Don Bosco Magazin 2/2013

Der Glaube verbindet die
wandelnde Kirche


Kirche
heute und


morgen


Leben mit Kindern
Ich bin stark


Don Bosco Brennpunkt
Mali – die Verlierer
des Krieges


24 Stunden
Zum Pfarrer berufen


Die christliche Zeitschrift
für die ganze Familie


2/2013


02Z030224S Österreich Ausgabe März / April




Glauben heißt vertrauen, sagt Erzbischof Alois Kothgasser. Ein
Gespräch über Kirche, „Privilegien“ und das Jahr des Glaubens.


Ich bin stark! Der Verein Cool Strong Kids besucht Schulen
und zeigt Kindern, wie sie mit Gewalt selbstbewusst umgehen
können.


6 14


IM BLICKPUNKT
4 Das Panoptikum aus der Welt der Kirche


THEMA
6 Kirche heute und morgen


Wie Kirche auf alte Traditionen bauend, im Jetzt stehend,
den Blick in die Zukunft richtet.


FAMILIE
14 Ich bin stark!


Der Verein Cool Strong Kids will den Kreislauf von Gewalt
an und unter Kindern durchbrechen.


18 Ausgesprochen: Gehorsam ist keine gesalzene
Einbahnstraße


19 Hier und dort: Meine Erstkommunion


MITTENDrIN
20 Der Glaube ist die Luft zum Atmen


DON BOSCO
22 Brücken bauen für Bildung


Seit zehn Jahren unterstützt die Don Bosco Schule aus
Rostock eine Partnerschule der Salesianer Don Boscos im
Südsudan.


26 Im Brennpunkt
Mali: Die Verlierer des Krieges


28 24 Stunden: Zum Pfarrer berufen
Pater Wolfgang Gracher SDB betreut einen Pfarrverband.
Das DON BOSCO magazin hat ihn einen Tag lang begleitet.


31 Don Bosco aktuell
Nachrichten aus der Don Bosco Familie


33 Post aus rom


34 Das bin ich!


BUNTES
35 ratgeber


Sie fragen, unsere Experten antworten


36 Kinderseite
Was passiert nach dem Rücktritt des Papstes?
Tobi und Steffi haben sich schlau gemacht.


39 Impressum, Vorschau, Leserbriefe


2 DONBOSCOmagazin 2/2013


Inhalt 2/2013




Liebe Leserin, lieber Leser!


Religion ist Privatsache! Ist Religion Privatsache?


Wenn wir Nachrichten hören, wie religiöse Minderheiten


von den jeweiligen Mehrheiten


unter Druck gesetzt werden,


wenn wir an die vielen Opfer von


religiösen Verfolgungen denken,


dann wird klar, dass die Frage der


Religionsfreiheit keineswegs nur


„privat“ ist, sondern sich ganz


massiv auf unser Zusammenleben


auswirkt.


Man kann das auch in der Geschichte unserer katho-


lischen Kirche sehen. Wie weit kann Toleranz gehen?


Wann fühlen wir uns in unseren Wertvorstellungen und


Glaubenspraktiken bedroht oder gefährdet?


In diesem Heft wollen wir aufzeigen, dass wir immer an


unserer Kirche weiterbauen müssen. Das kann spiele-


risch geschehen, wie es die Kinder mit der „Lego-Kirche“


der Pfarre Timelkam tun. Das geschieht, indem man an


verkehrsreichen Orten wie z. B. am Flughafen Räume der


Stille – Gebetsräume – einrichtet. Das geschieht, wenn


wir die Strukturen ändern und mehrere Pfarrgemeinden


zu Seelsorgeräumen zusammengeschlossen werden.


Immer aber ist es wichtig, dass die Menschen sich in der


Kirche beheimatet, beschützt fühlen können, wie die


Flüchtlinge in der Votivkirche in Wien.


Die Kirche ist ja aus „lebendigen Steinen“ aufgebaut. Da-


her kann sie mitfühlen, wenn Menschen sich ängstigen,


hungern, sich mit dem Tod bedroht fühlen …


Insofern kann Religion nicht Privatsache sein – man muss


sich einmischen!


Es grüßt Sie herzlich Ihr


Pater Josef Vösl SDB
Chefredakteur


Gerhard Steinwender (geboren 1959) lebt in St. Ru-
precht/Raab, Steiermark. Der technische Angestellte
und Vater von zwei Kindern ist seit 1984 Salesiani-
scher Mitarbeiter Don Boscos. Seine Passion ist seit 30
Jahren die Fotografie, und er ist aktives Mitglied bei der
Kunstvereinigung Dynamic Photo Art & Performance in
Graz. Zahlreiche Gruppen- und Personalausstellungen
sowie Veröffentlichungen sprechen für sich. Seine letzte
Ausstellung hatte Steinwender im November in Graz
Don Bosco zum Thema „Hoffnungssterne“ anlässlich der
Lesung und Präsentation des Buches „Hoffnungssterne“
von Pater Helmut Rodosek und Christa C. Kokol. Sein
Können teilt er auch im DON BOSCO magazin: Gerhard
Steinwender stellt die Bilder für die Serie „Gegensatz-
paare“ zur Verfügung.
Mehr dazu auf Seite 32


Was uns immer wieder Freude macht, sind neue Produk-
te, die wir auch selber gleich testen. Die Teelicht-Bande-
role
ist so ein kleines Geschenk, das uns in der Redak-
tion sehr gut gefällt. Wenn diese Ausgabe des Magazins
verschickt wird, werden schon viele Lichter entzündet
sein, denn wir haben anlässlich des Besuchs von Don
Bosco in Österreich 2.000 Banderolen verteilt.


