „Ansonsten
unterscheidet sich der Gottesdienst kaum von einem
deutschen“, erklärt ein Ministrant fachmännisch und
fügt hinzu: „Selbst die Lieder sind gleich, halt einfach
nur in einer anderen Sprache.“


Laut Angaben der Diözese Freiburg umfasst die Kro-
atische Katholische Mission der Salesianer Don Boscos


200 Familien besucht
Pater Ivo alleine in den


ersten drei Januarwochen:
„Ohne tatkräftige Unter-


stützung seitens der
Gemeinde könnte ich das


alles nicht schaffen.“


8 DonBoScomagazin 2/2012




auch in Bruchsal
ist das Gemeinde-
leben rege.
Sonntagmittags
begleitet stets der
chor die messe.
Das liedgut ist
meist dasselbe wie
in deutschen Got-
tesdiensten – nur
der text unter-
scheidet sich.


mirko mišić liest
regelmäßig in
Sankt michael die
Fürbitten und
engagiert sich seit
dessen Gründung
2005 im
Gemeinderat.


in Mittelbaden aktuell rund 12.000 Gemeindemitglieder.
All diejenigen – insbesondere die ab dem Jahr 2000 ge-
borenen Kinder –, die eine doppelte Staatsbürgerschaft
haben, nicht mitgerechnet. Der Leiter der Mission, Sa-
lesianerpater Ivo Nedić, kennt beinahe jeden von ihnen
mit Namen. Der Mann mit dem schütteren grauen Haar
und der Brille hupt und winkt bei der Autofahrt zur Kir-
che lachend zum Gruß.


3.000 km bringt Pater Ivo in einem Monat auf den Ta-
cho. Rund 150 Kilometer umfasst das Gebiet um das Seel-
sorgezentrum in Karlsruhe, in dem der Priester tätig ist.
Jeden Sonntag halten er und seine drei Mitbrüder zehn
Gottesdienste in der Region Mittelbaden. Unterstützt
werden sie von zwei Pastoralreferenten.


Der 58-Jährige hat viel zu tun, seitdem 2005 die vier
bis dahin selbstständigen kroatischen Missionen Pforz-
heim-Bruchsal, Karlsruhe, Gaggenau-Rastatt und Offen-
burg unter den Salesianern Don Boscos zusammengelegt
wurden: Katechesen, Seelsorgegespräche, Gemeinde-
ratssitzungen, religiöse Bildungsarbeit und – zu Beginn
eines jeden neuen Jahres – zahlreiche Haussegnungen.


200 Familien hat Pater Ivo alleine in den ersten drei Ja-
nuarwochen besucht.


Der Sonntag beginnt früh. Schon um halb neun sit-
zen Monika und Mirko Mišić, die Eltern von Dominik und
Natalie, in der ersten Reihe der quadratisch angelegten
Pfarrkirche. Lautes Stimmengewirr dringt aus der Sa-
kristei. Insgesamt zwölf Kinder und Jugendliche haben
sich heute die Messgewänder übergestreift. Nichts Un-
gewöhnliches in der Kroatischen Gemeinde. Alle Gene-
rationen sind fest in das Gemeindeleben integriert. „Die
Laienarbeit ist bei uns ganz wichtig. Ohne tatkräftige
Unterstützung seitens der Gemeinde könnten wir das al-
les gar nicht schaffen“, sagt Pater Ivo, während er noch
schnell von zwei älteren Damen Zettel mit Terminwün-
schen für Haussegnungen entgegennimmt.


Auch Monika und Mirko helfen gerne. „Das Gemein-
schaftsgefühl bei uns ist sehr groß“, sagt Monika und
nickt dabei freundlich einem Mann eine Reihe hinter ihr
zu. Monika ist in Deutschland geboren. Ihr Mann Mirko
ist es nicht. Mit 25 Jahren kam er aus Kroatien hierher,
fand zuerst Unterschlupf bei seiner Cousine in der Pfalz,


DonBoScomagazin 2/2012 9


Thema


Pater Ivo Nedić◂




PORTRäT


In Bosnien als viertes von sieben Kindern
geboren, studierte Pater Ivo Theologie in
Zagreb und wurde dort 1980 zum Priester
geweiht. Zehn Jahre führte er eine Gemeinde
in Split, kümmerte sich hauptsächlich um
drogenabhängige Jugendliche und eröffnete
ein Freizeitzentrum, bevor er 1999 nach
Ingolstadt versetzt wurde und dort die
Kroatische Mission leitete. Seit September
2005 ist Pater Ivo Leiter der muttersprachli-
chen Gemeinde der Kroaten der Salesianer
Don Boscos in Mittelbaden. Zusammen mit
drei Mitbrüdern, die wie er aus der Salesianer-
provinz Zagreb stammen, hält er die Seel-
sorge bei den Kroaten in dem großen Gebiet
„Mittelbaden“ aufrecht.




„Was sollen wir noch in Bosnien? Ich möchte hier
bei meinen Kindern und den Enkeln bleiben.“


Ihr kroatisches leben beginnt am Wochenende: nach dem Gottesdienst
treffen sich natalie, Sara, Dominik und David (v.l.) regelmäßig. Gemeinsam
besuchen sie auch den kroatischunterricht und tanzen Folklore.


Seit Jahren ist Familie mišić tief im Gemeindeleben verwurzelt. Die
Familie wohnt nur wenige Gehminuten von Sankt michael entfernt.


opa marko fährt jedes Jahr über mehrere monate in seine heimat.
anders als seine Frau würde er gerne wieder in Bosnien leben.


10 DonBoScomagazin 2/2012




verdiente sich sein Geld als Pizza-Fahrer. Kurz zuvor
machte er in Kroatien sein Diplom zum Lebensmittel-
chemiker. Das war 1990. Seine Eltern sahen die Kriegs-
gefahr kommen, schickten ihre Kinder zu Verwandten
nach Deutschland. Zwei Jahre später zog Mirko nach
Karlsruhe und lernte dort Monika kennen. Seinen Ak-
zent hat Mirko nie abgelegt. Natalie und Dominik ärgern
ihren Vater manchmal. „Die beiden sagen dann immer
‚He Papa, das sagt man doch nicht so auf Deutsch‘“, er-
zählt Monika und streicht sich über den Bauch. Im April
erwarten sie und Mirko ihr drittes Kind.


Mehr als 350.000 kroatische Katholiken leben laut ei-
ner Statistik der Bistümer derzeit in der Bundesrepublik.
Insgesamt versuchen rund zwei Millionen ausländische
Katholiken, in Deutschland eine neue Heimat zu finden.
Viele von ihnen besuchen den Gottesdienst in einer der
400 muttersprachlichen Gemeinden. „Ich verinnerliche
die Messe besser, wenn ich sie in meiner Muttersprache
zelebriere. Auf Kroatisch geht mir das viel mehr ins Herz
hinein“, sagt Mirko. Auch heute liest er in Sankt Michael
die Fürbitten.


Im Gegensatz zu ihrem Mann lebt Monika schon
immer in Deutschland. Ihre Eltern Manda und Marko
kamen in den 60er-Jahren aus Bosnien nach Karlsruhe,
wohnen nur zwei Straßen von ihrer Tochter entfernt.


Fast jeden Tag kommt Oma Manda und kocht für die
Enkel. „Marko will wieder zurück nach Hause. Seit er
nicht mehr arbeitet, ist ihm hier langweilig“, sagt Moni-
kas Mutter und stellt eine Kanne Kaffee auf den Tisch.
Ihr Mann nickt stumm. Er tut sich etwas schwer mit der
deutschen Sprache, stattdessen schweigt er lieber.


Vergangenen Sommer war Opa Marko drei Monate
„zu Hause“ in Bosnien, baute sein beschädigtes Haus
wieder auf, traf alte Bekannte, genoss die Landschaft,
die er so vermisst. Manda blieb in Karlsruhe. „Viele un-
serer Verwandten, Nachbarn und Freunde sind nicht
mehr dort, wir haben auch kein Vieh mehr“, sagt sie
und fügt hinzu: „Damals dachten wir, wir verdienen uns
ein bisschen Geld und gehen bald wieder zurück. Dann
kamen die Kinder, wir Gastarbeiter bekamen eine dau-
erhafte Aufenthaltsgenehmigung und plötzlich war zu
Hause Krieg. Und heute? Was sollen wir noch in Bosni-
en? Ich möchte hier bei meinen Kindern und den Enkeln
bleiben.“


Mehr als ein paar Wochen Bosnien-Urlaub im Jahr
kommt für Monikas Mutter nicht mehr infrage. Sie hat in
Karlsruhe eine neue Heimat gefunden. Da, wo ihre Fami-
lie ist. „Viele ältere Paare trennen sich auch, meist wollen
die Väter zurück, die Mütter wollen nicht noch einmal al-
les aufgeben“, erzählt Monika. Ihr Vater schweigt.


einmal im Jahr besucht pater Ivo alle seine Gemeindemitglieder
zu hause. auch die Wohnung von Familie mišić hat der
Salesianer in diesem Jahr bereits gesegnet.


DonBoScomagazin 2/2012 11


Thema


Ausländische Katholische
Missionen in Deutschland


HINTERGRUND


In Deutschland leben rund zwei Millionen katholische
Migranten. Viele von ihnen nehmen das Angebot örtlicher
Gemeinden an, den Gottesdienst in ihrer Muttersprache
zu feiern. Insgesamt gibt es derzeit mehr als 400 mutter-
sprachliche Gemeinden mit jeweils drei bis sieben Gottes-
dienstorten für 30 Sprachgruppen. 2004 veröffentlichten
die deutschen Bischöfe das Papier „Integration fördern,
Zusammenleben gestalten“, in dem sie sagten: „Der Um-
gang zwischen ausländischen und deutschen Katholiken
in unseren Gemeinden kann zu einem Motor für ein zu-
kunftsweisendes Zusammenleben in der deutschen Ein-
wanderungsgesellschaft werden.“ Aus demselben Jahr
stammt auch die päpstliche Instruktion „Erga migrantes
caritas Christi“ („Die Liebe Christi zu den Migranten“). Sie
betont das Recht jeden Einwanderers auf ein individuelles
Seelsorgeangebot und die Pflicht der heimischen Diöze-
sen, Seelsorge speziell für Migranten anzubieten.





So zerrissen die Elterngeneration ist, so verwurzelt
sind bereits deren Kinder und Enkel. Natalie und Domi-
nik sprechen untereinander und mit ihren Freundinnen
und Freunden aus der Gemeinde Deutsch. Dennoch sol-
len sie verstehen, wo ihre Eltern und Großeltern herkom-
men. „Ihr kroatisches Leben beginnt am Donnerstag und
endet am Sonntag“, sagt Sandra Knežević, die nach dem
Gottesdienst mit ihrer Familie noch auf einen Kaffee zu
ihren Freunden gekommen ist. Ihre beiden Kinder Sara
(6) und David (11) ministrieren ebenfalls in St. Michael.
Das „andere“ Leben von Sara, David, Natalie und Domi-
nik beginnt am Donnerstag mit dem Kroatischunterricht.
Eineinhalb Stunden lernen die Kinder und Jugendlichen
dort mehr über Kultur, Sprache und Geografie. Freitags
ist Folklore-Tanz, samstags Religionsunterricht, sonn-
tags Gottesdienst. „Das ist wichtig, wir wollen unseren
Kindern zeigen, wo unsere Wurzeln sind, denn auch wir
sind bereits zu gut integriert“, sagt Sandras Mann.


Während die befreundeten Familien Kaffee trin-
ken, ist Pater Ivo bereits auf dem Weg ins 20 Kilometer
entfernte Bruchsal. Um 11.45 Uhr beginnt dort die kro-
atische Messe. Wie in Karlsruhe liegt auch in Bruchsal
der Schwerpunkt auf der Kinder- und Jugendarbeit. Seit
Februar bieten zwei Mütter eine Folklore-Tanzgruppe für
Kinder an. „Wir wollen unsere Kinder von klein auf in
die Gemeinde einführen“, sagt Mirko. Ist der Nachwuchs
einmal älter, ändert sich das: „Mit den Kindern geht es


nach der messe unterhalten sich
die Gemeindemitglieder in
karlsruhe und Bruchsal gerne noch
vor der kirche, organisieren Feste
oder chorkonzerte.


Jeden Sonntagmorgen feiern
rund 400 menschen in karlsruhe
gemeinsam den kroatischen
Gottesdienst.


Folklore-Abende,
Fußballturniere,
Krabbelgruppe,


Bibelkreise, Chor:
Die Gemeinde ist wie
eine zweite Heimat.


Hier findet das
komplette soziale


Leben statt.


12 DonBoScomagazin 2/2012


Thema




leichter. Wir können sie für die Kirche und das Gemein-
deleben begeistern“, sagt Pater Ivo.


Nach dem Gottesdienst um 13 Uhr tagt in Bruchsal
der Gemeinderat. Fast alle Mitglieder sind um die 40 Jah-
re alt. Pater Ivo kennt wie in Karlsruhe alle Anwesenden
mit Namen, begrüßt jeden Einzelnen herzlich mit einem
festen Händedruck. Anders als in Karlsruhe, wo es erst
seit 2005 einen Gemeinderat gibt, liegt die Organisation
des Gemeindelebens in Bruchsal mittlerweile fest in der
Hand der zweiten Generation: Folklore-Abende, Fuß-
ballturniere, Krabbelgruppe, Bibelkreise, Chor. „Die Ge-
meinde ist wie eine zweite Heimat für mich. Hier ist mein
komplettes soziales Umfeld“, sagt der Gemeinderatsvor-
sitzende in hörbar badischem Akzent. Hinter ihm an der
Wand des Raumes hängt eine kroatische Fahne.


