Don Bosco Magazin 6/2012

B 7243 F Deutschland


6/2012


Spüren, was
Weihnachten heißt


Die Frohe
Botschaft


Familie
Mit Kindern
Kunst entdecken


Weltweit
Heiligabend
in Peru


Don Bosco
Eine Statue
geht auf Reisen


Die christliche Zeitschrift
für die ganze Familie




Im BlIckpunkt


4 nachrichten aus kirche und Welt


thema


6 meine frohe Botschaft 2012
Menschen aus Deutschland und Österreich erzählen


8 „Was macht für Sie eine frohe Botschaft aus?“
Ein Gespräch mit Weihbischof Bernhard Haßlberger


12 Gespendete hoffnung
Die Wahrscheinlichkeit ist äußerst gering, doch bei Sina
Heilmann passte alles. Die frohe Botschaft bekam die
junge Frau per Post: Ihr Knochenmark könne ein Leben
retten. Eine Reportage


FamIlIe


14 Weihnachten in der kunst
Die Botschaft hinter Darstellungen der Geburt Christi


18 kolumne
Alte Schätze – Kolumne von Gesa Rensmann


19 hier und dort
Mein Krippenspiel


Don BoSco


22 heiligabend in der Welt
Peru, Indien, Sierra Leone – Don Bosco Einrichtungen
aus allen Teilen der Erde erzählen, was den Heilig-
abend bei ihnen besonders macht.


26 Don Bosco kommt zu uns!
Im Dezember reist eine Statue mit einer Reliquie Don
Boscos durch Deutschland. Termine und Hintergründe


28 Don Bosco aktuell


BunteS


33 typisch du!


34 kinderseite
Steffi und Tobi zu Besuch im Weihnachtspostamt


36 Ratgeber
Sie fragen, unsere Experten antworten.


37 preisrätsel
Mitmachen und gewinnen!


38 meditation


39 Impressum


maria im Dirndl: Umgeben von einem alles überstrahlenden Licht
im späten Mittelalter, angebetet von Königen in prächtigen
Gewändern im Barock oder dargestellt in grellen Farben in Zeiten
des Expressionismus – jede Weihnachtsdarstellung der Geburt
Christi hat ihre ganz eigene Bedeutung.


Weltweite Weihnacht: Jesus in der Hängematte, Gottesdienst
auf der Straße oder bunt geschmückte Weihnachtspalmen – in
Don Bosco Einrichtungen auf der ganzen Welt wird der Heilig-
abend gemeinsam mit den Jugendlichen auf ganz besondere
Weise gefeiert.


14 22


2 DonBoScomagazin 6/2012


Inhalt 6/2012




Liebe Leserin, lieber Leser


„Es weihnachtet sehr“ – wie empfin-


den Sie diese Aussage, die spätestens


ab Mitte November in allen Medien


präsent ist? Mit mehr oder weniger


attraktiven Angeboten für den „Ga-


bentisch“ werden wir täglich „einge-


stimmt“ auf das „schönste Fest im


Jahr“. Spätestens am 25. Dezember hat es „ausgeweihnach-


tet“; jetzt gilt es, die große Silvesterparty vorzubereiten, um


sich dann nach Neujahr mit voller Kraft in das anstehende


Faschingstreiben zu stürzen.


Typisch kirchliche Miesmacherei? Mir fällt zunehmend auf,


wie kirchliche Feste reduziert werden. Weihnachten erweist


sich mehr und mehr als Tag der Familienharmonie. Mit


großen Erwartungen nähert man sich diesem Fest, das seit


Kindertagen mit viel Gefühl aufgeladen ist. Der Besuch der


Christmette gehört noch zum Feiertagsprogramm, aber die


christliche Bedeutung tritt zunehmend in den Hintergrund.


Als Christen haben wir zunächst eine Zeit der Vorbereitung


auf Weihnachten, was mit dem lateinischen Begriff Advent


für „Warten auf die Ankunft des Herrn“ beschrieben wird.


Mit dem 25. Dezember beginnt die Weihnachtszeit, die uns in


das Neue Jahr bis zum Fest der Taufe des Herrn begleitet. In


dieser Zeit gibt es viele Aspekte, die dieses große Ereignis von


Weihnachten verdeutlichen: Gott wird Mensch für alle, die


sich dieser Botschaft öffnen und „guten Willens“ sind.


Eine solch gewichtige Botschaft braucht Zeit, aufgenommen


und verarbeitet zu werden. Wenn Weihnachten nur auf Ge-


fühle, Erinnerung und Harmonie reduziert wird, dann spielt


es keine große Rolle. Dann ist wirklich spätestens mit dem


zweiten Weihnachtstag alles vorbei.


Ich wünsche Ihnen einen gesegneten Advent und ein froh ma-


chendes Weihnachtsfest, das hinüberführt in das Neue Jahr!


Mit besten Grüßen aus München


Ihr


P. Alfons Friedrich SDB, Chefredakteur


DonBoScomagazin 6/2012 3


Inhalt


„Ob Freund oder Feind –
an Heiligabend feiern alle
gemeinsam.“
Seite 22


Unsere Redakteurin Hannah-Magdalena Pink ist ein
echtes Christkind. Die frohe Botschaft erhielt ihre Mutter
Maria Pink (Foto) im April 1983. Neun Monate später, an
Heiligabend, brachte sie ein gesundes Mädchen zur Welt.
Mehr – ganz private – frohe Botschaften von Menschen
aus Deutschland und Österreich lesen Sie ab Seite 6.


Seit September erklingt durch die Redaktionsräume
pünktlich um 9 Uhr ein gut gelauntes „Guten Morgen!“.
Stefanie Singer ist die „Neue“ in unserem Team. Einigen
von Ihnen wird der Name sicherlich bekannt vorkom-
men: Die 24-Jährige gestaltete als freie Autorin bisher die
Kinderseite des DON BOSCO magazins. Als Volontärin
wird Stefanie Singer nun „Vollzeit“ die Redaktion unter-
stützen und während ihrer zweijährigen Ausbildung zur
Redakteurin in die Feinheiten der Magazinherstellung
eintauchen. Herzlich willkommen!




4 DonBoScomagazin 6/2012


Inhalt


Silvester in den Bergen


Als Gegenprogramm zu Silvesterknallern


und lärmenden Partys bietet das Aktions-


zentrum in Benediktbeuern zum Jahres-


wechsel einen ruhigen und besinnlichen


Ausflug in die Berge an. Ganz bewusst soll


auf der Kohlstattalm am Fuß der Benedik-


tenwand fern des Alltagstrubels das alte


Jahr abgeschlossen und der Beginn des


neuen Jahres begangen werden. Die Tour


beginnt am 30. Dezember und endet


am 1. Januar. Mehr Informationen unter


www.aktionszentrum.de


Stopp dem
Weihnachtsmann!
Er ist nur eine Fälschung und dennoch schon ab Herbst in
aller Munde – der Weihnachtsmann. Mit seiner Aktion
„Weihnachtsmannfreie Zone“ will das Bonifatiuswerk für
eine weniger konsumorientierte Lebenshaltung in der Vor-
weihnachtszeit werben und besonders die Bedeutung des
Heiligen Nikolaus unterstreichen. „nikolaus ist am 6.
Dezember, und erst 19 tage später folgt Weihnachten“
, sagt
der Generalsekretär des Bonifatiuswerkes, Georg
Austen, und fügt hinzu: „Warum schon Anfang
Oktober die Supermarktregale mit Lebku-
chen, Christstollen und Weihnachtsmän-
nern gefüllt sein müssen, ist allein dem
Konsum geschuldet.“ Insbesondere katho-
lische Initiativen, Kirchengemeinden und
Verbände sind aufgefordert, sich kreativ ge-
gen die „Weihnachtsmann-Flut“ einzusetzen.


Schenke herzlich und frei.
Schenke dabei, was in dir wohnt


an meinung, Geschmack und humor,
sodass die eigene Freude zuvor


dich reichlich belohnt.
(Joachim Ringelnatz, 1883–1934)


Kurz zitiert




Jahr des Glaubens
Genau 50 Jahre nach der Eröffnung des
Zweiten Vatikanischen Konzils am
11. Oktober 1962 hat Papst Benedikt XVI.
weltweit ein Jahr des Glaubens ausgerufen.
Nach den Worten des Papstes soll das The-
menjahr dazu dienen, „die Inhalte des Glau-
bens, der gefeiert, gelebt und im Gebet aus-
gedrückt wird, wiederzuentdecken und über
den Glaubensakt selbst nachzudenken“. Das
Jahr des Glaubens begann am 11. Oktober
mit einer Messe auf dem Petersplatz und en-
det am 24. November 2013.
Nach einem Paulus-Jahr (2008/2009) und ei-
nem Priesterjahr (2009/2010) ist dies die
dritte Initiative dieser Art im Pontifikat von
Papst Benedikt XVI.


Im Blickpunkt


Friedenslichter aus Palästina
Zehn Kilometer östlich von Ramallah liegt das einzige von
Christen bewohnte Dorf im Heiligen Land. Rund 2.000 Menschen
leben in Taybeh und verdienen sich ihren Lebensunterhalt u.a.
mit der Herstellung von Weihrauch und kleinen Öllampen aus Ke-
ramik. Sie stehen für das Gebet um Frieden in dieser krisenge-
schüttelten Region. Auch in Deutschland sind diese Friedenslich-
ter erhältlich. Mehr erfahren Sie im Internet unter www.taybeh.de


Beim Weltjugendtag
feiern menschen aus
aller Welt gemeinsam,
egal ob jung oder jung
geblieben.


Die Friedenslichter sollen christen im Gebet
für Frieden im heiligen land vereinen.


Premiere am Zuckerhut


„Geht hin und macht zu Jüngern alle Völker der Erde!“ (Mt 28,19) –


so lautet das Motto des XXVIII. Weltjugendtages, der vom 23. bis 28. Juli


2013 in Rio de Janeiro stattfindet. Eine Anmeldung ist ab sofort über die


Internetseite www.rio2013.com möglich. Übrigens: Der Papst feiert dort


auch Premiere – es ist sein erster Besuch an der Copacabana.


DonBoScomagazin 6/2012 5




Eine frohe Botschaft hat jeder schon einmal bekommen. Manchmal löst sie
große Erleichterung aus, wie ein abgewendeter Amoklauf in einer Schule oder die
Nachricht, dass eine Operation gut verlaufen ist. Frohe Botschaften können aber
auch Alltagserlebnisse sein, für die man dankbar ist. Im Don BoSco magazin
berichten Menschen über ihre frohe Botschaft im Jahr 2012, Weihbischof Bern-
hard Haßlberger spricht in einem Interview über seine frohe Botschaft an junge


Menschen und wir erzählen die Geschichte einer jungen Frau, die einem kranken
Mädchen aus Israel mit einer Knochenmarkspende Hoffnung schenkte.


»Meine
frohe Botschaft


ist …


… tagtäglich über das große Wunder
des Lebens zu staunen.«


… dass man dem Ruf Gottes trauen und in der
Nachfolge Christi Erfüllung und Sinn finden kann.«


Dr. Ines lubich-Dobrovits (35), Gynäkologin aus Wien,
über die Geburt ihrer tochter


p. Josef Grünner SDB (63), provinzial der Salesianer Don Boscos in Deutschland,
über die entscheidung junger, engagierter menschen, 2012 in den orden der Salesianer Don


Boscos einzutreten oder den Weg des salesianischen ordenslebens weiterzugehen


6 DonBoScomagazin 6/2012




»Meine
frohe Botschaft


ist …


Thema


… dass mein kleiner Sohn Henri
die Operation gut überstanden hat.«


… dass es sich lohnt,
gemeinsam achtsam zu sein.«


… dass für mich der 24. Dezember
immer ein ganz besonderer Tag ist.«


… dass ich meinen 100. Geburtstag
in Gesundheit und geistiger
Frische erleben durfte.«


… dass unsere Zwillinge die ersten
Schritte ins Leben wagen.«


Verena kortmann (33), Radiomoderatorin aus hänigsen (niedersachsen),
über die schwere kopfoperation ihres sieben monate alten Sohnes


peter kretz (47), polizeihauptkommissar und leiter der polizeiautobahnstation Schweich,
aus neuhütten (Rheinland-pfalz) über einen verhinderten amoklauf an einer Schule


Sr. Johanna Zacconi Fma aus Vöcklabruck am tag ihres
100. Geburtstages am 7. Juli 2012


peter (39) und andrea Regnery (38), Winzer aus klüsserath an der
mosel, über ihren Familienzuwachs im Jahr 2011


maria pink (56) aus neuhütten (Rheinland-pfalz), die am 24. Dezember
1983 ihre tochter hannah-magdalena zur Welt brachte


Weitere „frohe Botschaften“ lesen Sie im Internet unter: www.donbosco-magazin.de


DonBoScomagazin 6/2012 7




»Im Interview


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Herr Weihbischof, haben Sie heute Morgen schon eine
frohe Botschaft erhalten?
Eine frohe Botschaft im vollen Sinn nicht. Aber immer-
hin bin ich gesund aufgestanden. Das ist ja in meinem
Alter von 65 Jahren schon etwas. Und ich habe drüben im
Dom eine Messe zelebriert. Diese tägliche Messe ist mir
wichtig und gehört für mich zu meiner Spiritualität. Ich
schätze es sehr, morgens in der Stille über den Domberg
zu gehen und dann mit den Gläubigen diese Frühmesse
zu feiern.


Was macht eine frohe Botschaft für Sie aus?
Ganz simpel gesagt: dass ich mich darüber freue. Dafür
gibt es natürlich im normalen Leben verschiedene Anläs-
se. Zum Beispiel hatte ich vor 15 Jahren Krebs, eine Niere
ist mir herausgenommen worden, und ich muss jedes
halbe Jahr zur Nachuntersuchung. Da freue ich mich im-
mer, wenn der Arzt sagt, dass alles okay ist. Oder da sind
Menschen, die vor einer schwierigen Situation stehen
und mich bitten, für sie zu beten. Das mache ich natür-
lich, denn das gehört für mich auch zu meinem Dienst.
Wenn sie mir dann sagen, dass alles gut gegangen ist,
dann freue ich mich einfach mit ihnen.
Als Bischof freue ich mich zum Beispiel, wenn es einen
Konflikt in einer Pfarrei gab und eine Lösung gefunden
werden konnte. Oder wenn nach dem Gottesdienst je-
mand kommt und sagt, dass es ein schöner Gottesdienst


»Gott lässt sich
auf uns ein. Er
liebt uns. Das ist
die Botschaft von
Weihnachten.«


Sein Terminkalender ist voll.
Dennoch nimmt sich Weihbischof
Bernhard Haßlberger Zeit für ein
Gespräch mit dem DON BOSCO
magazin. Morgens um neun Uhr
empfängt er unsere Autorin in sei-
nem idyllisch gelegenen Häuschen
auf dem Freisinger Domberg. Es
geht um frohe Botschaften im All-
tag, um Kommunikationsprobleme
der Kirche und darum, was das
Weihnachtsevangelium den Men-
schen heute noch zu sagen hat.