Inhalt


DONBOSCOmagazin 2/2013 3




Wussten Sie schon, ...
… dass der Vatikan „The Pope App“ entwickelt?
Die App wird zuerst für iPhone und iPad, später auch
für Android-Smartphones in fünf Sprachen verfügbar
sein. Die neue App wird Live-Streams von großen
Papstveranstaltungen liefern sowie Video-Bilder von


sechs Webcams aus dem Vatikan. (kap)


… dass US-Präsident Barack Obama für die
offizielle Amtseinführung gleich zwei Bibeln ausge-
wählt hat? Die Bibel aus dem Besitz seines be-
rühmten Vorgängers Abraham Lincoln (1809–1865)
und eine Reisebibel des Bürgerrechtlers Martin
Luther King (1929–1968). (kap)


Papst-Tweets
Seit 12. Dezember 2012
verschickt Papst Benedikt
XVI. unter „#pontifex“
Kurznachrichten über das
Online-Nachrichtennetz-
werk Twitter. Begonnen
hat der Papst zunächst in
acht Sprachen, darunter
Englisch, Spanisch,


Deutsch und Französisch. Hinzu kommt seit Neuestem
ein Latein-Account, demnächst erscheinen die Papst-
Botschaften auch auf Chinesisch. Bisher twittert Bene-
dikt XVI. vor allem im Anschluss an seine Generalaudien-
zen am Mittwoch. Twitter zählt inzwischen rund 850 Mil-
lionen Mitglieder, nahezu die Hälfte davon ist zwischen
18 und 34 Jahre alt. Papst Benedikt XVI. hat mit seinen
neun Sprach-Accounts inzwischen über 2,6 Millionen
Follower. (KAP)


… dass es eine Priester-Europameisterschaft
im Fußball gibt? Das erste Priester-Länderspiel kam
2005 auf Initiative des burgenländischen Pfarrers
Zeljko Odobasic in Österreich zustande. 2013 ist
Slowenien ab dem
14. Februar Gast-
geberland. Odoba-
sic ist allerdings
selbst nicht mehr
dabei – „mit 43
Jahren bin ich defi-
nitiv zu alt“, so der
Geistliche. (kap)


Wie der Vatikan bekannt gab, haben
im Jahr 2012 weltweit 20.544.970
Menschen an Veranstaltungen mit


Papst Benedikt XVI. teilgenommen.
Allein bei seinen reisen nach Mexiko,


Kuba oder in den Libanon konnte
der Papst hunderttausende


Gläubige erreichen.


20
Millionen


4 DONBOSCOmagazin 2/2013


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Im Blickpunkt




Marienbilder von heute: Junge Mütter,
die in Krisen situationen ihre Kinder halten.


Marias Schwestern
„Kinder sind heute ein Statussymbol, und Mutterschaft macht glücklich.“
Dieser Mythos ist das komplementäre Gegenstück unserer Leistungs-
gesellschaft. Mitgeliefert werden klare Vorstellungen, wie eine ideale
Mutter auszusehen hat.
Im Idealisieren des Mutterglücks hat unsere Gesellschaft Übung.
Seit Jahrhunderten lächeln uns Madonnenbilder von den Wänden an.
Dabei war Maria zweifellos in einer schwierigen Situation: sehr jung
Mutter, weit weg von zu Hause, auf der Flucht und emotional zumindest
stark gebeutelt. Davon ist auf den bekannten Madonnenbildern wenig
zu sehen.
Die Unternehmensberaterin Irene Kernthaler-Moser, ehrenamtlich
1. Vizepräsidentin des katholischen Frauenverbandes, hat Marias
Schwestern von heute besucht: Frauen, die sehr jung Mütter wurden
und die am Start in die Mutterschaft von existenziellen Krisen betroffen
waren. Gesten und Haltungen sind uns vertraut. Und gleichzeitig
schimmert die Zerbrechlichkeit der Mütter selber durch.
Mehr Fotos: www.ikm-reportagen.net


Papst segnete
Agnes-Lämmer
Am Morgen des 21. Jänner, dem Festtag der
heiligen Agnes, wurden in der Agnes-Basilika
in Rom zwei Schafe gesegnet. Aus der Wolle
der Agnes-Lämmer werden traditionell die erz-
bischöflichen Pallien gewebt. Das Pallium ist
eine weiße Wollstola, die vom Papst und den
Erzbischöfen, die zugleich Leiter von Kirchen-
provinzen sind, über dem Messgewand getra-
gen wird. Nach der Segnung durch den Papst
kamen die Agnes-Lämmer in die Obhut der
Benediktinerinnen der Kirche Santa Cecilia,
die sie scheren und aus der Wolle die Pallien
herstellen. Bis zum 29. Juni müssen die wei-
ßen Stolen mit den schwarzen Kreuzen fertig
sein, denn dann überreicht sie der Papst den
neu ernannten Erzbischöfen als Zeichen der
Metropolitanwürde. (KAP)


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»Im Interview


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Die Kirche fußt auf alten Traditionen, gleichzeitig
bauen junge Menschen heute die Kirche von
morgen. Im Thema beleuchten wir schlaglichtartig
Szenen einer gewachsenen und wachsenden
Kirche: Kirchenasyl erhält vor dem Hintergrund
der Flüchtlingsdebatte neue Aktualität. Eine offene
Kirche wird zum Begegnungsort verschiedenster
Religionen. Jugendliche engagieren sich im Namen
Don Boscos in der Kirche.
Im Interview spricht der Salzburger Erzbischof
Alois Kothgasser SDB über seinen Glauben. Denn
der Glaube verbindet eine sich wandelnde Kirche
vom Gestern über das Heute mit dem Morgen.


Papst Benedikt XVI. hat am 11. Oktober 2012 auf dem
Petersplatz in Rom das „Jahr des Glaubens“ ausgerufen.
Das DON BOSCO magazin hat den Salesianer und Salz-
burger Erzbischof Alois Kothgasser gefragt, was darunter
zu verstehen ist, und mit ihm über die Identität der Kir-
che von heute gesprochen.


Was sagen Sie Menschen, warum Sie an Gott glauben?
Weil ich Menschen begegnet bin, die überzeugend an
Gott glauben bzw. glaubten: meine Eltern, die in Einfach-
heit den Glauben vorlebten; Seelsorger, die mir den Glau-
ben erschlossen und mich durch ihr Leben überzeugten.
Durch das Studium der Theologie, vor allem den Um-
gang mit der Bibel als Wort Gottes im Menschenwort.


Kirche
heute und morgen


Salesianerbischof
Alois Kothgasser


6 DONBOSCOmagazin 2/2013




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„Glauben bedeutet, Antwort suchen, geben und finden auf die Frage:
Worauf baue ich mein Leben?“


Erzbischof Alois Kothgasser
sieht Kritik an der Kirche als
Chance für die Kirche, sich zu
positionieren.


Wie soll die Kirche über Glauben sprechen?
Einfach, verständlich, mit Bildern, Episoden und Er-
fahrungen aus dem Leben, wie es in den Evangelien ge-
schieht und wie es z.B. ein Bischof Reinhold Stecher in
wunderbarer Weise getan hat.


Was braucht es, damit Menschen in Österreich heute
glauben?
Menschen, die den Glauben leben und bereit sind, von
ihren Erfahrungen mit Gott und glaubenden Menschen
zu erzählen.