An diesem Sonntag stimmt die Bevölkerung in Kroa-
tien in einer Volksabstimmung über einen EU-Beitritt ab
Herbst 2013 ab. „Ein spannender Tag“, sagt Pater Ivo und
gibt sich zuversichtlich. Er wird Recht behalten: Mehr als
zwei Drittel Kroaten werden mit „Ja“ stimmen.


„Ich bin irgendwie beides, aber ein bisschen mehr
deutsch“, sagt ein kleines Mädchen achselzuckend auf
die Frage, was sie denn eigentlich sei, Kroatin oder Deut-
sche. Ihre Mutter ruft ihr aus der anderen Seite des Rau-
mes etwas auf Kroatisch zu. Plötzlich klingelt das Handy
der Tochter. „Geh doch bitte, bitte ran“, singt eine Pieps-
stimme unaufhörlich. Kichernd verlässt das Mädchen
den Raum.


Drei Generationen, ein Zuhause: manda und
marko (v.l.) kamen in den 60er-Jahren nach
karlsruhe. Wie ihre kinder sind auch ihre enkel
natalie und Dominik in Deutschland geboren.
Schwiegersohn mirko und tochter monika
erwarten bald ihr drittes kind.


DonBoScomagazin 2/2012 13


Wie alles begann ...


GESCHICHTE


1875 schickte Don Bosco erstmals Priester ins Ausland.
Der Vorschlag zur Entsendung selbst kam vom Erzbischof
von Buenos Aires, der Don Bosco um Hilfe bat. Die sechs
entsandten Salesianerpriester und vier Salesianerbrüder
sollten in der Hauptstadt Argentiniens die Leitung einer
Pfarrei übernehmen, in der damals auch viele italienische
Auswanderer wohnten. Zu ihren Aufgaben gehörte zudem
die Weiterführung eines Kollegs für arme und verlassene
Jugendliche. Als erster Missionsort der Salesianer
von großer Bedeutung, sind heute in Argentinien über
600 Salesianer tätig. In Deutschland selbst kümmern
sich Salesianer an vielen Orten um Menschen, die hierzu-
lande eine neue Heimat suchen. Neben der italienischen
Mission in Essen und der italienischen katholischen Ge-
meinde in Frankfurt feiern auch in Rosenheim, Villingen-
Schwenningen, Pforzheim, Karlsruhe und Mainz Patres
und ihre Gemeinde auf italienisch Gottesdienst. Polnische
Missionen gibt es etwa in Berlin und Rosenheim. Und
neben der Region Mittelbaden befinden sich auch in
Nürnberg, Ingolstadt, Bamberg und Saarbrücken Kroati-
sche Katholische Missionen.




Fo
to


: g
et


ty
im


ag
es


Kommt
rein!




Familie


Kinder mögen Kirchen. Der hohe Turm, die bunten Fenster und das
Glockenläuten wecken ihre Neugier. Sie wollen wissen: Was ist das? Wer wohnt da?


Was bedeuten die Gegenstände? Religionspädagogin Margret Färber
beschreibt, was Kinder am Haus Gottes fasziniert.


Kirchengebäude stellen einen Gegenpol, eine Alter-
native zum üblichen Umfeld dar: laut – leise, hektisch
– ruhig, grell – gedämpft, eng – weit. Waren Kirchen
früher oft auch Wehr- und Schutzräume gegen feindliche
Eindringlinge, finden heute Menschen hier Schutz vor
Reizüberflutung und Leistungsansprüchen. Hier ist jeder
willkommen, kann ausruhen, still werden, muss nichts
tun und leisten, sondern darf einfach da sein. Kinder
können hier einen potenziellen Rückzugsort, einen ge-
schützten Raum kennenlernen.


Kinder sind von Anfang an religiös. Auf ihre Weise
sind sie auf der Suche nach dem Sinn. Kirchenräume als
materialisierte Glaubenserfahrungen und -hoffnungen
können hier Antwortspuren aufzeigen. Sie drücken mit
ihrer Architektur, mit Bildern, Skulpturen, Fenstergestal-
tungen und Gegenständen aus, was Menschen früher
und heute mit Gott erfahren und sich erbitten. Symbole,
biblische Geschichten und kirchliche Traditionen begeg-
nen dem Kirchenbesucher auf Schritt und Tritt und laden
ein, diese Hintergründe zu erschließen und sich selbst
dazu in Beziehung zu setzen. Die Gestaltung des sakra-
len Raumes setzt zum Teil religiöses Wissen voraus, sie
ermöglicht aber auch eine sinnliche Erschließung.


Es ist Samstagvormittag, Simon und Anne sind mit ihrer Mutter in der Fußgängerzone unter-wegs und wollen Kleidung kaufen. Sie kommen an dem großen Platz vor der Kirche vorbei. Da
beginnen die Glocken zu läuten, es ist elf Uhr. „Kommt,
lasst uns reingehen“, schlägt die Mutter vor. „Habt ihr
Lust?“ Die drei öffnen die schwere Tür und treten ein.
Plötzlich ist es dämmrig und kühl. Der Lärm der Straße
ist kaum noch zu hören, und ein ganz besonderer Duft
liegt in der Luft. Die Kinder gehen nach vorne und be-
trachten die großen, bunten Fenster, durch die das Son-
nenlicht fällt. Dann erkunden sie die Heiligenfiguren, die
an den Seitenwänden des Kirchenschiffs auf Säulen ste-
hen. Die Mutter gibt Simon und Anne flüsternd Auskunft
über alles, was sie wissen wollen. Zwanzig Minuten lang
erforschen die Kinder fasziniert die Figuren, Bilder und
Gegenstände. Dann geht es wieder nach draußen, hinein
in den Trubel der Stadt.


Kleinkinder erobern Stück für Stück ihr Umfeld und
bewegen sich zunehmend selbstständiger und vertrauter
in ihrem Aktionsradius. Neben Kindertageseinrichtung,
ärzte- und Geschäftshaus, Feuerwehr, Rathaus und vie-
lem anderen mehr gehört auch die Kirche zur Umgebung.


Das Kirchengelände ist ein Begegnungsplatz. Hier
laufen die Hauptverkehrsadern entlang, hier treffen sich
Menschen auf ihren alltäglichen Gängen. Die Kirche und
der Kirchplatz mit Sitzbänken, Grünflächen und Infokäs-
ten sind ein Treffpunkt für Jung und Alt, für verschiedene
Generationen, mitunter auch für Lebende und Verstorbe-
ne: Ist die Kirche umgeben von einem Friedhof, wird er-
lebbar, wie auch die Verstorbenen Teil unseres jetzigen
Lebens sind.


Das Kirchengebäude wirkt nicht allein durch seine
Größe auf die Kinder, sondern befindet sich in den meis-
ten Fällen auch an einem zentralen Ort. Auf Luftaufnah-
men lässt sich gut erkennen, dass die Kirche buchstäb-
lich der Mittelpunkt eines Dorfes oder eines Stadtviertels
ist. Diese Positionierung trifft auch eine Aussage über
die Bedeutung der Kirche für die Menschen: Sie stellen
das in den Mittelpunkt, was ihnen wichtig und beson-
ders wertvoll ist. Nicht eine Fabrik, ein Büro oder ein
Geschäft halten das Wohngebiet zusammen, sondern es
gibt gewissermaßen einen geistigen Mittelpunkt. Das so-
genannte Haus Gottes hat den ersten Platz.


DonBoScomagazin 2/2012 15


Fo
to


: g
et


ty
im


ag
es


Buchtipp


Für erzieher, lehrer, katecheten


kirchenentdecker unterwegs
Mit diesen Modellen nehmen Kinder
ihre Kirchen unter die Lupe. Das
Praxisbuch bietet eine kurze
Einführung in die Kirchenraumpäda-
gogik, interessante Sachinfos und
zahlreiche praktische Aktionen.


Margret Färber: Wir erleben Gottes
Haus. Mit Kindern Kirchenräume
entdecken. Don Bosco 2012.
€ 14,95, sFr* 21,90
*unverbindliche Preisempfehlung




Biblische Erzählungen und Heilige werden buchstäb-
lich sichtbar, bunt und als reales Gegenüber erlebbar, das
zu einer Begegnung einlädt. Kirchenräume sind Orte, an
denen auf viele Weise und für alle Sinne Geschichten von
Gott und der Welt erzählt werden.


Kinder sind empfänglich für die Besonderheit eines
Raumes, für Stimmungen, Farben und Formen. Sie sind
oftmals unmittelbar ansprechbar für das Unsagbare,
das im Kirchenraum spürbar wird. Sie haben den „sieb-
ten Sinn“ für die unsichtbare Welt. Das mit dem Turm
und durch die Größe weithin sichtbare Gebäude sowie
die besondere und kostbare Ausstattung signalisieren
ihnen auf implizite Weise, dass hier ein Schatz, etwas
Besonderes und Wertvolles bewahrt und gefunden wer-
den kann. Landläufig wird von der Kirche als dem Haus
Gottes gesprochen. Kinder haben mitunter die konkrete
Vorstellung, Gott wohne darin, wie in einer üblichen
Wohnung. Der Raum versucht, mit seinen Mitteln etwas
von Gottes Größe, Herrlichkeit und Barmherzigkeit wi-
derzuspiegeln.


Der weithin sichtbare Turm kann daran erinnern,
dass Gott immer wieder in das Blickfeld gelangen und
im Alltag vorkommen will. Er schlägt seine Wohnung
mitten unter den Menschen auf (Offb 21,3). In barocken
Kirchen zeigen unzählige Engel die Präsenz Gottes an.
Die Weite und Höhe des Gebäudes laden ein, den Kopf
zu heben und über sich selbst hinauszuwachsen. Sie er-
zählen: Gott selbst ist es, der „meinen Schritten weiten
Raum verschafft“ (Psalm 18,37). In Nischen und Seiten-
kapellen kann ich mich bergen wie unter seinem Schutz
und Schirm. Sie machen die Worte des Beters zu einer
leiblichen Erfahrung: „Herr, du mein Fels, meine Burg,
meine Feste, in der ich mich berge“ (Psalm 18,3).


Gott kann grundsätzlich an jedem Ort erfahren wer-
den, an jedem Ort kann zu ihm gebetet werden. Die Kir-
che ist jedoch zum einen ein besonderer Versammlungs-
und Gebetsraum für Christen. In der Gemeinschaft der
Glaubenden ist Gott gegenwärtig: „Wo zwei oder drei in
meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten un-
ter ihnen“ (Mt 18,20). Zum anderen wird in katholischen


16 DonBoScomagazin 2/2012


Familie


Mit Kindern im Haus Gottes
Bringen Sie kirchengebäude ins Blickfeld
Ihres kindes
• Bei Autofahrten: Wer sieht zuerst den Kirchturm?
• Zählen lernen: Wie häufig schlägt die Glocke?
• Vergleichen: Was sind die größten Gebäude in unse-


rem Wohnviertel? Welches hat die höchsten Fenster?


Finden Sie anlässe, mit dem kind die kirche
auch außerhalb von Gottesdiensten
zu besuchen
Rund um den Geburtstag: Stellen Sie eine Kerze auf
mit den Worten „Danke, dass es Nina (Jonas ...) gibt!“.
Rund um den Namenstag: Finden Sie eine Darstellung
des Namenspatrons.
Freude und Sorge: Lassen Sie Ihr Kind eine Kerze
entzünden und ein Gebet sprechen.


lassen Sie Ihr kind den unterschied
zwischen draußen und drinnen spüren
• Die Kirchentür öffnen: Wieviel Kraft, evtl. Hilfe,


benötigt Ihr Kind?


• Fühlen: Wie ist die Temperatur im Kirchenraum
im Vergleich zu draußen?


• Auf Töne lauschen: Was ist hier noch von draußen
zu hören? Wie klingt die Orgel, wie das Glockenge-
läut an verschiedenen Orten?


Folgen Sie dem Interesse Ihres kindes
• „Magst du mir zeigen, was du schon in dieser


Kirche kennst?“
• „An welchem Platz in der Kirche bist du gern?“
• „Was möchtest du dir genauer anschauen?“


lassen Sie den kirchenbesuch nachklingen
• Singen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind zum


Abschied in der Kirche ein Lied.
• Füllen Sie mit Ihrem Kind Weihwasser für daheim ab.


Gestalten Sie gemeinsam aus lufttrocknender Mo-
delliermasse eine Schale für dieses Wasser und
segnen Sie damit Ihr Kind am Ende des Tages.


• Ihr Kind malt ein Bild von dem Gegenstand, den
es sich intensiv angeschaut hat.


Margret Färber ist Religionspädagogin, Sozialpädagogin und Gestaltseelsorgerin.
Sie arbeitet als Bildungsreferentin in der Ehe- und Familienseelsorge/Kindergarten-
pastoral und in der Frauenseelsorge.


