Via Lucis
Logo der Salesianer Don Boscos - oberer TeilJugendliche - Teilbild ILogo unterer TeilJugendliche - Teilbild IISlogan: Damit das Leben junger Menschen gelingt.
Trennleiste

Via Lucis - Salesianum München 2005

Via Lucis - Weg des Lichtes Begegnungen mit dem Auferstandenen.
Erlebnisse der Ermutigung, Begeisterung, Hoffnung.
Weg der Erlebnispädagogik Don Boscos.
Erfahrungen, die zum Glauben führen.
In der Begegnung mit Schöpfung, Natur und Mensch die Oberfläche durchstoßen und tiefer sehen und verstehen.
Mit allen Sinnen wahrnehmen und Sinn erfahren.
Vertrauen ins Leben gewinnen.
Das Geschenk der Ermutigung, Begeisterung, Hoffnung an andere weitergeben.
Den Weg gemeinsam gehen, Erfahrungen sammeln und andere mitnehmen.

Ein Pastoralprojekt in der Lebensbegleitung junger Menschen
- Idee und Verwirklichung -
P. Ewald Häusler

Vor einigen Jahren machte mich P. Sebastian Raß mit Bildern und Texten der 14 Stationen des Lichtweges vertraut, die er mir aus Rom mitbrachte. Der „Lichtweg" beginnt mit dem österlichen Ereignis der Auferstehung und beschreibt in 14 Stationen österliche Erfahrungen der Begegnung mit dem Auferstandenen bis zum Erlebnis des Geistes an Pfingsten.

Besonderes Interesse weckte bei mir die Gestaltung eines „Lichtweges" für Jugendliche, bei dem die einzelnen Stationen mit Symbolfotos ausdrucksstark dargestellt wurden. Aus meiner langjährigen jugendpastoralen Erfahrung in der Lebensbegleitung von Lehrlingen im Salesianum in München entdeckte ich in diesen Bildern des „Lichtweges" einen idealen Zugang zu einem ganzheitlichen erlebnispädagogischen Pastoralkonzept, das überall im Alltag in Begegnungen, Erfahrungen und Erlebnissen mit den Menschen, die gerade da sind, verwirklicht werden kann.

Angesichts der Symbolfotos erinnerte ich mich an Erlebnisse von Sonnenaufgängen am Meer und in den Bergen. Begegnungen mit Menschen tauchten auf, die mich nachhaltig prägten und meinen Weg mitbestimmten.
Wege kamen mir in den Sinn, die mir Mühe machten und die ich ohne Unterstützung und Wegbegleitung von Freunden, die mir mit Rat und Tat zur Seite standen, nicht geschafft hätte. Zusammensitzen und miteinander essen, Erfahrungen und Ideen austauschen waren wichtige Haltepunkte und Kraftquellen auf schwierigen Wegabschnitten. Musestunden und festliche Tage beflügelten Geist und Seele. So manche Gipfelerlebnisse halfen Trägheit und Verzagtheit überwinden und öffneten den Himmel einen Spaltbreit.
Zweifel zogen immer wieder nach unten und verbarrikadierten den Durchblick. Erdrückende Lähmung und Resignation, wenn sich trotz aller Anstrengung kein Erfolg zeigte. Immer wieder dieselben Fragen, die sich in jedem Lebensabschnitt neu stellen und beantwortet werden wollen: „ Wer bin ich? - Wem kann ich vertrauen? - Was ist meine Aufgabe? - Was ist der Sinn?"
Wer hat mir jeweils geholfen diese für mein Leben so wichtigen Fragen zu beantworten? - Unzählige Erlebnisse ziehen in Gedanken an mir vorbei.
Das alles ausgelöst durch die ausdrucksstarken, beziehungsreichen Bilder des Lichtweges, die ein ungeheuer weites Spektrum von Lebenserfahrungen entfachen.

Diese Offenheit, diese Beziehungs- und Einbeziehungskraft der 14 Stationen des „Lichtweges" faszinierte mich und hielt die Idee in mir wach eine Gestaltungsform zu finden, die den Betrachter dazu anregt, den eigenen Lebensweg tiefer zu erkunden, sich zu erinnern, persönliche Geschichten von Erlebnissen und Begegnungen zu erzählen und im gegenseitigen Austausch neue Lebenserfahrung zu gewinnen, „Aha-Erlebnisse", die man nicht erzwingen kann, die wachsen und reifen müssen im Miteinanderunterwegssein.