8 DonBoScomagazin 6/2012




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heute Jugendseelsorger wäre, würde ich selbstverständ-
lich damit umgehen. Von Jugendseelsorgern und Jugend-
seelsorgerinnen weiß ich, dass sie die Jugendlichen über
Facebook erreichen und dass, wenn sie sie so zu etwas
einladen, die meisten kommen. Generell denke ich: Ent-
scheidend ist – unabhängig vom Medium –, dass wir für
die Jugendlichen glaubwürdig sind, dass wir authentisch
sind. Ich versuche, ihnen gegenüber ehrlich zu sein,
offenne Fragen zu beantworten und damit umzugehen.


Wem überbringen Sie in Ihrer Funktion als Weihbi-
schof noch Botschaften?
In der Regel Pfarrgemeinden. Ich bin viel in Gemeinden,
gehe auch in ganz kleine Gemeinden, weil ich sie unter-
stützen möchte. Dort erlebe ich sehr viel Engagement,
und durch mein Dasein möchte ich ihnen zeigen, dass
das von der Diözese wertgeschätzt wird. Ich versuche, sie
zu ermuntern, und zu vermitteln, dass es sich lohnt, in


Thema


gewesen ist und ich ihm bei der Predigt aus dem Herzen
gesprochen habe.


Als Sie im Alter von 14 Jahren festgestellt haben, dass
Sie Pfarrer werden wollten, was wollten Sie damals
werden: Seelsorger, Hirte, Bischof, Botschafter?
Ach, so weit habe ich damals überhaupt nicht gedacht.
Das war für mich außerhalb meines Horizonts. Wir hat-
ten einen hervorragenden Pfarrer bei uns im Dorf. Er war
sehr beliebt, hoch angesehen und weltoffen. Ich wollte
einfach Pfarrer werden, größere Überlegungen dazu habe
ich nicht angestellt. Erst später, beim Studium, habe ich
mir natürlich intensiv Gedanken darüber gemacht, was
ich sein und machen wollte. Heute denke ich, ich habe
einfach einen Weg angefangen und geschaut, was dar-
aus wird. Und so mache ich es bis heute.
Mein Ziel war es immer, Begleiter zu sein, mit verschie-
denen Menschen ein Stück des Weges zu gehen. Jetzt als
Weihbischof bin ich immer noch viel und gerne unter
den Leuten. Natürlich ist das anders, als wenn man Pfar-
rer ist. Aber da kommt immer wieder mein ursprüngli-
cher Wunsch zum Vorschein.


Als Weihbischof kommen Sie viel mit Jugendlichen
ins Gespräch, zum Beispiel bei Schulbesuchen oder
im Rahmen von Firmungen. Welche Botschaft soll bei
den Jugendlichen hängen bleiben, wenn Sie bei der
Firmung predigen?
Die Jugendlichen stehen am Anfang ihres Lebensweges.
Dieser Weg ist ein Auf und Ab, diesen Weg haben sie vor
sich. Im Rahmen dieses Sakramentes möchte ich ihnen
mit auf den Weg geben, dass Gott mit ihnen geht, dass er
sie begleitet und ihnen Kraft und Mut gibt. Mir ist auch
der Auftrag wichtig, den wir als getaufte und gefirmte
Christen haben. Gerne spreche ich über die Gemeinschaft
der Glaubenden, die hilfreich ist für unser Leben und für
die anderen. Generell versuche ich, den Jugendlichen zu
vermitteln, dass der Glaube eine Hilfe für ihr Leben ist.


Die Jugendlichen verständigen sich heute vor allem
über Kurzbotschaften: SMS, Tweets, Posts. Kennen
Sie sich mit diesen Formen der Kommunikation aus?
Ich muss gestehen, dass ich mich eigentlich nicht damit
beschäftige. Ich rede lieber mit den Leuten. Ich weiß aber
natürlich, dass man das heute können muss. Wenn ich


»Entscheidend ist, dass wir
für die Jugendlichen glaubwürdig
und authentisch sind. Ich
versuche, ihnen gegenüber
ehrlich zu sein, Fragen zu
beantworten und offen damit
umzugehen.«




Weihbischof Bernhard haßlberger kommt
viel mit Jugendlichen ins Gespräch, wie hier


beim Weltjugendtag in madrid 2011. „Ich
möchte ihnen mit auf den Weg geben, dass Gott


mit ihnen geht“, sagt der Weihbischof.


DonBoScomagazin 6/2012 9




der Kirche zu sein – auch wenn man sonst alles Mögli-
che über die Kirche hört, das will ich gar nicht bestreiten.
Ganz einfach gesagt, versuche ich, deutlich zu machen,
was Paulus sagt: Wir haben einen ganz kostbaren Schatz
in irdenen Gefäßen. Kirche besteht aus Menschen, da
menschelt es. Ich würde es mir auch oft anders wün-
schen. Mein Anliegen ist, dass Menschen Jesus Christus
erfahren können. Ich tue das auf meine Weise und ver-
traue darauf, dass Gott das Seine tut.


Welche schlechten oder traurigen Botschaften müs-
sen Sie überbringen?
Wenn Pfarreien zusammengelegt werden, ist das für
manche eine schwierige Botschaft. In den letzten Jahren
hatten wir etliche Fälle, in denen sich Menschen wirklich
schwer getan und sich gewehrt haben. Das verstehe ich
durchaus, kann aber die Situation nicht ändern.


Schwierig zu vermitteln ist auch, wenn eine Pfarrei einen
weiteren Seelsorger oder eine Seelsorgerin unbedingt
bräuchte, wir aber keinen haben. Das fällt mir schon
schwer.


Die Botschaft der Kirche kommt bei vielen Menschen
in Deutschland nicht mehr an, sie wenden sich ab. An
wem liegt das? Am Sender? Am Empfänger? An der
Botschaft?
Da gibt es eine Reihe ganz unterschiedlicher Gründe. Es
liegt wohl auch am Sender. Wir leben jetzt, anders als da-
mals, als ich ein Bub war, in einer anderen Zeit und Welt.
Der christliche Glaube ist nun mal nicht mehr selbstver-
ständlich. Die Menschen können sich entscheiden – was
ja auch gut ist. Aber das bedeutet natürlich auch, dass
sie sich verabschieden und sagen können, dass sie mit
diesem Verein nichts zu tun haben möchten. Wir sind,
glaube ich, oft noch nicht wirklich darauf eingestellt,
dass sich die Zeiten, das Lebensgefühl und das Denken
vieler, vieler Menschen radikal verändert haben.
Hinzu kommt: Wenn wir nicht überzeugend genug
sind, wenn die Menschen nicht spüren, dass der, der da
vorne über Gott redet, diesen Gott auch schon erfahren
hat, dann ist das Theorie. Die Leute müssen spüren, dass
wir mit unserem Leben hinter dem stehen, was wir ver-
künden.
An der Botschaft liegt es auch manchmal. Ich glaube,
dass es uns schon seit geraumer Zeit – und da treffen


Thema


10 DonBoScomagazin 6/2012


Z u R p e R S o n
Bernhard haßlberger
wurde 1946 in Ruhpolding in Oberbayern gebo-
ren. Im Alter von 14 Jahren beschloss er, Pfarrer zu werden, und wech-
selte von der Volksschule an das Seminar der Salesianer Don Boscos in
Burghausen. Nach dem Abitur studierte er Theologie und Philosophie
und promovierte in Theologie. 1977 wurde er zum Priester geweiht.
Er wirkte unter anderem als Kaplan und als Subregens des Münchener
Priesterseminars. 1994 empfing er die Bischofsweihe. Als Bischofsvi-
kar ist Haßlberger zuständig für die Seelsorgsregion Nord des Erzbis-
tums München und Freising. In der Deutschen Bischofskonferenz ist
er Mitglied der Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen
und der Kommission Weltkirche.




wir uns ganz gut mit der evangelischen Kirche – nicht
mehr gelingt, diese Botschaft so rüberzubringen, dass
die Menschen das Gefühl haben, sie habe etwas mit ih-
rem Leben zu tun. Ich glaube, dass wir oft über die Köpfe,
über das Leben hinwegreden.


In wenigen Wochen ist Weihnachten. Was hat das
Weihnachtsevangelium den Menschen heute noch zu
sagen?
Ich glaube, dass es sehr viel zu sagen hat. Es ist nach wie
vor eine große, außergewöhnliche Botschaft, dass Gott
Mensch wird. Dass er sich ohne Wenn und Aber auf un-
sere Ebene begibt. Nun muss man dazusagen, dass das
in der Antike noch nichts Besonderes war. Es gibt aus der
Antike jede Menge Geschichten, die erzählen, dass Göt-
tersöhne und Göttertöchter Menschengestalt angenom-
men haben. Aber nachdem sie vieles durcheinander-
gebracht haben, Menschen entzweit haben, haben sie
sich wieder aus dem Staub gemacht.
Genau das erzählt die Weihnachtsbotschaft nicht. Gott
lässt sich in Jesus radikal auf unser Menschsein ein, und
zwar bis zur letzten Konsequenz, bis zum Tod am Kreuz.
Jesus sagt im Johannesevangelium: So sehr hat Gott die
Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn für sie hin-
gab, das heißt, aus Liebe zu uns Menschen. Das finde ich
schon ganz, ganz faszinierend.
Zudem wird mir in den letzten Jahren wieder klar, was es
heißt, dass wir vom allmächtigen Gott sprechen. Wenn
ich mich, wie in der letzten Zeit sehr intensiv, mit der mo-
dernen Naturwissenschaft und Physik beschäftige, dann
finde ich es faszinierend, wie groß dieses Universum ist,
wie vielschichtig und wie kompliziert. Und eigentlich
funktioniert alles. Dieser Gott, der das geschaffen hat,
ist ein unvorstellbar großer Gott. Da fehlen mir die Wor-
te. Und dieser große Gott lässt sich auf uns ein, der liebt
uns. Das ist die Botschaft von Weihnachten.


Die Botschaft der Kirche hat es gerade an Weihnach-
ten schwer, nicht unterzugehen in dem Rummel, der
um das Fest herum veranstaltet wird. Betrübt oder
ärgert Sie das?
Betrüben nicht, das würde ja auch nicht helfen. Manches
ärgert mich. Aber auch das kann man nicht ändern, da-
mit müssen wir leben. Andererseits ist es ja doch sehr
beeindruckend, dass in einer säkularen Gesellschaft
Weihnachten die Menschen immer noch fasziniert. Die
Adventsmärkte, der Glühwein und Punsch haben mit
Weihnachten nichts mehr zu tun. Aber das Licht, das
fasziniert heute immer noch. Das ist immer noch ein
Ansatzpunkt für unsere Botschaft. Jesus Christus, das
Licht. Auch die Adventssingen, die landauf, landab
stattfinden, sind ein wichtiges Zeichen. Die Menschen,
die dahin gehen, suchen etwas. Eine Stunde Ruhe, Be-
sinnung, die Texte. Da können wir nicht einfach sagen,
es hilft alles nichts, es ist alles zu spät. Das stimmt nicht.
Ein weiterer Punkt: Unsere Christmetten sind voll.
Natürlich weiß ich, dass es da ganz unterschiedliche
Motive gibt. Aber immerhin. Wenn ich die Leute im vol-
len Freisinger Dom vor mir sehe, dann denke ich mir:
Mir ist es eigentlich egal, warum ihr hier seid und aus
welchen Motiven. Jetzt seid ihr da. Und jetzt feiern wir
miteinander Weihnachten, die Geburt Christi. Und ich
hoffe, dass vielleicht ein kleiner Funke von dem aufgeht,
was wir da feiern.


Wie verbringen Sie selbst die Feiertage? Ist es eher
ruhig oder eher stressig?
Stressig nicht. Die Weihnachtsfeiertage sind für mich
sehr ruhige, festliche Tage. An Heiligabend bin ich nach-
mittags im Dom im Beichtstuhl. Zum Abendessen lade
ich die Domberg-Geistlichen, die Zeit haben, ein und wir
essen miteinander. Dann hat jeder seine Messe, ich im
Dom. Am ersten Feiertag bin ich in München und feiere
Gottesdienst mit dem Erzbischof. Am zweiten Feiertag
bin ich zum Gottesdienst in Landshut im Münster.


Sie kennen die Salesianer Don Boscos gut. Möchten
Sie den Lesern des Don Bosco Magazins noch eine
Botschaft zum neuen Jahr mitgeben?
Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern ein gesegnetes
Weihnachtsfest. Ich wünsche ihnen, dass sie etwas spü-
ren von dem, was Weihnachten heißt, dass sie spüren,
dass Gott auch im Neuen Jahr mit ihnen geht. Und ich
wünsche ihnen, dass sie die Salesianer Don Boscos wei-
ter unterstützen, damit diese ihren wichtigen Dienst an
den jungen Menschen tun können und ihr Werk in vielen
Ländern der Erde weitergehen kann.


Interview: Christina Tangerding


»Wenn die Menschen nicht
spüren, dass der, der da vorne
über Gott redet, diesen Gott
auch schon erfahren hat, dann
ist alles Theorie. Die Leute
müssen spüren, dass wir mit
unserem Leben hinter dem
stehen, was wir verkünden.«


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Thema




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Gespendete
Hoffnung


Die frohe Botschaft? Sie ist eher leise, verdeckt, aber immer wieder zu vernehmen. Ein gutes Ende? Hat diese Geschichte nicht zu bieten. Aber das Leben spielt nicht im Märchenland,
es spielt sich viel zu oft in Krankenzimmern ab, in de-
nen Arztberichte alles verkünden, aber keine frohe Bot-
schaft: Die Diagnose Blutkrebs kann den Glauben der
Betroffenen erschüttern, ihn in Zweifel ziehen. Sie kann
aber auch Hoffnung wecken: an die frohe Botschaft,
dass es einen Knochenmark- oder Stammzellenspender
irgendwo in der Welt gibt, der als genetischer Zwilling


des Erkrankten lebt und damit das Potenzial hat, ein Le-
ben zu retten. Die Geschichte beginnt im Jahr 2005. Da
macht die Journalistin Sina Heilmann aus Wuppertal
eine Städtereise nach Dresden. Und kommt, mehr zufäl-
lig, an einem Plakat der Deutschen Knochenmarkspen-
derdatei (DKMS) vorbei: „Heute Typisierung“ steht dort
– und ein kleiner blonder Junge schaut sie bittend an. Er
hat Leukämie und braucht einen Stammzellenspender.
„Das lässt du machen“, denkt sich die heute 30-Jährige.
Registrierung und Blutabnahme erfolgen schnell, dann
werden die unbeschwerten Tage an der Elbe fortgesetzt.


Die Wahrscheinlichkeit ist verschwindend gering. Doch bei ihr passte
alles. Die frohe Botschaft erhält Sina Heilmann per Post: „Sie kom-
men als Knochenmarkspenderin infrage.“ Ihr genetischer Zwilling:
ein Mädchen aus Israel, das an Leukämie erkrankt ist. 3.000 Kilome-
ter trennen die junge Frau von der unbekannten Familie. Doch eines
verbindet: die Hoffnung darauf, dass alles gut wird. text: Christine Lanwehr


12 DonBoScomagazin 6/2012


Die Registrierung als
knochenmarkspender geht
schnell: eine Blutabnahme
oder ein abstrich von der
mundschleimhaut genügen
zur typisierung.