Die Kirche hat zum Jahr des Glaubens aufgerufen, was
habe ich mir darunter vorzustellen?
Glauben heißt vertrauen. Glauben bedeutet, Antwort su-
chen, geben und finden auf die Frage: Worauf baue ich
mein Leben, was trägt und erfüllt meinen Alltag, meinen
Sonntag, meine Suche nach Sinn und mein Angebot für
die Mitmenschen?


Was bedeutet das Anti-Kirchenprivilegien-Volksbe-
gehren für Sie als Bischof? Ist es berechtigt, die Stel-
lung der Kirche so zu hinterfragen, oder ist es Provo-
kation? Oder auch eine Chance, die Leistungen der
Kirche darzustellen?
Mir scheint es eine grundsätzliche Auseinandersetzung
mit Privilegien jeglicher Art in der Gesellschaft, in Kir-
che und Staat zu sein. Eine Aufzählung von „Kirchenpri-


vilegien“ bedeutet sicher eine Möglichkeit, das, was die
Kirche heute für die Menschen und für die Gesellschaft
tut oder zumindest tun will, darzustellen und klarzustel-
len. Damit die Kirche den von ihrem Gründer gegebe-
nen Auftrag erfüllen kann, wird sie vor allem Menschen
brauchen, die mitarbeiten, ohne die Gemeinschaft nicht
leben und ihre Dienste für die Menschen und die Gesell-
schaft nicht leisten kann. Eine nüchterne Hinterfragung
und eine realistische Darstellung können nur helfen, die
eigene Identität und Sendung noch besser zu begreifen
und zu verwirklichen.


Was bedeutet die „Freiheit des Glaubens“ in der Kir-
che und ist hier Platz für Kritik an der Amtskirche?
Passt das zusammen?
Freiheit des Glaubens hängt immer mit Religionsfreiheit
und Gewissensfreiheit zusammen, bedeutet aber wie jede
Freiheit auch Bindung und Hingabe. Es gibt keine unge-
bundene Freiheit. Platz für Kritik in und an der Kirche ist
dann gegeben, wenn sie konstruktiv an der Re-Form der
Gemeinschaft der Kirche mitzuarbeiten bereit ist. Es gibt
keine reine Be-Amt-en-Kirche, weil alle Glieder der Kirche
Glaubende und Hoffende, Liebende und Suchende, nicht
selten auch Leidende und Verfolgte sind. Das Urmodell
christlichen Glaubens, der Freiheit christlichen Glaubens,
ist der Weg Jesu von Nazaret vor Gott für die Menschen.


Fragen: Sophie Lauringer; Fotos: Erzbistum Salzburg


Thema




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Im November 2012 zogen Flüchtlinge aus Traiskirchen in einem Protestmarsch nach Wien, um auf die „menschenunwürdigen Bedingungen“ im Erstaufnahmezentrum öffentlich aufmerksam
zu machen. Auf dem Platz vor der Votivkirche errichteten sie ein Zelt-
lager. Als dieses von der Polizei geräumt wurde, quartierten sie sich
einfach in der Votivkirche ein. Entsprechend einer alten kirchlichen
Praxis gewährt die Kirche Asyl. Erzbischof Christoph Schönborn be-
tonte, dass Christen zum Schicksal und zur Not der Flüchtlinge nicht
schweigen könnten: „Wir müssen darauf drängen, dass die Gesetze
gerechter werden.“


Die Kirche wird als öffentlicher Raum gesehen. Wenn nun die Kirche
Unterkunft gewährt, bezieht sie Stellung. Sie gibt Raum für einen
Diskurs, der brisante Fragen der Gesellschaft behandelt. Ein kräfti-
ges Zeichen für die Bedeutung von Kirche auch in der Gesellschaft
von heute und dafür, dass Religion eben nicht Privatsache ist.


Der römische Kaiser Honorius erließ im 5. Jahrhundert ein Gesetz,
wonach der Bruch des Kirchenasyls wie Majestätsbeleidigung zu
ahnden sei. Damit legte er den Grundstein für das mittelalterliche
Asylrecht. Die Kirche wurde zu einem Zufluchtsort. Verfolgte konn-
ten sich so, zumindest für eine Weile, der weltlichen Gewalt entzie-
hen. Das Wiedererstarken der Staatsgewalt im 14. Jahrhundert be-
wirkte den Niedergang des Kirchenasyls. Im Laufe der Zeit wurden
immer mehr Personengruppen vom Asylschutz ausgenommen. Bis
zum 19. Jahrhundert hoben alle europäischen Staaten das Asylrecht
formell auf. Heute – im 21. Jahrhundert – lebt also diese Form des
Schutzes vor staatlicher Verfolgung wieder auf.


Kirchenasyl bedeutet meist eine vorübergehende Aufnahme von
Flüchtlingen oder Verfolgten in einer Kirche, das heißt in einer Ge-
meinde. Der Ort des Aufenthaltes muss nicht der Kirchenraum sein.
Durch das Asyl soll Zeit gewonnen werden, um alle rechtlichen Mög-
lichkeiten neu zu überprüfen und mit den zuständigen staatlichen
Stellen zu verhandeln. Die Kirche nimmt für sich dabei das übliche
„Hausrecht“ in Anspruch, das auch von Privatpersonen und weltli-
chen Institutionen ausgeübt werden kann.


Asyl für Flüchtlinge




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Thema




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Ein Raum
für viele Religionen


Flughafen Wien: abfliegen, ankommen, warten. 22.000.000 Passagiere waren es im Jahr 2012. Darunter Gläubige verschie-denster Religionen. Viele von ihnen wollen ihre Zeit am Flug-
hafen nutzen, um einer Messe beizuwohnen, zu beten oder einfach
nur die Stille eines Andachtsraumes zu genießen.


Seit der Eröffnung des neuen Skylink Flughafens stehen den Fluggäs-
ten drei interreligiöse Andachtsräume von 7 bis 20:30 Uhr zur Verfü-
gung. „Die Andachtsräume sind ein Zeichen für Toleranz“, sagt Bo-
zena Rozycka, Pastoralassistentin und Mitglied des Seelsorgeteams.
„Es ist schön, dass so viele Religionen nebeneinander in einem Raum
beten können.“


In erster Linie nutzen Reisende den Raum, die in Wien auf ihren Flug
warten, weiß Frau Rozycka. Das spiegle sich in den Gästebüchern
wider, in die sich die Passagiere aus aller Welt eintragen. „Vor allem
Muslime kommen oft, um zu beten.“ Aber auch die Mitarbeiter des
Flughafens nutzen die Gebetsräume; Zollbeamte und Polizisten be-
suchen gerne die Messen.