Der Zufall wollte es, dass ich zwei Geschwister, Margit und Attila Raduly traf, die auf der Rückreise in ihre Heimat Rumänien eines Tages im Salesianum in München Zwischenstation machten. Margit ist eine begnadete Künstlerin, die Ideen äußerst kreativ ins Bild bringt.

Ich erzählte ihr von der Idee des „Lichtweges" und legte ihr 14 Themen als Grundlage vor. Nach einigen Monaten bekam ich mit der Post 14 Skizzen, die mich überraschten. Ich war begeistert von der originellen Umsetzung der einzelnen Themen und wir vereinbarten die Realisierung der 14 Keramikmosaikreliefs im Sommer 2004.

Im Februar 2005 konnte mir die Künstlerin ihr Werk übergeben, das in einer einmaligen, ausdrucksstarken und symbolkräftigen Darstellungsweise den „Lichtweg" für den eigenen Lebensweg neu zugänglich macht.
In besinnlicher Betrachtungsweise mit Menschen verschiedener Altersgruppen konnte ich eine positive Resonanz spüren und die erhoffte Wirkung erfahren.

Die Darstellungen sind für den Betrachter Kristallisationspunkte eigener Lebenserfahrungen. Sie verhelfen ihm von der Oberfläche wegzukommen, tiefere Erlebnisse freizulegen und somit im gegenseitigen Austausch einen Weg erfahrungsbezogener Spiritualität zu beschreiten, der Horizonte weitet.
Ich möchte deshalb den „Lichtweg" überschreiben mit dem Thema: „Erlebnisse, die zum Glauben führen".

Der „Lichtweg" beinhaltet, und das ist mir in der Jugendpastoral vor allem mit Auszubildenden und religiös Fernstehenden wichtig, niederschwellige erlebnisorientierte Zugänge, die sich am Erlebnishorizont der beteiligten Personen orientieren und somit situativ anpassungsfähig sind.


Ich möchte zur Übersicht die einzelnen Themen in Stichworten aufführen und ihren Sitz in der biblischen Berichterstattung als Begegnung mit dem Auferstandenen jeweils gegenüberstellen:

1. Die Morgenröte - „Ihr sucht den Gekreuzigten? Er ist auferstanden!"

2. Der zersprungene Felsen (Der Spross neuen Lebens) - Das Grab ist leer: „Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten?"

3. Der Name - Jesus sagte zu ihr: „Maria" (persönlich angesprochen werden)

4. Der Weg - „Brannte nicht unser Herz als er unterwegs mit uns redete?"

5. Das Brot - Da gingen ihnen die Augen auf.

6. Augen und Hände - „Seht meine Hände und Füße! - Ich bin es!"

7. Der Hauch (Atem) - „Empfanget den Hl. Geist."

8. Der Zweifel - Thomas :"Mein Herr und mein Gott!" Jesus: „Sei nicht ungläubig sondern gläubig!"  

9. Das Netz (Halt, Sicherheit, Unterstützung) - Der Helfer, den man nicht  sieht: „ Es ist der Herr!"

10. Der Felsen (Festigkeit, Verlässlichkeit) - „Auf diesen Felsen will ich meine Kirche bauen."

11. Der Berg (die Perspektive) - Der Auftrag, die Berufung

12. Der Himmel (Vision und Realität, Ideal und Wirklichkeit, Glücksmomente und Hoffnung) - „Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt"

13. Die Mutter (der Vater) (Grundlage des Lebens) - Sie versammelten sich zum Gebet mit Maria, der Mutter.

14. Das Feuer (Begeisterung, Ermutigung,  Engagement)- Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt.
 

Dem Betrachter mögen die Bilder helfen, seinen eigenen Lebens- und Glaubensweg  ganzheitlicher zu erkennen und zu verstehen. Ich persönlich habe in diesen Bildern einen Weg gefunden, den ich gesucht habe: „Ein erlebnisorientiertes, erfahrungsbezogenes Jugendpastoralkonzept"

Ich bin glücklich darüber und möchte meine Anregungen zum kreativen Umgang mit ihnen weitergeben.

P. Ewald Häusler