Gespendete
Hoffnung


Thema


Dass damit aber bereits der entscheidende Schritt ge-
tan ist, einem Menschen das Leben zu retten, das reali-
siert Sina Heilmann in diesem Moment nicht. Wie auch?
Beträgt doch die Wahrscheinlichkeit, dass die Merkma-
le zweier Fremder übereinstimmen, im günstigsten Fall
1:20.000.


„Am Anfang denkt man: ,Ob meine Gewebemerkma-
le wohl bei jemandem passen?‘, doch bald erinnert man
sich kaum an diese Spende.“ Nur die regelmäßigen Infor-
mationsbriefe der DKMS, die, wie sie zugibt, oft ungele-
sen im Altpapier landen, lassen die Sache nicht ganz in
Vergessenheit geraten.


Im November 2011 kommt erneut ein Brief. Wieder ei-
ner der DKMS, ungeöffnet für Tage. Bis noch eine E-Mail
im Postfach eintrifft mit der Betreffzeile: Erinnerung zur
Bestätigungstypisierung. Da merkt Sina Heilmann, dass
dieser eine Brief keiner ist wie alle anderen. „Ich habe
ihn geöffnet und erst einmal gedacht: Ach du je!“ Denn
jetzt ist genau das eingetreten, was der Statistik nach sel-
ten passiert: Die DKMS bittet um dringenden Rückruf –
ihre Gewebemerkmale passen bei einem Patienten.


Genetischer Zwilling


Noch am selben Abend nimmt sie Kontakt mit der Datei
auf. Tatsächlich, ihr Gewebe könnte identisch sein mit
einem kranken Menschen, irgendwo in der Welt. „Um
wen es geht, erfährt man nicht.“ Erst recht nicht in die-
sem frühen Stadium. Wobei die Sache mächtig an Fahrt
aufnimmt. „Ich musste zum Hausarzt, um noch einmal
Blut abnehmen zu lassen.“ Das passt genau. Jetzt wird
sie gebeten, nach Dresden zu kommen, um in einem Ins-
titut alle Voruntersuchungen mit weiteren Bluttests, EKG
und Ultraschall vornehmen zu lassen. Für einen Tag reist
sie zurück in die Stadt, in der einst alles anfing. Auch die-
se Ergebnisse sind so, dass einer Spende nichts im Wege
steht.


„Vom Moment an, an dem ich wusste, dass ich als
Spenderin infrage komme, habe ich nie überlegt, es
nicht zu machen. Meine Fragen waren eigentlich nur
von Äußerlichkeiten geprägt: Wie geht das zeitlich?
Was wird mit Weihnachten?“ Kann man, das fragt sie
sich selbstkritisch, über solche Nebensächlichkeiten
nachdenken, wenn ein Mensch auf die Spende ange-
wiesen ist?


Doch die Gedanken, wie viel Hoffnung ihre Spende
schenken wird, tragen sie. Lassen sie Schmerzen ertra-
gen, die durch eine fünftägige Hormongabe zum Ankur-
beln der Stammzellenproduktion entstehen. Tragen sie
durch die Stunden der Blutwäsche, in der die Stammzel-
len ihrem Blut entnommen werden. Begleiten sie durch
bange Stunden des Wartens: Reicht die Spende über-
haupt aus?


Wieder eine frohe Botschaft: Das Ganze war bis hier-
her ein Erfolg. Und nicht nur das: Sie erfährt, für wen
ihre Stammzellen sind. Ein 14-jähriges Mädchen aus Is-
rael ist an akuter lymphatischer Leukämie erkrankt. Bis
die Übereinstimmung mit Sina Heilmanns Zellen festge-
stellt wurde, standen die Überlebenschancen bei Null.
Jetzt sind es 80 Prozent. Und noch etwas erfährt sie: Die
Zellen sind bereits bei der Patientin.


Der Spenderin fällt es schwer, ihre Gefühle zu be-
schreiben: „In dem Moment wird alles so real. Mir sind
die Tränen gekommen. Ich war mir ganz sicher, dass das
Mädchen es schafft.“ Jetzt hätte Sina Heilmann die Gele-
genheit gehabt, einen Brief an das Mädchen schreiben
zu können, anonym, ohne dass erkenntlich geworden
wäre, woher die Spende kommt. Sie verzichtet darauf.
Will sich nicht aufdrängen und erst einmal abwarten.


Am 21. Dezember erfolgt die Spende, dann wird gefei-
ert. Das Leben, die Hoffnung. Es ist schnell wieder Alltag
nach dieser aufregenden Zeit. Nur die Gedanken an den
genetischen Zwilling, sie bleiben.


Gedanken, die ein jähes Ende finden. Am 29. Mai er-
reicht die Journalistin die Nachricht vom Tode des Kin-
des. 80 Prozent Überlebenschance sind noch zu wenig
gewesen. Sina Heilmann ist geschockt. Traurig und fas-
sungslos. „Es sah doch so gut aus“, sagt sie.


Warum die Kleine die Krankheit nicht besiegt hat und
alle näheren Umstände weiß sie nicht. Sicher aber weiß
sie: „Ich würde sofort wieder spenden. Bei aller Traurig-
keit habe ich auch Positives mitgenommen. Die Familie
konnte eine Zeit lang Hoffnung schöpfen. Und meine
Geschichte hat inzwischen 40 Menschen motiviert, sich
als Spender registrieren zu lassen. Theoretisch können
jetzt 40 Leben gerettet werden.“


Und so hat diese Geschichte eigentlich gar kein Ende.
Sie geht immer weiter. Doch irgendwann wird das Ende
gut sein. Dann, wenn ein Mensch überlebt – wegen einer
Spende von einem völlig Unbekannten.




DonBoScomagazin 6/2012 13


Täglich erkranken 30 Menschen in Deutschland an Blutkrebs. Pro Tag spen-
den zwölf Menschen Stammzellen. Insgesamt sind in Deutschland 2,7 Milli-
onen Menschen als Knochenmarkspender registriert. Dennoch findet allein
in Deutschland jeder fünfte Patient keinen passenden Spender, nur ein Drit-
tel von ihnen innerhalb der Familie. Je größer die Spenderdatei, desto größer
ist die Überlebenschance der Erkrankten. Die Registrierung ist einfach – und
kostenlos: Gesunde Menschen zwischen 18 und 55 Jahren können sich re-
gistrieren lassen. Unter www.dkms.de kann ein Typisierungspaket angefor-
dert werden. Es enthält ein Wattestäbchen, mit dem Mundschleimhaut ab-
gestrichen wird. Dieses wird zurückgeschickt an die DKMS.


Spender werden




Umgeben von einem alles überstrahlenden Licht, angebetet von Königen mit Geschenken und
prächtigen Gewändern oder dargestellt in grellbunten Farben – jede Epoche, jede Darstellung


der Geburt Christi aus verschiedenen Jahrhunderten vermittelt eine eigene Botschaft.
Anhand von Gemälden aus der Sammlung des Diözesanmuseums in Freising erklärt die
Kunsthistorikerin Dr. Anna-Laura de la Iglesia y Nikolaus für das Don Bosco magazin


die Bedeutung einzelner Weihnachtsdarstellungen.


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Botschaften
Weihnachtsdarstellungen
und ihre




Familie
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Überwindung des heidnischen Glaubens
In dieser Darstellung der Anbetung der Könige aus dem späten Barock
zeigt sich ein großes Interesse an fremden Völkern und ihrer Kleidung.
Besonders der Mohrenkönig als Vertreter für den afrikanischen Konti-
nent ist hier hervorgehoben. Er trägt prächtige, mit Perlen und Gold-
borten versehene Gewänder. In Verbindung mit seiner theatralischen
Haltung erinnert seine Figur sehr an Theaterzeichnungen von Barock-
opern. Das Zentrum des Bildes ist allerdings das strahlende Jesuskind
in den Armen Marias. Den Stall in Bethlehem stellte man sich damals
als eine Ruine vor, daran erinnert der römische Säulenstumpf im Hin-
tergrund des Bildes. Im übertragenen Sinn verbindet sich mit dieser
Säule die Botschaft, dass der heidnische Glaube und die heidnische
Kultur der Antike überwunden sind. Aus der Ruine erwächst mit der
Geburt Jesu etwas Neues, nämlich der Beginn des Christentums.


maria im Dirndl
Die ersten Krippen mit Figuren, die immer
wieder neu aufgestellt werden konnten,
stammen aus dem 16. Jahrhundert. Da-
mals waren sie vor allem in Kirchen von
Orden wie den Jesuiten oder Franziska-
nern zu sehen. Später ließen sich auch
Privatleute eigene Krippen anfertigen.
Oft haben sie einen starken regionalen
Bezug, so wie diese bayerische Krippe von
1940. Die Figuren sind in der örtlichen
Tracht gekleidet: Maria trägt ein Dirndl
und die Hirten Lederhosen und Waden-
strümpfe. So konnten sich die Menschen
mit ihnen identifizieren und hatten das
Gefühl, selbst mit dabei zu sein.
Der Stall ist mit seinem Heuboden und
einigen Arbeitsgeräten den Scheunen
kleiner Bauernhöfe in Süddeutschland
nachempfunden. Auf diese Weise zeigt
die Krippe, dass die Geschichte von Chris-
ti Geburt bis heute nachwirkt.




karl caspar,
Geburt mit adam
und eva,1933,
Diözesanmuseum
Freising


Weihnachten mit adam und eva
„Die Geburt Christi mit Adam und Eva“ von Karl Caspar ist etwas ganz
Besonderes, denn die Malerei des Expressionismus beschäftigte sich
hauptsächlich mit dem Menschen als Individuum sowie mit dem Thema
Großstadt und eher selten mit religiösen Themen. Karl Caspar aber setzte
sich durch die Geburt seiner Tochter 1917 zunehmend mit dem Motiv der
Geburt Christi auseinander. Seine Darstellung der Weihnachtsszene mit
Adam und Eva geht auf Weihnachtsspiele aus dem Mittelalter zurück. Da-
mals führte man am 24. Dezember ein liturgisches Spiel über den Sünden-
fall auf. So zeigte man den Gläubigen, dass Jesus geboren werden musste,
um die Menschheit von ihren Sünden zu erlösen.


Das hat der Maler sehr stimmungsvoll ausgedrückt. Die beiden Men-
schen Adam und Eva stehen dort im Dunklen und streben der warmen
Hütte zu. Hier liegt das Jesuskind, von dem ein helles Licht ausgeht.
Typisch für die Malerei des Expressionismus sind die starken Kontraste
zwischen hellen und dunklen Farben sowie zwischen dem glühenden Rot
und dem sehr kalten Blau. Dennoch finde ich die Stimmung des Bildes
sehr weihnachtlich.


krippenfiguren:
otto Zehentbauer, münchen, um 1940
Stall und Zusammenstellung:
pfarrer hans Schäfer, Schöngeising, 1960


anbetung der könige
Johann thomas christian Winck, um 1770/80


DonBoScomagazin 6/2012 15




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anbetung des kindes, wahrscheinlich aus der
margarethenkirche von albeins, Südtirol Brixen,
um 1470, Vergoldung aus dem 19. Jahrhundert,
Diözesanmuseum Freising


eine Vision schreibt Geschichte
Auf diesem Gemälde von 1470 ist – aus unserer
heutigen Sicht – eine ganz typische Weihnachts-
darstellung zu sehen. Das Bild zeigt Maria und Jo-
sef im Stall, wie sie das Jesuskind anbeten, das von
einem hellen Lichtschein umgeben ist. Joseph hält
dabei eine Kerze in der Hand. Hinter der Krippe ste-
hen Ochs und Esel, die das Kind mit ihrem Atem
wärmen, während die Engel das Gloria singen.


In der Bibel ist eine Anbetung des Neugeborenen
durch Maria und Josef allerdings nicht beschrieben.
Dort heißt es nur: „… und sie gebar ihren Sohn, den
Erstgeborenen. Sie legte ihn in eine Krippe, weil in
der Herberge kein Platz für sie war.“ (Lk 2,7)


Die Szene, wie sie hier dargestellt ist, geht auf
eine Vision der heiligen Birgitta von Schweden zu-
rück, die im 14. Jahrhundert lebte. Sie war sehr
gläubig und pilgerte noch in hohem Alter ins Heilige
Land, wo sie auch Jesu Geburtsgrotte in Bethlehem
besuchte. Dort hatte sie eine Vision: Sie sah eine
hochschwangere Frau, die kurz vor der Niederkunft
steht, und einen alten Mann. Er zündet eine Kerze
an und geht dann hinaus. Maria, die junge Frau, be-
reitet sich auf die Geburt vor. Dann gibt es ein helles
Licht und am Boden liegt das Jesuskind. Von ihm
geht ein so starkes Leuchten aus, dass es selbst die
Kerze von Josef überstrahlt. Maria kniet sich nieder
und betet das Kind in einem langen Gebet an.


Die Geschichte der Vision muss sich wie ein
Lauffeuer in ganz Europa verbreitet haben und hatte
einen so großen Einfluss, dass ihre Darstellung zur
Standard-Weihnachtsszene geworden ist.


16 DonBoScomagazin 6/2012


Familie


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kindgerechter Sprache


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Im Interview »


„Kinder haben Spaß daran, zu einem
Bild Geschichten zu erfinden.“


Wenn man an Kunst und Gemälde denkt, fallen einem
oft Bilder klassischer Maler ein: etwa Leonardo da
Vincis „Mona Lisa“ oder die „Seerosen“ von Monet.
Welche Gemälde eignen sich besonders gut, um sie
mit Kindern zu betrachten?
Alle Bilder, die Sie nennen, sind bestens für Betrach-
tungen mit Kindern geeignet. Bilder an sich sprechen
Kinder auf natürliche Weise an, besonders dann, wenn
die Gemälde farbenfroh sind und einfache Formen und
Farben im Vordergrund stehen. In der Regel malen Kin-
der, wie viele Maler, nicht naturgetreu. Die Farben wer-
den je nach Stimmung gewählt. So kann ein Pferd z. B.
gelb oder, so wie das „blaue Pferd“ von Franz Marc, blau
sein. Parallelen in der Darstellung gibt es nicht nur in der
Farbwahl, sondern auch bei der Wahl der Proportionen.
Das, was dem Maler wichtig ist, tritt perspektivisch in
den Vordergrund, und Kinder malen ebenso.
Demnach eignen sich viele Malstile und Motive zur Be-
trachtung mit Kindern. Achten Sie bei der Auswahl je-
doch auf Darstellungen, die für Kinder begreifbar sind.
Auch die Berücksichtigung der Jahreszeit ist zu empfeh-
len. Jetzt in der Vorweihnachtszeit eignen sich Darstel-
lungen der Geburt Christi oder die Anbetung durch die
Heiligen Drei Könige sehr gut.


Wie viel Vorwissen braucht man, wenn man Kindern
Kunst näherbringen möchte?
Fachspezifisches Vorwissen über Kunst braucht man
zunächst zur Betrachtung nicht. Das kann man getrost
den Kunsterziehern in der Schule und versierten Erzie-
herinnen und Erziehern in der Kita überlassen. Aber eine
Kurzinformation über den Maler und das Bild aus dem
Lexikon oder anderen Fachbüchern kann nicht scha-
den. Im Gegenteil, es erleichtert auch dem Erwachsenen
den Zugang. Meiner Erfahrung nach sind Kinder auch
sehr interessiert, etwas aus dem Leben des Künstlers zu
erfahren. Wichtig ist: Der Besuch einer Galerie, die Be-
trachtung eines Gemäldes muss Ihnen auch selbst Spaß
machen.


