Don Bosco Magazin 1/2012

Die christliche Zeitschrift
für die ganze Familie


B 7243 F Deutschland


1/2012


Familie
So vermeiden Sie Stress
mit den Hausaufgaben


Weltweit
Tanzen gegen Gewalt
und Ausgrenzung


Kinderseite
Tobi und Steffi
feiern Fasching


Wir schaffen das!
Wie Jugendliche ohne Schulabschluss


um ihre Zukunft kämpfen




Im BlIckpunkt


5 Sind wir mit schuld an der Finanzkrise?
Eine Frage an Prof. Johannes Wallacher


thema


6 Wir schaffen das!
Sie haben eigentlich keine Chance – aber nutzen wol-
len sie sie trotzdem. Marvin Mohr und Kevin Böttcher
haben mit 16 die Hauptschule abgebrochen. Jetzt
wollen sie den Abschluss nachholen und sich eine
bessere Zukunft erkämpfen.


12 unterwegs mit jungen menschen
An mehr als 40 Standorten in ganz Deutschland
kümmern sich die Salesianer Don Boscos und die Don
Bosco Schwestern um Kinder und Jugendliche – ganz
besonders um diejenigen, die nicht in die besten Rah-
menbedingungen hineingeboren wurden.


FamIlIe


14 Der tägliche kampf mit den hausaufgaben
Eine Mutter erzählt


17 Interview
Wie viel Förderung braucht mein Kind?


18 kolumne
Alles zu viel? — Don BoSco magazin-Kolumne
von Gesa Rensmann


19 hier und dort
Mein Nachmittag


20 mittendrin


Don BoSco


22 lebenslust und leidenschaft
Wie ehemalige Straßenkinder beim Tanzen erlebte
Gewalt verarbeiten und ihre Fähigkeiten entdecken


26 Verantwortung von anfang an
Andreas Erhard wurde mit einer Lähmung gebo-
ren. Im Don Bosco Supermarkt in Aschau-Wald-
winkel kann er trotzdem eine Ausbildung machen.


28 Don Bosco aktuell


33 typisch du!
Welcher Tag war der schönste in deinem Leben?


BunteS


34 kinderseite
Wie verkleidet sich ein Schauspieler?


36 Ratgeber
Sie fragen, unsere Experten antworten.


37 preisrätsel
Mitmachen und gewinnen!


38 leser kochen für leser


39 Service
Impressum, Kontakt,


Leserbriefe, Vorschau


2 DonBoScomagazin 1/2012


Inhalt 1/2012


hausaufgaben-hölle
Eine Mutter erzählt vom
Kampf mit den Schul-
arbeiten, Leistungsdruck
und guten Vorsätzen.


tanzen gegen Gewalt
Heidi Rehse hat eine
ungewöhnliche Methode,
Straßenkindern zu hel-
fen: Sie tanzt mit ihnen.14 22




Liebe Leserin, lieber Leser!


„Ene, mene, mu und raus bist du!“


Kennen Sie noch diesen Abzählvers


aus Ihren Kindertagen? Ich muss


sagen, dass ich traurig war, wenn


der Finger auf mich deutete und


ich ausgeschieden war. Denn wer


möchte nicht dazugehören?


Was man als Kind noch verkraften konnte, ist heute für viele


Menschen bittere Wirklichkeit. Zunehmend werden Men-


schen in unserer Gesellschaft ausgegliedert, rutschen durch


die sozialen Netze und stehen im Abseits. Begriffe wie „Kin-


derarmut“ und „Altersarmut“ gehören zu unserem Wort-


schatz und hinter jedem Fall steht ein konkretes Schicksal.


Doch wer keine Zukunft mehr für sich erkennt, der reagiert


entweder mit Lethargie oder Wut. Viele Konfliktsituationen


entstehen, wenn man Menschen die Perspektive auf ein


„normales“ Leben nimmt.


Don Bosco hat in seiner Zeit dieses Phänomen erkannt und


konkret gehandelt. Sein ganzes Interesse galt den jungen


Menschen, die in dieser bedrohlichen Situation ohne Zu-


kunftsperspektiven lebten. Bis heute ist dies auch der beson-


dere Schwerpunkt der Salesianer Don Boscos, der Don Bosco


Schwestern und all der Gruppen, die in in diesem Geist


unterwegs sind. Sie können sich nicht mit diesen Ausgliede-


rungsmechanismen in den Gesellschaften abfinden, sondern


setzen auf Bildung, um so Zukunft für junge Menschen zu


einer Wirklichkeit werden zu lassen. Der alte Abzählvers


hätte bei Don Bosco sicher anders geheißen: „Ene, mene,


mei und du bist dabei!“


In diesem Sinn grüße ich Sie herzlich zum Don Bosco Fest


2012 und wünsche uns gute Ideen, wie wir heute unseren


Beitrag im Sinne Don Boscos leisten können.


Ihr


P. Alfons Friedrich SDB
Chefredakteur


DonBoScomagazin 1/2012 3


Inhalt


„In gewissen Momenten
schränkt mich meine
Behinderung ein – aber
das ist vielleicht einmal
in drei Monaten.“ Seite 26


„Hier möchte ich echt nicht wohnen!“, war der
erste spontane Gedanke von DON BOscO magazin-
Redakteurin Claudia Klinger beim Fotoshooting
für unsere Titelgeschichte zwischen den tristen
Plattenbauten von Marzahn-Hellersdorf. Umso
beeindruckter war sie von der Einstellung der
beiden Jugendlichen im Interview: „Wenn du dich
anstrengst, kannst du hier genauso viel erreichen
wie anderswo.“ Seite 6


Für die Kinderseite war unser Fotograf Gregor
Gugala hinter der Bühne des Münchner Theaters für
Kinder: „Es ist schon beeindruckend, wie sich ein
Mensch allein durch Kostüm und Maske komplett
verändern kann“, sagt er. Besonders beeindruckt
haben ihn die vielen Bärte und Perücken, die in der
Maske lagern. Seite 34




Das Internet bietet Jugendlichen viele möglichkeiten –
leider auch die, Gleichaltrige zu mobben.


4 DonBoScomagazin 1/2012


Gewalt im Internet


Die dominierenden Formen der Jugendgewalt sind
sexuelle Übergriffe und Internet-Mobbing. Zudem zeige
sich die Gewalt junger Täter stärker in Städten und Bal-
lungszentren als auf dem Land, sagte Gesa Bertels von
der Katholischen Landesarbeitsgemeinschaft Kinder-
und Jugendschutz Nordrhein-Westfalen am Rande einer
Tagung über Gewaltkriminalität bei Kindern und Jugend-
lichen im vergangenen November. Die Behauptung,
dass vor allem Migranten zur Jugendgewalt neigten,
wies Bertels zurück. Ihnen würde zu Unrecht ein höhe-
res Gewaltpotenzial zugeschrieben. Auf der Tagung
forderten die rund 180 Lehrer, Sozialpädagogen und
andere Fachkräfte eine bessere Zusammenarbeit von
Jugendhilfe, Jugendamt, Schule und Polizei.


Optimistisch
ins neue Jahr


Trotz Euro-Krise gehen die Deutschen


zuversichtlich ins neue Jahr. Das hat eine


Umfrage des Meinungsforschungsinstituts


TNS Emnid ergeben. 44 Prozent der


Bundesbürger gaben dabei an, optimis-


tisch auf 2012 zu blicken. Nur 21 Prozent


sind eher negativ eingestellt.


Das heißt aber nicht, dass die Deutschen


vor anstehenden Problemen die Augen


verschließen: 94 Prozent der Befragten


rechnen mit steigenden Preisen, 57 Pro-


zent mit einer erneuten Finanzkrise und


51 Prozent mit einem Anstieg der Arbeits-


losigkeit. Dementsprechend haben die


Deutschen gute Vorsätze für das neue Jahr


gefasst: 39 Prozent wollen mehr sparen,


32 Prozent wollen mehr arbeiten.




Die globale Finanzkrise ist keine Naturka-
tastrophe, sondern menschengemacht. Es
gibt nicht die Alleinschuldigen, sondern sie
ist Folge eines Zusammenspiels von vielfäl-
tigem Markt- und Staatsversagen.
Es gibt jedoch ein Grundübel: Die gegenwär-
tigen Wirtschaftsstrukturen erlauben es, die
negativen Folgen des Handelns in die Zukunft
zu verschieben und anderen aufzubürden.
So führt die unzureichende Regulierung der
Finanzmärkte dazu, dass die Risikobereit-
schaft von Investoren und Spekulanten nicht
durch ausreichende Haftungsregeln begrenzt
wird. Die Banken können nach wie vor davon
ausgehen, dass sie im Notfall gerettet wer-
den. Umgekehrt leben aber auch die meisten
Staaten über ihre Verhältnisse. Um ihre
Verschuldung zu finanzieren, sind sie auf
Anleger angewiesen, die möglichst schnell
viel Rendite erzielen wollen.
Wir alle sind mit in dieses System verstrickt.
Denn die Krise hat auch mit gesellschaftli-
chen Leitbildern wie einer weitverbreiteten
Discounter-Mentalität zu tun, die auch den
meisten von uns nicht ganz fremd ist. Solange
„Geiz ist geil“ gesellschaftsfähig bleibt, wer-
den wir nur schwerlich politische Mehrheiten
für die strukturellen Reformen bekommen,
die für nachhaltiges Wirtschaften notwendig
sind.


Professor Johannes
Wallacher: „Sind wir
mit schuld an der
Finanzkrise?“


eine frage an ...


Johannes Wallacher, philosoph und
Wirtschaftswissenschaftler, ist seit
September vergangenen Jahres präsi-
dent der münchner Jesuitenhochschule.


DonBoScomagazin 1/2012 5


Online-Entdeckungsreisen
durch Kirchen


Ob der Markusdom in Venedig oder das Straßburger
Münster – Kirchenkunst ist eine Reise wert. Die kann
jetzt auch vom heimischen Computer aus unternommen
werden. Denn die Website www.kirchengucker.de bietet
Anschauungsmaterial zu rund 50 Gotteshäusern aus un-
terschiedlichen Ländern. Gestartet hat das neue Ange-
bot das evangelische Ehepaar Katrin und Sven Oliver
Lohmann. Die Cottbusser Betreiber zeigen nicht nur ein-
zelne Gotteshäuser, ihr Internetportal erklärt anhand
vielfältiger Fotos und Farbbilder auch unterschiedliche
Stilepochen wie Klassizismus, Barock und Rokoko oder
wichtige biblische Symbole.


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Kardinal Reinhard Marx bei einer
Podiumsdiskussion Ende november


in München zum gescheiterten
Versuch, einen Gottesbezug in der


Präambel der EU-Verfassung
unterzubringen.


„Wir sind nicht
Gott. Diese Formel
hätte mir gereicht.“


Im Blickpunkt




Eigentlich haben sie keine Chance – aber nutzen wollen
sie sie trotzdem. Kevin Böttcher und Marvin Mohr haben


die Hauptschule abgebrochen. Nach zehn Jahren war
ihre Schulpflicht vorbei – nur einen Abschluss hatten


sie bis dahin nicht geschafft. Und für Jugendliche ohne
Schulabschluss sieht die Zukunft düster aus: kaum eine


Chance auf Ausbildung oder Job, vorprogrammiert auf ein
Leben in Abhängigkeit von Hartz IV.


Doch Kevin und Marvin wollen jetzt um ihre Zukunft
kämpfen. Hilfe bekommen sie in der Manege gGmbH in


Berlin. Dort und an vielen weiteren Orten in Deutschland
sind die Salesianer Don Boscos und die Don Bosco


Schwestern unterwegs mit jungen Menschen.


Interview und texte: Claudia Klinger, Fotos: Noel Fäskorn


Wir schaffen das!




Thema


kevin und marvin leben im Berliner


Stadtteil mahrzahn-hellersdorf. Das triste


plattenbauviertel gilt als Inbegriff von


armut, Gewalt und hoffnungslosigkeit.


Wir schaffen das!


DonBoScomagazin 1/2012 7




WAS IST DAS PROJEKT „SCHULE AUF RäDERN“?


Marvin Mohr: Man geht immer abwechselnd eine
Woche in die Schule und dann wieder zwei Wochen
arbeiten. Das Arbeiten funktioniert wie ein Praktikum,
nur halt in der Manege im Don Bosco Zentrum statt in
irgendeinem Betrieb. Wir fangen um acht mit Frühstück
an und so ab halb neun geht’s dann mit Arbeiten los
– bis halb vier. Nach den zwei Wochen geht’s für eine
Woche in die Schule. Nicht in Berlin, sondern in Thürin-
gen, in Heiligenstadt. Die meisten aus unserer Gruppe
haben ja früher Schule geschwänzt, und das geht dort
nicht, weil man sich nicht auskennt und gar nicht weiß,
wo man sonst hingehen könnte. Wir sind sieben Leute
in der Gruppe und fahren immer zusammen mit einem
Betreuer in einem Kleinbus nach Heiligenstadt. Da


wohnen wir dann in der Villa Lampe – das ist so was
ähnliches wie das Don Bosco Zentrum in Berlin. Und
von da aus gehen wir halt jeden Tag in die Schule. Das
ganze Projekt dauert ein Schuljahr, und am Ende kriegt
man dann den Hauptschulabschluss.


WARUM HABT IHR EUCH ENTSCHIEDEN, BEI
„SCHULE AUF RäDERN“ MITZUMACHEN?


Kevin Böttcher: Weil ich einen Schulabschluss brau-
che. Ohne Schulabschluss kriege ich keine Arbeit.
Marvin: Ich war vorher im offenen Bereich der Manege.
Das ist so für Jugendliche, um erst mal wieder einen
festen Tagesablauf zu bekommen. Als ich gehört habe,
dass man hier einen Schulabschluss machen kann,
wollte ich das auch, weil man einen Abschluss unbe-
dingt braucht. Der begleitet einen das ganze Leben.


WARUM HAT ES AUF DER HAUPTSCHULE MIT
DEM ABSCHLUSS NICHT GEKLAPPT?


Marvin: Keine Ahnung, irgendwie hatte ich keinen
Bock und habe dann halt geschwänzt und so. Und dann
haben einen die Freunde mitgezogen. Wenn die sagen:
„Scheiß auf Schule, lass uns mal da und dort hingehen“
– dann geht man halt mit.


„WENN DU WIRKLICH KAPIERT HAST, DASS DU EINEN ABSCHLUSS
BRAUCHST, DANN IST ES EINFACHER, DURCHZUHALTEN.“ MARVIN


Jeden tag pünktlich in der Werkstatt


erscheinen und den ganzen tag arbeiten,


ist für marvin eine ganz neue erfahrung.


Doch diesmal will er durchhalten.


Kevin Böttcher und Marvin Mohr haben die Hauptschule
abgebrochen. Im Projekt „Schule auf Rädern“ der
Manege gGmbH im Don Bosco Zentrum Berlin wollen
sie jetzt ihren Hauptschulabschluss nachholen. Das
Don BoSco magazin sprach mit ihnen über eigene
Fehler, falsche Freunde und einen neuen Anfang.