1


2


3


4


5


5 Tipps
für Eltern




kindgerecht
geschriebene Sachtexte


farbenfrohe Entdecker-Bilder
Beschreibungen des Brauchtums
kreative Mitmach-Ideen
zwölf thematische Sticker zum


Aufkleben


Bücher von Don Bosco gibt es in jeder Buchhandlung oder direkt bei:
Don Bosco medien Gmbh, Sieboldstr. 11, 81669 münchen, tel.: 089/ 48008 330, service@donbosco-medien.de


Das kleine sachbuch
Religion für Kinder
ab vier Jahren


Von Advent bis Christkönig –
wir entdecken die großen Feste
im Kirchenjahr.
ISBN 978-3-7698-1923-6


Die Zeit von Aschermittwoch
bis Karsamstag und die
Bedeutung des Osterfestes.
ISBN 978-3-7698-1924-3


Die wichtigsten Stationen
im Leben Jesus und ihre
Bedeutung für uns heute.
ISBN 978-3-7698-1925-0


Anzeige


Jeweil
s


32 Sei
ten,


karton
iert, fa


rbig


illustr
iert,


zwölf S
ticker


€ 5,95


Die Kirche ist der Versammlungsort der Gemeinde.
Kinder erfahren, dass sich hier zum Gottesdienst alte
und junge Menschen, Gesunde und Kranke, Arme und
Reiche treffen und gemeinsam beten und die Sakramen-
te feiern. Kirchenerkundungen finden zwar außerhalb
des Gottesdienstes statt, doch ist es sinnvoll, dass die
Kinder den Raum auch als Ort der betenden Gemeinde
bei einem Gottesdienst erleben.


Anne und Simon haben bei ihrem kleinen Abstecher
am Samstagvormittag hautnah erfahren, was eine Kirche
ausmacht. Dass sie ein Raum des Hörens, des Sehens,
des Riechens, des Tuns, des Denkens und Glaubens ist.
Dass der Raum selbst wie eine Brücke zwischen Himmel
und Erde erscheint.


Kirchen durch den geweihten Altar, durch die Feier der
Eucharistie und durch die Aufbewahrung der konsek-
rierten Hostien Gottes Gegenwart in besonderer Weise
ein Ort geschaffen.


Kindern kann hier Zugang zu einem Raum ermöglicht
werden, der religiöse Erfahrungen zwar nicht hervor-
rufen, aber dafür sensibilisieren kann. Je jünger Kinder
sind, je weniger ihnen bereits eine religiöse Sprache zur
Verfügung steht, desto mehr sind äußere Merkmale für
sie mit einem eindeutigen Signal verknüpft. Bestimmte
Orte, bestimmte Zeiten, Symbole und Klänge strukturie-
ren ihren Alltag, geben Sicherheit und Heimat. Der Be-
such einer Kirche zeigt ihnen an, dass es jetzt um „das
Heilige“, das „große Geheimnis“ – um Gott – geht.


Auch Kleinkinder lernen schnell, dass bestimmte Orte
auch bestimmte Verhaltensweisen erfordern: Im Warte-
zimmer des Arztes verhalte ich mich anders als auf dem
Spielplatz; im Wald anders als im Puppentheater. Sie kön-
nen bei aller Experimentierfreude und Offenheit auch re-
spektvolle Verhaltensweisen kennenlernen und einüben,
die der Würde des Kirchenraumes angemessen sind.


Kirchen sind keine Mausoleen, die für alle Zeit eine
frühere Epoche mit ihren zeitbedingten spezifischen
Frömmigkeitsvorstellungen und -formen eingefroren ha-
ben und nun bestaunt werden können. Die Kirche ist ein
lebendiges Haus. Kinder sind auch heute eingeladen, ihr
Leben, ihren Glauben, ihre Sorgen und Hoffnungen ein-
zubringen. Kinder können erleben, dass die Höhe- und
Tiefpunkte des Lebens hier einen Ort und eine Ausdrucks-
möglichkeit haben. Die zahlreichen Kerzen, die als Für-
bittgebet entzündet werden, sind hier nur ein beredtes
Beispiel. Kindern wird mit der Erschließung des Kirchen-
raumes eine „gute Adresse“, eine Anlaufstelle für ihre Er-
fahrungen eröffnet. Auch sie sind „lebendige Steine“ der
Kirche und dürfen hier ihre Spuren hinterlassen.


In kirchenräumen können kinder mit allen Sinnen viel von Gott
und der Welt erfahren.


Fo
to


s:
p


riv
at


; F
ot


ol
ia




Kolumne von Gesa Rensmann: überLeben in der Familie


18 DonBoScomagazin 2/2012


Familie


Jahrelang lebt man so vor sich hin, bis man eines Ta-ges plötzlich erkennen muss, dass man nun auch zu den „Üs“ gehört. Es trifft einen ganz unvermittelt,
man geht an einem Plakat vorbei, auf dem in großen Let-
tern die Einladung zur nächsten Ü30-Party prangt. Und
man fängt an zu rechnen. Ich selbst habe ungefähr zehn
Jahre lang entschlossen alle Ü30-Partys ignoriert, indem
ich mir einredete, dass da ohnedies nur die „armen Sit-
zengebliebenen“ hinrennen. Außerdem war ich sehr mit
Familiengründung beschäftigt und da setzt man mit dem
ersten Kind ganz von selbst mal eine Zeit lang (ungefähr
fünf Jahre) bei allen Veranstaltungen nach 20.00 Uhr aus.


Aber jetzt mit Ü40 kommt es hammerhart. Die run-
den Geburtstage, zu denen ich eingeladen werde, meh-
ren sich und viele aus meinem Bekannten- und Freun-
deskreis feiern ihren 50. Geburtstag. 50!!! „Bei dir ist das
ja noch ganz lang hin“, tröste ich mich dann immer. Den-
noch mag ich gern mitfeiern, um heimlich schon mal zu
beobachten, wie die Leute dann so ausschauen.


Vor Kurzem waren wir bei unserer lieben Nachbarin
eingeladen, um gemeinsam mit ihr, ihrer Familie und
Freunden in ihr halbes Jahrhundert reinzufeiern. Unsere
Nachbarin ist eine sehr attraktive und gepflegte Frau, sie


hat zwei Jungs von dreizehn und sechzehn Jahren und
einen ausgesprochen freundlichen Mann an ihrer Seite.
Augenscheinlich bekommt ihr das Familienleben gut.


Als ich Kind war, sahen die Leute mit 50 anders aus.
Die waren alt. Sie erschienen mir nicht nur so, weil ich
Kind war. Nein, die gleiche Beobachtung kann man auch
heute noch in Ländern machen, in denen der Wohlstand
nicht zu Hause ist und das alltägliche Leben viel weni-
ger Gestaltungsfreiheit und Selbstbestimmung vorsieht.
Wenn ich mit meinem Mann in seiner Heimat Kroatien
unterwegs bin, fällt mir immer auf, wie viel älter die Leu-
te dort mit Ü50 aussehen.


Die Gäste auf der Party der Nachbarin waren über-
wiegend zwischen 40 und 50 – mein Mann und ich einge-
schlossen. Die Band „My Generation“ spielte Livemusik
aus den 60er-, 70er- und 80er- Jahren, der Saal rockte.
Die Ü40er hopsten über die Tanzfläche, sangen laut die
bekannten Hits vergangener Zeiten mit und waren genau
richtig in Raum und Zeit. Und ich? Ich war mittendrin
und fand es gut. Und während alle mitjolten zu „Brown
sugar“ (Kennen Sie nicht? Dann sind Sie entweder U40
oder Ü60. Tut mir leid für Sie.), flog mir plötzlich der
Gedanke zu, wie ich eigentlich meinen 70. Geburtstag
feiern will.


Laut neuesten Auswertungen ist die Lebenserwar-
tung der Männer mittlerweile auf 78 Jahre angestiegen,
das heißt: Auch wenn man sehr großzügig rechnet und
mehrere Augen zudrückt, kann ich die Rolling Stones
schon nicht mehr zu meiner Seventy-Jubelfeier einladen.
Ob es dann also immer noch Livebands gibt, deren Mit-
glieder ungefähr halb so alt sind wie die meisten meiner
Grufti-Gäste, aber die Rock-Oldies dennoch bereitwillig
und mit Herzblut spielen?


Nachlese: Am Morgen nach der Party ist die Familie
im Wohnzimmer versammelt. Unser Sohn betrachtet uns
skeptisch und fragt: „Wann wart ihr gestern zu Hause?“
„Na, so gegen eins“, antworte ich. „Und was habt ihr da
gemacht?“, will er wissen. Mein Mann grinst und ruft:
„Mama hat getanzt und zwar so!“ Er packt mich und
wirbelt mich ein bisschen durchs Wohnzimmer. Und was
machen unsere Kinder? Sie lachen sich kaputt. So gehört
sich das.


Gesa Rensmann (43) ist Lektorin in einem
Fachverlag für Frühpädagogik und Religion. Mit
ihrem Mann Kruno Ilakovac (40) und ihren beiden
Kindern Jakob (8) und Ines (4) lebt sie in der Nähe
von München. Im Don Bosco magazin berichtet
sie regelmäßig aus ihrem familiären Alltag. Illu


st
ra


tio
n:


M
el


e
B


rin
k


Ü oder U?




In dem Schrank sind alle
meine Jeans, T-Shirts,
Pullis und Tücher. Ich
besitze nur dieses eine
Kleid, das habe ich zu
meinem Realschulab-
schluss angehabt. So
richtig schick mache ich
mich nur bei besonderen
Anlässen und ab und zu
für Partys.


Maria (17), Berufsschülerin, wohnt
mit ihrer Familie in Werl.


Unser Kleiderschrank
ist diese Stange hier
über dem Bett. Für einen
Schrank haben wir kei-
nen Platz. Das Zimmer
gehört dem Unterneh-
men, für das wir arbeiten.
Außer uns wohnt noch
eine Freundin hier.
Weil wir Schichtdienst
haben, sind wir selten
alle gleichzeitig zu Hause.


Lujen Thai Dang und Nguyen Huu
Van (beide 20) leben als Wander­
arbeiterinnen in Saigon, Vietnam.


Mein Kleiderschrank


Hier und dort


Ill
us


tr
at


io
n:


M
el


e
B


rin
k


Fo
to


s:
B


er
nd


W
ei


sb
ro


d;
N


its
ch


e




In der Fußball-Bundesliga hat sich ein Torjubel eingebür-
gert. Nach dem Treffer nimmt der Stürmer Anlauf, geht in
die Knie und rutscht dann so weit es geht über den Rasen
Richtung Fans. Da posiert er dann, reißt die Arme hoch und
lässt sich bejubeln. In der Zwischenzeit gleiten auch seine
Mitspieler heran. Meistens geht das gut. Am lustigsten für
die Zuschauer ist es, wenn der eine den anderen umfegt.
Arjen Robben vom FC Bayern beherrscht die Freude auf
Knien am besten von allen Bundesligaspielern.
In einem katholischen Gottesdienst in Robbens Wahlhei-
mat wird man das nicht finden: Freude auf Knien. Wie soll
man auch jubeln, während der Körper angewinkelt auf
einer harten Holzplanke liegt? Im Stadion sind Schienbein-
schoner erlaubt, im Gottesdienst nicht.
In der Pfarrkirche St. Augustinus in Freetown haben die
Kirchenbänke gar kein Holzbrett für die Knie. Außerdem
lassen sie sich im Gegensatz zu ihren deutschen Artver-
wandten mit einem Ruck verschieben. Dann ist mehr Platz
zum Tanzen da. Das ist oft nötig. Während des Gottes-
dienstes entstehen aus den Liedern spontane Tänze, und
aus den Tänzen entspringt Jubel. Da der Tanz nicht so an-
strengend ist wie das Gebet auf Knien, dauert der Gottes-
dienst dort drei Stunden. Auch deshalb kommen die Ge-
meindemitglieder gerne in die Kirche in der Hauptstadt
von Sierra Leone: Musik und Tanz erleben sie oft aus-
schließlich bei der Messe. Vom Entertainment im katho-
lischen Gottesdienst lassen sich übrigens auch Muslime
begeistern. In Deutschland können sich mehr Menschen
Opern- oder Konzertbesuche leisten, um ihre Freude an
der Musik auszuleben. Nur: Kommt da richtig Freude auf?
Wohl nicht so wie am Sonntag in St. Augustinus in Free-
town – oder wie im Stadion, wenn Robben mal wieder ei-
nen versenkt hat.


Freude auf Knien


DonBosco


te
xt


: C
le


m
en


s
Ta


ng
er


di
ng


; F
ot


o:
L


ot
ha


r W
ag


ne
r


20 DonBoScomagazin 2/2012




mittendrin




respekt
Starke Überschwemmungen führten im Sommer 2010 im Nordwesten Pakistans zu einer


humanitären Katastrophe: Mehr als 14 Millionen Menschen verloren ihr Zuhause, mindestens
1.700 kamen ums Leben. Die Arbeit internationaler Hilfsorganisationen konzentrierte sich auf
das nordwestliche Punjab. In der Provinz Sindh am Indischen Ozean dagegen kam kaum Hilfe


an. Deshalb entschlossen sich die Salesianer Don Boscos, die in der Stadt Lahore
eine Berufsschule betreiben, die Menschen dort zu unterstützen.


Salesianerpater Miguel Angel erzählt, wie die Hilfsaktion vor über
einem Jahr begann, was seitdem erreicht wurde und wie ein friedliches
Zusammenleben von Christen und Muslimen in Pakistan gelingen kann.


Interview: Andreas Unger; Fotos: Florian Kopp


Hilfe braucht auch


22 DonBoScomagazin 2/2012




DonBoScomagazin 2/2012 23


Don Bosco


Don Bosco magazin: Als Sie im Sommer 2010 zum ers-
ten Mal in die überschwemmte Provinz Sindh kamen,
was haben Sie gesehen?
P. Miguel Angel:
Wir sahen überall Wasser. Wir sahen
Menschen, die dringend Essen und Kleidung brauchten.
Wir sahen Menschen, die damit zurechtkommen muss-
ten, das Wenige, was sie besaßen, auch noch verloren zu
haben. Viele lebten in Zelten, ohne Privatsphäre, ohne
Würde. Wir sahen Tausende von Menschen, denen es so
ging. Unsere erste Frage war: Was können wir ausrichten
mit den paar Häusern, die wir bauen? Unsere Antwort:
Wie wenig wir auch erreichen – für die, die wir erreichen,
ist es eine ganze Menge.