Wie können sich Eltern und Kinder gemeinsam mit ei-
nem Gemälde beschäftigen?
Es ist ratsam, auf die Kinder einzugehen. Lassen Sie zu,
dass die Kinder sich bewegen oder Geräusche nachah-
men, also z.B. wie ein Esel rufen und schnauben, wenn
auf dem Gemälde ein Esel dargestellt ist. Zum Bild eine
Geschichte gemeinsam erfinden macht Spaß, die Dar-
stellung wird sozusagen weitergesponnen. Die Kinder
identifizieren sich gerne mit den Abbildungen, seien es
Menschen oder Tiere. In ihrer Fantasie übernehmen sie
diese Positionen und Eigenschaften und geben so der
Geschichte eine ganz persönliche Note. Ein Tipp noch an
dieser Stelle: Sehen die Kinder etwas Anderes als der Er-
wachsene auf dem Gemälde, lassen Sie die Sichtweise des
Kindes gelten. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.


Was sollte man beachten, wenn man einen Museums-
besuch mit der ganzen Familie plant?
Beziehen Sie die Kinder schon im Vorfeld mit ein und pla-
nen Sie mit ihnen gemeinsam den Museumsbesuch. Zei-
gen Sie den Kindern Fotos von einzelnen Gemälden, das
macht sie neugierig und stimmt sie auf den Ausflug ein.
Planen Sie aber vor allem nicht zu viel, lassen Sie sich Zeit
zum Verweilen und Entdecken – Zeit, das Lieblingsbild
am Schluss noch einmal anzuschauen – oder eine Skizze
davon anzufertigen, die dann zu Hause als Vorlage für ein
eigenes Gemälde dient. Interview: Hannah-Magdalena Pink


Viele Gemälde und Kunstwerke erzählen eine Geschichte oder vermitteln eine
Botschaft. Diese Geschichten und Botschaften können auch schon Kinder aus den
Bildern herauslesen. Im DON BOSCO magazin erklärt die Sozialpädagogin und Kunst-
expertin Cordula Pertler, wie man gemeinsam mit Kindern Kunst entdecken kann.


cordula pertler ist Dipl.-
Sozialpädagogin und leitet
als Dozentin an einer Fach-
akademie für Sozialpäda-
gogik in münchen Fortbil-
dungen für pädagogen.


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DonBoScomagazin 6/2012 17


Familie


Buchtipp


Cordula Pertler: Kinder erleben
große Maler. Auf den Spuren von Monet,
Renoir und anderen; inkl. CD-ROM.
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Kolumne von Gesa Rensmann: überLeben in der Familie


18 DonBoScomagazin 6/2012


Familie


Ich bin müde von der Arbeitswoche. Jetzt sitze ich im Zug auf dem Weg nach Hause zu meinen Lieben und ruhe mich noch ein wenig aus, bevor ich wieder ganz
der Familie gehöre.


Ich habe keine Energie mehr, um noch in einer Fach-
zeitschrift zu lesen. Stattdessen schaue ich mich ein we-
nig im Abteil um. Die neu Eingestiegenen richten sich
ein: Ein Mann klappt seinen e-reader auf und schaltet ihn
ein. Welches Buch da nun auf der Oberfläche erscheint,
ist nicht erkennbar. Auf den modernen Lesegeräten sieht
aus den Augenwinkeln betrachtet alles gleich aus.


Die beiden Mitreisenden gegenüber bevorzugen Bü-
cher zum Anfassen. Sie scheinen sich mit ihnen wohl-
zufühlen. Die Bücher wirken leicht zerknautscht und
zerlesen. Die Titel der Bücher kann ich gut erkennen. Na
also. So geht Buchempfehlung. Den einen Krimi kenn ich
tatsächlich schon. Gute Story. Aus dem Buch des ande-
ren Mitreisenden zum Thema Jakobsweg ragt ein Zettel
hervor. Ein selbstgemachtes Lesezeichen? Ein Rezept
für Zwei, weil die Angebetete heute zum Abendessen
kommt? Oder nur ein Einkaufsbon aus dem Supermarkt?


Jetzt weiß ich plötzlich, warum ich keine Lust auf
einen e-reader habe und mir selbst die echten Bücher


immer lieber sein werden als e-books. Weil gedruckte
Bücher, sozusagen die aus Fleisch und Blut, nun mal ein
Eigenleben entwickeln. Sie sind nicht steril, bestehen
nicht aus gesicherten und verschlüsselten Daten, nein,
sie können sogar noch zusätzliche aufnehmen und be-
herbergen.


Oder haben Sie noch nie eine alte, längst vergessene
Postkarte wiedergefunden in einem Buch, das Sie ein-
fach mal aus Lust und Laune nach Monaten oder gar Jah-
ren erneut aus dem Regal gezogen haben? Mir passiert
das immer mal wieder und je nachdem, welche Botschaft
mir da so entgegenpurzelt, werde ich ein bisschen sen-
timental, grinse breit oder buche den nächsten Urlaub.


Erst vor Kurzem habe ich eine Kindergartenkreation
von meinem nun schon großen Schulkind Jakob in ei-
nem kurzweiligen Beziehungsdrama wiedergefunden.
Viele windschiefe Herzchen und Blümchen und dazu ein
aufgeklebtes Muttertagsgedicht … Goldig. Wen das als
Mama nicht rührt, muss kalt wie ein Fisch sein und kann
sich seine Muttertagsgedichte ebenso gut als App fürs
iPhone runterladen. Charme hat das nicht.


Mein erstaunlichster Fund neulich war eine alte mit
Briefmarken frankierte, vollständig adressierte Postkarte
meines Vaters an seinen Lehrer aus dem Jahr 1953. Sie
lag zusammen mit alten Heiligenbildchen und Gebets-
kärtchen in meinem guten alten Gotteslob, Ausgabe
Erzbistum Paderborn, eines meiner Erstkommunionge-
schenke.


Ich weiß beim besten Willen nicht, wie diese Karte
dahin gelangt ist, aber es rührt mich, die kindliche Hand-
schrift meines damals zehnjährigen Vaters zu sehen. Der
Inhalt der Karte ist schlicht. „Lieber Lehrer Babilon,
viele Grüße von Ihrem Schüler“, schreibt mein Vater.
Warum er die eigens ausgewählte Karte, die eine Marien-
statue zeigt, nicht abgeschickt hat, weiß ich nicht. Aber
der Fund ist ein guter Anlass, zu fragen.


Und Sie? Warum lesen Sie denn noch immer diese
Kolumne? Auf, auf ans Bücherregal, alte Schinken her-
vorziehen und Schätze bergen. Ich wüsste zu gern, was
Sie alles so wiederfinden.


Gesa Rensmann (43) ist Lektorin in einem
Fachverlag für Frühpädagogik und Religion. Mit
ihrem Mann Kruno Ilakovac (41) und ihren beiden
Kindern Jakob (9) und Ines (4) lebt sie in der Nähe
von München. Im DON BOSCO magazin berichtet
sie regelmäßig aus ihrem familiären Alltag. Illu


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Alte Schätze




„Letztes Jahr beim
Krippenspiel durfte ich
den Josef spielen. Meine
Freundin Luisa war auch
dabei, sie war die Maria.
In der Kirche hatte sie zu-
erst ein bisschen Angst,
weil da so viele Leute
waren. Aber ich hab ihre
Hand gehalten, da war sie
nicht mehr so aufgeregt.“


Julian (6, links) lebt in Köln.
Die Kinder aus der Gemeinde, in
der er wohnt, bereiten jedes Jahr
für den Kindergottesdienst an
Weihnachten ein Krippenspiel vor.


„An Weihnachten gehe
ich mit meinen Geschwis-
tern und meinen Eltern
immer in die Kinder-
messe bei den Salesi-
anern. Mit ganz vielen
anderen Kindern führen
wir jedes Jahr ein Krip-
penspiel auf. Nach der
Messe bekommt jeder von
uns einen Sack Reis und
Süßigkeiten geschenkt.“


Fidelia (10, rechts) lebt mit ihren
Eltern und drei Geschwistern in
Venilale in Osttimor, einem Insel-
staat östlich von Indonesien.


Mein Krippenspiel


Hier und dort


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Kleine Eiszeit


Während der sogenannten Kleinen Eiszeit kam es zu heftigen sozialen Unruhen in Europa.
Sie herrschte zwischen dem frühen 15. Jahrhundert und der Mitte des 19. Jahrhunderts. Die
Winter waren deutlich strenger und kälter, die Sommer kürzer und tatsächlich noch viel verreg-
neter als heutzutage. Dadurch fielen die Getreideernten schlecht aus, die Brotpreise stiegen,
und es kam zu Revolten und sogar zu Kriegen.


Der pausbackige Herr rechts im Bild bietet dem Betrachter also nicht von ungefähr Schinken
und Wurst an und keine Semmeln. Links von ihm ist eine Schlachtung abgebildet. Während das
Schwein im Vordergrund unters Messer kommt, werden aus der Ferne schon die nächsten Vie-
cher herangetrieben. Die Szene spielt im Winter. In diesem Monat fanden die meisten Schlach-
tungen statt, da die Kälte das Fleisch auf sehr einfache Weise haltbar machte. Das Gemälde
trägt den Titel „Dezember“. Es ist Teil eines Monatszyklus aus den Jahren 1672 bis 1675 und
stammt vom Maler Stephan Kessler aus Brixen. Zu sehen ist es im Alten Festsaal des Klosters
Benediktbeuern.


Auf den zwölf Bildern werden weltliche Freuden dargestellt. Religiöse Motive tauchen in dem
Zyklus nicht auf, auch wenn sie in einem Barockkloster hängen. Auch von Weihnachten ist
nichts zu sehen. Ist vielleicht auch gut so. Stellen wir uns mal vor, der Maler hätte eine Familie
an Weihnachten dargestellt, mit all den Zankereien um Kleinigkeiten. Das Gemälde hätte den
Titel „Kleine Eiszeit“ tragen können.


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DONBOSCO




DonBoScomagazin 6/2012 21


mittendrin




Weltweite Weihnacht


Don Bosco


Es ist der 24. Dezember, 18 Uhr. Wird in Indien zu dieser Zeit bereits
Weihnachten gefeiert? Warum findet in Sierra Leone die Heilige Messe auf der


Straße statt? Und weshalb leuchtet der Himmel über El Salvador in bunten
Farben? Don Bosco Einrichtungen aus allen Teilen der Erde erzählen, was


Weihnachten bei ihnen ausmacht, welche Traditionen in ihrem Land gepflegt
werden und wie sich Bräuche und Gewohnheiten in den vergangenen Jahren


und Jahrzehnten verändert haben.


tee und tanz bis spät in die nacht


Am 24. Dezember um 18 Uhr laufen in der Einrichtung die
Vorbereitungen zur Christmette auf Hochtouren. Die Jugend-
lichen schmücken den Baum, basteln Sterne oder stellen
die Krippe auf. Nach dem Gottesdienst versammeln sich
alle und trinken Tee, wünschen einander frohe Weihnachten
und beschenken sich mit Kleinigkeiten. Am 25.12. kommen
viele Gäste. Es wird gegessen, getanzt und gesungen.


Jesu Robinson, Shelter Don Bosco in Mumbai/Indien


Ind Ien


Peru
Folklore und süßes Brot


Die Weihnachtstradition in Peru ist sehr vielfältig. Jede Region
hat ihre ganz eigenen Bräuche. Im Laufe der Jahre sind leider
viele Dinge verloren gegangen. Zum Beispiel wurde früher die
Mitternachtsmesse auch wirklich um Mitternacht gefeiert.
Heute, in Zeiten des Terrorismus, beginnt die Messe aus
Sicherheitsgründen bereits um 21 oder 22 Uhr.
Überall beibehalten wurden Folkloretänze. Überhaupt spielt
in Peru Musik während der Weihnachtsvorbereitungen eine
große Rolle: In festlicher Atmosphäre tanzen die Menschen in traditionellen Kostümen.
In einigen Gegenden gibt es noch die Tradition der „Posadas“. Gruppen ziehen durch die
Nachbarschaft und singen Weihnachtslieder, um die Leute einzustimmen auf das Fest
der Freude. Nach der Messe um Mitternacht kommen Familie und Freunde zusammen
und feiern bei heißer Schokolade und süßem Brot die Geburt Christi.


P. Vicente Santilli SDB, Lima/Peru


22 DonBoScomagazin 6/2012




Weltweite Weihnacht


prächtig geschmückte Weihnachtspalmen


Wenn der 24. Dezember immer näher rückt, sieht man auf den Palmen und
Autos immer mehr leuchtenden Weihnachtsschmuck – und das bei 27°Celsius
und strahlendem Sonnenschein! Kinder basteln sich aus Bambus und Bananen-
baumholz oder weggeworfenen Plastiksäcken und Kokosnussbaumrinde kleine
Krippen und Weihnachtssterne.
Im Don Bosco Boys Home in Dumangas, auf der Insel Panay, ist um 18 Uhr am
24. Dezember endlich die lang ersehnte Bescherung für die 29 Kinder, die dort
wohnen. Für jeden gibt es ein T-Shirt, ein Handtuch, ein Spielzeug und ganz
wichtig: eine Flasche CocaCola. Nach dem Geschenkeauspacken gibt es Spa-
ghetti Bolognese. Nach dem Essen organisieren die Betreuer eine Sternsuche,
die unserer Eiersuche zu Ostern ähnelt, bei der nochmals kleine Preise ausge-
teilt werden. Dann werden bis zur Mitternachtsmette traditionelle Gesell-
schaftsspiele gespielt. Zum Gottesdienst versammelt sich das ganze Dorf in
der projekteigenen Kapelle und feiert die Geburt Jesu.


Raffael Pankraz, ehemaliger Volontär im Don Bosco Boys Home in Dumangas/Panay
auf den Philippinen


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Santas parkplatz auf dem Dach


Traditionell neun Tage vor Weihnachten, am 16.12., begin-
nen die Salesianer in der Tradition Don Boscos zur Einstim-
mung auf das Geburtsfest Jesu Christi mit den Weihnachts-
novenen – sie singen Lieder, lesen Psalme und beten.
Am 24.12. um 18 Uhr warten die Kinder ungeduldig auf
„Santa“. Mit einem Rentierschlitten landet er auf den Dä-
chern und schlüpft nachts unbemerkt mit einem Sack voll
Geschenke durch den Kamin. Am 25.12. morgens laufen alle
Kinder aufgeregt ins Wohnzimmer und packen ihre Geschen-
ke aus. Abends kommt die ganze Familie zusammen – es
gibt ein üppiges Mahl.


P. Mike Mendl SDB, New York/USA


DonBoScomagazin 6/2012 23




Gottesdienst auf der Straße


Der Abend beginnt um 18 Uhr mit einem Gottesdienst –
inmitten der Lebenswelt der Kinder, auf der Straße. Jesus
Christus wird dort geboren, wo wir täglich leben. Der Alltag
der Straßenkinder wird bei uns mit dem Gott der Christen
und der Muslime verbunden. Anschließend gehen Jugend-
liche, Mitarbeiter sowie Salesianer in einer Lichterprozessi-
on zur Einrichtung Don Bosco Fambul. Dort wird gesungen,
gemeinsam der Weihnachtsbaum geschmückt und die
Krippe aufgestellt. Fast 100 Kinder aus all unseren Projek-
ten führen ein Krippenspiel auf, das sie über Wochen ein-
geübt haben. Damit wollen wir gemeinsam allen die Frohe
Botschaft nahebringen – nicht nur den Christen. Zum Ab-
schluss der Heiligen Nacht gibt es ein großes, leckeres
Festessen.