8 DonBoScomagazin 1/2012




Kevin: Bei mir war das genauso. Ich hatte keinen Bock,
habe ziemlich oft geschwänzt und bin lieber mit Freun-
den rumgehangen. Und so mit 16 habe ich die Schule
dann geschmissen. Das war in der achten Klasse. Dann
habe ich erst mal vier Jahre nichts gemacht, habe Hartz
IV gekriegt und halt immer lang geschlafen und so.
Aber irgendwann wurde das langweilig immer nur zu
Hause. Und als ich gesehen habe, dass mein Stiefvater
arbeitet, habe ich beschlossen, dass ich auch Arbeit
brauche und dazu halt erst mal den Abschluss.


WARUM GLAUBT IHR, DASS IHR ES DIESMAL
SCHAFFEN KöNNT?


Marvin: Wenn du wirklich kapiert hast, dass du einen
Schulabschluss brauchst, dann ist es schon einfacher,
durchzuhalten, weil du dann immer im Kopf hast, dass
du deinen Abschluss willst. Und du weißt: Dafür musst
du arbeiten. Also gehst du dann auch arbeiten.
Kevin: Und wenn man Probleme hat, dann ist hier in
der Manege immer jemand da, mit dem man drüber
reden kann und der einem hilft – es ist ja auch samstags
und sonntags offen. Da kann man immer herkommen
und quatschen und alles.
Marvin: Total gut ist auch, dass die Schule nicht in
Berlin ist, sondern in Heiligenstadt. Wenn die Schule


Marvin Mohr, 20 Jahre


Staub liegt in der Luft. Bohrer und Schleifmaschine dröhnen. Vorsichtig streicht Marvin Mohr
über das Stück Holz in seiner Hand. Es fühlt sich glatt und weich an. Marvin lächelt zufrieden.
Seit September arbeitet der 20-Jährige in der Tischlerwerkstatt in der Manege gGmbH im Don
Bosco Zentrum Berlin. Jeden Tag pünktlich hier zu erscheinen und von halb neun Uhr morgens
bis halb vier nachmittags konzentriert zu arbeiten, ist eine völlig neue Erfahrung für ihn. „Das
normale Leben war für mich: aufstehen, wann ich will und den ganzen Tag mit Freunden rum-
hängen, Party machen, chillen und saufen“, erzählt er.


Die Hauptschule hat Marvin nach der achten Klasse abgebrochen. Damals war er 16 und
seine zehn Pflichtschuljahre waren vorbei. Vermutlich hätte es auch keinen Sinn gehabt, ihn
weiter auf die Schule zu schicken. „Es hat sowieso immer Stress gegeben, weil ich so hyperak-
tiv war und oft gar nicht erst hingegangen bin“, erzählt Marvin. Nach dem Schulabbruch konnte
er ein Berufsvorbereitungsjahr machen – doch zwei Monate vor dem Abschluss warf er wieder
alles hin, lebte stattdessen von Hartz IV, zoffte sich mit seinen Eltern, schlief lang und hing den
Rest des Tages mit Freunden herum. Dann vermittelte ihm die Agentur für Arbeit einen Platz in
den Werkstätten des Don Bosco Zentrums. Doch auch diesmal hielt Marvin nicht lange durch.
Er schwänzte, bekam Ärger, flog aus der Maßnahme heraus. Wieder landete er in Hartz IV.


„Als ich ganz unten war, da hab ich endlich kapiert, dass ich was tun muss“, sagt Marvin.
Und noch einmal hat er in der Manege eine Chance bekommen: Im Projekt „Schule auf Rädern“
will er jetzt seinen Hauptschulabschluss nachmachen. Diesmal will er es wirklich schaffen. Die
alten Freunde hat er aufgegeben. Jeden Tag steht er pünktlich in der Tischlerwerkstatt, feilt und
sägt und hofft, dass er sein Leben endlich in den Griff bekommt.


PORTRäT: MARVIN MOHR, 20 JAHRE


„WENN DU WIRKLICH KAPIERT HAST, DASS DU EINEN ABSCHLUSS
BRAUCHST, DANN IST ES EINFACHER, DURCHZUHALTEN.“ MARVIN


in Berlin wäre, wäre man gleich wieder am Schwänzen,
weil man lieber zu seinen Freunden gehen würde und
so. Aber in Heiligenstadt kennt man ja kaum einen.
Da kommt man gar nicht erst auf die Idee, woanders
hinzugehen.
Kevin: Mit den Freunden von früher hab ich kaum mehr
Kontakt. Das ist wichtig, damit man wirklich neu anfan-
gen kann. Sonst ziehen die einen immer wieder mit.


ABER IST ES NICHT SCHWIERIG, DIE ALTEN
FREUNDSCHAFTEN AUFZUGEBEN?


Kevin: Für mich war das eigentlich leicht gewesen.
Wir haben früher in Hohenschönhausen gewohnt und
sind dann hierher gezogen nach Hellersdorf. Durch den
Umzug hab ich automatisch Abstand gekriegt zu den
Freunden von früher.
Marvin: Also für mich war das überhaupt nicht leicht.
Aber ich war an einem Punkt, wo ich sagen musste: Es
sind zwar meine Freunde, aber die haben mir nicht gut
getan. Deswegen habe ich einen Schlussstrich gezogen,
obwohl es richtig schwer war. Wir haben einen Treff-
punkt, wo wir uns alle treffen und chillen. Da bin ich
einfach nicht mehr hingegangen. Dann wurde noch ein
paar Mal angerufen, aber ich bin hart geblieben und


DonBoScomagazin 1/2012 9


Thema




habe erklärt, dass ich jetzt meinen Abschluss schaffen
und meine Arbeit machen will. Die haben schon erst
mal doof reagiert, sagen wir’s mal so. Man wohnt ja hier
ums Eck zusammen, da kann man sich gar nicht ganz
aus dem Weg gehen. Und wenn man sich dann mal ge-
sehen hat, wurde anfangs schon rumgemeckert. Jetzt ist
es halt so: Man kennt sich noch, aber es ist nicht mehr
so dicke, wie es früher mal war.
Mit meinem jetzigen besten Freund war ich früher
schon befreundet. Ich wohne ja schon seit Ewigkeiten in
Hellersdorf. Aber erst seit ungefähr viereinhalb Jahren
haben wir wieder richtig Kontakt. Der hat damals an der
Hauptschule schon den Schulabschluss durchgezogen
und macht jetzt seine Ausbildung als Rohrlegungsbau-
er. Er hat auch seinen Führerschein gemacht, und das
ist für mich natürlich so ein Ding, wo ich sag: Hey, will
ich auch. Mein bester Freund und seine Mutter – die
sind für mich genauso ein Ansporn wie meine eigenen
Eltern, weil die sagen auch immer: Du schaffst das.


WIE HAT SICH EUER LEBEN VERäNDERT, SEIT
IHR BEI „SCHULE AUF RäDERN“ SEID?


Kevin: Auf jeden Fall ist einiges anders. Es ist so ein
Leben, wie ich es von vorher eigentlich gar nicht kannte.


Also früh morgens aufstehen und dann arbeiten. Das ist
schon besser so, oder?
Marvin: Bin ganz deiner Meinung. Man hat endlich mal
wieder einen geregelten Tagesablauf. Man steht nicht
mehr erst um eins oder zwei auf, trifft sich dann mit
seinen Leuten, geht vielleicht erst mal was trinken oder
so. Man muss jetzt erst mal in die Manege kommen. Man
muss pünktlich sein und mitarbeiten, sonst kann man
seinen Schulabschluss verlieren. Morgens aufstehen,
fertig machen, frühstücken, arbeiten, dann nach Hause,
vielleicht mal erst noch ne Runde schlafen und dann
erst mit Freunden treffen. Das war auf jeden Fall erst
mal ne harte Umstellung, aber ich find’s gut, jetzt so
was Geregeltes zu haben.


SIND EURE ELTERN STOLZ DARAUF,
DASS IHR DAS JETZT MACHT?


Marvin: Ja, kann man sagen. Die finden das total gut.
Mein Papa kann selber nicht richtig arbeiten, weil er
gesundheitliche Probleme hat. Meine Mama hat mal


Vier Jahre lang hatte kevin Böttcher


sich mit einem leben in hartz IV


abgefunden. Jetzt will er endlich etwas


machen aus seiner Zukunft.


„WENN MAN PROBLEME HAT, DANN IST HIER IMMER JEMAND DA,
MIT DEM MAN DRüBER REDEN KANN UND DER EINEM HILFT.“KEVIN




als Krankenpflegerin gearbeitet und macht jetzt einen
Auffrischungskurs, dass sie da wieder arbeiten kann.
Kevin: Meine Eltern sind total stolz drauf, dass ich
überhaupt mal was mache – mit der Schule vor allen
Dingen, da freuen die sich besonders drüber, dass ich
den Abschluss endlich mache. Ich hab noch einen
Bruder und einen Stiefbruder. Mein Stiefbruder macht
nix – so wie ich früher. Mein richtiger Bruder hat auch
seinen Schulabschluss nachgeholt und fängt jetzt eine
Ausbildung an.


WIE STELLT IHR EUCH EUER LEBEN IN ZEHN
JAHREN VOR?


Kevin: Also ich will später mal Berufskraftfahrer wer-
den oder Lagerist. In zehn Jahren will ich arbeiten, das
auf jeden Fall.
Marvin: Was ich genau werden will, weiß ich noch
nicht. Vielleicht Gerüstbauer oder Straßenbau oder
irgendwas in die Richtung. Ich brauche irgendwas, wo
ich mich körperlich betätigen kann, weil ich nicht so


der Typ bin, der den ganzen Tag im Büro sitzen kann.
Also in zehn Jahren hab ich eine Arbeit, eine eigene
Wohnung – ein eigenständiges Leben. Da will ich sagen
können: Ich hab’s geschafft.


WIE SCHäTZT IHR EURE CHANCEN EIN,
TATSäCHLICH EINEN JOB ZU FINDEN?


Kevin: (zögert) Gut, würde ich sagen.
Marvin: Ja. Weil hier ist ja immer jemand, wenn du
Hilfe brauchst.


HABT IHR DAS GEFüHL, DASS IHR VON
VORNHEREIN SCHLECHTERE CHANCEN IM
LEBEN HABT, WEIL IHR AUS EINEM VIERTEL
WIE MARZAHN-HELLERSDORF KOMMT?
Marvin: Nö, kann man so nicht sagen. Jeder ist seines
eigenen Glückes Schmied. Man kann hier genau das
Gleiche erreichen wie zum Beispiel in Wannsee. Es liegt
an einem selbst, was man daraus macht.


Die Eisenplatten sind schwer, und die Haustechnikwerkstatt im Don Bosco Zen-
trum Berlin liegt im ersten Stock. „Das ist schon harte Arbeit, die Dinger hierher
zu schleppen“, sagt Kevin Böttcher. Doch aufgeben ist für den 20-Jährigen nicht
drin. Diesmal nicht. Er will endlich etwas machen aus seinem Leben, eine Zu-
kunft haben, eine Ausbildung, einen Job.


Vor vier Jahren sah das noch ganz anders aus. Damals, in der Hauptschule,
hatte Kevin keine Lust, sich anzustrengen. „Ich hatte keinen Bock auf Schule
– also bin ich auch nicht hingegangen“, erklärt er. Nach der achten Klasse war
Schluss, einen Abschluss hatte der damals 16-Jährige nicht. Aber wirklich ge-
stört hat ihn das auch nicht. Er lebte von Harzt IV, wohnte in der Plattenbauwoh-
nung seiner Eltern, blieb den halben Tag im Bett liegen und zog bis spät in die
Nacht mit seinen Freunden herum. „Denen ging es ja auch nicht anders als mir.
Die haben auch einfach nichts gemacht.“


Vier Jahre lang hatte Kevin sich abgeschrieben. Dann bekam sein Stiefvater
einen Job bei einer Sicherheitsfirma, und plötzlich wurde dem Schulabbrecher
klar, dass er mehr aus seinem Leben machen wollte. Er hatte Glück: Die Agentur
für Arbeit vermittelte ihm einen Platz im Projekt „Schule auf Rädern“ der Ma-
nege gGmbH im Don Bosco Zentrum Berlin. Hier will er seinen Schulabschluss
nachmachen und dann einen Job suchen. „Am liebsten als Lastwagenfahrer
oder als Lagerist“, sagt Kevin. Er weiß, dass es bis dahin ein weiter Weg ist, aber
diesmal ist er fest entschlossen, nicht auf halber Strecke aufzugeben – auch
wenn es hart wird wie bei der Schlepperei mit den Eisenplatten.


PORTRäT: KEVIN BöTTCHER, 20 JAHRE


„WENN MAN PROBLEME HAT, DANN IST HIER IMMER JEMAND DA,
MIT DEM MAN DRüBER REDEN KANN UND DER EINEM HILFT.“KEVIN


DonBoScomagazin 1/2012 11


Thema




an mehr als vierzig Standorten in ganz


Deutschland sind die Salesianer Don Boscos


und die Don Bosco Schwestern mit


kindern und Jugendlichen unterwegs.


An mehr als vierzig Standorten in Deutschland
sind die Salesianer Don Boscos und die
Don Bosco Schwestern mit Kindern und
Jugendlichen unterwegs. Dabei geht es weniger
um tatsächliche Reisen von Ort zu Ort, sondern
darum, die Schüler, Auszubildenden oder
Teilnehmer an Berufsvorbereitungs- und
anderen Maßnahmen auf einem Stück ihres
Lebenswegs zu begleiten. Oft sind die jungen
Menschen mit schwerem Gepäck beladen:
problematischen Familienverhältnissen,
geistigen oder körperlichen Behinderungen
oder anderen Rahmenbedingungen, die sie
belasten. Etwa 320 Salesianer Don Boscos,
80 Don Bosco Schwestern, 1.650 Mitarbeiter
und viele Ehrenamtliche betreuen täglich
mehrere Tausend Kinder und Jugendliche.
Hier einige Beispiele.


Unterwegs mit
jungen Menschen


DON BOSCO IN DEUTSCHLAND


kloster Benediktbeuern
Historische Klosteranlage mit zwei Hoch-
schulen, Gästehäusern und mehreren Ein-
richtungen für Jugendbildung.


Beromünster
Die einzige ausländische Filiale der deut-
schen Salesianerprovinz. Schwerpunkte:
Jugendseelsorge und Bildungsmaßnah-
men.


pfaffendorf
In einem heilpädagogischen Heim und ei-
nem sonderpädagogischen Förderzentrum
finden Kinder und Jugendliche individuelle
Unterstützung.


köln
Im Jugendzentrum Don-Bosco-Club be-
kommen Kinder und Jugendliche ein Mit-
tagessen und Hilfe bei den Hausaufgaben.
Viele verbringen ihre Freizeit hier.


Berlin
Zu der Niederlassung im Bezirk Marzahn
gehören die Manege gGmbH, die Jugend-
sozialarbeit leistet, und ein
Jugendgästehaus.


Burgstädt
Die Don Bosco Jugend-Werk GmbH Sach-
sen bietet berufliche Rehabilitation für Be-
hinderte sowie Berufsvorbereitung und
-ausbildung an.


mehr Informationen über alle einrichtungen unter
www.donbosco.de und www.donboscoschwestern.de


12 DonBoScomagazin 1/2012


Thema




Ziel aller einrichtungen ist es, im Sinne


der ordensgründer jungen menschen


lebensfreude zu vermitteln und ihnen zu


einem geglückten lebensweg zu verhelfen.