Wie sind Sie vorgegangen?
Zusammen mit der Armee haben wir uns die Lage ange-
sehen und uns für das Dorf Raheem-Jo-Doro entschie-
den. Das Problem war, dass unser Budget für etwa 50
Häuser reichte, aber über 100 Familien ein neues Zuhau-
se brauchten. Deshalb haben wir von den „Sisters of the
Presentation“ und von den Jesuiten Unterstützung be-
kommen. Alles, was von Seiten Don Boscos kam, haben
wir aus Deutschland erhalten.


Aber Sie haben nicht nur durch Geld geholfen.
Richtig. Unsere Berufsschule in Lahore ist ein „Technical
Center“. Unsere Schüler und Absolventen sind Elektri-
ker, Schreiner und Schweißer. Sie wollten wir dabei auch
einsetzen. Dabei haben wir sie gut bezahlt – schließlich
sind ihre Familien von ihren Einkommen abhängig. So
war allen gedient: Die Hilfsbedürftigen bekamen neue
Häuser, die Berufsanfänger sammelten Berufserfahrung,


Durch die verheerende Flutkatastrophe im Sommer 2010
verloren mehr als 14 millionen menschen in pakistan über
nacht ihr Zuhause. tausende menschen flüchteten sich in
provisorisch errichtete Zeltstätte ohne Strom und fließend
Wasser. In den darauffolgenden Wochen erkrankten
zahlreiche menschen an verseuchtem Wasser.


respekt


die älteren Absolventen hatten gute Jobs. Und die Häu-
ser waren günstig, weil wir uns teure Subunternehmer
gespart haben.


Sie haben als Christen in einer Region geholfen, in
der hauptsächlich Muslime leben. Kam es deshalb zu
Spannungen?
Die Menschen in Sindh sind uns wirklich dankbar. In
sechs Monaten vor Ort haben Christen und Muslime
zusammengearbeitet. Es gab keinen einzigen Fall von
Gewalt, Diskriminierung oder anderer Konflikte. „Har-
monie“ war das Wort, das dieses Projekt definiert hat.
Die Schwierigkeiten kamen vor allem von Seiten der
Großgrundbesitzer. Denn die Menschen, denen wir Häu-
ser gebaut haben, werden künftig weniger abhängig von
ihnen sein. Sie werden selbst Eigentümer ihrer Häuser
sein. Ein weiteres Problem war die Energieknappheit –
immer wieder fiel der Strom aus. Schließlich hat uns die
Armee geholfen, die in Pakistan auch in der Zivilgesell-
schaft eine wichtige Rolle spielt.


Sie haben sogar eine Moschee finanziert – ungewöhn-
lich für ein christliches Hilfsprojekt.
Wir wussten: Hilfe braucht auch Respekt. Wenn wir der
muslimischen Bevölkerung helfen wollen, müssen wir
auch ihren Glauben unterstützen. Außerdem ist die Mo-
schee mehr als ein Ort zum Gebet; er ist sozialer Mittel-
punkt. Hier diskutieren die Menschen über Politik und





24 DonBoScomagazin 2/2012


über Alltägliches, hier verhandeln sie Familiendispute,
hier kommen sie zur Ruhe. Auf diese Bedürfnisse muss-
ten wir eingehen. Am Anfang habe ich mich tatsächlich
gefragt: Müssen ausgerechnet wir ihnen eine Moschee
bauen? Aber dann habe ich realisiert: Wenn uns dassel-
be passiert wäre und Muslime uns helfen würden, wür-
den wir es nicht mögen, wenn sie sagten: Wir bauen euch
Häuser, aber eine Kirche könnt ihr vergessen. Die Men-
schen haben verstanden: Der einzige Grund, warum wir
gekommen sind, ist, um ihnen Gutes zu tun.


Nehmen Sie auch im Don Bosco Technical Center
muslimische Schüler auf?
Unsere Berufsschule liegt in Lahore im Stadtviertel
Yuhannabad, der mit 50.000 Menschen größten christli-
chen Gemeinde in Pakistan. 90 Prozent unserer Schüler
sind Christen, zehn Prozent Muslime. Die Jungs kommen
alle aus sehr armen Familien aus ganz Pakistan. Außer-
dem haben wir viele Waisen. Wir betreiben außerdem
das größte christliche Internat des Landes. 150 von unse-
ren insgesamt etwa 250 Schülern wohnen hier. Zunächst
hatten wir geplant, auch Muslime hier wohnen zu las-
sen, aber leider hat uns ein lokaler Imam angedroht, al-
les abzubrennen, wenn wir das tun. Wir sind in diesem
Land eben eine Minderheit.


Wie funktioniert das Zusammenleben zwischen
Christen und Muslimen in der Berufsschule?
„Gegenseitigkeit“ ist für uns hier ein Schlüsselwort: Der
Glaube unserer muslimischen Schüler wird respektiert,
und das Gleiche verlangen wir auch umgekehrt. Bei un-
serer täglichen Morgenversammlung beten wir als katho-
lisches Zentrum und verlangen von den muslimischen
Schülern, dass sie dabei anwesend sind – aber natürlich
nicht, dass sie mitbeten. Das ist ein Zeichen des gegen-
seitigen Respekts. Dies ist ein katholischer Ort, er wird
hauptsächlich von Katholiken finanziert und betrieben,
und dafür danken wir. Wir beten das Ave Maria, das Va-
terunser, singen die Nationalhymne und haben dann
den drei, vier Minuten langen „Good Morning Talk“.
Dabei geht es allgemein um menschliche Werte. Der Un-
terricht beginnt zu einer Zeit, zu der die muslimischen
Schüler ihre Morgengebete bereits verrichtet haben. Die
Gebete zwischen 12 und 17 Uhr können sie nicht absol-
vieren, denn dann ist Schulzeit. Sie können sie aber zu
Hause nachholen. Was wir ihnen hier nicht erlauben
können, ist, innerhalb des Grundstücks zu beten. Denn
es gibt ein Gesetz, wonach Muslime, wenn sie irgendwo
miteinander beten, das Recht haben, an diesem Ort eine
Moschee zu bauen. Meine Erfahrung ist: Solange man
die Menschen hier respektiert, respektieren sie dich.


Die Salesianer Don Boscos entschlossen sich, dort zu
helfen, wo internationale hilfsorganisationen nicht hinkamen.
mit Spendengeldern aus Deutschland bauten Berufsschüler
aus lahore in der provinz Sindh mehr als 50 häuser.


Sechs monate arbeiteten christen und muslime hand in
hand zusammen, bis die häusersiedlung fertig war.
und auch die armee half mit, den obdachlosen Familien
eine neue Bleibe zu errichten.




Don Bosco


DonBoScomagazin 2/2012 25


Sie sind seit fast zehn Jahren in Pakistan – wie haben
Sie sich in dieser Zeit verändert?
Ich habe viel mehr graue Haare bekommen (lacht). Und
ich habe Falten um die Augen, aber nicht in meiner See-
le. Ich habe mehr Leben in mir als noch vor zehn Jahren,
ich fühle mich jünger und enthusiastischer hinsichtlich
meiner Berufung als Priester und Missionar. Pakistan
ist ein Land, in dem man seine Hinwendung zum Leben
kontinuierlich erneuern muss. Wenn das Leben immer
auf Messers Schneide steht, sieht man mehr. Man dankt
Gott jeden Tag für dieses Leben, und es ist keine leere
Formel.


Abends werden erwachsene Analphabeten unterrichtet. Außer-
dem unterstützen die Salesianer Don Boscos mehrere kleine
Schulen für afghanische Flüchtlingskinder. An beiden Standorten
gibt es Unterstützung für besonders arme Familien. Schon mehr-
fach wurde Don Bosco in Pakistan in der Nothilfe aktiv. Etwa bei
dem Erdbeben 2005 oder bei der Flutkatastrophe 2010.


Hauptstadt Islamabad


Einwohnerzahl ca. 180 Mio.


Landessprache Urdu, Englisch und mehrere Regionalsprachen


Religionen/Kirchen Muslime (96%), Christen (1,5%),
Sikhs, Hindus


„Gegenseitigkeit“ ist das Schlüsselwort der Salesianer Don
Boscos in Pakistan. So können Muslime und Christen ihren Glau-
ben leben und den der anderen respektieren. In Lahore unter-
halten die Patres eine große Berufsschule. In Quetta, an der
Grenze zu Afghanistan, gibt es eine große Primar- und Sekundar-
schule, die sich besonders in der Mädchenförderung engagiert.


L ä n d E R p R o F i L
pa K i s ta n


E u R o pa


a s i E n


a F R i K a


a u s t R a L i E n


a m E R i K a


s Ü d a m E R i K a


paKistan


aFGHanistan


indiEn


tadscHiKistan


islamabad


Wenn Sie mehr über die Arbeit der Salesianer Don Boscos
in Pakistan wissen wollen, wenden Sie sich bitte an
Projektreferentin Cornelia Brenig von Don Bosco Mission:


cornelia Brenig
Don Bosco Mission
Sträßchensweg 3, 53113 Bonn
Tel.: 0228 / 539 65 76,
brenig@donboscomission.de


Kontakt


In der Berufsschule betet miguel angel jeden morgen
mit seinen christlichen Schülern. auch die muslimi-
schen Schüler sind bei der morgenversammlung immer
mit dabei. Die Beziehung aller ist geprägt von toleranz
und gegenseitigem Respekt.




26 DonBoScomagazin 2/2012


Sie haben miterlebt, wie ihre Familien verfolgt und enge Angehörige getötet wurden.
Dann haben ihre Eltern dafür gesorgt, dass sie aus ihrem Heimatland fliehen konnten.
Neun Jugendliche im Alter von 15 bis 18 Jahren, die auf abenteuerlichen Wegen nach


Deutschland kamen, leben seit September vergangenen Jahres im Don Bosco Jugendwerk
Nürnberg. Das Don Bosco magazin hat sie in ihrem Zuhause auf Zeit besucht.


text: Christina Tangerding, Fotos: Klaus D. Wolf


Keine Heimat,
aber ein Zuhause


neun Jugendliche aus fünf ländern haben im Don Bosco Jugendwerk in nürnberg
Zuflucht gefunden. einer von ihnen ist der 16-jährige oras, hier beim musikmachen
mit anderen Jugendlichen aus der Wohngruppe.




DonBoScomagazin 2/2012 27


Don Bosco


almaz, 16, ist froh darüber, dass er gerade bei den Salesianern
Don Boscos gelandet ist. Dennoch: mit seinen Gedanken ist er
oft bei seinen eltern in Äthiopien.


verpflichtender Gruppenabend statt, bei dem Mitarbei-
ter und Jugendliche gemeinsam kochen und essen und
anschließend die anstehenden Dinge besprechen. Am
Wochenende wird üblicherweise ein Ausflug angeboten,
zum Beispiel zum Schwimmen oder in die Stadt. Alle
formalen Dinge wie die Versorgung der Jugendlichen mit
Kleidung, Essensgeld und Taschengeld sind gesetzlich
geregelt. Zudem hat jeder Jugendliche einen Vormund
als gesetzlichen Vertreter. Die Betreuer, allesamt päda-
gogische Fachkräfte wie Sozialpädagogen und Erzieher,
unterstützen ihre Schützlinge bei rechtlichen Fragen, bei
Behördengängen und bei Alltagsdingen wie Einkaufen,
Waschen und Putzen. Und sie helfen ihnen nach Bedarf
bei der Bewältigung der oft traumatischen Erfahrungen
vor und während der Flucht.


Auch Ramin* hat Schreckliches erlebt, bevor sein
Vater ihn über einen Bekannten aus Afghanistan weg-
bringen ließ. Der 15-jährige Moslem erzählt stockend und
atmet tief durch, als er berichtet, wie die Taliban seine
Familie unter Druck gesetzt und ein Familienmitglied
getötet haben. Ramin ist froh, dass er bei Don Bosco ge-
landet ist. Hier fühlt er sich sicher. Und er hat langsam
wieder angefangen, Pläne für seine Zukunft zu schmie-
den. „Ich liebe Autos“, lächelt er. „Ich will eine Auto-
Ausbildung machen!“


Klare Vorstellungen von seinem späteren Leben hat
auch der 16-jährige Oras. Der Iraker, dessen Familie auf-
grund ihres christlichen Glaubens in ihrer Heimat ver-
folgt wird, kann auf Anhieb das Datum sagen, an dem
er in Deutschland ankam. Es war der 2. April 2011. Auch
hier war es der Vater, der mit Hilfe von Freunden die
Flucht seines Sohnes organisierte. Oras berichtet, wie
er über die Türkei nach Österreich und von dort nach
Deutschland gelangt sei. Wie eine der Betreuerinnen


Almaz* sitzt, die Arme auf die Knie gestützt, auf dem schmalen Bett in seinem Zimmer. Die luftigen Gardinen schimmern in freundlichem Orange und Rot. Der 16-Jährige in Jeans und
Winterjacke wirkt etwas verloren in dem kleinen, prak-
tisch möblierten Zimmer, in dem kaum persönliche Ge-
genstände zu finden sind. Almaz lebt seit einem Monat
hier. Mit seinem Kopf und seinem Herzen aber ist er ganz
woanders.