Br. Lothar Wagner SDB, Freetown/Sierra Leone


VenezuelA


Jesus in der hängematte


Der Heiligabend wird auch in Venezuela am 24. Dezember
gefeiert. Die Messe beginnt gegen 22 oder 23 Uhr. Sie ist ein
wichtiger Punkt der Tagesordnung und wird bei fast keiner
Familie ausgelassen. Vor der Messe wird gegessen. Es gibt
„Hallaca“, das ist das typische venezolanische Weihnachtsessen.
Die „Hallacas“ wurden von Sklaven erfunden, die die Reste des
Festessens ihrer Herren zusammengemischt und in einen
Maisteig gewickelt haben. Heute werden Schweinefleisch,
Hühnerfleisch, eine Art Hackfleischsoße, Paprika, Oliven,
Rosinen und Karotten erst in Maisteig und dann in Bananen-
blätter eingewickelt. Vor der Messe findet die Bescherung statt.
Für die Kinder kommt der „Niño Jesus“, also das Jesuskind.
In der Gemeinschaft der Schwestern in Isla de Ratón liegen die
Geschenke unter einer Hängematte aus Palmenfasern, in der
das Jesuskind seinen Platz hat. Nach der Messe geht dann jeder
von Haus zu Haus und besucht seine Verwandten und Bekann-
ten. Es wird getanzt und gelacht. Das Fest dauert bis weit in
den nächsten Morgen hinein.


Thea Hintermeyer, ehemalige Vides-Volontärin bei den
Don Bosco Schwestern in Isla de Ratón/Venezuela


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24 DonBoScomagazin 6/2012




MexIko


el SAlVAdor


Der himmel leuchtet in bunten Farben


Der Höhepunkt des 24.12. ist die Nachtmesse. Unsere
Pfarrkirche „María Auxiliadora“ (Maria Hilfe der Christen)
ist an diesem Tag proppevoll. Viele Gläubige müssen wäh-
rend der Messe stehen. Der große Kirchenchor singt Weih-
nachtslieder. Nach der Messe kehren die Familien nach
Hause zurück zum Weihnachtsessen und beschenken
sich. Um Mitternacht ist die Stadt hell erleuchtet. Alles ist
bunt und es herrscht eine „Bombenstimmung“. Denn vor
jedem Haus und auf den Straßen zünden die Menschen
ein Feuerwerk. Viele bunte Raketen fliegen aus allen Rich-
tungen in den dunklen Nachthimmel.


P. Heriberto Herrera SDB, El Salvador/Zentralamerika


Freund und Feind kommen zusammen


In „meinem“ Oratorium mit dem klingenden Namen Don Bosco im
mittlerweile sehr groß gewordenen ehemaligen Grenzörtchen Tijuana
wird ein ganz spezielles Weihnachten gefeiert.
Vorbereitet wird das bereits von Groß und Klein lang ersehnte Fest mit
den sogenannten posadas, einer Art Straßenfest mit Speis und Trank
und v.a. Spielen und Geschenken für die Kinder. In einer Prozession
bittet man um Einlass in die „Herberge“, ein geschmackvoll dekorier-
tes Haus eines Freiwilligen. Während des Weges zur Herberge wird
der Rosenkranz gebetet und heiter gesungen und musiziert. Diese
posadas finden an den neun Tagen vor Weihnachten statt, um an die
neunmonatige Schwangerschaft der Gottesmutter Maria zu erin-
nern.
Am 24. Dezember abends wird traditionellerweise eine mehrstündi-


ge (durchaus vier oder mehr Stunden!) Messe inklusive Feuer gefeiert, die dann spät
in der Nacht ihren Abschluss findet. Dann beglückwünscht jeder jeden, Freund und
Feind kommen zusammen, Bekannte und Unbekannte lernen sich (besser) kennen
und man bemerkt die unendlich starke Energie der Liebe in diesem Moment. Für
mich war das eine wundervolle Erfahrung!


Harald Jauk, ehemaliger Vides-Volontär in Tijuana/Mexiko


Don Bosco


DonBoScomagazin 6/2012 25


Auch andere Don Bosco Einrichtungen weltweit haben
uns von ihrem Weihnachtsfest erzählt. Lesen Sie mehr


im Internet unter www.donbosco-magazin.de




„Eine tiefe Begegnung mit Don Bosco“
Bis zum Jubiläumsjahr 2015, wenn die Salesianer Don Boscos den 200. Geburtstag
ihres ordensgründers Johannes Bosco feiern, geht die Don-Bosco-Statue auf „Wallfahrt“
durch viele länder und provinzen, in denen die Salesianer Don Boscos und die Don Bosco
Schwestern tätig sind. Vom 1. bis zum 28. Dezember wird die Statue auch durch die
Deutsche provinz „reisen“ und in unterschiedlichen einrichtungen, pfarreien und
Gemeinschaften Station machen. Der leitgedanke der Wallfahrt in der Deutschen provinz
lautet: „Don Bosco kommt zu uns!“. Im Interview erklärt p. Reinhard Gesing,
was es mit der Wallfahrt der Statue auf sich hat.


Nachgefragt


p. Reinhard Gesing SDB leitet das Institut für
Salesianische Spiritualität in Benediktbeuern.


Pater Gesing, was ist das Besondere an
der Don-Bosco-Statue?


Die Bronzestatue wurde von dem italieni-
schen Bildhauer Mauro Baldessari eigens
für die „Pilgerreise“ geschaffen.
Sie zeigt Don Bosco, den Freund der
Jugend, mit vier Kindern, die bei ihm
Zuflucht suchen und ihn um Hilfe bitten,
während er sich ihnen liebevoll zuwen-
det. Eines der Kinder streckt seinen Arm
nach oben und hält sich an der Hand des
Heiligen fest. Die Besonderheit der Statue
ist, dass sie eine Reliquie enthält: die
Speiche des rechten Arms Don Boscos.


Wie oft mag Don Bosco junge Menschen
umarmt und getröstet haben?! Wie viele
junge Menschen mag er gesegnet haben?!
Diese Reliquie steht für die Zuwendung,
die Don Bosco zahlreichen Kindern und
Jugendlichen geschenkt, und den Segen,
den er auf sie herabgerufen hat und den
er heute durch seine Nachfolger zu den
benachteiligten Kindern und Jugendli-
chen bringen will. So kann uns die Don-
Bosco-Statue in besonders dichter Weise
mit Don Bosco und seinem noch immer
lebendigen Geist verbinden.


Welche Gründe hat die logistisch
aufwendige Reise der Statue durch alle
Provinzen weltweit?


Die „Pilgerreise“ wurde im Jahre 2009 an-
lässlich des 150. Gründungstags der Sale-
sianer eröffnet und dauert bis zum 15. Au-
gust 2015. Sie setzt sich abwechselnd wie
bei einem Stafettenlauf durch alle Provin-
zen und Länder fort, in denen die salesia-
nische Kongregation präsent ist.
Unserem Generaloberen Don Pascual
Chávez Villanueva geht es bei der von ihm
angestoßenen „Wallfahrt“ des Don-Bosco-
Schreins bzw. der Don-Bosco-Statue nicht
um ein tolles „Event“, sondern um eine
tiefe Begegnung mit Don Bosco, in dem
den jungen Menschen die Hirtensorge
Gottes aufgeleuchtet ist. Wenn wir uns da-
für in unserem Herzen öffnen, kann die
Begegnung mit Don Bosco in Form von
Statue und Reliquie unsere Liebe zu ihm
stärken und damit zugleich auch unsere
Liebe zu den jungen Menschen, die uns
heute anvertraut sind. Wer ein Freund


Don Bosco
kommt zu uns
Mehr zur Wallfahrt der Don
Bosco Statue durch Deutsch-
land und die Schweiz vom
1. bis 28. Dezember 2012
erfahren Sie im Internet
unter: www.iss.donbosco.de/
Aktuelles/Statue.
Dort finden Sie auch die
jeweils aktuelle Terminliste.


Die Don-Bosco-
Statue des italieni-
schen Bildhauers
mauro Baldessari
enthält in ihrem
Inneren eine
Reliquie Don
Boscos.


26 DonBoScomagazin 6/2012


Don Bosco




Zweites Vorbereitungsjahr eröffnet


turin Am 16. August fand zum 197. Ge burts-
tag Don Boscos ein großer Festgottesdienst


Der Generalobere der Salesianer Don Boscos, Don
pascual chávez (3. v. l.), mit ehrenamtlichen helferin-
nen und helfern des Jugendtreffens „come to Bosco“


Zu Gast bei den Vereinten nationen


new York Anlässlich der Vorbereitungen zum
200. Geburtstag Don Boscos organisierten die
Salesianer Don Boscos und die salesianische
Familie eine Veranstaltung bei den Vereinten
Nationen in New York, um den Beitrag der Sale-
sianer zur Arbeit der Vereinten Nationen zu
würdigen. Bei der Podiumsdiskussion „Jugend-
liche als Berater für die Entwicklungen im
Kampf gegen Armut“ sprachen Vertreter der
Kirche, der Regierungen und der Salesianer
Don Boscos über die Bedeutung des salesiani-
schen Charismas. Br. Jean Paul Muller, General-
ökonom der Salesianer Don Boscos, betonte in
seiner Rede: „Wir müssen auf die Wünsche der
Jugendlichen hören, wenn wir ihnen helfen
wollen, ein geeignetes Umfeld für ein gerechte-
res Zusammenleben zu schaffen. ANS/alu


mit dem Generaloberen der Salesianer Don
Boscos, Don Pascual Chávez, im vollbesetz-
ten „Tempio“ auf dem Colle Don Bosco nahe
Turin statt.
Der Generalobere eröffnete das zweite Vorbe-
reitungsjahr auf das 200. Jubiläum des Ge-
burtstages Don Boscos im Jahr 2015 und
bezeichnete das Präventivsystem als „Päda-
gogik der Güte“. Mit dabei war das Anima-
tions- und Organisationsteam des großen Ju-
gendtreffens „Come to Bosco“ am Colle Don
Bosco. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter über-
reichten dem Generaloberen nach dem Got-
tesdienst das „Come to Bosco-T-Shirt“.
Das Jubiläumsjahr des 200. Geburtstags Don
Boscos beginnt schließlich am 16. August
2014 nach dem 27. Generalkapitel und
endet genau ein Jahr später, am 16. August
2015. Peter Rinderer/alu


Die Stationen der Statue


01.12. Eröffnung, St. Wolfgang,
München
02.12. St. Johannes Bosco,
Germering Pfarrei und
Marianum Buxheim
03.12. Gymnasium Marianum
Buxheim
Don Bosco Augsburg
04.12. St. Benedikt, Benediktbeuern
05.12. Kloster Benediktbeuern
06.12. Maria Auxilium, Rottenbuch
Bildungshaus St. Josef,
Rottenbuch
Pfarrei Mariä Geburt,
Rottenbuch
07.12. Berufsbildungswerk,
Aschau-Waldwinkel
08.12. Wallfahrtskirche Maria-Hilf,
Vilsbiburg
St. Jakobus, Ensdorf
09.12. St. Antonius, Chemnitz
Don Bosco Haus, Chemnitz
10.12. Don Bosco Jugendwerk,
Burgstädt


11.12. Johannes-Basilika,
Berlin-Kreuzberg
12.12. Verklärung des Herrn/
Don Bosco Zentrum,
Berlin-Marzahn
13.12. St. Mechtild, Magdeburg
Villa Lampe, Heiligenstadt
14.12. St. Johannes Bosco, Lohfelden
15.12. Haus Venusberg, Bonn
16.12. St. Elisabeth, Bonn
Jugendkirche CRUX,
St. Johann Baptist, Köln
17.12. Jugendbildungsstätte
Don Bosco, Calhorn
18.12. Jugendwerk Don Bosco, Trier
19.12. Eduardstift Helenenberg
Don Bosco Jünkerath
20.12. Jugendhaus Don Bosco, Mainz
St. Emmeran,
Ital. Kath. Gemeinde, Mainz
22./23.12. Missione Cattolica Italiana,
Zürich
28.12. Feierlicher Abschluss in
St. Winfried, Bonn


DoN Bosco aktuell


Don Boscos ist, der muss auch wie er ein
Freund der Jugend sein. Dazu will die
Wallfahrt uns ermutigen.
Der „Besuch Don Boscos“ kann beson-
ders für Menschen, die nicht so leicht
nach Turin an sein Grab kommen, ein Zei-
chen der Wertschätzung und der Stärkung
für den eigenen Glaubensweg sein.


Wie wird die Statue in Deutschland
empfangen?


Die konkrete Gestaltung des „Besuchs
Don Boscos“ an den einzelnen Stationen
wird gewiss unterschiedlich sein. In einer
Schule wird ein Gast wohl auch sonst et-
was anders empfangen als in einer Pfarrei,
in einer Gemeinde in Oberbayern gibt es
andere Gepflogenheiten des Feierns als im
Osten Berlins oder in Köln. Ich selbst wün-
sche mir, dass möglichst viele Menschen
und besonders Kinder und Jugendliche die
Gelegenheit haben werden, auf die ihnen
entsprechende Weise Don Bosco zu begeg-
nen. Sicherlich wird es an allen Orten
Momente des gemeinschaftlichen und des
persönlichen Gebetes geben. Denn das
spüren wir alle miteinander, dass wir, und
besonders die Kinder und Jugendlichen,
der Fürsprache des Apostels der Jugend
so sehr bedürfen wie eh und je. hmp/alu


DonBoScomagazin 6/2012 27


Don Bosco




Gemeinsam die Zukunft gestalten


Würzburg Mit einem Studien- und Begeg-
nungstag in Würzburg begannen die Salesianer
Don Boscos mit Mitarbeiterinnen und Mitarbei-
tern der Deutschen Provinz im September mit
den Vorbereitungen für das Provinzkapitel im
Mai 2013.
Rund 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer nah-
men an der Auftaktveranstaltung im Berufsbil-
dungswerk am Würzburger Schottenanger teil
und sprachen u.a. über die Herausforderungen
der zukünftigen Arbeit, über Aus- und Weiter-
bildung und über die inhaltlichen Rahmenbe-
dingungen für die zukünftige Ausrichtung des
Ordens in der Deutschen Provinz. Gleichzeitig
bot der Begegnungstag Gelegenheit, Erfahrun-
gen mit Kolleginnen und Kollegen anderer Ein-
richtungen auszutauschen. Provinzial P. Josef


Auf den Spuren der Vergangenheit


provinztag in Würzburg: (v.l.) mark tips,
provinzial Belgien, provinzialvikar p. Reinhard
Gesing, Sigrid Scheller, stellv. Internatsleiterin des
BBW, andreas halbig, Direktor der caritas-Don Bosco
gGmbh Würzburg, provinzial p. Josef Grünner


Wallfahrt nach altötting


altötting Von 6. bis 9. September fuhren acht
Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach Altöt-
ting, dem größten Marien-Wallfahrtsort Bay-
erns. Die Wallfahrt stand unter einem guten
Stern: Die täglichen Hl. Messen (am Freitag in
der Gnadenkapelle), die persönlichen stillen
Momente, die Besichtigungen und das Ken-
nenlernen der Arbeit der Salesianer Don
Boscos ließen uns zu einer Familie zusammen-
wachsen. Die Wallfahrt schenkte uns religiöse
Impulse, Kraft, Vertrauen, Geselligkeit und vie-
le frohe Stunden. Ein recht herzlicher Dank gilt
P. Bernhard Stiegler und seinem Team im Be-
rufsbildungswerk Waldwinkel für das gute Ge-
lingen der Reise! Das Reisemotto „Der Teufel
hat Angst vor fröhlichen Menschen“ kam voll
zum Tragen. Heinrich Kemmler SMDB


Grünner betonte – vor dem Hintergrund, dass-
die Zahl der Mitbrüder immer kleiner wird – die
Bedeutung eines regelmäßigen Austauschs
und der Zusammenarbeit mit den angestellten
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. kh


Die diesjährige Wallfahrt der Don Bosco Familie führte nach Dresden. Dort gedachten rund 130 mitglieder der Salesianischen Familie
aus Deutschland, tschechien und dem elsass der „fünf märtyrer“ – fünf Jugendliche aus dem salesianischen oratorium in posen –,
die in der nS-Zeit im Richthof des Justizgebäudes am münchner platz ermordet wurden.