Vor 24 Jahren hat Pfarrer Joseph Farrugia die Flughafenseelsorge ini-
tiiert. Zu den Mitarbeitern des Flughafens hat er ein gutes Verhältnis
und immer Zeit für ein Gespräch, wenn er freitags seine Runde am
Gelände dreht.


Jeden Sonntag um 8 Uhr hält der aus Malta stammende Pfarrer die
Messe in einem der Andachtsräume. Er selbst spricht sechs Spra-
chen: Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Maltesisch und
Spanisch. Bei der Predigt richtet er sich nach den Sprachkenntnissen
der Gläubigen, die seine Messe besuchen.


Um die Menschen auch außerhalb der Andachtsräume zu erreichen,
bringt das Seelsorgeteam fünfmal im Jahr die Zeitschrift „Habakuk“
heraus. Das Blatt thematisiert Religion und Leben am Flughafen aus
einer interreligiösen Perspektive. So wird auf die unterschiedlichen
Religionszugehörigkeiten der „Flughafengemeinde“ Rücksicht ge-
nommen. Ein großes Geschenk, dass es im öffentlichen Raum Platz
gibt für den Menschen bei seiner Suche nach Gott.




Thema


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Die Kirche gefällt mir so,
wie sie gebaut ist


In zehn Stunden entsteht eine kleine, kunterbunte Lego-Stadt, um Kindern einen Zugang zur Heiligen Schrift zu ermöglichen – so weit eine Idee des Bibellesebundes.
„Baumeister gesucht“, so klar und einfach lautete der Aufruf an
die Timelkamer Kinder, von 25. bis 27. Jänner ihre Stadt aus Lego-
Bausteinen zu bauen. Im Kloster Sankt Anna, im ehemaligen No-
viziat der Salesianer Don Boscos, wo bis vor einigen Jahren junge
Männer ihr erstes Jahr als Ordensleute verbracht haben, wurde
jetzt der Traum vieler Kinder wahr. In der zehn Meter langen Spiel-
zeug-Stadt wurden aus 100.000 Steinen ein Ypsilon-Hochhaus,
eine Pizza-Station, Traumhäuser, ein Hotel und Hafen, Türme, ein
Landhaus, Schiffe, eine Seaworld mit Schwimmbad, ein TV-Turm,
ein Flughafen und ein Park errichtet.


In den Baupausen gab es Zeit zum Essen und Trinken, für Spiele
und Baubesprechungen mit spannenden Geschichten aus der Bi-
bel. Alle Gebäude überragend wurde in der Mitte eine Kirche ge-
baut – optisch fast ein Lego-Dom. Die Traummaße der Kirche, bei
der fünf Kinder Stein auf Stein gesetzt haben: 75 cm hoch und in
den Grundmaßen 60 cm x ca. 1 m. Die Meinung der kleinen Archi-
tekten war durchwegs positiv: „Die Kirche gefällt mir so, wie sie
gebaut ist.“ Und zufrieden ergänzte ein Kind: „Ich finde sie sehr
schön.“


Den Abschluss des Bauwochenendes bildete ein Familiengottes-
dienst am Sonntag. Die Kinder erhielten eine Urkunde zur Erin-
nerung an ihre „Baumeistertätigkeit“ und eine Bibellesehilfe. Da-
nach wurde die Stadt zur allgemeinen Besichtigung freigegeben.
Der Abbau wurde übrigens auch ohne Streit gemeinsam absol-
viert. Es dauerte nur 90 Minuten, bis alle Steine wieder ordentlich
verpackt in allen Kisten verstaut waren. Sie warten nur darauf,
von kleinen Baumeistern wieder neu aufgebaut zu werden.
Eine Kirche für die Zukunft bauen – das versuchen viele Jugend-
liche im Geist Don Boscos, eine Kirche aus lebendigen Menschen.
In der Salesianischen Jugendbewegung sind sie u.a. im „Sale für
alle“ für benachteiligte Kinder da; im Café Mazzarello in Vöckla-
bruck engagieren sie sich ehrenamtlich für ihre MitschülerInnen,
bei „Confronto“ laden sie andere Jugendliche zum Fest und zum
Gebet ein; im Volontariat schenken sie Jugendlichen in fernen
Ländern ein Jahr ihres Lebens. Eine solche Kirche hat Zukunft,
eine solche Kirche ist schön und hoffnungsvoll!




Thema


DONBOSCOmagazin 2/2013 13




Keine Gewalt oder
große Gewalt?
Der Trainer Thorsten
Schlieper (li.) vom
Verein Cool Strong
Kids stellt mit den
Viertklässlern Situa-
tionen nach, in denen
sie mit Gewalt kon-
frontiert sind – und
zeigt ihnen, wie man
richtig reagiert.


Ich bin
stark!


Der Verein Cool Strong Kids will


den Kreislauf von Gewalt an und


unter Kindern durchbrechen. In


schulinternen Kursen lernen


Mädchen und Buben, mit ihren


Gefühlen umzugehen und sich


gegen Übergriffe zu wehren. Das


DON BOSCO magazin war bei
einem der Kurse mit dabei.


Text und Fotos: Christina Tangerding


14 DONBOSCOmagazin 2/2013




Nein, danke! Im rollenspiel
„Der Fremde“ lernt Karl, wie man
Fremde abwehrt.


Wo fängt Gewalt eigentlich an? Diese Frage sollen die 21 Viertklässler, die an diesem Mittwochvormittag in der Turnhalle der Münchener Ichoschule zusammenge-
kommen sind, spielerisch für sich beantworten. Für die
Übung hat Trainer Thorsten Schlieper einen langen, wei-
ßen Pfeil auf den Hallenboden geklebt. Die Pfeilspitze
bedeutet „große Gewalt“, das Pfeilende bedeutet „keine
Gewalt“. Die Aufgabe der Kinder ist es nun, sich für jede
der Situationen, die Thorsten Schlieper nennt, ihren ei-
genen Platz auf dem Pfeil zu suchen.