„Ich denke immer an meinen Vater und meine Mut-
ter“, sagt der dunkelhaarige Junge leise und schaut auf
seine Schuhe. „Aber sonst ist es gut.“ Almaz ist vor ei-
nigen Monaten aus äthiopien geflohen. Sein Vater hat-
te die Flucht für ihn organisiert. Von einer Stunde auf
die andere, ohne Vorbereitung, ohne Gepäck, ist Almaz
aufgebrochen und kam auf abenteuerlichen Wegen mit
einem Freund seines Onkels nach Deutschland. Er wur-
de in eine Erstaufnahmeeinrichtung gebracht und er-
hielt schließlich nach Zuweisung des Jugendamts einen
Platz in der Wohngruppe für unbegleitete minderjährige
Flüchtlinge des Don Bosco Jugendwerks.


Neun Jugendliche wohnen seit September vergange-
nen Jahres im ersten Stock der Einrichtung im Nürnberger
Stadtteil Muggenhof, in dem auch ein Jugendwohnheim,
ein Kinderhort und eine Fahrradwerkstatt für Kinder
und Jugendliche angeboten werden. Die Jungen leben in
Einzel- und Zweibettzimmern und teilen sich jeweils zu
mehreren ein Bad. Es gibt eine Gemeinschaftsküche und
ein kleines Büro für die Mitarbeiter, außerdem einen Ge-
meinschaftsraum, der aus der ehemaligen Hauskapelle
des Jugendwerks entstanden ist. Um Jugendlichen den-
noch einen Ort zum Beten und als Rückzugsmöglichkeit
zu geben, wurde im Keller ein Raum der Stille eingerich-
tet.


Die Bewohner der Flüchtlingsgruppe sind zwischen
15 und 18 Jahre alt und stammen aus fünf unterschied-
lichen Ländern: Irak, Afghanistan, äthiopien, Vietnam
und Nordkorea. Allen ist gemeinsam, dass sie aufgrund
von Krieg, Verfolgung, Vertreibung, Hunger oder Natur-
katastrophen ihre Heimat verlassen haben und ohne ihre
Familien nach Deutschland gekommen sind. Die Jungen
werden teilzeitbetreut, das heißt, dass die vier Mitarbei-
terinnen und Mitarbeiter abwechselnd im Schichtdienst
zwischen 11 und 23 Uhr in der Gruppe sind. Nachts gibt
es einen Bereitschaftsdienst, an den sich die Jugendli-
chen wenden können.


Der Tagesablauf in der Wohngruppe ist relativ fle-
xibel, nur einige Termine sind vorgegeben. Tagsüber
sind fast alle Jugendlichen zu unterschiedlichen Zeiten
in der Schule. Dafür, dass sie pünktlich aus dem Haus
kommen, sind sie selbst verantwortlich. Es gibt eine fes-
te Lernzeit von 15 bis 16 Uhr. Jeden Mittwoch findet ein * N


am
e


ge
än


de
rt




Guter hirte für junge menschen sein


münchen „Ich bin der gute Hirte. Der gute Hir-
te gibt sein Leben hin für die Schafe“ – unter
diesem Leitwort stand der Studientag der
Don Bosco Familie am 7. Januar in München.
Mit seinem diesjährigen Jahresleitgedanken
lädt der Generalobere Don Pascual Chávez
alle, die sich mit Don Bosco verbunden füh-
len, ein, das biblische Bild vom Guten Hirten
zu betrachten, um davon die eigene Arbeit
befruchten zu lassen.
Über 90 Teilnehmer der verschiedenen Ge-
meinschaften der Don Bosco Familie, Mitar-
beiterinnen und Mitarbeiter sowie Freunde
Don Boscos waren zu Beginn des Jahres ins
Münchener Salesianum gekommen, um sich
inhaltlich auf das neue Jahr einzustimmen. In
seinem Vortrag zum Thema „Ich bin der gute


Hirte“ zeigte Referent P. Dr. Josef Weber aus
Benediktbeuern auf, wie das Bild vom Hirten
in der Heiligen Schrift verwendet wird. Der
Generalobere regte in seiner Präsentation
zum neuen Jahresleitgedanken dazu an, eine
der bedeutendsten Schriften Don Boscos zu
studieren: seine „Erinnerungen an das Orato-
rium des hl. Franz von Sales“. Monika Fiebig


2012: Don Bosco kennenlernen


Rom Der Generalobere der Salesianer Don
Boscos, Don Pascual Chávez, hat die Jahre
2012 bis 2014 als Vorbereitungsjahre auf das
200. Jubiläum des Geburtstags Don Boscos
(16. August 2015) ausgerufen. Jedes dieser
Jahre soll in den Provinzen unter einem
Schwerpunkt stehen, um die Kenntnis der Ge-
schichte, Pädagogik und Spiritualität des Or-
densgründers auf das Festjahr hin zu vertie-
fen und für die heutige Zeit zu deuten.
Das Jahr 2012 steht unter dem Motto „Don
Bosco kennenlernen“. Salesianer, Mitarbei-
terinnen und Mitarbeiter des Don Bosco Wer-
kes und Mitglieder der Don Bosco Familie er-
zählen auf www.donbosco.de, welche Bedeu-
tung die Geschichte Don Boscos für ihr Leben
und Arbeiten im Heute hat.


28 DonBoScomagazin 2/2012


Don Bosco


Don Bosco aKtuell


werden, wie er selbstbewusst verkündet. Ein paar Griffe
auf der Gitarre, und schnell ist klar, dass da ein echtes
Talent am Werk ist. Da trifft es sich gut, dass ein Prakti-
kant des Jugendwerks gerade eine kleine Hausband mit
den Flüchtlingen aufgebaut hat, in der Oras mitspielen
kann. Manchmal schnappt er sich auch einfach seine Gi-
tarre und spielt unten im Kaminzimmer. Meist dauert es
nicht lange, bis sich eine Gruppe von Jugendlichen um
ihn versammelt hat.


Überhaupt haben sich die jungen Flüchtlinge er-
staunlich schnell im Jugendwerk eingelebt. „Am Anfang
waren es nur ‚die Jungs von der Flüchtlingsgruppe‘“,
erzählt die stellvertretende Einrichtungsleiterin Carmen


Ramin, 15, aus afghanistan: „Ich liebe autos. Ich will eine
auto-ausbildung machen!“


Am 1. September 2011 wurde die
Wohngruppe für unbegleitete min-
derjährige Flüchtlinge (UMF) im Don
Bosco Jugendwerk Nürnberg eröff-
net. Neun Jugendliche von 15 bis 18
Jahren werden dort betreut. Vier Mit-
arbeiter unterstützen die Jungen bei
rechtlichen Fragen, bei Behörden-
gängen, beim Deutschlernen und bei
allen alltagspraktischen Aufgaben.
Die Jugendlichen absolvieren ein Be-


rufsvorbereitungsjahr zur Sprachinte-
gration an einer Nürnberger Berufsschule. Das Mo-
dellprojekt ist speziell auf die Zielgruppe zugeschnit-
ten und bayernweit einzigartig. Ziel der sozialpäda-
gogischen Arbeit mit den Flüchtlingen ist es, die
Persönlichkeitsentwicklung der Jugendlichen zu stär-
ken und sie zu einem eigenständigen Leben und zur
Teilhabe an der Gesellschaft zu befähigen.
Mehr Informationen finden Sie im Internet unter
www.don-bosco-nuernberg.de.


Beim Studientag der Don Bosco Familie in münchen
stand auch Gruppenarbeit auf dem programm.


berichtet, sind zwei weitere von Oras' fünf Geschwistern
ebenfalls aus dem Irak nach Deutschland geflohen. Eine
Schwester ist noch auf dem Weg.


Auf Oras' Bett liegt eine Gitarre, neben seinem Bett
steht ein Keyboard. Der 16-Jährige macht leidenschaft-
lich gerne Musik und will ein „großer Gitarrenspieler“




Weg seit dem letzten Generalkapitel zu
schauen und einen Themenschwerpunkt für
das nächste Generalkapitel zu benennen.
Weitere Treffen sollen folgen.


kochen für den papst


Benin Die Überraschung war groß, als Chef-
koch Giuseppe D‘Almazzo den jungen Frauen
im Ausbildungsrestaurant der Don Bosco
Schwestern in Cotonou (Benin) die Nachricht
überbrachte: Der Papst wird kommen! Im No-
vember besuchte Papst Benedikt XVI. die Don
Bosco Schwestern in Benin. Die mehr als zehn
jungen Afrikanerinnen, die bei den Don Bosco
Schwestern kochen und servieren lernen, be-
reiteten drei Tage in der Nuntiatur das Essen
für Papst Benedikt und sein Gefolge zu.


erstes europäisches treffen


arricia/Rom Drei Jahre nach dem XXII. Gene-
ralkapitel der Don Bosco Schwestern 2008 in
Rom kamen erstmals in der Geschichte des
Instituts alle europäischen Provinzen und die
des Mittleren Orients zu einer „Verifica“
(„Zwischenbilanz“) in Arricia, nahe Rom, zu-
sammen.
Aus jeder der 26 Provinzen waren jeweils die
Provinzoberin, zwei Mitschwestern und ein/e
Mitarbeiter/in als Vertretung der Laien ge-
kommen. Insgesamt umfasste die Gruppe
117 Personen. Aus der Deutschen Provinz
nahmen Provinzoberin Sr. Petra Egeling,
Sr. Rita Breuer (Magdeburg), Sr. Regina Lach-
mann (Eschelbach) und André de la Chaux
(Don Bosco Zentrum Magdeburg) teil. Ziel war
es, auf den in den Provinzen zurückgelegten


„Der Vatikan hat uns ausgesucht, um den
Papst zu bekochen, weil es eine Lehrküche für
benachteiligte Mädchen ist“, so Giuseppe
D‘Almazzo, Chefkoch aus Norditalien.


DonBoScomagazin 2/2012 29


Don Bosco


Don Bosco aKtuell


Wohngruppen-
leiterin
anne-margret
engelhardt mit
Jugendlichen in
der Gemein-
schaftsküche


Heck. „Inzwischen kennen die anderen Jugendlichen sie
alle mit Namen.“ Sogar Freundschaften sind entstanden,
und es gibt immer wieder spontane gemeinsame Aktio-
nen. So kochen die Jugendlichen aus der Wohngruppe
für die Blockschüler. Die Mädchen und Jungen vom Ju-
gendwohnen nehmen die Flüchtlinge mit zum Sport.
Oder man trifft sich im hauseigenen Freizeittreff „Lau-
schich“. Auch in der Pfarrei hat man die neuen Jugend-
werks-Bewohner längst aufgenommen. Vor Weihnachten
brachten die Leute aus dem Viertel Kleiderspenden und
Selbstgebackenes. Zum Nürnberger Don Bosco Fest Ende
Januar, das diesmal in den Räumen des Jugendwerks
gefeiert wurde, kamen Hunderte Gäste, um mit Mitarbei-
tern und Jugendlichen gemeinsam zu feiern. Ein harmo-
nisches Fest für alle.


Auch innerhalb der Wohngruppe gehe es erstaunlich
einträchtig zu, berichtet Gruppenleiterin Anne-Margret
Engelhardt. Trotz der unterschiedlichen Länder und Kul-
turen, aus denen die neun Jugendlichen kommen, und
trotz der unterschiedlichen Religionen kommen alle in
der Gruppe gut miteinander zurecht. Ebenso unkompli-
ziert ist das Verhältnis zu den Betreuern. Zwar kam es
schon vor, dass einer der Jugendlichen eine Betreuerin
aufforderte, die Spülmaschine in der Gemeinschaftskü-
che auszuräumen. Doch im Gespräch mit dem Jugendli-
chen konnte schnell geklärt werden, dass dies die Aufga-
be der Jugendlichen sei – und für die Hausarbeit nicht,
wie der Junge es von zu Hause kannte, ausschließlich die
Frauen zuständig seien. Seitdem, sagt Veronique Weber,
habe es keine derartigen Vorfälle mehr gegeben.