Dresden Vom 21. bis zum 23. September
waren rund 130 Mitglieder der Salesiani-
schen Familie Don Boscos in Dresden zu
Gast. Ihr Ziel war die Pfarrgemeinde
St.Paulus, die vom polnischen Salesianer-
pater Leszek Smaglinski geleitet wird. Die
Pfarrei ist aber auch auf andere Weise be-
sonders mit der geistlichen Familie des
hl. Johannes Bosco verbunden: Unweit der
Pfarrkirche befindet sich das frühere Ge-
richtsgebäude am Münchner Platz. Dort
wurden in der NS-Zeit fünf Jugendliche
aus dem salesianischen Oratorium in
Poznan/Posen umgebracht. Ihr Todestag
jährte sich am 24. August zum 70. Mal.
Dem Oblatenpater Franz Bänsch, damals
Pfarrer von St. Paulus, oblag die Aufgabe,
Verurteilte in ihren letzten Stunden zu be-
gleiten. 1999 sprach Papst Johannes Paul
II. insgesamt sechs polnische Märtyrer, die
am Münchner Platz getötet wurden, selig.


Am Abend des 21.9., als ein großer Teil der
deutschen, tschechischen und aus dem El-
sass stammenden Pilgerinnen und Pilger
in Dresden eingetroffen war, hielt Pater Jo-
hannes Wielgoß SDB einen Vortrag über
den Leidens- und Glaubensweg der fünf
Seligen. Am Samstag wurde auf einem Pil-
gerweg an sie gedacht. Altbischof Reinelt
feierte anschließend ein Pontifikalamt mit
den Wallfahrern und Mitgliedern der


Pfarrgemeinde. Musikgruppen aus dem
Umfeld der Pfarrgemeinde trugen zum Ge-
lingen der Tage bei.
Den Abschluss der Wallfahrt machte ein
festlicher Gottesdienst am Sonntag mit
dem Provinzial der deutschen Provinz der
Salesianer Don Boscos, P. Josef Grünner.
In der Hl. Messe legten auch zwei Frauen
ihr Versprechen als Salesianische Mitar-
beiterinnen Don Boscos ab. Peter Brinker


Beim festlichen
Gottesdienst in Dresden: (v.l.)
provinzial p. Josef Grünner,
Bischof em. Joachim Reinelt,
provinzialvikar p. Reinhard
Gesing, p. Johannes
kaufmann


28 DonBoScomagazin 6/2012


Don Bosco


DoN Bosco aktuell


DoN Bosco familie




professfeier in chemnitz


chemnitz Tage wie diese bleiben noch lange in
Erinnerung, dachten sich wohl viele Gäste aus
der Schweiz und Deutschland, die am Sonntag,
dem 7.10. am Festtag zur Ewigen Profess von
Br. Reto Wanner und Pk. Primus Syiem in
St. Antonius in Altchemnitz dabei waren.
Beide sind seit mehreren Jahren Mitglieder der
Ordensgemeinschaft der Salesianer Don
Boscos. Reto Wanner arbeitet als Ausbildungs-
meister für den Bereich Metall im Don Bosco
Jugendwerk in Burgstädt und der aus Indien


abschied vom Wohnheim „ermelinda“


münchen Fast 58 Jahre nachdem der Grund-
stein für das Mädchenwohnheim „St. Ermelin-
da“ in der Münchener Kaulbachstraße gelegt
wurde, feierten die Don Bosco Schwestern mit
ehemaligen Bewohnerinnen und Schwestern,
Freunden, Nachbarn, Wohltätern und Mitglie-
dern der Don Bosco Familie – mit einem Statio-
nen-Gottesdienst und einem Rückblick auf 57
Jahre segensreiches Wirken der Don-Bosco-
Schwestern – Abschied.
Nach dem letzten Provinzkapitel wurden Um-
strukturierungsmaßnahmen angedacht. Nach
vielen Überlegungen kam die Provinzleitung
zum Entschluss, neu zu bauen, da viele Reno-
vierungsmaßnahmen notwendig geworden wä-
ren. Am Ende dieses Jahres werden die Bewoh-
nerinnen und Schwestern dann in den Neubau


„Not verwandeln, nicht verwalten!“
Vor kurzem wurde die Intensivpädagogische Wohngruppe in Sannerz eröffnet –
in hessen kein unumstrittenes projekt. In einem eigenen Gebäude werden kinder im alter
von zehn bis 13 Jahren betreut. unterstützung bei diesem herausfordernden projekt
bekommt p. christian Vahlhaus, seit Februar einrichtungsleiter des Jugendhilfezentrums
Sannerz, unter anderem auch von drei neuen mitbrüdern.


stammende Primus Syiem studiert in Regens-
burg Theologie. In einem festlichen Gottes-
dienst versprachen beide, ihr Leben in den
Dienst der Ordensgemeinschaft der Salesianer
Don Boscos zu stellen und sich für das Wohl
junger Menschen einzusetzen. P. Heinz Menz


pk. primus Syiem und Br. Reto Wanner bei der Feier
ihrer ewigen profess in St. antonius


in die Schellingstraße umziehen, wo auch
Wohnheimplätze – jedoch in geringerer Anzahl
– zur Verfügung stehen werden und das Provin-
zialat seinen neuen Sitz haben wird. fma


Sannerz Wenn der oberste Chef persön-
lich kommt und das an einem frühen
Montagmorgen, dann steht etwas Beson-
deres an. Mit einem feierlichen Gottes-
dienst überreichte der Provinzial der
Salesianer in Deutschland, P. Josef
Grünner, die Ernennungsurkunde zum
Direktor der Mitbrüdergemeinschaft an
P. Christian Vahlhaus. Schüler, Auszubil-
dende, Lehrkräfte, Mitarbeiter und
Gemeindemitglieder folgten der Einladung
zum Gottesdienst in die Pfarrkirche Maria
Himmelfahrt.
Im Mittelpunkt stand die Übergabe der
Urkunde an die offiziell von Rom wieder-
errichtete Mitbrüdergemeinschaft in Don
Bosco Sannerz und ihren Direktor P. Chris-
tian Vahlhaus. Durch den Zuzug dreier
junger Mitbrüder ist die Gemeinschaft nun
auf sieben Salesianer angewachsen. Die


drei „Neuen“ arbeiten in unterschiedli-
chen Wohngruppen der Einrichtung:
Simon Härting wird in der Wohngruppe
Magone tätig sein, Ruslan Berevych ist in
der Gruppe Savio in Sterbfritz eingesetzt
und Mike Goldsmits arbeitet in der Inten-
sivpädagogischen Wohngruppe Murialdo.
Diese wurde am 12. September offiziell er-
öffnet. An diesem Tag überreichte der hes-
sische Sozialminister Stefan Grüttner die
Betriebserlaubnis. Die geschlossene
Wohngruppe für Kinder im Alter von zehn
bis 13 Jahren ist einmalig in Hessen und
nicht unumstritten. Das Gebäude ist nur
über eine Sicherheitsschleuse zugänglich.
Darin stehen den Kindern Einzelzimmer
mit eigener Nasszelle sowie ein Schul-
raum, Wohn- und Essbereich und Freizeit-
räume zur Verfügung. Zehn Pädagogen,
zwei Lehrer und ein Psychologe betreuen


die Kinder, deren Aufnahme nur durch ei-
nen richterlichen Beschluss, ein Sachver-
ständigengutachten und eine differenzier-
te Feststellung des Bedarfs an Erziehungs-
hilfe durch die Jugendhilfe möglich ist.
Provinzialvikar P. Franz-Ulrich Otto beton-
te die pädagogische Konzeptionierung:
„Diese Kinder haben eine Karriere des
Scheiterns hinter sich, wir wollen das
Positive in ihnen stärken. Es geht uns dar-
um, Not zu verwandeln und nicht zu ver-
walten.“ Regina Kriegsmann


In Sannerz: (v.l.) p. aloys Weber, p. Josef
Grünner, Simon härting, mike Goldmits,
p. christian Vahlhaus, p. klaus-peter Dewes.


DonBoScomagazin 6/2012 29


Don Bosco


DoN Bosco aktuell


salesiaNer DoN Boscos




Sulla Tua Parola – Auf Dein Wort hin
ein Jahr lang bereiteten sich mike Goldsmits und Simon härting auf den eintritt in die
ordensgemeinschaft der Salesianer Don Boscos vor. Dann war der große tag gekommen: am
Geburtsort Don Boscos, in der Basilika auf dem colle Don Bosco, legten sie ihre erste ordens-
profess ab und versprachen ihr leben im Geist Don Boscos für junge menschen einzusetzen.


dungsstätte in Jünkerath kennengelernt
und ist nach dem Studium der Sozialpäda-
gogik im September 2010 ins Vornoviziat
nach Chemnitz gegangen. Simon Härting
studierte in Benediktbeuern Sozialpädago-
gik und Theologie, bevor er ebenfalls im
September 2010 nach Calhorn ging.
Die von den acht Novizen ausgesuchte Bi-
belstelle aus dem Lukas-Evangelium ist
das Programm ihres Lebens: Sie wollen
mutige Menschen sein, die auf den See hi-
nausfahren und auf das Wort Jesu hin die
Netze auswerfen. Der scheidende Novizen-
meister von Pinerolo, Don Carlo Maria
Zanotti, sagte in seinem Grußwort: „Diese
jungen Menschen verschreiben sich Jesus
in Vertrauen und Freude. Sie haben ver-
standen, dass Jesus für ihre Existenz
grundlegend ist, sie können nicht an-
ders.“ So konnten unsere beiden Novizen


professjubilare feiern in ensdorf


ensdorf Am Hochfest der Gottesmutter am 15.
August kamen in Ensdorf etliche Professjubila-
re zusammen, um Gott Dank zu sagen für 25,
40, 50 oder 60 Professjahre. Die meisten von
ihnen nahmen zuvor auch an den Exerzitien
teil, die P. Dr. Tadeusz Rozmus, Direktor in Pe-
rugia, predigte.
Von den Jubilaren, die 60 Jahre Profess feiern
konnten, waren Br. Hubert Gillner, P. Georg
Saxler, P. Ottmar Schoch, P. Erich Thiel und
P. Leo Weber anwesend. Als „Goldjubilare“ mit
50 Professjahren waren Br. Erwin Fecher,
P. Heiner Heim, Br. Josef Schwaller und
P. Hermann Sturm dabei. Für 40 Professjahre
konnte P. Georg Kopic Dank sagen und auf 25
Professjahre blickten Br. Anton Friedrich und
P. Heinz Weierstraß zurück. Die anwesenden


turin „Auf Dein Wort hin“ – unter diesem
Motto stand das Noviziatsjahr 2011/2012
im norditalienischen Pinerolo, wo sich er-
neut auch zwei deutsche Novizen auf den
Eintritt in die Ordensgemeinschaft der Sa-
lesianer Don Bosco vorbereitet haben:
Mike Johannes Goldsmits aus Düsseldorf
und Simon Leonhard Härting aus Lands-
berg am Lech.
Mike Goldsmits hat die Salesianer wäh-
rend eines Praktikums in der Jugendbil-


neue heilpädagogische Wohngruppe


pfaffendorf Zum Schuljahresbeginn eröffnete
das Jugendhilfezentrum Dominikus Savio eine
neue heilpädagogische Wohngruppe, das
Haus Chieri, auf dem Heimgelände in Pfaffen-
dorf. Vier hochmotivierte Mitarbeiter schauen
den zukünftigen Aufgaben mit Tatendrang ent-
gegen. Ebenso viele Jungen bezogen gemein-
sam mit ihren Betreuern die neuen Räumlich-
keiten, die für insgesamt neun Kinder und Ju-
gendliche ausgerichtet sind. Die Baumaßnah-
men für das neue Haus wurden in „Eigenregie“
unserer Einrichtung durchgeführt. Mit viel Fleiß
und Mühe verhalfen unser Hausmeisterteam,
eine Aushilfe aus Stuttgart mit kenianischen
Wurzeln und der sich bereits im Ruhestand be-
findliche frühere Hausmeister dem Gebäude
zu neuem Glanz. W. Brandt/N. Hetz


nach zwölf Monaten der Vorbereitung „JA,
hier bin ich“ sagen und gemeinsam mit
sechs weiteren Novizen am 8. September
am Geburtsort Don Boscos in der Basilika
auf dem Colle Don Bosco vor dem General-
rat für Jugendpastoral, Don Fabio Attard,
ihre erste Ordensprofess ablegen. Hiermit
versprechen sie zunächst für drei Jahre,
ihr Leben im Geist Don Boscos für junge
Menschen einzusetzen. Sie tun dies nach
den drei Gelübden der Armut, der Ehelo-
sigkeit und des Gehorsams.
Zahlreiche Gäste aus der Don Bosco Fami-
lie, Freunde und Verwandte begleiteten
sie bei der Feier und sicherten ihnen auch
Unterstützung auf ihrem weiteren Weg als
Ordensmänner zu. Mike und Simon wer-
den ihre ersten Erfahrungen als Salesianer
Don Boscos in der Niederlassung Sannerz
machen. (siehe S. 29) P. Jörg Widmann SDB


Jubilare erneuerten gemeinsam ihre Profess.
Leider konnten einige Jubilare nicht an der Fei-
er in Ensdorf teilnehmen. Mit der Jubiläumsfei-
er war auch die Erneuerung der zeitlichen Pro-
fess von Br. Klaus Moritz verbunden, der zur
Gemeinschaft in Chemnitz gehört. jg


Die professjubilare gemeinsam mit dem provinzial
p. Josef Grünner (hinten, 3. v.r.) in ensdorf


30 DonBoScomagazin 6/2012


Don Bosco


DoN Bosco aktuell


Deutsche ProviNz


Bei der Feier der ordensprofess auf dem colle Don
Bosco bei turin: (v.l.) mike Goldsmits, provinzial
p. Josef Grünner und Simon härting




Start ins neue Ausbildungsjahr


In den Berufsbildungseinrichtungen der
Salesianer Don Boscos haben hunderte Ju-
gendliche im September ihre Ausbildung
begonnen – so auch in Würzburg.
Dank der Neuausrichtung des Personen-
kreises und der Einführung neuer Berufs-
bilder konnten in diesem Jahr 120 Jugend-
liche und junge Erwachsene eine Ausbil-
dung oder Berufsvorbereitende Maßname
im Berufsbildungswerk der Caritas- Don
Bosco gGmbH am Schottenanger und auf
dem „St. Markushof“ in Gadheim starten.
So können – neben Jugendlichen mit be-
sonderem Förderbedarf im Bereich Lernen
– nun auch junge Erwachsene mit psychi-
schen Beeinträchtigungen und Autismus-
Spektrum-Störung eine Ausbildung im Be-
rufsbildungswerk absolvieren. Die Ausbil-
dungspalette der klassischen Handwerks-,
Industrie- und Dienstleistungsberufe, die
20 Berufssparten umfasst, wurde hierfür
um sieben Berufe in den Bereichen Büro-


Überall in den Berufsildungswerken der Deutschen provinz der Salesianer Don Boscos haben junge menschen im September ihre ausbildung
begonnen. So auch in Würzburg, wo 120 Jugendliche an ihrem ersten tag mit nervennahrung und einer Schultasche ausgestattet wurden.


kommunikation, EDV, Elektro-
nik und Konditorei erweitert.
Traditionell wurden die neuen
Teilnehmerinnen und Teilneh-
mer an ihrem ersten Tag von Di-
rektor Andreas Halbig und den
Mitarbeitern der Ausbildungs-
bereiche begrüßt. Direktor Hal-
big überreichte den „Neuen“
rote Starterpakete mit Trauben-
zucker, Tee und Kaffee-Gut-
scheinen für eine gelingende
Zeit im Berufsbildungswerk.