Bamberg
Die Zirkuswerkstatt und das Projekt
„Lifeline“ für straffällige junge Men-
schen sind nur zwei von vielen Tä-
tigkeitsbereichen des Don Bosco
Jugendwerks.


Gelsenkirchen
Schon seit mehr als 50 Jahren lei-
ten die Don Bosco Schwestern die
Kindertagesstätte Don Bosco.


magdeburg
Das Kinder- und Jugendzentrum der
Don Bosco Schwestern hat sich seit
seiner Gründung 1992 zu einer
stadtbekannten Anlaufstelle für
junge Menschen entwickelt.


münchen
Salesianer Don Boscos
Neben ei-
nem Jugendwohnheim und weite-
ren Einrichtungen befindet sich hier
die Ordenszentrale (Provinzialat)
der Gemeinschaft.
Don Bosco Schwestern Auch das
Provinzialat der Don Bosco Schwes-
tern ist in München. Außerdem be-
treiben die Schwestern dort ein
Mädchenwohnheim.


* auf der karte sind die einrichtungen der Salesianer Don Boscos rot
eingezeichnet, die einrichtungen der Don Bosco Schwestern schwarz.


calhorn


hannover
Berlin


essen
essen-Borbeck
essen-kettwig


Gelsenkirchen


heiligenstadt kassel
köln
neunkirchen
Bonn Burgstädt


chemnitz


Sannerz


pfaffendorf


Bamberg
Würzburg


Forchheim
nürnberg


mainz trier
helenenberg
Jünkerath


Stuttgart


ensdorf


Regensburg


konstanz


Beromünster (ch)


Buxheim


augsburg


Vilsbiburg


mettenheim
aschau-Waldwinkel münchen


Benediktbeuern
Rimsting


magdeburg


kelheim
eschelbach


augsburg
münchen


Benediktbeuern
Rottenbuch


DonBoScomagazin 1/2012 13




Der tägliche
Kampf mit den
Hausaufgaben


Eine Mutter erzählt


„Hausaufgaben-Hölle“ nannte Petra Plaum (39) den täglichen Wahnsinn am Nachmittag
lange. Inzwischen ist sie etwas gelassener, wenn sie mit Amelie (9) und den Zwillingen


Pauline und Johanna (8) Aufsätze interpretiert und über Matheaufgaben brütet. Die freie
Journalistin aus Donauwörth über gute Vorsätze, Wutanfälle und Leistungsdruck.


protokoll und Fotos: Christina Tangerding


Mit meiner Amelie ging es mit den Hausaufgaben erst mal total locker los. Ich hatte mir nämlich vorgenommen, ich würde es genauso machen
wie meine Mama: Ich würde nachmittags den Kindern
ein schönes, warmes Essen hinstellen, würde ihnen die
Schreibtische freiräumen oder eine Ecke am Küchen-
tisch, und dann dürften sie sich da auf ihre Hausaufga-
ben konzentrieren. Und ich würde einfach gucken, dass
es keinen Streit gibt. Bei Amelie hat es auch ganz toll
geklappt. Sie kam rein, hat Hausaufgaben gemacht, und
es gab nie ein Problem. Also dachte ich, ich habe den Bo-
gen raus und mache es bei den Zwillingen ganz genauso.
Aber dann gingen sie in die Schule – und auf einmal war
gar nichts mehr locker.


Denn zum einen hat sich der Lehrplan in diesem ei-
nen Jahr nochmal beschleunigt. Und zum anderen taten
sich die Kleineren einfach nicht leicht mit dem, was die
Lehrerin erklärte. Die Zwillinge gehen in verschiedene
Klassen – bei einer gab es immer etwas, was ich erklären
musste, weil sie es überhaupt nicht geblickt hatte. Also
habe ich ihr geholfen. Dann schrie der nächste Zwilling:
Mama, ich verstehe das auch nicht, du musst mir auch
helfen! Und irgendwann kam dann auch Amelie: Mama,
warum immer nur die Kleinen, ich brauche ebenfalls
Hilfe! Das war dann eine Situation, die total heftig war.


Anfangs lernte jedes Mädchen im eigenen Zimmer am ei-
genen Schreibtisch. Inzwischen hat sich herausgestellt,
dass Pauline sich an ihrem eigenen Schreibtisch am bes-
ten konzentrieren kann, Amelie und Johanna sitzen am
Wohnzimmertisch. Das klappt ganz gut, nur manchmal
geht das Gestreite los.


Vom Ablauf her ist es so, dass Amelie, die Viertkläs-
serin, direkt nach der Schule um 13 Uhr nach Hause
kommt und zu Mittag isst. Die beiden Drittklässerinnen
essen in der Mittagsbetreuung und machen dort einen
Teil ihrer Hausaufgaben. Sie kommen gegen 14.45 Uhr
nach Hause. Oft haben sie dann noch Hunger So essen
wir zusammen, reden auch darüber, wie es in der Schu-
le war. Diese Zäsur tut uns ganz gut. Gegen 15 Uhr fan-
gen die Kinder dann mit den Hausaufgaben an. Tja, und
das hatte ich mir natürlich so vorgestellt, dass jede ihre
Sachen selbstständig erledigt und ich die Küche aufräu-
men und andere Haushaltsangelegenheiten regeln kann,
morgens arbeite ich ja. Anfangs rannte ich wie aufgezo-
gen zwischen den Kinderzimmern, der Küche und der
Waschküche hin und her. Das lenkte die Kinder aber
sehr ab, und ich wurde aggressiv. Inzwischen mache
ich Haushaltsdinge vermehrt doch morgens oder später
am Abend. Ich akzeptiere, dass ich weniger Stunden für
meinen Beruf habe als damals, als die Kinder in den Kin-


14 DonBoScomagazin 1/2012




Familie


Der tägliche
Kampf mit den
Hausaufgaben


dann nur: Ab ins Bett, 20 Minuten dösen oder gar schla-
fen, dann muss halt am Abend gelernt werden.


Zum Glück gehen die Kinder gerne in die Schule,
und trotz gelegentlicher Motzereien denke ich, dass sie
gut zurechtkommen. Wir Eltern haben auch die Einstel-
lung, dass eine Vier oder Fünf kein Weltuntergang ist.
Wobei natürlich eine Zwei schöner ist. Den Druck, den
andere Eltern und zum Teil auch die Schule machen,
fand ich am Anfang ziemlich doof. Das Thema übertritt


wollte ich zunächst vermeiden. Aber dann kam Amelie
schon in der ersten Klasse und meinte: Die Lehrerin hat
gesagt, der und der kommt garantiert aufs Gymnasium,
wenn er so weitermacht. Das Gymnasium wurde gleich
als die Königsklasse verkauft. Bei den Eltern gibt es eine
Mischung. Da gibt es sowohl welche, die sagen, mein
Kind muss unbedingt aufs Gymnasium, als auch solche,


dergarten gingen. Das fällt mir nicht leicht, aber ab der
fünften Klasse gibt es viel Nachmittagsunterricht, dann
werden die Karten ja neu gemischt.


Die Kinder sagen, Hausaufgaben sind doof. Sie ha-
ben von mir vermittelt bekommen, dass Hausaufgaben
einfach gemacht werden müssen, um sich den Stoff aus
der Schule besser einzuprägen, um schlau zu werden.
Ich habe mit den Lehrerinnen vereinbart, dass wir nach
einer Stunde konzentrierten Hausaufgabenmachens –


wenn dann immer noch kein Land in Sicht ist – abbre-
chen. Die Lehrerinnen sind selbst der Meinung, dass so
viel Stoff im Normalfall nicht aufgegeben werden sollte.
Denn zusätzlich zu den Hausaufgaben müssen die Kin-
der ja auch noch vorlesen, das Einmaleins üben und
Stoff wiederholen. Das Problem ist, dass sich bei uns die
Hausaufgaben letztendlich doch oft bis fünf oder halb
sechs ziehen. Denn eine Stunde,
das heißt ja eine Stunde pro Kind!


Letztes Jahr bin ich ungefähr
zwei Mal pro Woche wegen der
Hausaufgaben ausgerastet. Inzwi-
schen ist es besser geworden und
es passiert noch etwa zwei Mal pro
Monat. Dann werde ich laut und
haue auf den Tisch. Die Gründe
sind unterschiedlich. Manchmal
rege ich mich über die Lehrerin auf,
die etwas aufgegeben hat, was ich
als Beschäftigungstherapie emp-
finde. Oder über einen Aufsatz, der
in der zweiten Klasse zum Thema
wurde, obwohl er vom Inhalt her in
die fünfte oder siebte Klasse gehört
hätte. Da hat der Lehrplan einfach
ziemliche Mängel und die Lehrer
haben leider auch keinen großen
Spielraum.


Manchmal vermitteln meine
Kinder auch, dass sie null Bock
haben und hängen motzend auf
der Tischplatte rum. Oder sie be-
ginnen, sich zu streiten oder so-
gar zu hauen. Da kann es dann
schon passieren, dass ich mal ein
paar Flüche loslasse. Es kam auch
schon vor, dass ein Kind übermü-
det von der Schule heimkam und
deswegen herumheulte. Da hilft


DonBoScomagazin 1/2012 15


Die nachmittage bei Fa-
milie plaum sind geprägt
von einem thema: haus-
aufgaben. Während ame-
lie (im Bild mit ihrer mut-
ter) fast ohne hilfe zu-
rechtkommt, brauchen ih-
re Schwestern eine
intensive Betreuung.


»Die Kinder bekommen von Anfang an das Bewusstsein:
Du musst Leistung bringen.« Petra Plaum, Mutter von drei Grundschulkindern




die finden, bloß nicht aufs Gymnasium, wir haben kei-
ne Lust, diesen Druck in der Familie zu haben. Ich selbst
werde alle infrage kommenden Schulen besuchen, und
dann entscheiden wir, was zum einzelnen Kind passt.
Was ich schon weiß: Haupt- und Mittelschulen sind bes-
ser als ihr Ruf und den zweiten Bildungsweg gibt es ja
auch noch. Eltern müssen da mit den eigenen Ansprü-
chen und der eigenen Enttäuschung umzugehen lernen.
Ich gebe auch anderen Eltern gegenüber offen zu, dass
es bei uns nicht immer rund läuft, wir auch schon Fün-
fen hatten. Viele wirken dann erleichtert und geben zu:
Bei uns gibt es auch Hängepartien. Es ist beruhigend und
schön, zu spüren, dass man da nicht alleine ist.


Die Kinder sind heute in der Schule sehr gefordert
und sie bekommen von Anfang an das Bewusstsein:
Du musst Leistung bringen. Das finde ich bedenklich.
Ich erinnere mich, dass Amelie mit der ersten Drei nach


Hause kam und gefragt hat: Schimpfst du mich jetzt? Ich
habe gesagt: Eine Drei, befriedigend, warum soll ich dich
schimpfen? Da hatte sie offensichtlich schon mitbekom-
men, dass andere für eine Drei Kritik kriegen. Ich versu-
che, den Kindern zu vermitteln, dass Noten nicht alles
sind. Bei uns wird auch der Zeugnistag immer gefeiert.
Alle Kinder bekommen die gleichen Belohnungen, wir
essen zusammen Pommes, gehen ins Kino oder machen
es uns sonst irgendwie schön.


Ich fühle mich durch das Thema Hausaufgaben gut
gefordert. Dadurch, dass alle Kinder in einem ähnlichen
Alter sind, läuft alles immer auf einmal, das ist schon
hart. Ich bin auch schon stampfend und fluchend durchs
Haus gepoltert und habe gerufen: An dieser Schule geht
man von der nicht berufstätigen Ein-Kind-Mutter mit
helfender Oma aus! Aber wir wohnen nun mal weit weg
von den Verwandten – und mein Mann kommt abends zu
spät heim, um beim üben zu helfen. So habe ich mir eine
gewisse Wurstigkeit, einen Mut zur Lücke antrainiert.
Und ich achte aufs Geld, denn es wird sicher Phasen ge-
ben, wo wir Nachhilfe in Anspruch nehmen.


Letztes Jahr habe ich immer von der „Hausaufgaben-
Hölle“ gesprochen. Da waren die Kinder noch nicht in
der schulischen Hausaufgabenbetreuung und es gab je-
den Tag Kämpfe. Jetzt ist es entspannter, Amelie kann ja
das Gros ihrer Aufgaben erledigen, bevor die Geschwister
heimkommen. Und die Zwillinge stampfen nicht mehr
gleich auf den Boden, wenn mal was nicht klappt.


Natürlich hilft es den Kindern auch, wenn der Er-
wachsene, der die Hausaufgaben betreut, an der eigenen
Gelassenheit arbeitet. Oft koche ich jetzt nachmittags
eine Kanne Tee und versuche, das Ganze als eine Art
Pause für mich zu sehen. Einfach, um die Dramatik et-
was rauszunehmen.


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16 DonBoScomagazin 1/2012


Familie


So klappt es mit den Hausaufgaben
tipps von lerntherapeutin Dr. Birgit ebbert


1. Vermitteln Sie Ihrem Kind, dass Hausaufgaben
keine Gemeinheit der Lehrer sind, sondern ihm
selbst helfen, Dinge besser zu verstehen.


2. Gewöhnen Sie Ihr Kind und sich vom ersten Tag
daran, zu einer bestimmten Zeit an einem festen Ort
zu lernen. Tragen Sie die Lernzeit in den Familien-
kalender ein und achten Sie diese Zeit.


3. Ermuntern Sie Ihr Kind, den Lernplatz freizuräu-
men von allem, was ablenkt, und stattdessen alle Ar-
beitsmittel, die es benötigt, griffbereit hinzulegen.


4. Fordern Sie Ihr Kind auf, sich am Anfang der
Lernzeit einen Überblick über die Hausaufgaben
zu verschaffen und die Reihenfolge festzulegen.
Klären Sie dabei auch, wo es Hilfe benötigt, und
regen Sie es an, mit einer einfachen Aufgabe zu
beginnen.


5. Falls Ihr Kind Fehler macht, lösen Sie die Auf-
gaben nicht, sondern erkundigen Sie sich, ob sich
Ihr Kind sicher ist, oder ob es eine andere Lösung
geben könnte. Arbeiten Sie mit ihm gemeinsam
die richtige Lösung heraus.


Dr. Birgit Ebbert,
Dipl.-Pädagogin
und Fachbuchauto-
rin, leitet das Insti-
tut „Die Lernbeglei-
ter“ in Hagen.


eigentlich will sie ganz ge-
lassen sein. trotzdem platzt
petra plaum manchmal der
kragen.




Wie viel Förderung braucht mein Kind?


Viele Eltern fragen sich, wie sie ihr Kind bestmöglich
fördern können. Sind die Sorgen übertrieben?
Es ist grundsätzlich immer berechtigt, wenn Eltern sich
sorgen. Verschärft wird das aber heute dadurch, dass El-
tern andere Eltern erleben, die ihr Kind schon sehr früh
fördern. Das setzt ein Konkurrenzdenken in Gang. Eltern
sorgen sich heute ganz schnell, ob ihr Kind in der wirt-
schaftlichen Entwicklung mithalten kann. Sie haben im-
mer weniger Vertrauen in die Entwicklung ihres Kindes
und vertrauen immer weniger darauf, dass es einen guten
Platz in der Gesellschaft finden wird. Unsere Wirtschafts-
form dringt mit ihrer Forderung nach Schnelligkeit und
andauerndem Lernen massiv ins Familienleben ein.