Almaz ist inzwischen auf dem Weg in die Stadt. Er
will seine Freunde treffen, einige äthiopische Jungen.
Weil in der Schule gerade kein Platz frei ist, kann der
15-Jährige noch nicht zur Schule gehen. Zwei Wochen
noch, dann wird eine neue Klasse eröffnet und er kann
endlich lernen. Also vertreibt er sich irgendwie die Zeit.
Zwei Mal pro Woche kommt eine Frau, die ihm ehrenamt-
lich Deutschunterricht gibt. Manchmal sitzt Almaz auch
einfach in seinem Zimmer mit den orangeroten Vorhän-
gen und denkt an seine Heimat und an seine Familie. An
die Gottesdienste in der Kathedrale von Addis Abeba, bei
denen der gläubige Katholik früher ministrierte. An das
Don Bosco Jugendzentrum in der äthiopischen Haupt-
stadt, in dem er schon als Kind oft zu Gast war. Darüber,
dass er in Nürnberg wieder bei Salesianern gelandet ist,
ist er sehr glücklich. Seine Heimat können sie ihm zwar
nicht zurückgeben, aber ein Zuhause auf Zeit.


papst Benedikt XVI. umringt von den auszubildenden,
zusammen mit Sr. antonietta (Ökonomin Fma coto-
nou und projektchefin, rechts vom papst), Sr. miet
(oberin der Fmas in cotonou, links vom papst)




Unterwegs mit jungen Menschen
Die Salesianer Don Boscos und die Don Bosco Schwestern haben ihren ordensgründer gefei-
ert. Rund um den 31. Januar, den Gedenktag des heiligen Johannes Bosco, begingen sie das
Fest traditionell mit Gottesdiensten, theateraufführungen und anderen Veranstaltungen.


möglichkeiten auszuarbeiten. Die Jugend-
konferenz stand unter dem Motto „Tole-
rance, Respect, Acceptance“.
Da wir an dieser Stelle nicht über alle Fei-
ern im Einzelnen berichten können, ver-
weisen wir auf die umfangreiche Bericht-
erstattung unter www.donbosco.de. kh


Salesianer Don Boscos weltweit


Rom Zu Beginn des Jahres veröffentlichte das
Generalat der Salesianer Don Boscos die aktu-
ellen Zahlen der salesianischen Kongregation.
Demnach gibt es weltweit 15.439 Ordensmit-
glieder, darunter 414 Novizen und 121 Bischö-
fe. Im Jahr 2011 waren die Salesianer Don
Boscos in 131 Ländern tätig.
Die zahlenmäßig größte Provinz in Bezug auf
Professen und Novizen ist die Ursprungspro-
vinz in Italien, Piemont mit Aostatal, mit 520
Mitgliedern. Die Provinz mit den wenigsten
Mitbrüdern – insgesamt 37 – ist Ungarn. Bezo-
gen auf die Länder wirken in Indien die meis-
ten Mitbrüder: Dort sind es 2.537. Dagegen ist
die kleinste Präsenz in Namibia mit zwei Mit-
brüdern. Dort sind die Salesianer seit fast 15
Jahren tätig. ANS


für boten sich gemütliche Orte im Haus Don
Bosco und lange Spaziergänge in ländlicher
Umgebung an. Abschalten, zur Ruhe kom-
men, Stille finden – die Teilnehmer erlebten
eine „gemeinschaftliche Erfahrung von geleb-
tem Glauben“. Anja Boklage, Michael Schumacher


Gestärkt ins neue Jahr


calhorn Fast schon traditionell haben sich
Ende vergangenen Jahres 34 am Glauben in-
teressierte junge Menschen von 27. bis 30.
Dezember zum Thema „Ich gebe Euch Zukunft
und Hoffnung“ in Calhorn getroffen, um sich
gemeinsam über ihren Glauben auszutau-
schen und gestärkt ins neue Jahr zu gehen.
Jeder Tag begann mit einer Einstimmung in
der Kapelle und endete mit einem Abendim-
puls, der „Guten Nacht“. Zudem gab es die
Möglichkeit, an Workshops teilzunehmen
und rund um die Uhr mit Patres und Referen-
ten das Gespräch zu suchen. Während für die
einen besonders das Arbeiten in verschiede-
nen Workshops tiefe Erfahrungen bot, waren
es für andere die Gespräche untereinander
über persönliche Fragen und Ansichten. Hier-


münchen Mehrere Hundert Gäste, dar-
unter viele Mitglieder der großen Don
Bosco Familie, aber auch Freunde, Förde-
rer und Ehrengäste aus Kirche und Poli-
tik, kamen an den rund 40 Standorten in
Deutschland und in der Schweiz zusam-
men. In vielen Gottesdiensten erinnerten
die Festprediger an Don Boscos Einsatz
für arme und benachteiligte junge Men-
schen und zeigten auf, wo heute Engage-
ment im Geiste des Ordensgründers not-
wendig ist. Vielerorts wurde ein buntes
Rahmenprogramm geboten, zu dem vor
allem auch Jugendliche beitrugen.
In Bonn kamen darüber hinaus auf Einla-
dung von Don Bosco Mondo insgesamt 31
Jugendliche aus elf Nationen zu einer
knapp einwöchigen Jugendkonferenz zu-
sammen, um sich über Migration und
Mobilität auszutauschen und Handlungs-


Gemeinsam überlegten die teilnehmer der Bonner Ju-
gendkonferenz, wie es gelingen kann, Jugendliche zu
integrieren und Diskriminierung entgegenzuwirken.


30 DonBoScomagazin 2/2012


Don Bosco


Don Bosco aKtuell


Don Bosco fest 2012


mehr als 30 teilnehmer nahmen bei den Jugendexer-
zitien zwischen den Jahren in calhorn teil.


In Bonn und münchen war Br. charles taban aus dem
Südsudan zu Gast. er sprach zum thema „mobilität
junger menschen
eine weltweite herausforderung“.


Begeisterte Jugendliche tanzten beim Don Bosco Fest
in Stuttgart auf der Bühne. Rund 250 Gäste feierten
hier ein fröhliches Fest zu ehren Don Boscos.


Fo
to


: E
ng


el
be


rt
R


ei
ne


ck
e




Neuer Name – gleiches Ziel


Bonn Seit dem 28. Januar heißt die tradi-
tionsreiche Hilfsorganisation „Jugend
Dritte Welt“ Don Bosco Mondo. „Unser
Ziel bleibt dasselbe: Durch Bildung und
Ausbildung helfen wir gesellschaftlich be-
nachteiligten Jugendlichen in Afrika, Asi-
en, Lateinamerika und Osteuropa, ein ei-
genständiges und würdevolles Leben zu
führen“, erklärt der Vorsitzende Alexan-
der Knauss.
Die Hilfsorganisation war 1980 als kleiner
Förderverein der Bonner Gemeinde St.
Winfried durch den Salesianerpater Karl
Oerder gegründet worden, um die welt-
weiten Bildungsprojekte der Salesianer
Don Boscos zu unterstützen. Heute um-
fasst der Kreis der Unterstützer über
30.000 Einzelspender,Kirchengemeinden
in ganz Deutschland sowie zahlreiche ins-
titutionelle Partner, Vereine, Stiftungen


aus Jugend Dritte Welt wurde anfang 2012 Don Bosco mondo. als kleiner Förderverein
1980 gegründet, unterstützt die anerkannte nichtregierungsorganisation heute
Bildungsprojekte der Salesianer Don Boscos in mehr als 90 ländern.


und Unternehmen. Längst ist aus dem zu
Anfang rein ehrenamtlich getragenen Ver-
ein eine international anerkannte Nichtre-
gierungsorganisation geworden, die allein
2011 über zehn Millionen Euro für soziale
Bildungsprojekte in aller Welt mobilisie-
ren konnte.
„Mit der Umbenennung in Don Bosco
Mondo möchten wir den partnerschaftli-
chen Ansatz unserer Projektarbeit stärker
zum Ausdruck bringen“, betont Ge-
schäftsführer Christian Osterhaus. Mondo
ist italienisch und bedeutet Welt. „Wir un-
terstreichen damit unser Engagement für
die Eine Welt und die globale Verantwor-
tung, die uns in Deutschland mit den
Menschen aller Länder verbindet.“ Über
konfessionelle und weltanschauliche
Grenzen hinweg unterstützt der Verein die
Arbeit der Salesianer Don Boscos in rund


Institut sieben nebenamtliche Mitglieder an,
zu denen Norbert Wolff gehört. Zu den Aufga-
ben der Institutsmitglieder gehören die Her-
ausgabe der wissenschaftlichen Zeitschrift
Ricerche Storiche Salesiane, die Veröffentli-
chung wichtiger Quellen zur Ordensgeschich-
te, die Vorbereitung des Don Bosco Jubiläums
und die Organisation von Kongressen.


Jubiläen


50 Jahre profess: P. Klaus-Peter Dewes (Sann-
erz, 25.03.); P. Udo Ostrop (Benediktbeuern,
25.03.); P. Othmar Preis (Trier, 25.03.);
P. Ferdinand Lohbusch (Essen, 25.03.);
P. Klaus Wehinger (Jünkerath, 25.03.)
50 Jahre priester: P. Josef Schwarz
(Jünkerath, 19.03.)


Prälaten ernannt. P. Graulich ist zum Jahrsan-
fang von der Apostolischen Signatur an die
Rota gewechselt. Seine Lehrtätigkeit an der
Päpstlichen Universität der Salesianer (UPS)
behält er zunächst bei.


■ Professor p. Dr. norbert Wolff (49), Kirchen-
historiker an der Philosophisch-Theologi-
schen Hochschule der Salesianer Don Boscos
in Benediktbeuern, ist für den Zeitraum von
2012 bis 2015 zum stellvertretenden Leiter
des Istituto Storico Salesiano in Rom ernannt
worden. Seine bisherigen Aufgaben wird er
beibehalten. Wie der Generalobere Don pas-
cual chávez
in seinem Ernennungsschreiben
erklärte, soll das historische Forschungsinsti-
tut mit Blick auf das Jubiläum im Jahr 2015
personell verstärkt werden. Neben drei
hauptamtlichen Mitgliedern, gehören dem


personalien


■ Prof. p. Dr. markus Graulich (47, re. im Bild),
bisher stellvertretender Kirchenanwalt in der
Apostolischen Signatur im Vatikan, wurde vom
Hl. Vater zum Richter am obersten Gericht im
Vatikan bestellt. Gleichzeitig wurde er zum


90 Ländern auf dem Gebiet der schuli-
schen Bildung, beruflichen Ausbildung,
durch Not- und Katastrophenhilfe, soziale
Jugendhilfe und Entwicklungsarbeit. Bil-
dung ist dabei der Schlüssel, um Armut
zu überwinden und Zukunftsperspektiven
gerade auch für benachteiligte Jugendli-
che zu schaffen. Christian Osterhaus


DonBoScomagazin 2/2012 31


Don Bosco


Don Bosco aKtuell


Don Bosco monDo


Don Bosco mondo: mit dem neuen namen hat die
organisation auch ein neues logo bekommen.




come to Bosco 2012


turin Um die Heimat Don Boscos besser
kennenzulernen und mehr über seinen Ein-
satz für junge Menschen zu erfahren, sind
Jugendliche zwischen dem 09.07.2012 und
dem 26.08.2012 nach Oberitalien eingela-
den.
Salesianer Don Boscos, Don Bosco Schwes-
tern und Volontäre bieten kostenlos deutsch-
sprachige Führungen zu den Stätten Don
Boscos. Daneben gibt es ein spirituelles Pro-
gramm und Gesprächsrunden. Kostengünsti-
ge Übernachtungen sind am Colle don Bosco
in Selbstversorger-Unterkünften oder auf
dem Zeltplatz möglich.
nähere Informationen im Internet unter:
www.come-to-bosco.eu


Informationen und anmeldung:
Institut für Salesianische Spiritualität
iss@donbosco.de; Tel.: 08857 / 88-224


Verstorben


Sr. claudia Doppelfeld
Noviziat (1957-1959), Tätigkeiten in Kinder-
gärten in Rottenbuch (1959-1962), Gelsen-
kirchen(1962-1965), Oberhaunstadt, Bene-
diktbeuern (1965-1966), Köln (1966-1971)
und München (1971-1972)
Werklehrerin an der Sonderschule in Rotten-
buch(1974–1997)
Fahrdienste in Rottenbuch (1997-2007)
Geboren: 16.03.1937 in Stadtkyll (Eifel)
profess: 05.08.1959
Verstorben: 27.12.2011


termine


exerzitien der Don Bosco Familie
thema: „Ich bin der Gute Hirte“ (Joh 10,11)
ort: Kevelaer
termin: 15.03. bis 18.03. 2012
Referenten: Sr. Rita Breuer, Magdeburg;
P. Anton Dötsch, Essen
Informationen und anmeldung:
Priesterhaus Kevelaer, Tel.: 02832 / 93380


Studienwochenenden
der Don Bosco Familie

thema: „Ich bin der Gute Hirte“ (Joh 10,11)
Referenten: Winfried Voggeser, ISS;
Anja Leuwer SMDB
ort: Rottenbuch
termin: 09.03. bis 11.03. 2012


Großes Treffen des Stiftungszentrums


Benediktbeuern Das alljährliche Treffen
für Stifter, Freunde und Interessenten des
Don Bosco Stiftungszentrums findet in
diesem Jahr am Samstag, dem 12. Mai,
von 10 bis etwa 16 Uhr statt. Veranstal-
tungsort ist das „Zentrum für Umwelt und
Kultur“ (ZUK) im Kloster Benediktbeuern.
Das Motto der ganztägigen Veranstaltung
lautet „Einfach näher dran“.
Teilnehmer können sich dort mit Gleich-
gesinnten austauschen und erhalten Ein-
blick in die Entwicklung des Don Bosco
Stiftungszentrums sowie die Stiftungs-
und Projektarbeit. Es werden vier geför-


derte Projekte aus dem In- und Ausland
vorgestellt. Zudem können die Teilnehmer
anhand eines praktischen Beispiels erfah-
ren, was der Don Bosco Projektservice ist
und wie er funktioniert. Daneben wird
auch über die Stifterreise 2011 nach Turin
berichtet, die die Teilnehmer an die Wir-
kungsstätte Don Boscos führte. Für ein in-
teressantes Rahmenprogramm ist eben-
falls gesorgt: Nach dem Mittagessen gibt
es eine naturkundliche Führung auf dem
Gelände des Klosters Benediktbeuern.
Am Vor- und Folgetag des Stiftertreffens
gibt es traditionell ein kulturell und musi-
kalisch ansprechendes Rahmenpro-
gramm. Neben Stiftern sind auch deren
Freunde, Förderer und Interessenten
herzlich eingeladen – sowohl zum Treffen
am Samstag als auch zum Programm am
Freitag und Sonntag.


anmeldung und Zimmerreservierung
Weitere Informationen zur Veranstaltung
gibt es beim Don Bosco Stiftungszentrum
unter Telefon 089/744 200 270 oder per


E-Mail unter info@donbosco-stiftungs-
zentrum.de. Für die Veranstaltung ist eine
Anmeldung unter den genannten Kon-
taktdaten bis zum 1. Mai erforderlich. Teil-
nehmer, die einen längeren Anfahrtsweg
haben, können im Kloster Benediktbeu-
ern übernachten. Zimmerreservierungen
sind ebenfalls unter den oben genannten
Kontaktdaten bis zum 1. Mai möglich.