Auch in München begannen
rund 50 junge Menschen im September
ihre Ausbildung. Vollgepackt mit Taschen
und Koffern kamen die Jugendlichen im
Jugendwohnheim Salesianum an. Dort
wurden sie von Gesamtleiter Stefan Bauer,
dem neuen pädagogischen Leiter Johan-
nes Müller und dem pädagogischen Team


club-Woche mit Don Bosco


magdeburg Jedes Jahr treffen sich Jugendliche
aus dem Bistum Magdeburg zu einer „Club-
Woche“ im diözesanen Jugendhaus St. Michael
in Roßbach bei Naumburg. Von 22. bis 26. Au-
gust drehte sich alles um Brasilien. Mit Blick
auf den kommenden Weltjugendtag in Rio de
Janeiro lernten die jungen Menschen aus dem
Don Bosco Zentrum Magdeburg das Land in
Workshops näher kennen. Zusammen mit
Sr. Lydia Kaps und Sr. Rita Breuer erlebten sie
auch die Verabschiedung des Diözesan-Ju-
gendseelsorgers Pfr. Stefan Hansch und das
Willkommenheißen des neuen Diözesan-Ju-
gendseelsorgers Christoph Tekaath durch den
Bischof der Diözese Dr. Gerhard Feige.
Auch Don Bosco wurde von vielen jungen Men-
schen feierlich begrüßt – bei einem Gottes-


des Hauses begrüßt. Zehn neue Bewohner
waren besonders lange unterwegs, bis sie
endlich in München ankamen: Sie reisten
aus Griechenland, Spanien, Russland,
Großbritannien, Japan, Australien und
Amerika ins Salesianum an.


Susanne Geiger/kh


preisverleihung Filippas engel


Bendorf-Sayn/münchen Ahmad Shakori ist
mit dem diesjährigen Ehrenpreis der Stiftung
Filippas Engel ausgezeichnet worden. Der
17-Jährige ist ehrenamtlicher Mitarbeiter bei
„Tobias“, einem Projekt des Don Bosco Flücht-
lingswerks Austria. Ziel der Initiative ist es, jun-
ge Flüchtlinge mit Menschen aus Österreich
durch gemeinsames Spiel und Sport zu verbin-
den. Ahmad, der seit zwei Jahren in Österreich
lebt, unterstützt das Projekt als Dolmetscher
für afghanische Flüchtlinge und hilft bei Fragen
zum Asylverfahren. Im Rahmen der 9. Preisver-
leihung der Stiftung Filippas Engel wurden im
September auf Schloss Sayn insgesamt zehn
Preise an junge Europäerinnen und Europäer
für ihren vorbildhaften Einsatz für soziale, öko-
logische und kulturelle Projekte verliehen.


dienst in der Kirche von Roßbach. Nach einer
Einführung von Pfr. Hansch hielt Sr. Lydia eine
Predigt über Don Bosco und seine Botschaft an
die jungen Menschen heute. Später wurde das
neue Don Bosco Bild in der Kapelle des Jugend-
hauses aufgehängt.
Sr. Rita Breuer/Sr. Lydia Kaps


nach dem Gottesdienst bekam das Don Bosco Bild in
der kapelle des Jugendhauses einen festen platz.


DonBoScomagazin 6/2012 31


Don Bosco


DoN Bosco aktuell


Deutsche ProviNz


auszubildende an ihrem ersten tag im BBW Würzburg




Gemeinschaft erleben, Selbstvertrauen stärken
helenenberg Endlich war es so weit: An
einem schönen Septemberwochenende
ging es für zwei Mädchen und zehn Jungs
im Alter von elf bis 16 Jahren an den wun-
derschön gelegenen Losheimer See im Na-
turpark Saar-Hunsrück.
Je sechs Jugendliche des Don Bosco
Jugendhilfezentrums Helenenberg und
vom benachbarten Jugendhof Wolf aus
Traben-Trabach sowie die fünf Betreuer
Dieter Hens, Michael Schneider, Lisa Hor-
rell, Anna Schuh und Rene Breinbauer
machten sich für zwei Tage auf den Weg,
um am Losheimer See zu übernachten
und dort vier Flöße zu bauen.
Die Jugendlichen, die psychische Beein-
trächtigungen und mitunter Lernschwä-
chen aufweisen, hatten die Aufgabe, die
Flöße aus wenigen Materialien zu bauen.
Sie mussten überlegen, wie sie das Floß
konstruieren und welche Arbeitsschritte
dazu nötig sind. „Schnell stellten sie fest,
dass sie es nur gemeinsam schaffen konn-
ten, schwimmfähige Flöße zu bauen. Sie
erkannten: Gemeinsam sind wir stark. Ge-
nau das wollten wir“, so die Betreuer Mi-


chael Schneider und Dieter Hens. Da sich
die Jugendlichen der beiden Gruppen
nicht kannten, war es auch Ziel dieser Ak-
tion, Ängste im Umgang mit anderen ab-
zubauen. Zugleich gewannen die Jugendli-
chen an Selbstvertrauen.
Das Floßprojekt ermöglichte die 2011 in
München gegründete ‚Anke und Arthur L.
Sellier Stiftung‘, die mit 3.000 Euro die
Durchführung finanzierte. „Beim Floßbau
erleben die Kinder aus unterschiedlichen
sozialen Umgebungen Gemeinschaft. Au-
ßerdem lernen sie, im Team zu arbeiten:


Sie kaufen gemeinsam Materialien, bauen
das Floß und überqueren dann im Be-
wusstsein ihrer Leistung einen See. Das ist
eine tolle Idee“, so der Stifter Dr. Sellier
über das Projekt. Und auch die beteiligten
Kinder und Jugendlichen waren begeis-
tert. Die Kommentare reichten von: „Es
war total klasse!“ bis: „Können wir nicht
noch bleiben?“ Und so freuen sich alle
schon auf das nächste Mal.


Jugendglaubensfestival 2.0


heiligenstadt Aufbauend auf den guten Erfah-
rungen aus dem vergangenen Jahr lud die Ju-
gendseelsorge Eichsfeld auch in diesem Jahr
zu einem Jugendglaubensfestival ein. 150 jun-
ge Menschen kamen zusammen und nutzten
das geistliche, kreative und kulturelle Ange-
bot. In Etzelsbach wurde an den Papstbesuch
erinnert, in Leinefelde gab es ein Abendessen
und Workshops zum Thema „Zurück in die Zu-
kunft“ und zum Abschluss sorgte die Heiligen-
städter Band „Schmeckt anständig“ dafür,
dass jeder dem kühlen Wetter trotzen konnte.
Entsprechend der Philosophie der Villa Lampe
– ein soziales Netzwerk für junge Leute –
konnte die Begegnung der Jugendlichen mit
vielen Bausteinen (Abendimbiss, Technik
usw.) ermöglicht werden. Meinolf von Spee/alu


Verstorben


Br. adolf koller
1929 bei Regensburg geboren, wuchs Adolf
Koller mit fünf Geschwistern auf dem elterli-
chen Bauernhof auf. Auf einer Radtour lernt er
1946 das Kloster Ensdorf kennen und erwog
einen Eintritt. Wenig später schrieb er an den
dortigen Direktor P. Stephan Wolferstetter:
„Noch steht zwar das Ziel des Klosterberufes
nicht ganz klar vor meiner Seele, aber ich will
mit allem guten Willen in dieser Richtung mich
der Führung und Gnade Gottes überlassen“.
Am 15. August 1950 feierte er die erste Pro-
fess, drei Jahre später die ewige.
Br. Adolf Koller begann als Schreiner und Erzie-
her im Eduardstift Helenenberg. Dann folgten
50 Jahre berufliches Wirken und Ordensleben
in Benediktbeuern – als Schreinermeister in


der „Bau- und Möbelschreinerei“ des Klosters
und in der Kommunität der Salesianer.
Geboren: 15.02.1929 in Brunnenstich
profess: 15.08.1950
Verstorben: 11.10.2012


p. Grzegorz Wieczorek
Am 22. September verstarb P. Grzegorz
Wieczorek plötzlich im Alter von 47 Jahren. Er
gehörte zur polnischen Provinz Krakau und
kam von Rom nach Deutschland. Zunächst war
er für ein Jahr in der Gemeinschaft in Ensdorf.
Seit September 2009 leitete er die italienische
Mission in Rosenheim.
Geboren: 21.06.1965 in Kielce (Polen)
profess: 22.08.1985
priesterweihe: 03.07.1993
Verstorben: 22.09.2012


32 DonBoScomagazin 6/2012


Don Bosco


DoN Bosco aktuell


DoN Bosco stiftuNgszeNtrum


Wenn auch Sie sich für die Gründung einer
eigenen Stiftung interessieren, ein projekt
unterstützen oder an einer Veranstaltung des
Don Bosco Stiftungszentrums teilnehmen
möchten, wenden Sie sich bitte an:


Don Bosco Stiftungszentrum
Landshuter Allee 11, 80637 München
Tel.: 089 / 744 200 270
Fax: 089 / 744 200 300
stiftungszentrum@donbosco.de
www.donbosco.de/stiftungszentrum


Gemeinsam stark – Jugendliche aus dem Jugendhilfe-
zentrum helenenberg und dem Jugendhof Wolf
lassen ihre selbstgebauten Flöße zu Wasser.




DonBoScomagazin 6/2012 33


du!Typisch
Wie ticken junge Menschen?
Welche Wünsche haben sie?
Das DON BOSCO magazin hat bei
angehenden Erzieherinnen nach-
gefragt, die an einer Orientierungs-
woche im Aktionszentrum der
Salesianer Don Boscos in
Benediktbeuern teil genommen haben.


Was ist deine
frohe Botschaft
zu Weihnachten?


In meiner Heimat Venezuela
gehen wir an Weihnachten von
Haus zu Haus und besuchen
Tanten, Onkel, Cousinen, Oma
und Opa. Wir gehen auch auf
den Friedhof zu den Verstorbe-
nen und singen Lieder für sie.
Meine frohe Botschaft ist, dass
man an Weihnachten einfach
die Verbindung untereinander,
die Liebe und die Zusammenge-
hörigkeit in der Familie spürt.


Omaira Vàsquez (23)


Die frohe Botschaft
bedeutet für mich, im
Kindergottesdienst das
Krippenspiel anzu-
schauen, das ich jedes
Jahr mit Kindern aus
unserer Gemeinde ein-
übe. So kann ich etwas
weitergeben.


Regina Jung (19)


Meine frohe Botschaft zu
Weihnachten ist, dass dann die
ganze Familie zusammentrifft.
Ich habe drei Geschwister und
da ist es sehr schwierig, dass wir
während des Jahres zusammen-
finden. An Weihnachten gehen
wir das einzige Mal im Jahr alle
gemeinsam in die Kirche. Das ist
für mich etwas Besonderes.


Yvonne Fischer (21)






34 DonBoScomagazin 6/2012




Hallo Kinder!
Gerade habe ich noch meine letzten Weihnachts-
karten fertiggeschrieben. Tobis Rüssel ist schon


ganz ausgetrocknet vom vielen Briefmarken Kleben.
Die allerletzte Karte ging übrigens an jemand ganz


besonderen: an das Christkind. Denn ich habe herausgefunden,
dass in Himmelstadt das Christkind wohnt und jedes Jahr ganz, ganz viele Briefe von Kindern in
der ganzen Welt bekommt. Da hab ich noch schnell meinen Wunschzettel in einen Briefumschlag
gesteckt und natürlich auch dem Christkind fröhliche Weihnachten gewünscht. Hoffentlich kann es
dann auch ein bisschen Weihnachten feiern, bei all der Post, die es bekommt.


Wie es im Weihnachtspostamt Himmelstadt so aussieht und wer dort alles arbeitet, davon erzähle
ich euch heute. Aber bevor ich mich in die Weihnachtsferien verabschiede, möchte ich euch zusam-
men mit Tobi fröhliche Weihnachten wünschen und dass wir mit euch zusammen auch im neuen Jahr
wieder viele spannende Abenteuer erleben können!


Eure Steffi & Tobi


Das
Weihnach


ts-


postamt


Rosemarie Schotte ist die
Leiterin des Weihnachts-
postamtes. Sie und ihre
Mitarbeiter helfen dem
Christkind, die vielen
Briefe noch vor Weih-
nachten zu beantworten.
Die Post sieht dabei
ganz unterschiedlich
aus, manche Kinder
malen Bilder, manche
machen Fotos oder
schreiben Gedichte und
wünschen sich natür-
lich auch etwas vom
Christkind.


Ganz schnell spricht sich bei den Kindern herum, dass
man seine Weihnachtswünsche und Grüße an das
Christkind in Himmelstadt loswerden kann, und so wur-
den bereits 1992 22.000 Briefe im himmlischen Post-
amt beantwortet. Das ist eine ganze Menge, und das
schafft das Christkind natürlich nicht alleine. Deshalb
hat es viele Helfer in Himmelstadt.






Thema


DonBoScomagazin 6/2012 35


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tobis Wunschzettel


„Klassenzimmer“ lautete das Lösungswort aus dem letzten
DON BOSCO magazin. Je ein Buch „Arabesk“ von Knister haben
Vincent aus Eichenau, Amely aus Lechbruck, Florian aus Krauchenwies,
Benigna aus Achsheim und Magdalena aus Jettenbach gewonnen.
Herzlichen Glückwunsch!