Einige Kinder gehen von einem Kurs zum nächsten,
andere erhalten keinerlei Lernanreiz. Haben Kinder
ohne Förderung später überhaupt noch eine Chance?
Es stimmt, die Schere geht immer weiter auseinander. In
Deutschland entscheidet die soziale Herkunft massiv da-
rüber, welchen schulischen und beruflichen Erfolg das
Kind einmal haben wird. Aber ich glaube, dass viel von
der Förderung, die einem Kind geboten wird, dem Kind
gar nichts nutzt. Ein Kind ist von Geburt an darauf ange-
legt, sich zu binden und die Welt zu erkunden. Wenn es
Erwachsene um sich hat, die mit Liebe und Zeit Fragen


beantworten, ihnen Lernerfahrungen zugestehen, dann
ist das die optimale Förderung. Ein Kind muss nicht mit
drei Jahren Englisch lernen. Wenn Kinder bis zu einem
Alter von vier oder fünf Jahren die Erfahrung gemacht
haben, dass Lernen Spaß macht, dann greifen sie die
Förderung, die durch Kindertagesstätte oder Schule auf
sie zukommt, begierig auf. Kinder, denen eine sichere
Bindung fehlt oder die in ihren Fragen und Erkundungen
Desinteresse oder gar Ablehnung erfahren, entwickeln
Angst vor der Welt oder fühlen sich überfordert und blei-
ben in der Entwicklung blockiert.



Wann ist professionelle Hilfe nötig?
Immer dann, wenn ein Kind in seiner natürlichen Neu-
gier gestört ist. Wenn Eltern merken, dass ein Kind wenig
Fragen stellt, dass es zu zurückgezogen ist und zu ängst-
lich auf Neues reagiert, dann ist es angebracht, genau-
er hinzuschauen. Professionelle Hilfe ist zudem nötig,
wenn deutliche Störungen in der motorischen oder in der
sprachlichen Entwicklung vorliegen. Dabei geht es aber
nicht primär um Förderung, sondern darum, Blockaden
beiseitezuschieben, die im Kind oder aufgrund von fami-
liären oder sozialen Problemen entstanden sind.


Interview: Christina Tangerding


Im Interview »


nachhilfe, Blockflöte, Kinder-Yoga, Logopädie – das Angebot an Förder- und Hilfsangebo-
ten für Kinder ist kaum noch zu überblicken. Viele Eltern fühlen sich überfordert mit der
Frage, wie viel und welche Förderung ihr Kind tatsächlich braucht. Das Don BoSco
maga-
zin sprach darüber mit Josef Zimmermann, Leiter der Beratungsstelle für Eltern, Kinder
und Jugendliche der caritas in Köln.


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DonBoScomagazin 1/2012 17


Familie


22 ausgearbeitete Gruppenstunden, übersichtliche Stunden-
abläufe und ein klares Konzept, passend für verschiedene
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Kolumne von Gesa Rensmann: überLeben in der Familie


18 DonBoScomagazin 1/2012


Familie


Lisa kann sich heute nicht mit Jakob treffen. Sie hat um 15 Uhr Reiten und um 17 Uhr muss sie Gitar-re üben. Morgen geht es leider auch nicht, weil
mittwochs immer Tanzstunde ist. Donnerstag: Gitarren-
unterricht, Freitag: Ja, das könnte gehen. Auch Sophie
ist vielbeschäftigt, ebenso Tim. Nur mein Jakob hat am
Nachmittag nach den Hausaufgaben fast immer Zeit. Er
geht nur am Donnerstag zum Theaterspielen, seine Her-
zenssache. Alle anderen Aktivitäten sind ihm zu viel.
Klavier hat er wieder aufgegeben, als ihm klar wurde,
dass man das alle zwei Tage üben muss. Sport macht er
in der Schule, mehr will er nicht.


Bei den Kleinen ist es aber oft wie bei den Großen: Es
ist immer schwierig, sich zu verabreden, und ohne Ter-
minkalender geht gar nix. Jakobs Freunde haben prall
gefüllte Nachmittagspläne, straff organisiert und über-
wacht von den Mamas. Ausnahmen zwecklos. Bildung
verpflichtet. Spontanes Spielen kommt selten vor.


Wie die Kinder das aushalten, ist mir ein Rätsel. Denn
der Stress beginnt ja nicht erst am Nachmittag. Schule
ist bestens geeignet, Kinder darauf vorzubereiten, dass
wir nicht fürs Leben, sondern für gute Noten lernen. Eine
Stunde Hausaufgaben im dritten Schuljahr reicht nicht
mehr aus. Zwei Stunden sind die Regel. Jakob ist oft rich-
tig sauer deswegen. Wenn er dann gegen 16 Uhr endlich
alles erledigt hat, findet er nur schwer ins unbeschwerte
Spielen. Das Leben von Kindern ist anstrengend. Und so
wie bei den Erwachsenen die psychosomatischen Be-
schwerden immer mehr werden und die Arbeitsausfälle
aufgrund von psychischen Belastungen wachsen, voll-
zieht sich das gleiche auch bei unseren Kindern.


Wir Großen sind dafür verantwortlich, und ich frage
mich immer wieder, wie ich selbst mich dazu stellen soll.
Was ist das richtige Maß an Förderung und Bildung und
wann und wie oft darf sich Lernen einfach unkontrolliert
und ohne Zutun der Erwachsenen im kindlichen Spiel
entfalten? Ich verstehe durchaus die Sorge von Eltern,
dass ihr Kind zu wenig Rüstzeug für seinen Lebensweg
bekommen könnte, wenn es nicht fortwährend gefördert
wird. Mir selbst wird auch manchmal Angst und Bange,
wenn ich überlege, was Kinder alles können sollen. Aber
ich kann mich auch immer wieder selbst zur Ruhe brin-
gen, wenn ich meine Kinder beim Spielen beobachte:
ihre Versunkenheit, ihre Fantasie, ihre Hingabe an die
Sache. Mir scheint, wir vergessen immer wieder, dass
Spielen und Lernen keine Gegensatzpaare sind, sondern
eine Einheit bilden. Erinnern Sie sich? Ihre grundlegen-
den Kenntnisse über Marktwirtschaft haben Sie sich
auch nicht angelesen oder in der Schule gelernt, sondern
beim Monopoly kapiert! Und Monopoly, das sei hier noch
mal betont, ist kein Förder- und Lernspiel.


Die allerdings gibt es zuhauf. Kein neues Spiel kommt
auf den Markt, bei dem nicht betont wird, was damit al-
les beim Kind gefördert wird. Ich selbst bin ja schon mit
einer Fülle von Spielen aufgewachsen, aber die Genera-
tion meiner Eltern überhaupt nicht. Liest man die För-
derbereiche auf Spielen, müsste man eigentlich daraus
schließen, dass diese arme alte Generation nur komplette
Idioten hervorgebracht hat. Das war aber nicht so. Ganz
im Gegenteil, der Bedarf an Kinderpsychologen, Logopä-
den, Lerntrainern, Ergotherapeuten usw. war verschwin-
dend gering. Ich will damit nicht sagen, dass das heute
alles nur überflüssiger Quatsch ist. Manches ist wirklich
sehr hilfreich. Ich bin aber fest davon überzeugt, dass ein
bisschen weniger von allem ein Mehr an Lebensqualität
für Kinder und ihre Eltern bedeuten würde. Lernen kann
man auch im nachmittäglichen Spiel, Bildung hat ihren
guten Platz am Vormittag im Kindergarten oder in der
Schule. Und noch eine kleine musikalische Erinnerung
dazu von einer, die am besten wusste, was Kinder brau-
chen: Astrid Lindgren. Sie hat ihrer Pippi Langstrumpf
das Lied „Faulsein ist wunderbar“ in den Mund gelegt,
und meine Kinder mögen das sehr gern singen. Laut und
mit Wonne!


Gesa Rensmann (42) ist Lektorin in einem
Fachverlag für Frühpädagogik und Religion. Mit
ihrem Mann Kruno Ilakovac (40) und ihren beiden
Kindern Jakob (8) und Ines (4) lebt sie in der Nähe
von München. Im Don BoSco magazin berichtet
sie regelmäßig aus ihrem familiären Alltag. Illu


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Alles zu viel?




Donnerstags gehe ich
immer zum Ballett. Im
Moment üben wir für eine
Aufführung im Stadtthea-
ter, bei der wir mitspielen
dürfen. Mit meinem rosa
Kleid sehe ich aus wie
eine Prinzessin.


Luisa (7) wohnt mit ihren Eltern
und ihrem Bruder in der Nähe von
Hamburg.


Am liebsten spiele ich
Fußball mit meinen
Freunden. Ich bin so
gut, dass mich sogar
die größeren Jungs in
ihrer Mannschaft haben
wollen. Mein Traum ist,
einmal Fußballstar zu
werden und für unsere
Nationalmannschaft zu
spielen.


Joseph (10) lebt mit seinen Eltern
und vier Geschwistern in Conakry,
Guinea.


Mein Nachmittag


Hier und dort


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Ständig bekommt er e-mails. Ein Bekannter will wissen,
wie er die neue Software auf dem Rechner starten soll. Ein
Mitglied des Gemeinderats kommt mit dem Programm zur
Mitgliederverwaltung nicht zurecht und braucht Hilfe. Ein
Freund aus dem Computerclub hat ein Spezialproblem mit
einer neuen Festplatte. Ralf Dieter Wolf sitzt vor seinem
Bildschirm, liest sich alle Anfragen durch und beantwortet
sie geduldig.
Auf dem Arbeitsmarkt gelten Über-50-Jährige oft als unver-
mittelbar, weil zu alt. Wolf ist 81, aber ein gefragter Mann,
wenn es um Computer geht. Nach seiner Pensionierung
1986 kaufte sich Wolf einen der ersten Personalcomputer,
die es auf dem Markt gab: den Macintosh 512/800. Zu
dieser Zeit besorgten sich die meisten Menschen noch
neue elektrische Schreibmaschinen und kamen sich dabei
mächtig modern vor. Er brachte sich die Arbeit mit dem
Rechner selbst bei. Bald beherrschte er das Gerät so gut,
dass er anderen Hilfe leisten konnte. 1990 gründete er mit
Gleichgesinnten eine Art Selbsthilfegruppe für Computer-
verrückte. Sie treffen sich regelmäßig, um über die neues-
ten Errungenschaften zu sprechen. Ihr Name: Mac-Club,
benannt nach ihrem Lieblingscomputer.
Seit Jahrzehnten berät Wolf nicht nur Freunde und Nach-
barn, sondern auch die Kirchengemeinde in Gerbrunn bei
Würzburg, wo er zusammen mit seiner Frau lebt. Vor eini-
gen Jahren kam ein Mönch aus dem Augustinerkloster auf
ihn zu. Die Gemeinschaft benötigte eine Personaldaten-
bank. Die jungen Mönche wussten nicht weiter, Ralf Dieter
Wolf dagegen schon. In kürzester Zeit richtete er das Pro-
gramm ein.
Den ganzen Tag am Computer sitzt er trotzdem nicht. Seine
zweite große Leidenschaft sind Reisen. Wolf war schon in
fast allen Winkeln der Erde. Aber er verbringt auch gerne
Zeit zu Hause, besonders dann, wenn die drei Söhne und
die Tochter mit den Enkelkindern anreisen. Noch sind sie
klein, doch bald schon werden sie sich wundern, was Opa
alles am Computer kann.


Tipps vom
Computerspezialisten


DonBoSco


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20 DonBoScomagazin 1/2012




mittendrin




Leidenschaft
Lebenslust und




DonBoScomagazin 1/2012 23


Don Bosco


Was wir machen, ist keine verkappte So-zialarbeit, sondern echte, hochwertige Tanzkunst – darauf lege ich Wert.“ Heidi Rehse stellt den Cappuccino energisch zu-
rück auf den schmalen Bistrotisch in ihrer Heimatstadt
Stuttgart, im Haus der Kirche, wo sie für ein schnelles
Gespräch Zeit hat. Schnell muss es bei der schmalen
Blondine fast immer gehen. Heidi ist seit jeher viel un-
terwegs. Erst wenige Tage liegt der letzte Aufenthalt in
Indien zurück, und schon nächste Woche muss sie in
Brasilien „was regeln“.


Wenn sie von ihrem Aufenthalt in Indien erzählt,
schwingt Stolz in ihrer Stimme mit. Dort hat sie im Don
Bosco Zentrum Nilayam in Kochin mit den jugendlichen
Bewohnern gearbeitet – mit ehemaligen Straßenkin-
dern und Jugendlichen aus zerrütteten Familien, die
ohne Liebe aufwuchsen. Was Heidi Rehse mit den Jungs
im Alter von acht bis 20 Jahren macht, mag auf den ers-
ten Blick überraschen: Sie tanzt mit ihnen. Hip-Hop-Im-
provisationen, Tanztheater, Bollywood-Choreografien,
Modern Dance und das, was unter konservativen Spöt-
tern als Ausdruckstanz verschrien ist. Dabei ist Tanzen
bei Heidi harte Arbeit, körperlich wie seelisch. „Viele der
Jungs haben noch nie etwas selber gemacht, eine Sache
von Anfang bis Ende neu erlernt und anderen Men-
schen dann gezeigt, was sie können. Tanzen ist Selbst-
bewusstseinstraining, Disziplin und Lampenfieber, man
muss sich in die Gruppe integrieren und gleichzeitig
zählt jeder Einzelne. Das funktioniert überall, egal ob in
Brasilien, in Ghana, Stuttgart oder eben in Indien“, sagt
Heidi. „Der therapeutische Ansatz kommt quasi durch
die Hintertür.“


tanzen kann befreiend wirken:
heidi Rehse und ihre kleine
tochter beim training mit den
Jungs aus dem Don Bosco
Zentrum nilayam in Indien.


Mit einem ungewöhnlichen Projekt vermittelt die Stuttgarterin Heidi Rehse
enachteiligten Jugendlichen in aller Welt ein neues Selbstwertgefühl: Sie tanzt
mit ihnen. Mit Hip-Hop, Bollywood-Choreografien und Tanztheater gibt sie
Straßenkindern die Möglichkeit, ihre Gefühle auszudrücken und Erfolge
zu erleben – zum Beispiel im Don Bosco Zentrum Nilayam in Indien.


text: Ulla Fricke




24 DonBoScomagazin 1/2012


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a F R i K a


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s Ü D a m e R i K a


Enorm groß ist auch die Zahl der Straßenkinder. Allein in der
Hauptstadt wachsen rund 400.000 Kinder und Jugendliche ohne
ein Zuhause auf. Ihnen gilt das Engagement der Salesianer in
dem Land ganz besonders. 1926 hat der Orden seine Arbeit in In-
dien begonnen. Heute sind 2.282 Salesianer dort tätig. Sie wir-
ken in 223 Einrichtungen an 206 verschiedenen Standorten – vor
allem in Jugendzentren, Schulen und Berufsbildungszentren.