Erstes Beispiel: „Wie groß ist die Gewalt für euch, wenn
jemand euch euer Lieblingsspielzeug wegnimmt?“, fragt
der Trainer. Schnell verteilen sich die Jungen und Mäd-
chen auf der Linie, die meisten von ihnen ziemlich weit
vorne. Das Ergebnis wird kurz gemeinsam besprochen.
Dann kommt die nächste Situation: „Wenn ihr ausge-
grenzt werdet?“ Wieder wuseln die Kinder durcheinan-
der, stellen sich auf und reden anschließend kurz über
ihre unterschiedlichen Positionen. Schwieriger wird es
bei der dritten Frage: „Wenn euch jemand küsst?“ Es
dauert eine Weile, bis alle Kinder ihren Platz gefunden
haben. Ein Neunjähriger ruft: „Es kommt drauf an, wer!“
Thorsten Schlieper greift den Einwurf auf und erarbeitet
im Gespräch mit den Kindern die Kriterien und die An-
zeichen von Gewalt. „Der Körper sagt uns, wenn etwas
Gewalt ist“, beschreibt es ein Mädchen. „Da kommt ein
komisches Gefühl.“


Die Kinder aus der 4b absolvieren einen Kurs des Vereins
Cool Strong Kids. Insgesamt acht Stunden werden sie in
diesem Schuljahr unter Anleitung von Thorsten Schlie-
per, Kampfkunstexperte mit Schwerpunkt Gesundheit,
mit Spielen, Übungen und Diskussionen Möglichkeiten
der Gewaltprävention erlernen und einüben. Bereits seit
der ersten Klasse besuchen die Kinder die schulinternen
Seminare des Vereins.


„Kinder erleben verschiedene Formen von Gewalt im
Laufe eines Tages hier an der Schule“, erklärt Rektor
Martin Rothenaicher. „Wenn auf engem Raum 500 Kin-
der und Jugendliche zusammensind, kommt es zwangs-
läufig bisweilen zu Konflikten, die wiederum bisweilen
in Gewaltakte ausufern.“ Zudem seien die Kinder in der
Familie Übergriffen ausgesetzt, auch von den „Primär-
erziehungsberechtigten“, so Rothenaicher. Im Rahmen
der Schulprogrammarbeit versuche die Schule mit un-
terschiedlichen Maßnahmen, dieser Gewalt entgegenzu-
wirken.


Eine dieser Maßnahmen ist das Programm von Cool
Strong Kids, an dem seit drei Jahren alle Kinder der
Grundschule teilnehmen. Schulleiter Rothenaicher


schätzt an dem Konzept neben den Lernmöglichkeiten
für die Kinder, dass durch die Kurse auch die Lehrer
wichtige Rückmeldungen bekommen. Dadurch, dass
sich die Kinder den Trainern öffnen, würden manche
Probleme aufgedeckt, die sonst möglicherweise uner-
kannt geblieben wären. „Mit Hilfe dieser Kurse ist es uns
gelungen, manches Kinderschicksal zu erleichtern“, sagt
Rothenaicher.


Gegründet wurde der Verein von Matthias Hummel. Der
45-jährige Wirtschaftsinformatiker und Vater von zwei
Kindern war lange im Vorstand einer Aktiengesellschaft
tätig gewesen. Während dieser Zeit arbeitete er extrem
viel. Und stellte irgendwann fest, dass seine damals zwei-
einhalbjährige Tochter ihn als Vater gar nicht kannte.
Diese Situation wollte er ändern. Parallel dazu lief sein
Vertrag aus. Seine Frau fing wieder an zu arbeiten, und
Hummel wurde hauptberuflich Hausmann und ehren-
amtlich Vorstand eines Elterninitiative-Kindergartens.
Per Zufall kam er bald mit der Ichoschule in Kontakt,
die gerade nach einem Konzept für Gewaltprävention


Ich bin
stark!


Stopp!


DONBOSCOmagazin 2/2013 15


Familie




Die Initiative „Weiße Feder – ge-
meinsam für Fairness und gegen
Gewalt“ stellt Schülern, Eltern und


Lehrern konkrete und wirksame Hilfestellungen zur Prävention zur
Verfügung. Von der Initiative gehen zahlreiche Projekte aus, unter
anderem der Ausbau der Schulpsychologie und Schulsozialarbeit,
das Macht|schule|theater oder der Fairness Award, der den Einsatz
für mehr Fairness im Lebensraum Schule auszeichnet. Die Initiati-
ve „Weiße Feder“ wurde 2007 vom Bundesministerium für Unter-
richt, Kunst und Kultur ins Leben gerufen.
Weitere Informationen unter www.gemeinsam-gegen-gewalt.at
Die Jugend-Hotline „Rat auf Draht“ unterstützt die „Weiße Feder“.
Unter der Telefonnummer 147 werden Jugendliche beraten, die in
der Schule von physischer oder psychischer Gewalt betroffen sind.


suchte. Hummel, der in seiner Freizeit als Kung-Fu-Leh-
rer gearbeitet hatte, erklärte sich bereit, ein Konzept zu
entwickeln. Drei Monate lang recherchierte er, las sich in
Literatur und Forschungsergebnisse ein und erarbeitete
eine eigene, umfassende Strategie, die er seitdem mehr-
fach weiterentwickelt und verbessert hat.


Zunächst bot Hummel die Kurse gegen Gebühren an.
Weil er auf diese Weise viele Familien nicht erreichen
konnte, gründete er 2010 den Verein, der dank zahlrei-
cher Unterstützer ermöglicht, dass die Kinder kostenlos
an den Seminaren teilnehmen können. Inzwischen hat
Hummel zwölf Trainer für die Arbeit bei den Cool Strong
Kids ausgebildet, zwölf weitere bereiten sich gerade mit
einer eigens für den Verein entwickelten, zertifizierten
Ausbildung auf die Tätigkeit vor.


Die Viertklässler haben sich inzwischen an der Seiten-
wand auf den Boden gesetzt. Thorsten Schlieper erklärt
die nächste Übung „Der Fremde“: Der 41-jährige Trainer
wird sich als Zeichen dafür, dass er eine andere Rolle
einnimmt, eine Baseballkappe aufsetzen. Er spielt einen
Fremden, der ein Kind anspricht und es zum Mitgehen
zwingen will. Jeweils ein Kind darf üben, sich gegen den
Angreifer zu wehren, sich von seinem Verhalten und sei-
nen Fragen nicht aus dem Konzept bringen zu lassen.
Wie das am besten funktioniert, was ein Kind in einer
solchen Situation sagen, wie es reagieren und was es auf
keinen Fall tun sollte, wurde zuvor eingehend bespro-
chen. Nach jedem der kleinen Rollenspiele folgt eine
kurze Manöverkritik. Dann ist das nächste Kind an der
Reihe.