Schreibe das lösungswort in eine e-mail oder
auf eine postkarte und schicke sie bis zum
30. november 2012 an: DON BOSCO magazin

• Kinderrätsel • Sieboldstr. 11
81669 München • magazin@donbosco.de


Zu gewinnen gibt es
5 Mal das Buch „Wo Jesus lebte“


Tobi hat auch einen Wunschzettel an das
Christkind geschrieben. Leider sind ihm ein
paar Tintenkleckse auf das Papier gekom-
men. Kannst du ihm helfen und die Buchsta-
ben ergänzen? Die fehlenden Buchstaben
musst du in die richtige Reihenfolge bringen,
dann ergeben sie das Lösungswort.


Lösungswort:


mitmachen und gewinnen


Willst du auch dem Christkind schreiben?
Das Postamt öffnet jedes Jahr zum 1. Advent
seine Türen. Deinen Brief solltest du bis
spätestens 17. Dezember abschicken.
Hier ist die Adresse: An das Christkind,
97267 Himmelstadt. Bitte vergiss nicht,
deinen Namen und deine Anschrift auf den
Brief zu schreiben, damit das Christkind
dir auch antworten kann.
Es freut sich jetzt schon auf eure Briefe!


Kinder aus der ganzen Welt schicken ihre Briefe an
das Christkind in Himmelstadt. Heute schreiben über
80.000 Kinder ihre Weihnachtswünsche, manchmal
haben sogar auch ihre Eltern einen Herzenswunsch an
das Christkind.


Unser preis:


Liebes Chri tkind,
zu Weihnachten wünsche ich mir


- ein S iel
- einen neuen Füller
- hrenschützer für den


kalten Winter
- dass es meiner Elefan enfa i


lie


gut geht... Danke!


Fröhliche Weihn chten,


Dein obi




36 DonBoScomagazin 6/2012


Ratgeber


P. Erich Modosch (70), Theologe und
Sozialpädagoge, ist Pfarrer in Mieders
(Tirol), Berater im Schülerwohnheim der
Salesianer Don Boscos in Fulpmes und
Klagenfurt.


L E B E n S F R a G E n


Wie schütze ich meine Kinder
vor zu viel Computerspielen?


Wir als Eltern von drei Kindern (12, 10 und 8 Jahre alt)
haben uns bewusst dafür entschieden, keinen Fern-
seher im Haus zu haben und erleben, dass die Kinder
beim Spielen kreative Ideen entwickeln. Der Einfluss
von Schulfreunden wird jedoch größer und so haben
unsere Kinder auch Wünsche, mehr am Computer zu
spielen, gar einen eigenen Computer mit Spielen zu
besitzen. Bisher begrenzen wir die Zeit am PC. Inzwi-
schen kommen ja auch Bücher auf den Markt, die den
Umgang von Kindern mit Computer/-spielen sehr hin-
terfragen. Ist es hier möglich, einen Mittelweg zu fin-
den? Wie schütze ich meine Kinder davor, vom Compu-
ter abhängig zu werden oder gar in eine Spielsucht zu
geraten?
Irmgard S., per E-Mail


P. Erich Modosch: Zuerst einmal – Computerspiel ist nicht
gleich Computerspiel. Es gibt Lernspiele, Wissensspie-
le etc. Da genügt es, die Zeit zu begrenzen und wie beim
Sport nicht zu übertreiben. Kriegsspiele sind für Kinder
absolut nicht geeignet. Aber da gibt es wie beim Film auch
Altersbeschränkungen. Diese stehen auf der Packung bzw.
man kann sie im Internet abfragen. Nicht jedes jugend-
freie Spiel ist auch gut. Die Unterscheidung muss gelernt
werden. Dabei sollte aber nicht vergessen werden, dass
Spielen auch heißen kann, frei zu sein, einmal ausspan-
nen – das ist auch ein Wert. Was ich für wichtiger halte, ist
das Gespräch. Die Kinder sollen dadurch lernen, mit dem
Medium besser umzugehen. Auch das Gespräch über die
Werte im Leben gehört hierher: Was ist wichtiger, Freund-
schaft, Sport, lernen oder nur am PC sitzen und spielen?
Der Computer und das Internet sind heute nicht mehr aus
unserer Gesellschaft wegzudenken. Wichtig ist, dass die
Kinder Entscheidungshilfen und Alternativangebote be-
kommen. Ein Tipp: Kontrollieren Sie Ihre Kinder, wenn sie
sich im Internet bewegen. Aber auch hier ist das Gespräch
stets wichtiger als Verbote. Sprechen Sie Ihre Kinder erst
darauf an, wenn sie legal oder illegal das Internet benüt-
zen, denn schlafende Hunde sollte man nicht wecken.


Auf die Spiele, fertig, los!
Ob beliebte Klassiker, Bestseller oder Neu-
heiten im Herbst – hier wird Spielleidenschaft
in vollen Zügen ausgelebt.


Spieleflächen zum ausgiebigen Testen


Forum Pädagogik mit Vorträgen zum


Thema spielerisches Lernen


Schüleraktionstage „Stuttgart spielt“


mit großer Spielerallye am


22. und 23. November


Bewegungsflächen


Spieleturniere


Spiele | Puzzles | Spielzeug


Werde Fan!
www.facebook.com/spielemesse


22. – 25.11.2012
Messe Stuttgart
Täglich von 10 – 18 Uhr | www.stuttgarter-messeherbst.de


Don_Busco_109x280.indd 1 14.09.12 16:48




Stehen zu viert auf dem Adventskranz


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Vergoldet den Christbaum


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Liegt in der Krippe und bringt kleinen Kindern die Weihnachtsgeschenke


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Lösungswort


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DonBoScomagazin 6/2012 37


Buntes


M E D i E n t i P P S D E R R E D a K t i o n


Lebensnah und zeitgemäß
Auch heute verkündet uns die Heilige
Schrift die rettende Botschaft von Gottes
neuer Welt. Doch die Sprach- und Vorstel-
lungswelt der Bibel ist vielen fremd ge-
worden. Albert Kammermayer hat deshalb
eine Übersetzung des Neuen Testaments
erstellt, die gänzlich Treue zum Original
wahrt, aber unsere Sprache spricht. Da-
durch begegnen uns die biblischen Texte
als Bestandteil unseres heutigen Denkens,
Redens und Glaubens.


Jugendgemäße themen und texte
Jugendliche leben tagtäglich in sehr unter-
schiedlichen und teils widersprüchlichen
Lebenswelten. Diese Gottesdienstmodelle
greifen die Lebenswirklichkeit junger Men-
schen auf und betten sie in die Erfahrung
ein, die die Schülerinnen und Schüler im
Umfeld der wichtigen Knotenpunkte und
Phasen eines Schuljahres machen.
21 praxiserprobte Gottesdienstmodelle.


Wege, Gottesdienste für Schule und Jugendarbeit, 128 Seiten,
kartoniert, Fotos, € 16,90 / sFr* 24,50, Don Bosco 2012


€ (A) 17,40 PREIS AUSTRIA


Das neue testament, Eine Übersetzung, die unsere Sprache spricht, 464 Seiten,
gebunden, Illustrationen, € 19,95 / sFr* 28,50, Don Bosco 2012



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Herzlichen Glückwunsch!
Das Lösungswort aus unserem letzten Preisrätsel lautete „Grenzenlos“. Über je ei-
nen Bildband „Kinder einer Welt“ von Walter Möbius können sich Ulrich Angert aus
Mannheim, Friedl Albert aus Volkach, Norbert Hilbig aus Ostritz, Peter Schmidt aus
Püttlingen und Jasmin Dicenta-Klein aus Heimsheim freuen.


Schreiben Sie das Lösungswort auf eine Postkarte oder in eine E-Mail und
schicken Sie diese bis zum 30. november 2012 an: DON BOSCO magazin,
Sieboldstr. 11, 81669 München, magazin@donbosco.de


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Geheimcode
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?Das Lösungswort für unser Weihnachtsrätsel ist mit verschiedenen Symbolen verschlüsselt. Gleiche Symbole sind gleiche Buchstaben. Zum Entschlüsseln suchen Sie erst die drei Begriffe, die unten angegeben sind. Dann können Sie die einzelnen Buchstaben den entsprechenden Symbolen im Lösungswort zuordnen.


Diese Produkte gibt es in jeder Buchhandlung oder direkt bei der Don Bosco Medien GmbH, Tel.: 089/48008-330, service@donbosco-medien.de, www.donbosco-medien.de


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Miträtseln
und gewinnen!
Unter allen richtigen Einsendungen
verlosen wir fünf Mal das Buch
„Weihnachtsleuchten. Gedichte
und Geschichten zur Advents- und
Weihnachtszeit.“




38 DonBoScomagazin 6/2012


Meditation


Was
brauchen


wir wirklich?


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Die Redaktion wünscht
allen Leserinnen und Lesern


ein frohes und gesegnetes
Weihnachtsfest!




DonBoScomagazin 6/2012 39


Service


Das DON BOSCO magazin erscheint
in der Don Bosco Medien GmbH.
Verlag und Redaktion: Don Bosco Medien
GmbH, Sieboldstraße 11, 81669 München,
Tel.: 089 / 48008 360,
redaktion@donbosco.de,
www.donbosco-magazin.de


Herausgeber:
Salesianer Don Boscos
St.-Wolfgangs-Platz 10
81669 München
Tel.: 089 / 48008 421
provinzialat@donbosco.de


Don Bosco Schwestern
Kaulbachstraße 63
80539 München
Tel.: 089 / 38 15 80 31
provinzialat@donboscoschwestern.de


Chefredakteur: P. Alfons Friedrich SDB
Redaktion: Katharina Hennecke, Claudia
Klinger (in Elternzeit), Angelika Luder-
schmidt, Hannah-Magdalena Pink, Markus
Schauta, Stefanie Singer (Volontärin), So-
phie Wöginger
Verwaltung: Angela Gully, Katharina Dietler
Titelfoto: KNA-Bild
Alle nicht gekennzeichneten Fotos stammen
aus den Archiven der Don Bosco Medien
GmbH und der beiden Orden.
Layout: ReclameBüro, München,
Gabriele Pohl und Margret Russer
Satz: Don Bosco Kommunikation GmbH,
München, Joe Möschl


Impressum

Druck:
Bonifatius GmbH, Paderborn
Nachdruck ist nur mit schriftlicher Geneh-
migung des Verlags gestattet. Dies gilt auch
für die Aufnahme in elektronische Daten-
banken und Vervielfältigungen auf CD-ROM.
Der Abo-Ausgabe liegen Beilagen des Ver-
lags Bergmoser + Höller und des Don Bosco
Verlags bei. Teilen der Auflage liegt der Infor-
mationsdienst ECHO der Don Bosco Schwes-
tern bei.


Das DON BOSCO magazin erscheint 2012
im 117. Jahrgang.
Das DON BOSCO magazin erscheint
zweimonatlich. Es wird gegen Entgelt
abgegeben.


Abo-Service
Provinzialat der Salesianer Don Boscos
Adressverwaltung
St.-Wolfgangs-Platz 10
81669 München
Tel.: 089 / 480 08-457
adressverwaltung@donbosco.de


Das DON BOSCO magazin beteiligt sich an
der Initiative GOGREEN der Deutschen Post.
Dabei wird gemessen, wie viel CO2 beim
Transport der Zeitschrift entsteht – und
entsprechend in ausgewählte Klima-
schutzprojekte investiert. Wir übernehmen


Verantwortung, weil
wir die Schöpfung
schätzen und sie
schützen wollen.


Don Bosco: Jubiläum 2015
Im Jahr 2015 feiern die Salesianer Don Boscos und die
Don Bosco Schwestern den 200. Geburtstag ihres Gründers
Johannes Bosco. Zur Vorbereitung auf das große Jubiläum
bringt das DON BOSCO magazin eine Serie, die online zu
lesen ist.


„Don Bosco – Gegenstände, die ihm wichtig waren“
Jetzt unter www.donbosco-magazin.de


Im sechsten Teil veröffentlichen wir einen von Don Boscos
Briefen an die Salesianer aus dem Jahr 1885, in dem er
formuliert, warum er sich unermüdlich für die Verbreitung
„guter Bücher“ eingesetzt hat.


Die Ausgabe 1/2013
erscheint Anfang Januar.


Im nächsten Heft
lesen Sie:
Behindert – na und?!


Über das Gefühl, (nicht)
dazuzugehören: Wie
behinderte Menschen ihren
Alltag meistern


Kinderseite
Steffi und Tobi erleben den
Dreh einer Kindersendung.


Weltweit
Vietnam: In Thai Binh ab-
solvieren behinderte Kinder
eine Computerausbildung.


RED. – der Voloblog


Zwei Jahre Volontariat in der Redaktion des Don
Bosco Verlags – Schweißperlen auf der Stirn
oder süßes Leben? Unser jüngstes Redaktions-
mitglied Stefanie Singer schreibt über den Re-
daktionsalltag, über heiße Themendiskussio-
nen, kalten Kaffee und über die Herausforde-


rungen auf dem Weg zur ausgebildeten Redakteurin. Neuigkeiten
aus der Redaktion lesen Sie ab November auf:
www.donbosco-magazin.de/blog


Zum Blog


Gleich Bestellen


Buchkalender 2013


„Unterwegs mit jungen Menschen“ lautet das
Motto des Don Bosco Kalenders 2013. In ver-
schiedenen Beiträgen greift der Kalender
grundlegende pädagogische Fragen auf und
versucht, Antworten zu geben, wie heute eine ganzheitliche
Lebensbegleitung junger Menschen gelingen kann. Zusätzlich
bietet der Kalender spirituelle Impulse.


Der Buchkalender kostet 4,50 Euro und kann bei der Don Bosco
Medien GmbH unter Tel. 089/48008-330 oder per Mail unter
service@donbosco-medien.de bestellt werden.




pilgerreise
zum 200. Geburtstag


Don Boscos


herzliche einladung


Don-BoSco-StatuE


Anlässlich des 200. Geburtstags Don Boscos
im Jahr 2015 reist eine Statue mit einer Reliquie


des „Heiligen der Jugend“ durch alle Länder,
in denen die Salesianer Don Boscos und die


Don Bosco Schwestern tätig sind –
von 1. bis 28. Dezember 2012 auch durch


Deutschland und die Schweiz.


anLaSS


Die „Pilgerreise“ wurde im Jahre 2009 anlässlich
des 150. Gründungstags der Salesianer Don Boscos


eröffnet und endet am 15. August 2015, einen Tag vor
Don Boscos 200. Geburtstag.


Die Bronzestatue wurde von dem
italienischen Bildhauer Mauro Baldessari


eigens für die Pilgerreise geschaffen. Sie zeigt
Don Bosco, den Freund der Jugend, mit vier


Kindern, die bei ihm Zuflucht suchen und
ihn um Hilfe bitten, während er sich ihnen


liebevoll zuwendet. Er schenkt ihnen als ihr
guter Hirte nicht nur Zuneigung,


sondern auch materielle Hilfe und ganzheitli-
che Bildung und Erziehung.




Besuchen Sie uns auch auf unserer Website! unter www.iss.donbosco.de finden Sie alle informationen zur Statue.


Die Don-Bosco-Statue besucht Deutschland und die Schweiz.
Weitere Informationen, termine und orte der pilgerreise
finden Sie ab Seite 26 dieser ausgabe.


Don Bosco
kommt!