Hauptstadt Neu-Delhi


einwohnerzahl ca. 1,2 Milliarden


Landessprache Hindi, Englisch und 21 weitere Sprachen


Religionen/Kirchen Hindus (80%), Moslems (13%),
Christen (2%), Sikhs (2%), Buddhisten (0,8%)


Indien ist eine parlamentarische Demokratie mit 28 Bundesstaa-
ten. Riesige, schnell wachsende Metropolen wie Mumbai, Kolka-
ta, Delhi, Bangalore und Chennai stehen einer zahlenmäßig ho-
hen Landbevölkerung gegenüber (mehr als 800 Millionen Men-
schen leben auf dem Lande). Obwohl die Wirtschaft des Landes
schnell wächst, haben 44% der Inder weniger als 1 US-Dollar
pro Tag zur Verfügung.


L ä N D e R p R O F i L
i N D i e N


Gewalt in tanzschritte umsetzen
Beispiele für die pädagogische Qualität kann die Tanz-
lehrerin nach über 15 Jahren Arbeit mit Jugendlichen
aus Slums, Favelas und Ghettos zahlreiche nennen. In
Kochin fällt ihr Suresh ein. 16 Jahre, schüchtern, ge-


hemmt und unglücklich. In drei Wochen Training hat Su-
resh seine Leidenschaft fürs Tanzen entdeckt. Reihe für
Reihe arbeitete sich der Junge nach vorne, bis er ganz an
der Spitze tanzen durfte. Suresh, der vorher am liebsten
unsichtbar gewesen wäre, der über seine Vergangenheit
nicht sprechen will und die Welt da draußen am liebsten
ausblenden möchte. Heidi Rehse ist stolz auf ihn: „Wenn
ich an die Abschlussaufführung im Bosco Nilayam den-
ke, kriege ich noch jetzt eine Gänsehaut. Die haben den
Saal so gerockt, soviel Leidenschaft und Liebe in die
Aufführung gesteckt, das hat mich richtig umgehauen.“
Deswegen arbeitet die Stuttgarterin am liebsten mit den
bisher Chancenlosen, den Spätzündern. Die merken zum
ersten Mal, was in ihnen steckt, und sie können ihre Er-
fahrungen beim Tanzen verarbeiten, ihre Verletzungen
thematisieren.


Gewalt hat jedes der Straßenkinder schon erlitten
– durch Lehrer, Eltern, Polizisten oder wütende Laden-
besitzer zum Beispiel. Ihre Erfahrungen mit Prügel und
Ohnmacht integrieren die Jungs aus dem Tanzprojekt
mit kreativen Bewegungen und Schrittfolgen in die
Choreografie. Und es wird nicht einfach nur vor sich
hingetanzt – mindestens eine professionelle Auffüh-
rung steht am Ende jedes Einsatzes. „Die Jungs müssen
raus aus ihrer bekannten Welt, müssen Leute aus der
Mittelschicht treffen, etwas Anderes als das Ghetto ken-
nenlernen.“


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Neu-Delhi


Kalkutta


neue horizonte
entdecken: heidi
Rehse arbeitet
am liebsten mit
den bisher
chancenlosen.




DonBoScomagazin 1/2012 25


Don Bosco


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Wenn Sie mehr über die Arbeit der Salesianer Don Boscos in
Indien wissen wollen, wenden Sie sich bitte an Projektreferentin
Margret Vogt von Don Bosco Mission:


Margret Vogt
Don Bosco Mission
Sträßchensweg 3
53113 Bonn
Tel.: 0228 / 539 65 22
vogt@donboscomission.de


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hunger nach liebe
Dass es beim Tanzen um mehr geht als nur um die nächs-
te Aufführung, hat Heidi Rehse in Brasilien gemerkt. Als
knapp 20-jährige Studentin der Sozialpädagogik kam sie
nach Rio, schon damals als leidenschaftliche Tänzerin.
Eine Freundin nahm sie mit in eine Favela, ein Elends-
viertel. Dort bemerkte Heidi Rehse zum ersten Mal den
Hunger der Kinder nach Liebe, Bewegung, Berührung,
Anerkennung. Der Tanzunterricht nahm Fahrt auf, eine
große Aufführung sollte die Mühen belohnen. Beim Ein-
studieren der Texte aus „Der kleine Prinz“ wurde sicht-
bar, dass kaum eines der Kinder lesen konnte – trotz
mehr oder weniger regelmäßigem Schulbesuch. „Dann
müsst ihr es eben lernen, wenn ihr die Rolle wollt“, war
Heidis Argument. Und die Kids bissen sich tatsächlich
durch den Text. Das war 1999 und der Startschuss für ih-
ren Verein Salamaleque, portugiesisch für tiefe Verbeu-
gung. „Ich mochte die ähnlichkeit des Wortes mit ‚mo-
leque‘, was so viel wie Bengel oder Lausbub bedeutet.“
Als es Heidi Rehse nach 15 Jahren wieder nach Deutsch-
land zog, hatte sie in Brasilien genug Erfahrung gesam-
melt, um ähnliche Projekte auch in anderen Ecken der
Welt zu organisieren.


Mit Don Bosco geht die Tanzlehrerin eine langfristi-
ge Partnerschaft ein. Denn in den Don Bosco Projekten
findet sie genau die Jugendlichen, die sie mit ihrer Arbeit
erreichen möchte. Und diese wiederum sind dankbar für
so viel Aufmerksamkeit und Abwechslung.


tanzen befreit und entspannt


„Ich versuche, ganz unverkrampft auf die Jugendlichen
zuzugehen und ihnen Freude an der Bewegung zu ver-
mitteln. Gerade für die vielen Waisen sind körperliche Be-
rührungen extrem wichtig. Dabei entspannen sie sich.“
Oft lösen sich diese Verspannungen geradezu sinnbild-
lich. Der kleine Thomson (9 Jahre) ist ein solches Beispiel.
Seine Mutter arbeitet viele tausend Kilometer entfernt im
Oman, und der Kleine litt furchtbar unter Heimweh und
blieb ganz in seiner eigenen Trauerwelt. Nach einer Tanz-
session öffnete Thomson sein Herz und sprach über seine
Mutter und wie er sie vermisse. Seitdem geht eine schritt-
weise Veränderung mit dem Jungen einher.


Das rührendste Beispiel bekam Heidi von Salesia-
nerpater Cyriac zu hören, der das Straßenkinderzentrum
Bosco Sumanahalli in Bangalore leitet: Der 17-jährige Ka-
ran war aufgrund seiner autistischen Erkrankung immer
ein Sonderling, ein Einzelgänger. Mit Feuereifer stürzte
er sich in das Tanzen. Auch er durfte aufgrund seines Ta-
lentes in die begehrte erste Reihe aufrücken. Die ganze
Gruppendynamik unter den Jungs geriet durch die Arbeit
auf der Bühne in Bewegung. Karan wurde von den an-


deren plötzlich respektiert und geachtet. Auch Heidi
war baff, als Pater Cyriac berichtete, Karan sei nun ein
akzeptiertes Gruppenmitglied. Viel schöner noch: Er
habe nun Pläne für sein Leben, fange an, über seine
Zukunft ernsthaft nachzudenken. Momente wie diese,
Gänsehautmomente, sind es, die zum Weitermachen
motivieren. Trotz fehlender Gelder, chronischem Zeit-
mangel, Stress.


Heidi Rehse hat unterdessen ihre eigenen Pläne
für die Zukunft. Die Salesianer in Ghana wollen 2015
zum 200sten Todestag von Johannes Bosco ein lan-
desweites Tanzfestival organisieren. Außerdem will
die Tanzlehrerin jetzt auch mit Don Bosco in Brasili-
en arbeiten. Und auch für die Jungs in Kochin wird es
weitergehen.


Eine kleine Kostprobe von Heidis Tanzprojekt
wird es im Januar auf dem Don Bosco Forum in Bonn
geben: Dort tritt sie mit ihrer Stuttgarter Jugendgrup-
pe auf. Auch die Tanzlehrerin selbst wird mit auf der
Bühne stehen. Aufgeregt wie immer. „Ich habe immer
schreckliches Lampenfieber, egal ob ich im Staatsthe-
ater oder auf einer Hinterhofbühne tanze.“


Die ehemaligen
Straßenkinder
sind der Deut-
schen dankbar
für so viel
abwechslung
und aufmerk-
samkeit.




26 DonBoScomagazin 1/2012


Don Bosco


Spiegeln, Schichten, Schulbank drücken. In Aschau am Inn absolviert Andreas Erhard
seine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann. Der Edeka-Markt „Don Bosco“ unter
der Trägerschaft der Deutschen Provinz der Salesianer Don Boscos hat sich ganz der


Förderung benachteiligter Jugendlicher gewidmet. Seit September arbeitet Andreas dort.
Das Don BoSco magazin hat ihn bei seiner Arbeit begleitet.


text: Angelika Luderschmidt, Fotos: P. Gregor Gugala


Verantwortung
von Anfang an


andreas sortiert lebensmittel
in der tiefkühltruhe ein. Zu
seinen aufgaben gehören
auch die Überprüfung des
Sortiments und das nachbe-
stellen von Ware.




DonBoScomagazin 1/2012 27


Don Bosco


Von Geburt an hat andreas eine Rechtsseitenlähmung.
„aber ich kann eigentlich alles machen“, sagt er.


und reagieren positiv auf uns. Nur manchmal wird mal
jemand leicht aggressiv, wenn er was nicht findet. Das
kriegt dann halt der Verkäufer ab.“ Andreas zuckt mit
den Schultern und grüßt freundlich eine vorbeilaufende
Kundin mit Einkaufswagen.


Alle drei Monate wechseln die Auszubildenden die
Abteilung. Das Los entscheidet, wer wo eingeteilt wird.
„Hoffentlich muss ich nicht zum Trockensortiment, das
finde ich nicht so interessant.“ Andreas grinst und blickt
auf die Uhr. Bald ist Mittagspause. Dann kommt der
Zivi-Bus vom wenige Autominuten entfernten Berufsbil-
dungswerk Waldwinkel und bringt das Essen. über dem
Supermarkt im ersten Stock versammeln sich dann die
Jugendlichen, die Frühschicht haben, essen und spülen
gemeinsam. „Es sei denn, man wird ausgerufen. Dann
muss man schnell runter und eine zweite Kasse öffnen
oder so“, erklärt Andreas und fügt hinzu: „Deshalb lohnt
es sich auch nicht wie früher im kleinen Laden, für mit-
tags hochzufahren ins Berufsbildungswerk zu den ande-
ren.“


Noch habe ich nicht alles aus der Abteilung hier durchprobiert, aber ich bin dabei.“ Andreas Erhard lacht verschmitzt und räumt eine Pa-ckung Streichkäse ins Kühlregal. Kurz zuvor
hat sich der 18-Jährige seine Arbeitskleidung – ein blaues
Poloshirt – übergestreift, auf dessen linker Brustseite das
rote Don Bosco Symbol aufgestickt ist.


Das Reich von Andreas beginnt im hinteren Teil des
geräumigen Supermarktes. Hier fühlt er sich wohl, hier
packt er gerne an. Seine Behinderung beeinträchtigt
ihn bei der Arbeit nur selten. Von Geburt an hat Andre-
as eine Rechtsseitenlähmung. „Ich kann eigentlich alles
machen. In gewissen Momenten schränkt mich meine
Behinderung ein, aber das ist vielleicht einmal in drei
Monaten“, sagt Andreas und wechselt dann rasch das
Thema. Abschachteln, Ware spiegeln, MHD prüfen –
wenn er über seine Arbeit spricht, benutzt Andreas die
Fachausdrücke des Einzelhandels wie ein alter Hase.
„MHD steht für Mindesthaltbarkeitsdatum, und die Ware
spiegeln bedeutet, die Produkte im Regal nach vorne zu
räumen, die ein älteres Ablaufdatum haben“, erklärt er,
während er mit der linken Hand Joghurtbecher ins Re-
gal schlichtet. Zu seinen Aufgaben gehören neben dem
Einsortieren der Lebensmittel auch die überprüfung des
Sortiments und das Nachbestellen von Ware.


Seit September vergangenen Jahres absolvieren im
Supermarkt „Don Bosco“ im Aschauer Neubaugebiet 21
Jugendliche ihre Ausbildung zu Verkäufern oder Einzel-
handelskaufleuten. Für den Träger, die Deutsche Provinz
der Salesianer Don Boscos, ist der eigens errichtete Ede-
ka ein Pilotprojekt.


Früher sammelten Andreas und die anderen Azubis
im kleinen Krämerladen neben der Apotheke im Ortszen-
trum Praxiserfahrungen. Doch der ist mittlerweile ge-
schlossen. Statt seiner 150 Quadratmeter sind es nun
600 Quadratmeter Verkaufsfläche. „Die Arbeit macht
mehr Spaß als im alten Laden, denn ich darf ran. Ich
mag den Kontakt mit den Kunden sehr, und hier kann ich
auch beraten“, sagt Andreas und zieht seine weiten Jeans
ein Stück nach oben. Im Don Bosco Edeka-Markt ist An-
dreas genau wie früher im Krämerladen für die Kühlung
zuständig. „Eigentlich sind die Kunden alle echt nett




exerzitien der Don Bosco Familie


münchen Von 22. bis 25. September 2011
fanden die Exerzitien der Don Bosco Familie
im Exerzitienhaus Schloss Fürstenried, Mün-
chen, unter der Leitung von P. Reinhard Ge-
sing statt.
Die Exerzitien dienten der Glaubensvertie-
fung und sollten das persönliche religiöse
Leben erneuern helfen. Die Impulse zum Ex-
erzitienthema „Kommt und seht“ luden an-
hand einiger zentraler Texte aus dem Johan-
nesevangelium zur Nachfolge Christi heute
ein. Die Teilnehmer betrachteten in der Stille
verschiedene Fragen, wobei die Frage Jesu an
die Jünger im Mittelpunkt stand: „Was sucht
ihr?“ (Joh 1,38). Auch die Schlüsselworte auf
dem Weg der Jüngerschaft Jesu: Suchen –
Kommen – Sehen – Finden – Nachfolgen –


Bleiben – andere zu Jesus einladen – Bezeu-
gen, regten die Teilnehmer zum Verweilen
und Nachdenken an. Die Tage der Stille und
das Verarbeiten der Impulse waren für alle
sehr wertvoll. Heinrich Kemmler


Flüchtlingsgruppe eröffnet


nürnberg Seit 1. September 2011 gibt es im
Don Bosco Werk Nürnberg eine Wohngruppe
für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge
(UMF). Sie bietet neun jungen Migranten,
Asylbewerbern und Flüchtlingen, die auf-
grund von Krieg, Verfolgung, Vertreibung,
Hunger oder Naturkatastrophen ihre Heimat
verlassen mussten und ohne ihre Familien
nach Nürnberg kamen, Hilfe bei der Organisa-
tion und Bewältigung ihres Alltags in einer
fremden Umgebung.
Ziel der sozialpädagogischen Arbeit in der
Wohngruppe ist es, den jungen Flüchtlingen
zu einer eigenständigen, kulturell integrier-
ten und selbstbestimmten Lebensführung in
ihrer neuen Heimat zu verhelfen. Die Sozial-
pädagogen des Don Bosco Werks unterstüt-


28 DonBoScomagazin 1/2012


Don Bosco


Don Bosco aktuell


Direkt neben der Küche im ersten Stock des Marktes
befindet sich auch der Lernraum. Jeden Dienstag muss
Andreas hier mit seinen vier Klassenkameraden aus dem
dritten Lehrjahr pauken. Kalkulation oder Dreisatz ste-
hen auf dem Stundenplan. Außerdem ist donnerstags
ganztags Unterricht im Berufsbildungswerk Waldwinkel,
wo Andreas gemeinsam mit 260 anderen Auszubilden-
den mit besonderem Förderungsbedarf im angeschlos-
senen Internat lebt. Hat er keine Schule, also montags,
mittwochs und freitags, mag Andreas Frühschichten lie-
ber. Um 6 Uhr anfangen, um 15.30 Schichtende. Genau
wie heute.