Die Klasse ist, wie schon bei den Spielen zuvor, mit Be-
geisterung bei der Sache. Konzentriert verfolgen die elf
Mädchen und zehn Jungen die Szenen. Unter Anleitung
des Trainers sprechen sie ohne Scheu und mit großer Of-


fenheit über ihre Gefühle. Vom „inneren Gorilla“ ist die
Rede, den die Kinder „aufpumpen“, um stark zu sein,
und vom Körper, der wie eine Alarmanlage warnt, wenn
Gefahr droht. Als zwei Jungen während einer Diskussion
anfangen, sich auf der Bank zu kabbeln, lässt sich der
Trainer davon nicht beeindrucken. „Ist es vielleicht bes-
ser, wenn jeder von euch einen extra Platz bekommt?“,
schlägt er schmunzelnd vor, und schon setzt sich einer
der beiden Streithähne ein Stück weiter weg auf den Bo-
den.


Anna, 9, machen die Kurse mit den Cool Strong Kids viel
Spaß. „Ich lerne da, besser mit meinen Gefühlen umzu-
gehen“, erzählt sie. Auch daheim helfen ihr die Erfah-
rungen aus den Kursen: „Wenn ich zu Hause manchmal
sauer bin, dann habe ich einen Anti-Stress-Ball. Den zer-
drücke ich, damit ich meine Wut richtig los bin.“ Auch
der gleichaltrige Felix schätzt die Stunden. „Man wird
stärker und selbstbewusster“, stellt er fest.


Das gilt auch für das Verhalten gegenüber den Eltern,
weiß Vereinsgründer und Vorstandsvorsitzender Matthi-
as Hummel: „Ich sehe, dass die Kurse auch in die Fami-
lien hinein wirken.“ Um das zu erreichen, legt Hummel
großen Wert auf Elternarbeit. Zum Konzept gehören ver-
pflichtende Elternabende, und bei der Bearbeitung der
Hausaufgaben, die die Kinder nach jeder Stunde in Form
von Arbeitsblättern bekommen, sind immer auch die
Eltern gefragt. Hummel kennt mehrere Fälle, in denen
Väter nicht mehr schlagen, seit ihre Kinder die Kurse be-
suchen. Es kommt allerdings auch vor, dass in den Semi-
naren Anzeichen von schwerer Gewalt oder Missbrauch
erkennbar werden. Dann schalten die Trainer selbstver-
ständlich in Absprache mit der Schule entsprechende
Profis ein.


Zum Abschluss der Stunde haben sich Trainer und Kin-
der in einem großen Kreis in der Mitte der Turnhalle auf-
gestellt. Ihre Hände strecken sie kämpferisch nach vor-
ne. Erst leise, dann immer lauter rufen sie gemeinsam:
„Ich – bin – stark!“ Diese Kinder wirken lässig, stark und
selbstbewusst.


Den
inneren
Gorilla
wecken!




16 DONBOSCOmagazin 2/2013


Familie




Bücher von Don Bosco gibt es in jeder Buchhandlung oder direkt bei:
Don Bosco Medien GmbH, Sieboldstr. 11, 81669 München, Tel.: 0049/89/ 48008 330, service@donbosco-medien.de


Buchtipp


Renate Lohmann-Falkner
Wut ablassen
ohne wehzutun.

Spiele zum Umgang
mit Agression und Zorn.
Don Bosco 2013
€ 16,40


Renate Lohmann-Falkner


ablassen
ohne wehzutun


Spiele
zum Umgang


mit Aggression
und Zorn


• kindgerechte Sachtexte
• farbenfrohe Entdecker-Bilder
• Beschreibungen des


Brauchtums
• kreative Mitmach-Ideen
• zwölf thematische Sticker


zum Aufkleben Wie ist Maria in den Himmel
aufgefahren?
Warum heißt mein Opa
„Paul Maria“?
ISBN 978-3-7698-1974-8


Ist der Heilige Geist ein
Gespenst?
Wer hat die Kirche
erfunden?
ISBN 978-3-1972-4


Ist am Gründonnerstag
alles grün?
Warum gibt es den
Ostermontag?
ISBN 978-3-1924-3


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Ein wichtiges Gefühl –
Tipps zum Umgang mit Wut in der Familie


1. Wut als Überlebenstechnik
Betrachten Sie Wut nicht als Unart oder Fehlverhalten, sondern als ein
angeborenes Gefühl, das hilft, sich zur Wehr zu setzen.


2. Bei sich selbst anfangen
Wenn Sie als Vater oder Mutter wütend auf Ihr Kind sind, sprechen Sie
über Ihren Gefühlszustand! Ihr Kind wird Sie dann als ehrlich erleben,
anstatt zu rätseln, was mit Ihnen los ist. Das Kind wird an Ihrem Vorbild
lernen, mit dem eigenen Wutgefühl umzugehen.


3. Die Wut des Kindes ernst nehmen
Besser als Beschwichtigungsversuche ist die schlichte Feststellung:
„Du bist sehr wütend!“ Das sollte so normal geschehen wie bei der
Reaktion auf Angst und Trauer von Kindern.


4. Keine Lösungsvorschläge auf dem Höhepunkt der Erregung
Wenn das Kind sich von Ihnen in seiner Wut verstanden und ernst
genommen fühlt, senkt sich sein Erregungszustand. Erst dann können
Sie mit ihm zusammen überlegen, wie es aus diesem Gemütszustand
herauskommen kann.


5. Körperbetonte Ventile sind hilfreicher als viele Worte
Eine Kissenschlacht, einen Boxsack schlagen oder ein Ring- und Rauf-
spiel nach festen Regeln helfen am besten, die Wut abzubauen, ohne sich
und andere zu verletzen oder Gegenstände zu beschädigen.


Renate Lohmann-Falkner ist promovierte Pädagogin
und arbeitet als freiberufliche Referentin in der
Erwachsenenbildung mit den Themenschwerpunkten
Lernen, Bewegung und Entspannung. Die Autorin
lebt und arbeitet in Bonn.


Für Lehrer, Eltern und Erzieher


Ich bin stark! Gemeinsam lernen die Kin-
der, mit ihren Gefühlen umzugehen und in
Konflikten selbstbewusst zu handeln.


Familie


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Erzähl mir was …




Gehorsam ist keine gesalzene
Einbahnstraße


K o l u m n e v o n M o n i k a S l o u k : A u s g e s p r o c h e n


Monika Slouk (37) arbeitet als Religionsjournalis-
tin in Wien. Ihr Mann Petr (44) ist promovierter
Theologe und selbstständiger Berater. Gemeinsam
mit ihren beiden Töchtern Klara (6) und Salome (3)
lebt die Familie in Klosterneuburg.
In ihrer Kolumne „Ausgesprochen“ spricht Monika
Slouk das aus, was sie in ihrem turbulenten Alltag
erlebt und was sie über aktuelle Fragen in unserer
Gesellschaft denkt.