32 DonBoScomagazin 2/2012


Don Bosco


Don Bosco aKtuell


Don Bosco stiftungszentrum


Wenn auch Sie sich für die Gründung einer
eigenen Stiftung interessieren oder ein pro-
jekt unterstützen möchten, wenden Sie sich
bitte an:


Don Bosco Stiftungszentrum
Landshuter Allee 11, 80637 München
Tel.: 089 / 744 200 270
Fax: 089 / 744 200 300
stiftungszentrum@donbosco.de
www.donbosco.de/stiftungszentrum


Das diesjährige
Stiftertreffen findet
im Zentrum für um-
welt und kultur im
kloster Benedikt-
beuern statt.




DonBoScomagazin 2/2012 33


du!Typisch
Wie ticken junge Menschen? Was denken sie?
Welche Wünsche haben sie? Das Don Bosco
magazin fragt bei Kindern und Jugendlichen
in Einrichtungen der Salesianer Don Boscos
und der Don Bosco Schwestern nach.


Wer ist der wichtigste
Mensch in deinem
Leben?


Carolin Bickert (19), Praktikantin
in der Villa Lampe in Heiligenstadt


Der wichtigste Mensch in meinem Leben ist
meine beste Freundin, weil sie immer für
mich da ist – ganz egal, ob es mir gerade gut
oder schlecht geht.


Oliver Klemcke (25),
Praktikant im Don Bosco
Zentrum Berlin


Meine Partnerin. Ich bin seit
vier Jahren mit ihr zusam-
men, ich kann ihr vertrau-
en, sie hat auch in schweren
Zeiten hinter mir gestanden
und sie hat mir verziehen.


Martina Noé (24) aus Italien
wohnte ein halbes Jahr im
Wohnheim Ermelinda der Don
Bosco Schwestern in München


Kein einzelner Mensch,
sondern meine ganze Familie,
weil sie mir Halt gibt. Auch
wenn wir manchmal streiten
– im Grunde halten wir immer
zusammen und versuchen,
zusammen alle Probleme zu
überwinden.






34 DonBoScomagazin 2/2012


Te
xt


e:
S


te
fa


ni
e


S
in


ge
r;


Il
lu


st
ra


ti
on


en
: L


ili
an


e
O


se
r,


F
ot


os
: C


hr
is


ti
na


T
an


ge
rd


in
g


Natasa spricht mit
ihren Eltern Serbisch
Wir sprechen zu Hause Serbisch. Das ist die Sprache, die man
in Bosnien spricht, wo meine Eltern herkommen. In der Schule
und mit meinen Freundinnen spreche ich Deutsch. Manchmal
vermische ich auch die Wörter. Dann sage ich zum Beispiel nicht
Schokolade, sondern Schokolada, weil man das in Bosnien so
ausspricht. Und wenn ich in Bosnien bin, rutscht mir ab und zu
ein deutsches Wort raus.


Meine Freundin Alina aus meiner Klasse fragt mich oft nach
serbischen Wörtern. Und sie will serbische Lieder von mir lernen.
Dann bringe ich ihr Kinderlieder bei.


Mein Papa mag es nicht, wenn wir zu Hause Deutsch spre-
chen. Er denkt, dass wir dann die serbische Sprache vergessen.
Ich schreibe aber fast nur auf Deutsch, weil ich das ja in der
Schule lerne.


Ich finde es gut, dass ich Serbisch sprechen kann.
Sonst würde mich in Bosnien keiner verstehen.


Natasa, 6 Jahre, aus München. Ihre Eltern
stammen aus Bosnien und sind in Deutschland


aufgewachsen.




Hallo Kinder!
Vor ein paar Tagen habe ich von einer schule hier in Deutschland gelesen, in die Kin-


der aus über 30 verschiedenen Ländern gehen. Puh, dachte ich, das muss ganz schön
schwierig sein, sich dort zu unterhalten, wenn alle Kinder in ihrer eigenen sprache


sprechen. Aber so ist das gar nicht, denn die meisten dort sprechen richtig gut Deutsch.
Außerdem kommen oft gar nicht die Kinder selbst aus einem anderen Land, sondern ihre Eltern


oder Großeltern sind Migranten. Das bedeutet, dass sie schon vor längerer Zeit aus einem anderen
Land nach Deutschland gezogen sind, um Arbeit zu finden oder weil sie aus ihrer Heimat fliehen
mussten.


Habt ihr in eurer Klasse auch Freunde, die eigentlich aus einem anderen Land kommen und die
manchmal ein bisschen andere Gewohnheiten haben als ihr? Vielleicht sprechen die Kinder zu Hause
in einer anderen sprache oder sie gehören einer anderen Religion an. Zum Glück aber können sie
genauso wie ihr die deutsche schule besuchen, denn trotz der Unterschiede haben sie hier ein neues
Zuhause gefunden.


Diesmal habe ich bei Kindern nachgefragt, warum es bei ihnen
zu Hause ein bisschen anders ist als bei anderen Kindern in ihrer
Klasse. Und sie haben mir erzählt, warum sie sich trotzdem
richtig wohl hier fühlen. Lest selbst!


Eure Steffi & Tobi


Natasa oder Natascha?
Beides stimmt! Einmal ist


es die serbische, einmal die
deutsche Schreibweise.






Thema


DonBoScomagazin 2/2012 35


Te
xt


e:
S


te
fa


ni
e


S
in


ge
r;


Il
lu


st
ra


ti
on


en
: L


ili
an


e
O


se
r,


F
ot


os
: C


hr
is


ti
na


T
an


ge
rd


in
g


Buntes »


Länder-Quiz


„9 Bonbons“ lautete das Lösungswort aus dem letzten Don Bosco magazin. Je ein
Set Gebetskarten für Grundschulkinder haben Jonas Kahn aus Verlburg (Günching),
Julie Yvars aus Leipzig, Simon Weixler aus Durach, Jakob und Amelie Mendel aus
Kleineibstadt und Manuel Lellmann aus Polch gewonnen. Herzlichen Glückwunsch!


Schreibe die lösung in eine e-mail oder
auf eine postkarte und schicke sie bis zum
31. märz 2012 an: Don Bosco magazin

• Kinderrätsel • Sieboldstr. 11
81669 München •magazin@donbosco.de


Zu gewinnen gibt es zwei Mal das Buch „Wenn die
Welt ein Dorf wäre…“ aus dem Verlag Jungbrunnen.


Unser Preis:


?
??


Kennst du dich gut aus in der Welt? In unserem Rätsel geht es um unter-
schiedliche Länder und deren Sitten und Bräuche. Hinter jeder Antwort ste-
hen mehrere Buchstaben. Wenn du alle Fragen richtig beantwortest und die
Buchstaben der Reihe nach zusammensetzt, erhältst du das Lösungswort.


Shirana, 7 Jahre, aus München. Ihre Eltern
sind im Iran geboren. Sie leben seit mehr


als zehn Jahren in Deutschland. Ihr Vater hat
zuvor mehrere Jahre in den USA und in den


Niederlanden gewohnt und gearbeitet.


Lösungswort: __________


Shirana mag
persisches Essen
Wenn wir Persisch kochen, riecht es immer gut. Die
Namen sind komisch. Mein Lieblingsessen heißt Gormes-
absi. Das ist Lammfleisch mit viel Grünzeug und Bohnen.
Manchmal helfe ich, wenn Mama oder Papa kochen.
Papa misst alles ab und ich darf es dann reintun und
umrühren. Etwas Besonderes sind auch diese kleinen
roten Dinger, die ganz lecker sind. Auf Deutsch heißen sie
Berberitzen. Wenn man davon viele in den Mund stopft,
schmeckt es ganz sauer.


Bei meiner Oma im Iran gibt es auch besonderes
Sprudelwasser. Das schmeckt nicht jedem. Wenn ich bei
meiner Oma bin, kocht entweder sie oder der Bruder
von meiner Mama. Da gibt es dann Kukusabsi. Das ist so
ähnlich wie Quiche. Das wird mit vielen Gewürzen und
Ei gemacht und wir essen es mit frischem Joghurt.


Aber natürlich essen wir auch viele deutsche Sachen.
Und auch Donuts oder Pizza. Nur Brotzeit gibt es bei
uns nicht so oft, weil wir meistens kochen.


So schreibt Shirana ihren
Namen auf Persisch.


3. Welche Farben hat die
türkische Flagge?
a) Rot und Weiß (PA)
b) Grün und Blau (NT)
c) Gelb und Schwarz (ES)


Mitmachen und gewinnen


2. Welche sprache spricht
man in Paris?
a) Englisch (SE)
b) Griechisch (AU)
c) Französisch (RO)


1. Welches Essen stammt
aus Italien?
a) Schnitzel (EI)
b) Fischstäbchen (ST)
c) Pizza (EU)




Ratgeber


36 DonBoScomagazin 2/2012


sr. Elisabeth siegl (36), Theologin,
arbeitet als Religionslehrerin an der Don
Bosco Schule in Vöckla bruck und war
lange pädagogische Mitarbeiterin im Don
Bosco Haus Wien.


p. Franz-ulrich otto (61), Theologe und
Sozialpädagoge, war bis vor einigen Mo-
naten Vorsitzender der Bundesarbeitsge-
meinschaft Katholische Jugendsozialar-
beit in Deutschland und mehrere Jahre
Stadtjugendseelsorger in Essen.


H a b E n s i E E i n E F R a G E ?


Don Bosco magazin
Ratgeber, Sieboldstr. 11, 81669 München
leserfragen@donbosco.de


Ausgewählte Fragen und Zuschriften werden
wir an dieser Stelle mit Ihrer Zustimmung ver-
öffentlichen; ansonsten bleiben Sie anonym.


sie fragen – unsere Experten antworten!
unser beraterteam ist für sie da und
beantwortet ihre Fragen zu den themen
Glauben, Religion, Erziehung, Jugend
und Familie. schreiben sie uns:


L E b E n s F R a G E n


Wie kann ich meiner Enkelin helfen?


Ich möchte als Rentner Jugendliche unterstützen


Meine 15-jährige Enkelin wurde an der Schule mit Dro-
gen erwischt. Ich bin bestürzt. Mein Sohn und meine
Schwiegertochter machen sich Vorwürfe und denken,
dass sie sich in den letzten Monaten zu wenig um ihre
Tochter gekümmert haben. Ich mache mir sehr große
Sorgen, dass meine Enkelin auf die schiefe Bahn gerät.
Was kann ich tun, um sie davor zu bewahren?
Emmi N., Koblenz


Sr. Elisabeth Siegl: Zunächst einmal ist es gut, dass Ihre
Enkelin „erwischt“ wurde. Dadurch ist der mögliche
Drogenkreislauf unterbrochen und ihre Enkelin hat ein
deutliches Signal bekommen, dass sie so ihr Leben aufs
Spiel setzt.
Ich denke, im Weiteren ist es wichtig, eine vertrauens-
volle Beziehung zu Ihrer Enkelin zu schaffen. Ihre Enke-
lin muss einen Platz haben, an dem sie ihre Sorgen und
Nöte heraussagen kann. Sie braucht eine Person, die ihr


Ich (67) habe selbst in meiner Jugend viel Unterstüt-
zung von der Kirche bekommen. Jetzt in der Rente
möchte ich gerne etwas für junge Menschen tun. Finan-
ziell kann ich nicht allzu viel geben. Wie kann ich Ju-
gendliche sonst unterstützen?
Karl­Heinz Z., München


P. Franz-Ulrich Otto: Zunächst ist es schön zu hören,
dass Sie in Ihrer Jugend viel Unterstützung von der Kirche
erfahren haben. Noch erfreulicher ist die Tatsache, dass


Sie nun in Ihrer Renten-
zeit gern etwas für junge
Menschen tun möchten.
Sie könnten überlegen,
wie Sie Ihre beruflichen
Erfahrungen in irgendei-
ner Weise für junge Men-
schen nutzen können. So
könnten Sie beispielswei-
se eine Art Patenschaft
für einen benachteiligten
Jugendlichen überneh-
men. Sie würden mit ihm
seinen Berufswunsch,
seine Erwartungen und


zusagen kann, was sie für Fähigkeiten und Talente hat,
und dass sie wertvoll ist, so wie sie ist. Je nachdem wie
gut Ihre Beziehung zu Ihrer Enkelin ist, können Sie unge-
zwungene Begegnungen und Gespräche mit ihr suchen,
sodass eine vertrauensvolle Basis möglich wird und sie
sich öffnen kann. Vielleicht ist das zu ihrer Großmutter
sogar leichter als zu den Eltern. Vertrauen Sie Ihrer Intu-
ition und sprechen Sie das an, was Sie für richtig halten!
Wenn Ihnen Ihre Enkelin am Herzen liegt, wird sie das
sicher spüren.


die Anforderungen des Berufs besprechen. Oder Sie sind
für einen Jugendlichen ansprechbar in allen Fragen, die
sich um seine Ausbildung oder um sein persönliches Le-
ben drehen. Dabei müssen Sie nicht in allen Bereichen
Fachmann sein, sondern können auch auf andere Perso-
nen hinweisen, die über entsprechendes Fachwissen zu
bestimmten Fragen verfügen.
Andere Möglichkeiten gibt es sicherlich in verschiede-
nen Einrichtungen der Jugendhilfe, so zum Beispiel
im Bereich der Jugendberufshilfe oder auch in Jugend-
wohnheimen. Fragen Sie in der Einrichtung konkret
nach und überlegen Sie mit der Leitung, in welcher Wei-
se Sie sich mit Ihrem beruflichen Hintergrund für junge
Menschen einbringen können. Dabei denke ich an ganz
unterschiedliche Dinge wie Pfortendienst, Ansprech-
partner im Freizeitbereich oder, wie oben beschrieben,
als Pate.