Circa eine halbe Stunde nach Feierabend ist Andreas
wieder im Wohnheim und genießt seine zwei Stunden
Freizeit, bevor er noch einmal eine Stunde lernt und es
Abendbrot gibt. In seiner Freizeit hört er Musik und geht
seinem Lieblingshobby nach: Er stöbert im Internet nach
Autos. Andreas’ Augen strahlen, hinter ihm an der Wand
seines Zimmers hängt ein Kalender, in dem vor allem
schnelle Autos in Szene gesetzt sind.


Im Spätsommer wird der 18-Jährige seine Ausbildung
zum Einzelhandelskaufmann abschließen. Seine Ausbil-


Im Wohnheim des Berufsbildungswerks Waldwinkel fühlt
sich der 18-Jährige ganz zu hause. nach Feierabend genießt
er hier seine Freizeit.


» Hier im Supermarkt lernen die Jugendlichen soziale
Kompetenz und haben direkten Kundenkontakt. Das ist
gutes Praxistraining.« Projektleiter Hans Kiefl


unter leitung von p. Reinhard Gesing (2.v.l.)
beschäftigten sich die teilnehmer mit texten aus
dem Johannesevangelium.




gab es einen Fühl-Parcours, verschiedene In-
formationstafeln und ein Teambuilding-Pro-
jekt mit den Brose Baskets Bamberg. Streit-
schlichterausbildung und Anti-Mobbing-Tag
sollen auch künftig erhalten bleiben.
Christian Schad


auszeichnung für anti-mobbing-tag


Sannerz Das Sonderpädagogische Förderzen-
trum in Pfaffendorf hat beim Schulwettbe-
werb „Mobben stoppen“ den zweiten Platz
belegt. Bei dem vom Kultusministerium und
Landesschülerrat in Bayern ausgeschriebe-
nen Wettbewerb ging es darum, besonders
nachhaltige, kreative und engagierte Konzep-
te gegen Mobbing zu entwickeln.
Im Sonderpädagogischen Förderzentrum gab
es dazu einen Anti-Mobbing-Tag, bei dem ei-
gens ausgebildete Streitschlichter vorgestellt
wurden und alle Schüler an Workshops zu
dem Thema teilnahmen. So präsentierte die
Polizei aus Ebern für die Klassen 5 und 6 Fall-
beispiele und Verhaltensmöglichkeiten, und
die Klassen 7 und 8 wurden in das Themenge-
biet Cyber-Mobbing eingeführt. Außerdem


zen sie deshalb bei der Suche nach geeigne-
ten schulischen oder beruflichen Bildungs-
maßnahmen, bei der Klärung von rechtlichen
Fragen, bei Behördengängen, dem Erlernen
der deutschen Sprache sowie in allen alltags-
und lebenspraktischen Aufgaben wie Ko-
chen, Waschen, Putzen. Seit Schuljahresbe-
ginn besuchen die Jugendlichen das extra für
diese Zielgruppe konzipierte Berufsvorberei-
tungsjahr zur Sprachintegration an der Be-
rufsschule 5 in Nürnberg.
Mit der Eröffnung der Wohngruppe reagiert
das Don Bosco Werk Nürnberg auf die Flücht-
lingssituation in der Region: Weil es inner-
halb Bayerns nur im Raum Nürnberg/Fürth
und München eine Erstaufnahmeeinrichtung
für Asylbewerber gibt, ist dort auch der be-
darf an Begleitung für minderjährige Flücht-
linge besonders groß. Carmen Heck


DonBoScomagazin 1/2012 29


Don Bosco


Don Bosco aktuell


Der Don Bosco Supermarkt


Am 8. September 2011
öffnete der Don Bosco
Edeka in Aschau am Inn
seine Pforten.
21 Jugendliche zwischen
16 und 25 Jahren aus
dem Berufsbildungswerk
Waldwinkel absolvieren
seitdem hier ihre Ausbil-
dung in Verkauf und Ein-
zelhandel unter der Anlei-
tung von drei Ausbildern.
Ziel des Projektes ist es,
die Jugendlichen für den
Arbeitsmarkt fit zu machen und erfolgreich an
Arbeitsstellen zu vermitteln.
Mehr Informationen dazu finden Sie im Internet
unter www.bbw-waldwinkel.de


der im Supermarkt sind zufrieden mit ihm. Und auch die
Lehrer in Waldwinkel stellen dem Jungen mit den wu-
schelig gegelten Haaren und dem Piercing im Ohr eine
gute Prognose. „Der Andreas wird seinen Weg gehen“,
sagt Projektleiter Hans Kiefl. „Ihm tut das dritte Jahr gut
für seine Reife. Hier im Supermarkt lernen die Jugend-
lichen soziale Kompetenz und haben direkten Kunden-
kontakt. Das ist ein gutes Praxistraining.“ Der Lehrer ne-
ben ihm nickt und fügt hinzu: „Vor dem Abschluss muss
Andreas sich aber schon noch zusammenreißen und
sich hinsetzen und lernen.“ Denn schon bald beginnt die
wichtige Phase der Prüfungsvorbereitung. Dann startet
auch das Bewerbungstraining.


Wo er dann gerne arbeiten möchte, darauf weiß An-
dreas schnell eine Antwort. „Ich würde gerne in den
Technikbereich gehen. Toll wäre, wenn ich beim Media
Markt in Landsberg oder im Bereich Mobilfunk einen
Job fände.“ Auf gar keinen Fall will Andreas in die Stadt
ziehen. Stattdessen will er erst einmal wieder bei seinen
Eltern wohnen, die er jedes zweite Wochenende besucht.
Vielleicht, so der Plan des 18-Jährigen, bauen die ihm
den Keller zu einer kleinen Wohnung um. Außerdem
wird er dann auch endlich seinen Führerschein in Hän-
den halten.


Als Belohnung und nachträglich zum 18. Geburtstag
wartet dann eine ganz besondere überraschung auf den
Auto-Fan, so hofft Andreas zumindest: „ Wenn’s klappt,
hab ich bald ein Auto. Meine Eltern und meine Großel-
tern spendieren mir vielleicht eines. Denn sie wissen,
bei vielen Arbeiten, gerade als Einzelhandelskaufmann,


braucht man einfach ein Auto. Vor allem, wenn man auf
dem Land lebt.“ Und dann zückt Andreas sein Handy
und zeigt ein Foto seines Traumautos: Einen Opel Astra.
Weinrot mit 17-Zoll-Reifen und Leichtmetallfelgen.


mit ihrem anti-mobbing-tag belegten die Schüler
aus pfaffendorf beim Wettbewerb „mobben stoppen“
den zweiten platz.




Engagement mit vollem Erfolg
Seit dem Wegfall des Zivildienstes sind auch die einrichtungen der Salesianer
Don Boscos verstärkt auf das engagement von Freiwilligen angewiesen. Viele ermög-
lichen es deshalb jungen menschen, ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) zu absolvieren –
eine möglichkeit, die sich 2011 als voller erfolg erwiesen hat.


punkte der Treffen in der Reflexion des
Arbeitsalltags und in der Persönlichkeits-
entwicklung. Zur Einführungswoche
Anfang Oktober kamen die FSJler nach
München ins Salesianum, um sich dort
zusammen mit den FSJ-Referenten Clau-
dia Mayer und Br. Nils Flitter mit ihren
Rechten und Pflichten während des Frei-
willigen Sozialen Jahres auseinanderzu-
setzen. Neben der Klärung organisatori-
scher Fragen, galt es auch das eigene Ar-
beitsfeld vorzustellen und andere salesia-
nische Einrichtungen näher
kennenzulernen. Ein politischer Rund-
gang durch München zeigte nicht nur
touristische Sehenswürdigkeiten, son-
dern gab interessante Einblicke in die
deutsche Geschichte an Originalschau-
plätzen. Claudia Mayer


kSFh feierte 40-jähriges Bestehen


münchen/Benediktbeuern Im November fei-
erte die Katholische Stiftungsfachhochschule
München (KSFH) ihr 40-jähriges Bestehen.
Sie wurde 1971 mit den Abteilungen Bene-
diktbeuern und München gegründet. Heute
lernen mehr als 2077 Studenten dort, davon
507 in Benediktbeuern und 1570 in Mün-
chen. Im Fach Soziale Arbeit zählt die KSFH
sogar zu den besten Hochschulen in Deutsch-
land, wie aus der aktuellen Sonderauswer-
tung „Vielfältige Exzellenz 2011“ des Cen-
trums für Hochschulentwicklung hervorgeht.
Zur Feier des 40-jährigen Bestehens boten
die verschiedenen Fachbereiche für Studen-
ten und Mitarbeiter ein buntes Programm mit
Ausstellungen, Workshops und Gesprächs-
runden. pm


dem „Märchen von der Wahrheit und dem
Märchen“ in ihren Bann. So mancher erwach-
sene Gast wurde in seine Kindheit zurück
versetzt. Und die Kinder waren begeistert.
Richard Uhirek


Familientag der Don Bosco Familie


Rammingen Bereits zum vierten Mal lud die
Don Bosco Familie aus Rammingen und Um-
gebung zum Familientag ein. Bereits der Got-
tesdienst, der von P. Xaver Berchtold aus Bux-
heim gemeinsam mit dem ehemaligen Orts-
geistlichen Pfarrer Heinrich Riedl gestaltet
wurde, bot Außergewöhnliches: Einige Minis-
tranten zeigten die Geschichte von Don Bosco
und dem Waisenjungen.
Nach dem Gottesdienst waren alle in den
Gasthof Stern eingeladen. Bei herrlichem
Wetter saßen die Teilnehmer im Biergarten,
um gemeinsam zu speisen. Anschließend
entführte Br. Moritz Oswald aus Würzburg die
Besucher mit allerlei Zauberkunststücken in
die Welt der Magie, und die Märchenerzähle-
rin Elfriede Weidhaas zog ihr Publikum mit


münchen 31 junge Menschen aus ganz
Deutschland starteten zum 1. September
2011 ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) in
verschiedenen Einrichtungen der deut-
schen Provinz der Salesianer Don Boscos.
Es ist ein Engagement, von dem beide
Seiten profitieren. Denn bei ihrem Einsatz
in Einrichtungen der Jugendhilfe, der Ju-
gendbildung und des Jugendwohnens
leisten die Freiwilligen nicht nur wertvol-
le Arbeit, sondern bekommen auch die
Gelegenheit, eigene Fähigkeiten kennen-
zulernen und weiterzuentwickeln sowie
ihre Sozialkompetenzen zu stärken.
Während ihres Einsatzjahres kommen die
FSJler zu 25 Seminartagen zusammen, die
pädagogische, sozial-caritative, politi-
sche und ökologische Themen behan-
deln. Außerdem liegen weitere Schwer-


30 DonBoScomagazin 1/2012


Don Bosco


Don Bosco aktuell


freiwilliges soziales Jahr


Im Gottesdienst zum Familientag spielten einige
ministranten die Geschichte von Don Bosco und dem
Waisenjungen vor.


anfang oktober kamen alle Jugendlichen, die 2011
ein Freiwilliges Soziales Jahr in einer Don Bosco
einrichtung begonnen haben, zum einführungs-
wochenende in münchen zusammen.




Christoph Metzelder zu Besuch


calhorn Zusammen mit einem Koopera-
tionspartner finanzierte die Christoph-
Metzelder-Stiftung ein Ferienlager für 22
Jungen und Mädchen aus verschiedenen
Förderprojekten im Haus Don Bosco Cal-
horn. Die Kinder, die sonst in den Ferien
nicht viel erleben würden, konnten sich
von 24. bis 29. Oktober unter pädagogi-
scher Leitung erholen, in kleinen Lern-
workshops etwas für die Schule tun und
einzigartige Erfahrungen sammeln.
Ein ganz besonderes Highlight wurde ih-
nen gleich am ersten Abend geboten: Mit
der Gruppe der Stifter, die das Ferienlager
ermöglicht hatten, kam auch Bundesliga-
spieler Christoph Metzelder vom FC
Schalke 04 zu Besuch. Der Fußballstar
mischte sich sofort unter die Gruppe,
spielte mit den Kindern und Jugendlichen


prominenten Besuch bekam das haus Don Bosco in calhorn im oktober 2011:
Fußballstar christoph metzelder war zu Gast, weil die von ihm gegründete
„christoph-metzelder-Stiftung – Zukunft Jugend“ benachteiligten kindern dort
ein Ferienlager ermöglicht hatte.


Tischtennis, Billard und Kicker, grillte
mit ihnen und gab natürlich jede Menge
Autogramme.
Außerdem nahm Christoph Metzelder
sich Zeit für ein Gespräch mit dem Direk-
tor vom Haus Don Bosco Calhorn,
P. Otto Nosbisch, und der Auszubilden-
den Vanessa, deren Ausbildungsstelle im
hauswirtschaftlichen Bereich des Hauses
Don Bosco seine Stiftung finanziell unter-
stützt. Er interessierte sich für die Arbei-
ten, die Vanessa machen muss, ebenso
wie für ihre Fortschritte in der Berufs-
schule. Bevor der Fußballspieler am
Abend nach Hause zurückfuhr, lobte er
das Engagement der Salesianer Don
Boscos in Calhorn: „Macht weiter so.
Eure Arbeit schenkt den Jugendlichen
wirklich Zukunft.“ pm


Neuer Vorsitzender der BAG KJS wurde Simon
Rapp, Bundespräses des Bundes der Deut-
schen Katholischen Jugend (BDKJ).


■ Am 4. Dezember 2011 wurde Br. helmut
Zenz
in Buxheim von Weihbischof Dr. Anton
Losinger zum Diakon geweiht. Viele Gläubige,
Mitbrüder, Freunde und Verwandte feierten
beim feierlichen Gottesdienst in der Pfarrkir-
che mit ihm. Im kommenden Jahr soll der
43-Jährige, der im August sein ewiges Or-
densgelübde abgelegt hat, in Benediktbeu-
ern zum Priester geweiht werden.


Jubiläen


50 Jahre profess: P. Horacio Lona (29.01.)
50 Jahre priester: P. Herbert Müller (11.02.)


personalien


p. Dr. Stefan oster, Benediktbeuern, wur-
de vom Vorsitzenden der Deutschen Bischofs-
konferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, zum
Berater der „Kommission für Geistliche Beru-
fe und Kirchliche Dienste der Deutschen Bi-
schofskonferenz“ berufen. Herzlichen Glück-
wunsch!