Salome ist
aufmerksam –
eben wurde sie
bei ihrem Namen
gerufen.
Gehorsam kann
ihre Mutter nur
dann erwarten,
wenn sie selber
ihrem Kind
zuhört.


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18 DONBOSCOmagazin 2/2013


Familie


Wenn der März viel Schnee verweht, gute Ernte in Aussicht steht.“ Man mag an Bauernregeln glauben oder nicht. Es gibt aber eine Regel,
an die wohl alle Menschen glauben: Früher waren die
Winter noch richtige Winter. Schnee, Eiszapfen, Kälte.
Rodeln bis es dämmrig wird, Schneemann bauen, den
zugefrorenen Teich besiedeln. Die Wetterstatistiken
zeigen jedoch: Es handelt sich dabei um eine optische
Täuschung. Die Aufzeichnungen der Zentralanstalt für
Meteorologie und Geodynamik zeigen, dass kalte und
warme, schneereiche und schneearme Winter einander
auch „früher“ abgewechselt haben. Wann ist überhaupt
„früher“? Die Nebulosität des Wortes sagt schon einiges
darüber aus, dass es sich mehr um einen emotionalen
Zeitraum handelt als um einen im Kalender nachvoll-
ziehbaren. Wie auch immer: Manches ist heute anders
als „früher“. Wir haben uns den Winter gefügiger ge-
macht. Er muss uns gehorchen. Wehe, die Züge haben
Verspätung, wenn es schneit. Schuld ist dann die Bahn,
weil sie den Schnee nicht unter Kontrolle bringt. Mobili-
tät hat Priorität. Da werden auf Straßen und Gehsteigen
Unmengen von Salz verteilt – wehe, wenn eine halbe
Stunde zu spät. Selbst wenn sich der Winter ins Zeug
legt und Frau Holle fleißig ist, sehen die Straßen auch
bei Minusgraden nach kürzester Zeit so grau aus, als
hätte es im Winter geregnet.


Ich glaube nicht, dass Gehorsam früher öfter eingefor-
dert wurde als heute. Nur anders. Den Vorstellungen
eines reibungslosen und mobilen Alltags müssen Kin-
der heute vielleicht stärker gehorchen als „früher“. Man
sagt, die Erfindung der „Pille“ habe das Familienleben
und insbesondere das Frauenleben revolutioniert. Die


Erfindung der Wegwerfwindel hat das Familienleben
und insbesondere das Frauenleben meiner Einschät-
zung nach noch stärker verändert. Unterwegssein mit
Säuglingen ist erst seither unkompliziert möglich. Mein
erstes Kind habe ich lange mit Stoff gewickelt. Unter-
wegs habe ich jedoch bald Ausnahmen gemacht. Mit
einem Plastiksack (und auch den gab es vor einigen
Jahrzehnten nicht) voller Gaga-Windeln macht Unter-
wegssein nämlich wenig Spaß. „Früher“ mussten vor
allem die Erwachsenen gehorsamer sein. Im Sinne von:
Auf die Situation hören und sich danach richten. Die
Eltern – oder vielmehr die Frauen (Mütter, Kindermäd-
chen, Großmütter, …) waren in ihrem Bewegungsradius
extrem eingeschränkt, solange die Kleinkinder im Haus
nicht stubenrein waren (und das waren meist mehrere
hintereinander).


Ich bin sehr froh, dass wir mobiler sind. Mit Kleinkin-
dern, oder auch bei Schnee. Möglicherweise verlernen
wir bei der Gelegenheit aber langsam, gut auf eine Situ-
ation und ihre Bedürfnisse hinzuhören. Und gewöhnen
uns daran, dass sich die Umgebung unseren Vorstellun-
gen anpasst. Das beeinflusst schleichend das Verständ-
nis von Gehorsam. Gehorsam heißt dann: A will, und B
funktioniert. Ich bevorzuge ein anderes Verständnis, das
in der Kirche gute Tradition hat: A hört, und B hört. Ge-
horsam kann ich von meinen Kindern nur dann verlan-
gen, wenn ich zuerst auf sie höre. Wenn ich beachte, was
sie brauchen, und darauf Rücksicht nehme. Nehmen wir
an, ich nehme die beiden mit auf ein Ganztagsseminar
und wundere mich dann, warum sie mir am Nachmittag
nicht mehr gehorchen und still sind. Da habe ich viel-
leicht zu wenig hingehört, was die Bedürfnisse meiner
Kinder sind. Gehorsam ist eben keine Einbahnstraße,
schon gar keine gesalzene.




„Meine Erstkommunion
werde ich nie vergessen:
Einen Tag zuvor habe ich
mit meiner Mutter einen
Blumenkranz gebastelt.
Beim Gottesdienst durfte
ich neben meiner Freun-
din die Gaben zum Altar
bringen. Als ich an mei-
nen Verwandten vorbei-
kam und alle mich an-
lachten, musste ich auch
grinsen.“


Christina (9, links) wohnt mit ihrer
kleinen Schwester und ihren Eltern
in Köln.


„Das bin ich mit meiner
Freundin Ann beim
Kuchenessen in unserer
Gemeindehalle. Später
haben wir getanzt und
uns ganz schnell im Kreis
gedreht, sodass unsere
Kleider sich wie Wagen-
räder im Wind bewegten.
Abends sind wir wieder in
die Kirche, haben gebetet
und unsere Kommunion-
kerzen angezündet.“


Viviana (10, rechts) lebt mit ihrer
Familie auf den Grenadinen, einer
Inselgruppe im südlichen Teil der
Kleinen Antillen.


Meine Erstkommunion


Hier und dort
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Der Glaube ist die
Luft zum Atmen


Die meisten Sakralbauten stehen unverrückbar wie ein Fels in der
Brandung. Und je höher die Decke, je länger das Kirchenschiff, desto
kleiner bleibt er zurück, der Mensch im Angesicht Gottes. Verloren
läuft er zwischen den Bänken herum – aber nur so lange, bis er gefun-
den werden kann, bis er im Geiste heimkehre. Das ist also die eigen-
tümliche Verbindung von Fleisch und Stein, eine Idee der Überwälti-
gung, die uns tief bewegen soll, genauso wie die Erkenntnis der eige-
nen Machtlosigkeit.