1 2 3 4 5 6 7 8 9 10


10.
9.
8.
7.
6.
5.


1.


4.
3.
2.


Lösungswort


DonBoScomagazin 2/2012 37


Buntes


m E d i E n t i p p s d E R R E d a K t i o n


interreligiöse Jugendarbeit konkret
Das Praxisbuch bietet Ideen für
kleinere und umfangreichere
Projekte sowie Theorie und Praxis
interreligiöser Jugendarbeit. Der Ma-
terialteil liefert konkrete Vorschläge
zum Ablauf, Informationstexte und
Impulse, Gebete, Kopiervorlagen und
Kontaktadressen.


innehalten – zu sich kommen –
Gott finden
In seiner ebenso pointierten wie sym-
bolhaften und meditativen Sprache er-
mutigt Elmar Gruber den Betrachter,
dass es sich lohnt, nie aufzuhören mit
der Suche nach einem Leben voll Sinn
und Glück, nach einem Weg zu Gott.
Diese Inspirationskarten sind bestens
geeignet für Besinnungstage und zur
Fastenzeit.


Gebete für Wüstentage, von Elmar Gruber, 32 Karten mit Begleitheft,
Format: 13 x 9 cm, farbig illustriert, € 9,95 / sFr* 15,90, Don Bosco, 2012


treffpunkt Weltreligion, von Marianne Meyer u.a., 176 Seiten, kartoniert,
Fotos, € 16,90 / sFr* 24,50, Don Bosco 2012



ts


el
: C


la
ud


ia
K


lin
ge


r


Herzlichen Glückwunsch!
Das Lösungswort aus unserem letzten Preisrät-
sel lautete „Spätzünder“. Über je eine Box In-
spirationskarten von Elli Michler „Wünsche für
ein Leben voller Glück“ können sich Johannes
Stockdreher aus Krefeld, Heidi Mendel aus
Bad Königshofen, Josefine Müller aus Dahlem,
Rita und Helmut Herde aus Varel und Moritz
Bachmaier aus Hörlkofen freuen.


Schreiben Sie Ihre Lösung auf eine Postkarte oder in eine E-Mail
und schicken Sie diese bis zum 31. märz 2012 an:
Don Bosco magazin, Sieboldstr. 11, 81669 München,
magazin@donbosco.de


R ät s E L


Fremde Worte
?? ??


?Keine Angst, Sie müssen hier keine Fremdwörter übersetzen – nur die Buchstaben jedes Wortes in die richtige Reihenfolge bringen. Die Umschreibungen hinter den „Fremdwörtern“ helfen Ihnen da-
bei. Wenn Sie alle Begriffe richtig zusammengesetzt haben, ergibt
sich in der farbig markierten Spalte von oben nach unten gelesen
das Lösungswort (Umlaute werden ae, oe, ue geschrieben).


1. GHULLEFTINC – Jemand, der aus
seiner Heimat fliehen muss


2. NALSUAD – Nicht der eigene Staat
3. MEILAIF – Vater, Mutter und Kind
4. RURNSGUP – Herkunft, Beginn
5. TAHEMI – Ort, an dem man zu


Hause ist
6. REICHESTUND – Ungleichheit,


Verschiedenheit
7. OINGTRANTIE – Eingliederung in


eine Gesellschaft oder Kultur
8. TARGNIME – Auswanderer
9. ZWERLUN – Teile des Baumes, die


in der Erde stecken
10. GETSATEABRIR – Ausländer, der


vorübergehend in einem anderen
Land arbeitet


Diese Produkte gibt es in jeder Buchhandlung oder direkt bei der Don Bosco Medien GmbH, Tel.: 089/48008-330, service@donbosco-medien.de, www.donbosco-medien.de


*
un


ve
rb


in
dl


ic
he


P
re


is
em


pf
eh


lu
ng


Miträtseln und
gewinnen!


Unter allen richtigen
Einsendungen verlosen
wir fünf Mal den Don


Bosco Fächer von
Hubert Klingenberger


„Was ich wirklich
wirklich will“.




38 DonBoScomagazin 2/2012


Leseraktion


Spinatknödel
ein einfaches Rezept für junge köchinnen und köche


„Ich liebe Spinat und esse immer drei
Knödel. Das Rezept ist recht einfach.
Das koche ich auch manchmal für
meine Freundinnen. Der besondere
Pfiff: Mit frisch gehobeltem Parmesan
schmeckt es fast wie im Restaurant.“


Laura Rehbichler (14) , Schülerin aus Wien


L E s E R Ko c H E n F Ü R L E s E R


Essen kann viel mehr sein als reine Nahrungsaufnahme. Sich zum
Essen zu verabreden oder gemeinsam zu kochen, ist für viele Anlass,
Kontakte zu pflegen, sich auszutauschen und in entspannter Atmos-
phäre Zeit mit der Familie, Freunden oder auch Geschäftspartnern
zu verbringen. Kochen Sie auch gerne? Egal ob Vorspeise, Hauptgang
oder süße Leckerei zum Schluss – schreiben Sie uns Ihr Lieblings-


rezept, wann und für wen Sie es am liebsten kochen und schicken
Sie uns Fotos davon an folgende Adresse: Don BoSco magazin,
Leseraktion, Sieboldstr. 11, 81669 München, magazin@donbosco.de


eine auswahl der besten Rezepte und Bilder werden wir hier oder
auf unserer homepage veröffentlichen.


schreiben sie uns ihr lieblingsrezept


Zutaten für 12 Knödel:
• 3 Eier
• ¼ Liter Milch
• 1 Packung tiefgekühlter


passierter Spinat (600 g)
• 400 g Brötchenwürfel
• 1 Prise Muskatnuss
• Salz und Pfeffer nach Belieben
• Zerlassene Butter
• Parmesan


anschließend das Ganze mit dem Spinat
und den Brötchenwürfeln vermischen.


nachdem milch und eier miteinander ver-
rührt sind, kräftig mit Salz, pfeffer und
einer prise muskatnuss würzen.


Zubereitung:
Milch und Eier in eine Schüssel
geben und verrühren, mit Salz,
Pfeffer und einer Prise Muskatnuss
würzen. Den aufgetauten Spi-
nat hinzugeben. Brötchenwürfel
untermischen. Das Ganze eine
Weile ziehen lassen. Aus der Masse
Knödel formen. Die Knödel in leicht


kochendem Salzwasser bei mittle-
rer Hitze (ohne Deckel) 15 Minuten
kochen. Mit zerlassener Butter
und frisch gehobeltem Parmesan
servieren.
tipp: Besonders gut schmeckt dazu
ein grüner Salat mit Walnussöl und
Balsamicoessig.


aus der masse gleichmäßig große
knödel formen.


nach Belieben mit zerlassener Butter,
gehobeltem parmesan und grünem Salat
servieren. Guten appetit!


3. 4.


1. 2.


Fo
to


s:
S


op
hi


e
W


ög
in


ge
r




DonBoScomagazin 2/2012 39


Service


Korrektur


Auf Seite 33 der ausgabe 1/2012 des Don
Bosco Magazins ist uns ein Fehler unterlau-
fen. Auf dem abgebildeten Foto in der Rubrik
„Typisch du!“ ist nicht, wie fälschlicherweise
ausgewiesen, Maximilian Rahn abgebildet,
sondern Tobias Kutschker. Tobias absolviert
eine Ausbildung zum Einzelhandelskauf-
mann im Don Bosco Supermarkt in Aschau-
Waldwinkel und ist im letzten Lehrjahr.
Maximilian Rahn macht eine ausbildung in
mediengestaltung im Berufsbildungswerk
aschau-Waldwinkel
. Wir entschuldigen uns
für das Versehen!


Das Don Bosco magazin erscheint
in der Don Bosco Medien GmbH.
Verlag und Redaktion: Don Bosco Medien
GmbH, Sieboldstraße 11, 81669 München,
Tel.: 089 / 48008 360,
redaktion@donbosco.de,
www.donbosco-magazin.de


Herausgeber:
salesianer Don Boscos
St.-Wolfgangs-Platz 10
81669 München
Tel.: 089 / 48008 421
provinzialat@donbosco.de


Don Bosco schwestern
Kaulbachstraße 63
80539 München
Tel.: 089 / 38 15 80 31
provinzialat@donboscoschwestern.de


chefredakteur: P. Alfons Friedrich SDB
Redaktion: Katharina Hennecke, Claudia
Klinger (in Elternzeit), Christina Tangerding,
Angelika Luderschmidt, Sophie Wöginger
Verwaltung: Angela Gully
Titelfoto: Ilona Scheffbuch
Alle nicht gekennzeichneten Fotos
stammen aus den Archiven der Don Bosco
Medien GmbH und der beiden Ordens-
gemeinschaften.
Layout: ReclameBüro, München,
Gabriele Pohl und Margret Russer
satz: Don Bosco Kommunikation GmbH,
München, Joe Möschl
Druck: Bonifatius GmbH, Paderborn


Impressum


Die Ausgabe 3/2012
erscheint Anfang Mai.


Im nächsten Heft
lesen Sie:
Die Geschichte


meiner oma
Eine Reise in die
Vergangenheit auf
den Spuren der
eigenen Identität


Familie
Glückliche Kindheit:
Eltern erinnern sich


Hier und dort
Mein Schulweg


Nachdruck ist nur mit schriftlicher Geneh-
migung des Verlags gestattet. Dies gilt auch
für die Aufnahme in elektronische Daten-
banken und Vervielfältigungen auf CD-ROM.
Der gesamten Auflage liegt im Direktver-
sand eine Beilage des St. Benno Verlags
bei. Teilen der Auflage ist die Broschüre
ECHO beigelegt.


Das Don Bosco magazin erscheint 2012
im 117. Jahrgang.
Das Don Bosco magazin erscheint
zweimonatlich. Es wird gegen Entgelt
abgegeben.


Abo-service
Provinzialat der Salesianer Don Boscos
Adressverwaltung
St.-Wolfgangs-Platz 10
81669 München
Tel.: 089 / 480 08-457
adressverwaltung@donbosco.de


Das Don Bosco magazin beteiligt sich an
der Initiative GOGREEN der Deutschen Post.
Dabei wird gemessen, wie viel CO2 beim
Transport der Zeitschrift entsteht – und
entsprechend in ausgewählte Klimaschutz-
projekte investiert. Wir übernehmen Verant-
wortung, weil wir die Schöpfung schätzen
und sie schützen wollen.


Don Bosco: Jubiläum 2015
Im Jahr 2015 feiern die Salesianer Don Boscos und die
Don Bosco Schwestern den 200. Geburtstag ihres Gründers
Johannes Bosco. Zur Vorbereitung auf das große Jubiläum
bringt das Don Bosco magazin eine neue Serie,
die online zu lesen ist.


„Don Bosco – Gegenstände, die ihm wichtig waren“
Jetzt unter www.donbosco-magazin.de


Im zweiten Teil schreibt
Br. Jean-Paul Muller, General-
ökonom der Salesianer-
Kongregation in Rom, über:
Der Globus – Symbol welt-
weiter Verbundenheit


Fo
to


s:
P


. G
re


go
r G


ug
al


a
S


D
B


; F
ot


ol
ia


Herzlichen Glückwunsch!


Jürgen Keim ist der
Gewinner unserer Aktion
„Leser werben Leser“ und
gewinnt eine Wochenend-
reise für zwei Personen
nach Berlin.


B 7243 F Deutschland


3/2010


Die christliche Zeitschrift
für die ganze Familie


Südafrika vor der WM
Mokoena träumt
von einer
besseren Zukunft


Familie
So gelingt der
Gottesdienst-Besuch
mit Kindern


Kinderseite
Katholisch – evangelisch,
was unterscheidet uns?


Die


Ausgabe
zum


Ökumen
ischen


Kirchen
tag Der


der mich
trägt


Glaube,




wertvoll
glaubwürdig


lebensnah


»


Don Bosco Shop
Geschenkideen


Die christliche Zeitschrift
für die ganze Familie


Besuchen sie unseren shop
im Internet unter


www.donboscoshop.de


Der heilige Don Bosco wird in diesem Mi-
ni-Büchlein (Format: 12 x 12 cm, geheftet,
farbige Illustrationen, 24 Seiten) ver-
ständlich und liebevoll mit bezaubernden
Illustrationen und einer ansprechenden
und kindgerechten Sprache dargestellt,
die nicht nur Kinder erfreut. Das kleine
Büchlein ist praktisch mitzunehmen, zu
verschicken und zu verschenken. Das
ideale Geschenk für Kinder von drei bis
acht Jahren (und ihre Eltern), denen Sie
Don Bosco näherbringen möchten.


Don Bosco
für Kinder


Don Bosco
Thermobecher


Der attraktive Becher mit Don Bosco
Logo fasst knapp einen halben Liter


Flüssigkeit (Größe ca. 17 x 8,4 x 6,3cm).
Je nach Belieben hält der Thermobecher
Ihre Getränke warm oder kalt, für eine


heiße Tasse Kaffee im Winter oder einen
erfrischenden Eistee im Sommer!


Don Bosco Herzbox
„Im Herzen Don Bosco“ heißt die neue Herzbox


mit 45 aufklappbaren Doppelherzen mit Zitaten des
hl. Johannes Bosco in einer attraktiven Faltschachtel.


Ein guter Gedanke für den Tag, ein lieber Gruß,
eine freundliche Erinnerung. Zum Beschriften


und Verschenken.


2,80 €


9,00 €


3,50 €