■ Nach zwölfjähriger Amtszeit gab p. Franz-
ulrich otto
den Vorsitz bei der Bundesar-
beitsgemeinschaft Katholische Jugendsozial-
arbeit (BAG KJS) im November 2011 ab, um
mehr Zeit für die Arbeit in der Provinz zu ha-
ben. P. Otto hat sich in all den Jahren in der
BAG KJS sehr für benachteiligte junge Men-
schen eingesetzt und hervorragende Lob-
byarbeit im salesianischen Sinn geleistet.


mit Gott auf dem Sofa


essen Bereits vor 20 Jahren entwickelte P. Fer-
dinand Lohbusch die Idee zu einem Bibelzen-
trum in der Hauskapelle der Salesianer Don
Boscos in Essen. Am 10. November 2011
wurde sein Traum nun endlich wahr: Mit einer
Segensfeier wurde das neue Bibelzentrum
eingeweiht. Es soll ein Zusammenspiel er-
möglichen von dem Erleben von Gemein-
schaft im großen Kirchenraum beim Gottes-
dienst und der Möglichkeit, in der Bibel-Ecke
in Stille zu meditieren. Außerdem soll das Bi-
belzentrum vielfältige Begegnungen ermögli-
chen zwischen Schule, Don Bosco Club, Kin-
dergarten und Gemeinde. Willkommen ist je-
der, der neugierig ist auf neue Glaubenser-
fahrungen oder einfach nur einen Moment
der Ruhe sucht. Simone Honecker


DonBoScomagazin 1/2012 31


Don Bosco


Don Bosco aktuell


salesianer Don Boscos


Beim Besuch im haus Don Bosco in calhorn nahm sich
Fußballstar christoph metzelder auch Zeit für ein
tischtennismatch mit den kindern.




bach und Benediktbeuern (1950–67),
Näherin für die Provinz (1967–2011)
Geboren: 12.12.1926 in Günching (Oberpf.)
profess: 05.08.1950
Verstorben: 10.11.2011


p. Siegfried Schäffler
Theologiestudium in Bamberg (1937–40),
Militärdienst (1940–45), Studienleiter und
Direktor im Canisiusheim Bamberg (1945–
53), Direktor in Buxheim (1953–66), Kemp-
ten (1966–72) und Burghausen (1972–78),
Seelsorger in Ensdorf (1978–80), Haus-
geistlicher in Bad Wörishofen (1980–99),
Seelsorger in Buxheim (1999–2011)
Geboren: 07.06.1915 in Ulm
profess: 29.07.1934
priesterweihe: 23.02.1941
Verstorben: 14.11.2011


Informationen und anmeldung:
Institut für Salesianische Spiritualität
iss@donbosco.de; Tel.: 08857 / 88-224


exerzitien der Don Bosco Familie
thema: „Ich bin der Gute Hirte“ (Joh 10,11)
ort: Kevelaer
termin: 15.03. bis 18.03. 2012
Referenten: Sr. Rita Breuer, Magdeburg;
P. Anton Dötsch, Essen
Informationen und anmeldung:
Priesterhaus Kevelaer, Tel.: 02832 / 93380


Verstorben


Sr. eva hiller
Näherin und Wäscherin in Regensburg, Burg-
hausen, München, Oberhaunstadt, Eschel-


termine


Don Bosco Forum
thema: Mobilität und Migration
ort: Telekom, Friedrich-Ebert-Allee 140, Bonn
termin: 28.01.2012


Studienwochenenden
der Don Bosco Familie

thema: „Ich bin der Gute Hirte“ (Joh 10,11)
Referenten: Winfried Voggeser, ISS
Anja Leuwer SMDB


erster termin: 24.02. bis 26.02. 2012
ort: Jugendbildungsstätte Don Bosco,
Jünkerath


Zweiter termin: 09.03. bis 11.03. 2012
ort: Rottenbuch


„Sie spüren, dass sie nicht vergessen werden“


münchen Die Don Bosco Jugendwerk
GmbH Sachsen kümmert sich seit 1992
um die berufliche und gesellschaftliche
Rehabilitation junger Menschen mit Be-
hinderung. Ende Juli 2011 fuhren zwölf
der Jugendlichen auf Bildungsreise nach
Turin. Ermöglicht hatte das Projekt eine
Förderung durch die ehemalige Lehrerin
Karin Staudacher über den Projektser-
vice. Pater Heinz Menz, Jugendpastoral-
beauftragter in der Don Bosco Jugend-
werk GmbH Sachsen, begleitete die Ju-
gendlichen auf der Reise. Wie wichtig die


Förderung für die jungen Menschen war,
erzählt er im Interview.


pater menz, wie kam die Reise bei den Ju-
gendlichen an?
Sehr gut. Wir hatten im November ein
Nachtreffen. Dabei kamen sehr gute Erin-
nerungen an unsere Fahrt zutage. Für vie-
le Jugendliche hier war es das erste Mal,
dass sie von zu Hause weg waren. Und
dann noch in einem anderen Land mit ei-
ner anderen Sprache und Kultur.


Wussten die Jugendlichen, dass eine Stif-
terin die Reise finanziell unterstützt hatte?
Ja. Sie waren sehr dankbar dafür und ha-
ben ihr auch eine Postkarte aus Turin ge-
schrieben. Einige hätten Frau Staudacher
gerne persönlich kennengelernt, was auf-
grund der räumlichen Distanz bisher
nicht möglich war. Die jungen behinder-
ten Menschen haben durch die Förde-
rung gespürt, dass sie nicht vergessen
werden, dass sich jemand, den sie gar
nicht kennen, ihrer annimmt.


Welche Vorteile hat der projektservice?
Der Projektservice weiß genau über unse-
re Einrichtungen Bescheid. Als Frau Stau-
dacher auf der Suche nach einem geeig-
neten Projekt war, konnte er eines aussu-
chen, das genau zu ihren Vorstellungen
passte. pr


32 DonBoScomagazin 1/2012


Don Bosco


Don Bosco aktuell


Don Bosco stiftungszentrum


Der Don Bosco pro-
jektservice bringt
Stifter und Förderer
mit geeigneten pro-
jekten zusammen.
ab einer Fördersum-


me von 1.000 euro können Sie sich individu-
elle projektvorschläge im In- und ausland
machen lassen. Wenn Sie sich für den Don
Bosco projektservice interessieren, wenden
Sie sich bitte an:


Don Bosco Stiftungszentrum
Paul Polyfka, Landshuter Allee 11,
80637 München, Tel.: 089 / 744 200 994,
Fax: 089 / 744 200 300
paul.polyfka@donbosco-stiftungszentrum.de
www.donbosco-stiftungszentrum.de


p. heinz menz
erzählt im Interview
von einer Reise
mit behinderten
Jugendlichen, die
eine Stifterin
ermöglicht hatte.




DonBoScomagazin 1/2012 33


du!Typisch
Wie ticken junge Menschen? Was denken sie?
Welche Wünsche haben sie? Das Don BoSco
magazin fragt bei Kindern und Jugendlichen
in Einrichtungen der Salesianer Don Boscos
und der Don Bosco Schwestern nach.


Welcher Tag war
bisher der schönste
in deinem Leben?


Maximilian Rahn (17)
macht eine Ausbildung
als Mediengestalter
im Berufsbildungswerk
Aschau-Waldwinkel


„Oh, da gibt’s mehrere. Aber
in der letzten Zeit war das
eindeutig der letzte Schul-
tag. Da war ich so froh!“


Ina Fischer (20) macht
eine Ausbildung im
Textilbereich im Berufs-
bildungswerk Aschau-
Waldwinkel


„Das ist schwer zu sagen.
Es gibt schlicht viele
schöne Tage und nicht
‚den schönsten‘. Die
Kategorie gibt es bei mir
nicht.“


Steve Klose (21) bereitet sich
im Don Bosco Zentrum Berlin
auf eine Kochausbildung vor


„Das war der Tag, an dem ich
aus der Haftanstalt entlassen
wurde. Ich war drei Jahre dort
wegen einer Schlägerei mit
dem Sicherheitspersonal in
einem Einkaufszentrum.“






34 DonBoScomagazin 1/2012


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Wie verkleidet sich ein Schauspieler?


Dann folgt die Schminke. Zuerst eine Grundierung. Die
ist wichtig, damit Anton im grellen Bühnenlicht nicht
weiß wie ein Gespenst aussieht. Darüber muss noch eine
Schicht Puder. Danach umrandet der Schauspieler mit
einem dunklen Stift seine Augen, damit sie richtig groß
aussehen. Außerdem malt er sich Falten ins Gesicht und
färbt seine Backen und seine Nase rot.


Das ist Anton Balazs. Er ist schon seit 14 Jahren Schauspie-
ler am Münchner Theater für Kinder und spielt dort unter
anderem den Räuber Hotzenplotz. Anton sieht aber gar
nicht wie ein Räuber aus, deshalb muss er sich jedes Mal
verkleiden.


1.


3.


Wichtig ist zuerst die Räuberkleidung.
Dafür zieht Anton eine zerrissene
Hose, ein geflicktes Hemd und schwere
Lederstiefel an. Damit der Hotzenplotz
einen dicken Bauch bekommt, hat der
Schauspieler ein besonderes Unter-
hemd an, in das ein Schaumstoffkissen
eingenäht ist.


2.




Hallo Kinder!
Bald ist es wieder so weit – Luftschlangen, Konfetti, Süßigkeiten und viele tolle


Kostüme. Wisst ihr, was ich meine? Genau, die Menschen feiern wieder Fasching!
oder Karneval oder Fastnacht. Das ist von Region zu Region unterschiedlich. Aber die


vielen namen haben etwas gemeinsam: Sie hängen alle mit der Zeit zusammen, die nach
dem Fasching kommt. Wir feiern so ausgelassen, weil danach, ab Aschermittwoch, eine Zeit der


Ruhe und Besinnung beginnt: die Fastenzeit. Dabei bereiten sich die katholischen christen auf os-
tern vor, und viele Menschen verzichten in der Fastenzeit auf Fleisch, Alkohol oder
Süßigkeiten. So kommt zum Beispiel das Wort Fasching aus dem Mittelalter
und bedeutet „der Gang zum Fasten“.
Egal ob nun Karneval, Fasching oder Fastnacht – das Beste daran ist auf
jeden Fall das Verkleiden! Und weil das so spannend ist, habe ich diesmal
einen Profi im Verkleiden besucht: einen Schauspieler im Münchner Theater
für Kinder. Der hat mir gezeigt, wie er sich in den Räuber Hotzenplotz
verwandelt.


Ein dreifaches Alaaf und Helau!
Eure
Steffi & Tobi






Thema


DonBoScomagazin 1/2012 35


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Wie verkleidet sich ein Schauspieler?


Buntes »


Kamelle!!!


„Stern“ lautete das Lösungswort zum Weihnachtspuzzle aus dem letzten Don BoSco magazin. Je eine Kinderbibel „Ich bin bei euch“
haben Hendrik aus Gerach, Lukas aus Mönchengladbach und Maria aus Bad Driburg gewonnen. Herzlichen Glückwunsch!


Schreibe die lösung in eine e-mail oder auf
eine postkarte und schicke sie bis zum
31. Januar 2012 an:
Don BoSco magazin
• Kinderrätsel
Sieboldstr. 11 • 81669 München
magazin@donbosco.de


Zu gewinnen gibt es fünf
Mal die Gebetskarten für
Grundschulkinder aus
dem Don Bosco Verlag.


Unser Preis:


Tobi hat beim Faschingsumzug einen Haufen Bonbons
gesammelt. Wie viele rot-weiß-gestreifte sind auf dem Foto?


Und dann wird‘s richtig gefährlich: Der Räuber
bekommt seinen Gürtel mit den sieben Mes-
sern – natürlich keine echten! Zum Schluss
noch der Räuberhut und schon steht nicht
mehr Anton, sondern Hotzenplotz vor uns!


5.


„Ich verkleide
mich im Fasching
am liebsten als
Kasperl, weil ich
dann endlich ein-
mal wieder jeden
Blödsinn machen
darf.“


„Ich finde Pippi
Langstrumpf toll,
weil die das stärk-
ste Mädchen der
Welt ist, auf einem
Seil laufen kann
und einen Affen
und ein Pferd hat.“


„Wickie ist klasse,
weil er immer gute
Ideen hat und den
Großen zeigt, wo es
langgeht. Hexen oder
Feen gab es in meiner
Klasse viele, Wickie
war ich als einzige.“


„Mein Lieblingskostüm“


Noemi, 3 Jahre,
aus Sendenhorst


Hanna, 7 Jahre,
aus Wien


Judith, 8 Jahre,
aus Sendenhorst


Jetzt fehlen noch die richtigen Räuberhaare.
Mit doppelseitigem Klebeband klebt sich
Anton buschige Augenbrauen ins Gesicht.
Er hängt sich einen künstlichen Bart um
und setzt eine Perücke auf. Damit die nicht
verrutscht, wird sie mit Haarnadeln an einem
engen Stirnband festgeklammert.


4.


Lösung: Es sind __ Bonbons.




Ratgeber


36 DonBoScomagazin 1/2012


p. erich modosch (69), Theologe und
Sozialpädagoge, ist Pfarrer in Mieders
(Tirol), Berater im Schülerwohnheim der
Salesianer Don Boscos in Fulpmes und
Klagenfurt.


sr. susanne stachl (43), Psychologin mit
Schwerpunkt Schulpsychologie, ist Leite-
rin der Don Bosco Berufsfachschule für
Kinderpflege der Regens-Wagner-Stiftung
in Rottenbuch.


H a B e N s i e e i N e F R a G e ?


Don BoSco magazin
Ratgeber, Sieboldstr. 11, 81669 München
leserfragen@donbosco.de


Ausgewählte Fragen und Zuschriften werden
wir an dieser Stelle mit Ihrer Zustimmung ver-
öffentlichen; ansonsten bleiben Sie anonym.


sie fragen – unsere experten antworten!
unser Beraterteam ist für sie da und
beantwortet ihre Fragen zu den themen
Glauben, Religion, erziehung, Jugend
und Familie. schreiben sie uns:


L e B e N s F R a G e N


Falle ich meiner Tochter zur Last?


Unterschiedliche Vorstellungen von der Erziehung


Seit mein Mann verstorben ist, verbringe ich jeden
Sonntag bei der Familie meiner Tochter. Ich bin dank-
bar dafür, dass sie mich an ihrem Familienleben teilha-
ben lässt. Vor Kurzem habe ich jedoch mitbekommen,
dass sie deshalb Streit mit ihrem Mann hatte, der sich
wünscht, öfter einen Sonntag nur mit ihr und den Kin-
dern zu verbringen. Seitdem fühle ich mich bei den Be-
suchen nicht mehr wohl. Ich will der Familie nicht zur
Last fallen. Soll ich meine Tochter darauf ansprechen?
Gisela M., Wien


P. Erich Modosch: Es gibt zwei Möglichkeiten, die zur
Lösung des Problems beitragen können. Die einfachste
ist, dass Sie den Vorschlag machen, nicht jeden Sonn-
tag bei der Familie zu sein, weil Sie selbst auch eigene
Interessen verwirklichen wollen. Die andere Möglichkeit
wäre, das Problem direkt auf den Punkt zu bringen und
mit Tochter und Schwiegersohn in einem guten Augen-


Mein Mann und ich haben oft sehr unterschiedliche
Vorstellungen bei der Erziehung unserer drei Jungen
(fünf bis 13 Jahre). Beispiele sind Fernsehen oder Tisch-
manieren. Können die Kinder verstehen, dass Mutter
und Vater verschiedene Regeln aufstellen? Oder sollten
wir immer hundertprozentig an einem Strang ziehen?
Carina S., per E-Mail


Sr. Susanne Stachl: Kinder bis zur Pubertät suchen in
hohem Maße Leitlinien, an denen sie sich orientieren


können, Jugendliche
während der Pubertät
brauchen ebenfalls Leit-
linien, um sie infrage zu
stellen und um sich in
der Auseinandersetzung
damit eigene Grundhal-
tungen zu erarbeiten.
Stellen Mutter und Vater
bei einer Angelegenheit
unterschiedliche Re-
geln auf, kann sich ein
Kind nicht an beide Re-
geln halten. Es hat also
nur zwei Möglichkeiten:


blick zu besprechen, dass ein anderer Rhythmus der Be-
suche gefunden wird. Als Gegenleistung könnte einflie-
ßen, dass sie einmal die Enkel betreuen, damit Tochter
und Schwiegersohn etwas allein unternehmen können.
Wie in jeder Beziehung ist wichtig, dass Geben und Neh-
men, Nähe und Distanz sich die Waage halten. Als ihr
Mann noch lebte, war es auch wichtig, dem Partner ge-
wisse Freiheiten einzuräumen. „Jeder Sonntag“ könnte
sonst sehr schnell zur „Pflicht“ werden, und Liebe ist Ge-
schenk, nicht Pflicht.


Es kann sich für eine der beiden Regeln entscheiden,
kommt aber zugleich in Konflikt mit dem anderen Eltern-
teil. Die zweite Möglichkeit besteht darin, beide Regeln
abzulehnen, um Loyalitätskonflikte zu vermeiden.
Beides sind höchst unbefriedigende Lösungen. Egal, was
das Kind tut, es kann keine Entscheidung finden, die
nicht zu Spannungen im Familiengefüge führt. Schlech-
tes Gewissen ist vorprogrammiert, im ungünstigsten Fall
kann es sogar so weit kommen, dass das Kind verinner-
licht: Was ich auch tue, es ist immer falsch.
Möchten Sie Ihren Kindern dies ersparen, bleiben Ihnen
und Ihrem Mann zwei Möglichkeiten: entweder einigen
Sie sich wirklich darauf, immer hundertprozentig an ei-
nem Strang zu ziehen, oder Sie teilen Ihre Zuständigkei-
ten untereinander auf. Zum Beispiel: Für Bettgehzeiten
ist der Vater zuständig, fürs Fernsehen die Mutter oder
ähnliches.




1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12


Lösungswort


Buntes


DonBoScomagazin 1/2012 37


m e D i e N t i p p s D e R R e D a K t i O N


Don Bosco – das musical
Beten verändert und trägt. Deshalb sind die 32
Gebetskarten gerade in der Adventszeit ein schöner
Begleiter. Sie helfen, Tag für Tag einen Moment
der Ruhe zu finden und neue Kraft zu schöpfen.
Dank des praktischen Kartenformats sind die
kurzen Texte jederzeit griffbereit und verwan-
deln kleine Pausen in heilende und stärkende
Unterbrechungen des Alltags. Die Texte können
Sie wiederholt lesen, meditieren und dabei jedes
Mal neu entdecken.


Don Bosco – die Biografie
Selten ist das Leben und Wirken des großen
italienischen Sozialapostels, Ordensgründers
und Heiligen Don Bosco so lebensnah und span-
nend beschrieben worden wie in diesem Buch.
Teresio Bosco lässt in seiner Biografie die Leser
zu Augenzeugen der Ereignisse werden. Eine
Vielzahl von historischen und aktuellen Foto-
grafien der Lebens- und Wirkungsstätten des
„Vaters und Lehrers der Jugend“ ergänzt die
vorliegende, vollständig überarbeitete Neuauf-
lage dieses Klassikers unter den Don Bosco
Biografien.


Don Bosco – priester und erzieher,
von Teresio Bosco, € 12,90 / sFr* 20,50, Topos Taschenbuch, 2012


ich lass dich nicht im Regen stehn, von Reinhard Horn, Hans-Jürgen Netz
Lieder- und Playback-CD: € 13,90 / sFr* 21,50
Hörspiel-CD: € 9,90 / sFr* 15,80
Begleitbuch mit Notensatz: € 12,80 / sFr* 18,90, Don Bosco, 2010


Ill
us


tr
at


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ili


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O
se


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Herzlichen Glückwunsch!
Das Lösungswort aus unserem letzten Preisrätsel lautete „Weihrauch“. Über
je ein Buch „Engelsleuchten. Geschichten und Gedichte über Gottes gute Bo-
ten“ können sich Anne-Marie Münch aus Mannheim, Norbert Lang aus Mün-
chen, Elisabeth Zinner aus Sulzheim, Linda Lobensteiner aus Holzheim am
Forst und Hermann Helbig aus Niederfrohna freuen.


Schreiben Sie Ihre Lösung auf eine Postkarte oder in eine E-Mail
und schicken Sie diese bis zum 31. Januar 2012 an:
Don BoSco magazin, Sieboldstr. 11, 81669 München,
magazin@donbosco.de


R ät s e L


In Wort und Bild
?? ??


?Was wollen Spaten und Münder uns hier sagen? Lösen Sie unser Rebus-Rätsel! Die Lösung ist ein umgangssprachlicher Begriff für einen Menschen, der etwas mit zeitlicher Verzögerung tut oder versteht.
Umlaute werden ae, oe, ue geschrieben.


Diese Produkte gibt es in jeder Buchhandlung oder direkt bei der Don Bosco Medien GmbH, Tel.: 089/48008-330, service@donbosco-medien.de, www.donbosco-medien.de


*
un


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P
re


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pf
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lu
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Miträtseln und
gewinnen!


Unter allen richtigen Einsendungen
verlosen wir fünf Mal die


Inspirationskarten von Elli Michler
„Wünsche für ein Leben voller Glück“.




Leseraktion


38 DonBoScomagazin 1/2012


Waffel-Muffins
lustig-bunter kinderspaß für die Faschingsfeier


„Die Leidenschaft fürs Backen habe ich
von meiner Mutter geerbt. Besonders
gerne backe ich Motiv-Torten für private
Feiern und für Schul- und Kindergar-
tenfeste. Die Waffel-Muffins haben mir
sofort gefallen, weil sie schnell gemacht
sind. Sie schmecken Kindern und sehen
auf dem Faschingsbuffet toll aus.“


Blaženka Radman (31) aus München mit ihren
Töchtern Emilia (6) und Julia (4)


L e s e R KO c H e N F Ü R L e s e R


Essen kann viel mehr sein als reine Nahrungsaufnahme. Sich zum
Essen zu verabreden oder gemeinsam zu kochen, ist für viele Anlass,
Kontakte zu pflegen, sich auszutauschen und in entspannter Atmos-
phäre Zeit mit der Familie, Freunden oder auch Geschäftspartnern
zu verbringen. Kochen Sie auch gerne? Egal ob Vorspeise, Hauptgang
oder süße Leckerei zum Schluss – schreiben Sie uns Ihr Lieblings-


rezept, wann und für wen Sie es am liebsten kochen und schicken
Sie uns Fotos davon an folgende Adresse: Don BoSco magazin,
Leseraktion, Sieboldstr. 11, 81669 München, magazin@donbosco.de


eine auswahl der besten Rezepte und Bilder werden wir hier oder
auf unserer homepage veröffentlichen.


schreiben sie uns ihr lieblingsrezept


Zutaten für 24 Waffel-Muffins:
• 100 g weiche Butter oder


Margarine
• 100 g Zucker
• 1 Pk. Vanillezucker
• 2 große Eier
• 125 g Mehl
• ½ gestr. TL Backpulver
• Kuvertüre
• 24 kleine Waffeln (Waffelbecher


mit kakaohaltiger Fettglasur)
• Deko-Streusel nach Belieben


Dann den teig in die Waffelbecher geben
und backen.


Wenn alle Zutaten verrührt sind, wird der
teig in einen Spritzbeutel gefüllt.


Zubereitung:
Den Backofen auf 180°C Ober-/Unter-
hitze (Heißluft: 160°C) vorheizen. Ein
Backblech mit Backpapier belegen und
die 24 Waffelbecher darauf anordnen.
Für den Rührteig die weiche Butter
(oder Margarine) mit einem Mixer
geschmeidig rühren. Nach und nach
Zucker und Vanillezucker unter


Rühren hinzufügen. Eier dazugeben
und etwa 1/2 Min. auf höchster Stufe
unterrühren. Das Mehl mit Backpul-
ver mischen, sieben und kurz unter-
rühren. Den Teig in einen Spritzbeutel
mit Lochtülle geben und die Waffelbe-
cher zu knapp 2/3 mit Teig füllen. Das
Backblech auf mittlerer Einschubleiste


in den Backofen schieben.
Im heißen Backofen ca. 15 Minuten
backen. Die Muffins anschließend
abkühlen lassen. Die Kuvertüre nach
Anleitung schmelzen und die Muffins
in die flüssige Schokolade tauchen.
Dann nach Belieben mit Deko-Streu-
seln verzieren.


Die abgekühlten muffins werden in
kuvertüre und anschließend in Deko-
Streusel getaucht.


Guten appetit und helau!


3.


4.


1. 2.




DonBoScomagazin 1/2012 39


Service


Das Don BoSco magazin erscheint
in der Don Bosco Medien GmbH.
Verlag und Redaktion: Don Bosco Medien
GmbH, Sieboldstraße 11, 81669 München,
Tel.: 089 / 48008 360,
redaktion@donbosco.de,
www.donbosco-magazin.de


Herausgeber:
Salesianer Don Boscos
St.-Wolfgangs-Platz 10
81669 München
Tel.: 089 / 48008 421
provinzialat@donbosco.de


Don Bosco Schwestern
Kaulbachstraße 63
80539 München
Tel.: 089 / 38 15 80 31
provinzialat@donboscoschwestern.de


chefredakteur: P. Alfons Friedrich SDB
Redaktion: Katharina Hennecke,
Claudia Klinger, Christina Tangerding,
Sophie Wöginger
Verwaltung: Angela Gully
Titelfoto: Noel Fäskorn
Alle nicht gekennzeichneten Fotos
stammen aus den Archiven der Don Bosco
Medien GmbH und der beiden Ordens-
gemeinschaften.
Layout: ReclameBüro, München,
Gabriele Pohl und Margret Russer
Satz: Don Bosco Kommunikation GmbH,
München, Joe Möschl
Druck: Bonifatius GmbH, Paderborn


Impressum


Die Ausgabe 2/2012
erscheint Anfang März.


Im nächsten Heft
lesen Sie:
Leben und Glauben


in der Fremde
Wie Menschen in
katholischen Missionen
in Deutschland eine
neue Heimat finden


Hier und dort
Mein Kleiderschrank


Multikulti
im Klassenzimmer
Steffi und Tobi
lernen Türkisch


Nachdruck ist nur mit schriftlicher Geneh-
migung des Verlags gestattet. Dies gilt auch
für die Aufnahme in elektronische Daten-
banken und Vervielfältigungen auf CD-ROM.
Dem Heft liegt eine Beilage von Jugend Drit-
te Welt e.V. bei. Teilen der Auflage liegen
eine Beilage des Klosters Ensdorf und die
Broschüre ECHO bei.


Das Don BoSco magazin erscheint 2012
im 117. Jahrgang. Das Don
BoSco magazin
erscheint zweimonatlich.
Es wird gegen Entgelt abgegeben.


Abo-Service
Provinzialat der Salesianer Don Boscos
Adressverwaltung
St.-Wolfgangs-Platz 10
81669 München
Tel.: 089 / 480 08-457
adressverwaltung@donbosco.de


Das Don BoSco magazin beteiligt sich an
der Initiative GOGREEN der Deutschen Post.
Dabei wird gemessen, wie viel CO2 beim
Transport der Zeitschrift entsteht – und
entsprechend in ausgewählte Klimaschutz-
projekte investiert. Wir übernehmen Verant-
wortung, weil wir die Schöpfung schätzen
und sie schützen wollen.


Don Bosco: Jubiläum 2015
Im Jahr 2015 feiern die Salesianer Don Boscos und die
Don Bosco Schwestern den 200. Geburtstag ihres Gründers
Johannes Bosco. Zur Vorbereitung auf das große Jubiläum
bringt das Don BoSco magazin eine neue Serie,
die online zu lesen ist.


„Don Bosco – Gegenstände, die ihm wichtig waren“ –
jetzt unter www.donbosco-magazin.de


1. Teil: Der Talar – ein Gewand und seine Botschaft


Sie haben gewählt!
In der letzten Ausgabe konnten Sie
Ihren Favoriten unter den bisherigen
Titelbildern des Don BoSco magazins
wählen. Auf Platz 1 ist dabei das Cover
der Ausgabe 3/2010 gelandet.


Je eine Zettelbox „Ein Engel für dich“
haben Franz Kellner aus Walldürn, Herta
Westermeier aus Schwarzenbruck und
Stefan Obholzer aus Wessobrunn gewonnen.
Herzlichen Glückwunsch!


Fo
to


: S
pa


ni
sc


he
M


is
si


on
M


ün
ch


en


Leserbriefe


Zu DON BOscO magazin 5/2011:


über den Artikel „Gott und Götze“ habe ich mich sehr gefreut.
Besonders über die Zeilen, dass die Studenten vor Beginn des
Unterrichts unter der Gipsfigur von Ho Chi Minh ein Kreuz
schlagen und um 12.15 Uhr die Werkzeuge beiseitelegen, um mit
ihren Ausbildern den Engel des Herrn zu beten. Die Geschichte
erinnerte mich an die Nazizeit, als manche Leute das Muttergot-
tesbild abhängten und dafür das Bild vom Adolf hin. Ich hätte
einfach das Bild vom Adolf neben das der Gottesmutter gehängt.
Aber es war noch nicht die Zeit dafür. Alles hat seine Stunde, für
jedes Geschehen unter dem Himmel gibt es eine bestimmte Zeit.
Rosa Benzing, Villingen-Schwenningen


Zu DON BOscO magazin 6/2011:


Das angezeigte Thema „Gott wird Mensch“ hat mich als Krippen-
freund und Krippengestalter sofort zum „Studieren“ herausge-
fordert. „Die kleine Welt …“, heil ist sie nicht, aber heilbringend.
Voll Freude erwarten wir die Feier dieser Geburt und gestalten
das Betlehemereignis in all seiner Armseligkeit mit den unter-
schiedlichsten Mitteln, mit großer künstlerischer Fertigkeit wie
der Schnitzer Tobias Haseidl oder mit kindlicher Kreativität wie
Dorothea, Sarah oder Kirstin. Der überraschende Satz von Herrn
Haseidl „Eine Krippe ist wie eine Eisenbahn …“ leuchtet gestal-
tenden oder schauenden Krippenfreunden sofort ein.
Franz Xaver Buchmaier, Augsburg


Leserbriefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.
Die Redaktion behält sich sinnwahrende Kürzungen vor.


B 7243 F Deutschland


3/2010


Die christliche Zeitschrift
für die ganze Familie


Südafrika vor der WM
Mokoena träumt
von einer
besseren Zukunft


Familie
So gelingt der
Gottesdienst-Besuch
mit Kindern


Kinderseite
Katholisch – evangelisch,
was unterscheidet uns?


Die


Ausgabe
zum


Ökumen
ischen


Kirchen
tag Der


der mich
trägt


Glaube,




2012




www.come-to-bosco.eu