Der Glaube sei uns wie die Luft zum Atmen. Nun lässt sich anderswo
eine solche Entrückung aber auch ganz wörtlich nehmen und konkret
erleben – das weiß jeder, der seinem Kind am Strand schon einmal
die Luftmatratze aufgeblasen hat. Nach ein paar kräftigen Zügen und
einem mindestens ebenso heftigen Ausgepuste in die kleinen Gum-
miventile wird es so manchem Urlauber recht schummrig im Kopf.


Aber das geht natürlich vorbei: In zehn bis 15 Minuten etwa soll die
aufblasbare Kirche von ewigkite – einem kirchlichen Projekt in der
Drachenszene – von einem gefalteten Planenhaufen zu einem kreuz-
geschmückten Mobilgotteshaus mit Schiff und Turm werden. 3,5 mal
4,5 Meter beträgt die Grundfläche, der höchste Punkt des Kirchen-
schiffes liegt drei Meter über dem Boden, bis zu acht Bierbänke pas-
sen hinein, zwischen denen die Menschen dann herumlaufen, sich
setzen und das luftige Bauwerk bestaunen könnten, wenn – ja, wenn
es hier nicht um etwas ganz Anderes ginge als um Überwältigung.
Denn in diesem Ort des Glaubens aus Luft gilt: „Wo zwei oder drei in
meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.“ Und
wem das zu pathetisch klingt, der lässt sich vom Paketservice einfach
noch die Kirchen-Hüpfburg dazuliefern.


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DONBOSCOmagazin 2/2013 21


mittendrin




Zu wenige ausgebildete Lehrer, kaum Unterrichtsmaterial und weite Wege:
Das Bildungssystem im Südsudan befindet sich noch im Aufbau.


Seit zehn Jahren unterstützt die Don Bosco Schule aus Rostock eine
Partnerschule der Salesianer Don Boscos im Südsudan.


Jetzt wollen die Lehrerinnen und Lehrer aus Rostock sich selbst ein Bild von ihrer
Partnerschule machen. Das DON BOSCO magazin hat sie auf ihrer Reise begleitet.


Text und Fotos: Benedict Steilmann


Sie dürfen hier nicht fotografieren.“ Der Mann ist sehr bestimmt. „Löschen Sie sofort das Foto.“ Erschrocken folgt Christiane Kastner der Auffor-derung. Sie ist gerade in Juba, der Hauptstadt
des Südsudan, gelandet. Auf dem Rollfeld stehen Mili-
tär- und UN-Flugzeuge. Die Atmosphäre ist nicht gerade
zivil. Kastner gehört zu unserer fünfköpfigen Reisegrup-
pe. Ihr und den anderen dreien ist mulmig zumute. Sie
sind zum ersten Mal in Afrika. Und alle zugänglichen
Informationen zum Land sind gespickt mit Wörtern wie
„Bürgerkrieg“, „Flüchtlinge“, „Krankheiten“ und „unzu-
reichend“.


Das Ziel: Brücken bauen


Dass sie trotzdem gekommen sind, liegt an ihrem Ziel:
Brücken bauen. Als Vertreter der Don Bosco Schule
in Rostock wollen sie die Partnerschaft mit einer Don
Bosco Schule im Südsudan intensivieren. Außer der Eng-
lischlehrerin Kastner sind Direktor Bernhard Humpert,
Grundschullehrerin Susanne Lörcks und Elternvertreter
Olaf Ulbrich dabei. Seit genau zehn Jahren fördert die
Schule die Salesian Mission im Sudan. Als das anfing,
herrschte noch Krieg im Sudan. Seit 2005 ist Frieden und
seit 2011 ist der Südsudan sogar unabhängig vom Nor-
den. Höchste Zeit, selbst hinzufliegen, fanden die vier.
Als Bildungsreferent von Don Bosco Mission in Bonn bin
ich mit dabei. Solche Vorhaben sind wichtig für die Lern-


Im Jahr 2010 wurde
der Südsudan unab-
hängig. In dem jun-
gen Land fehlt es vor
allem an Infrastruk-
tur: Es gibt kaum
Straßen und Versor-
gungswege für die
Menschen.


Don Bosco


Bildung
Brücken bauen für




kultur an Schulen. Schüler auf beiden Seiten erweitern
ihr Blickfeld, das ist gut für das Zusammenleben auf un-
serem Planeten.
Gefährlich sieht hier erst einmal nichts aus, dafür sehr
ungewohnt. In der Ankunftshalle ist es voll, heiß und
stickig. Die vielen Menschen und das babylonische Stim-
mengewirr verunsichern uns. Wir sind fremd hier und
fühlen es – deutlich.


Die Beamtin an der Passkontrolle hat schlechte Laune.
Zusätzliche Passfotos fehlen, sinnlos erscheinende For-
malitäten müssen erfüllt werden, die Prozedur zieht sich.
Bürokratie ist halt überall gleich – ein vertrauter Moment
in der Fremdheit. Bei der Gepäckkontrolle steht schon
wieder eine ungnädige Beamtin vor uns. Aber da taucht
unser Gastgeber auf, Father Jacob Thelekkadan. Und wir
erleben eine Überraschung: Die junge Zöllnerin erkennt
den indischen Salesianer wieder. Sie war eine von meh-
reren Tausend Kindern aus dem Süden, die während des
Krieges in Khartoum in die Don Bosco Schule für Flücht-
linge gingen, als er dort Direktor war, und freut sich jetzt
herzlich, ihn wiederzusehen. Wir kriegen auch ein Lä-
cheln ab und lächeln zurück. Die Gepäckkontrolle geht
jetzt sehr schnell. Don Bosco verbindet. Willkommen im
Südsudan!


Bereits am nächsten Tag reisen wir weiter. Unser eigent-
liches Ziel ist Maridi, nur 300 Kilometer von der Haupt-
stadt entfernt. Aber jetzt erfahren wir, was Reisen hierzu-


lande heißt. Zwölf Stunden brauchen wir für die Strecke.
Nur eine einzige Straße im ganzen Südsudan ist geteert,
die nach Uganda. Wir fahren in Richtung Kongo. Der Ge-
ländewagen holpert über Wasserrillen und Schlaglöcher,
rüttelt uns durcheinander, eine riesige Staubwolke im
Schlepptau. Wir sitzen dicht gedrängt zu siebt im Auto –
außer uns fünfen sind noch ein Fahrer und ein einheimi-
scher Führer dabei. Anstrengend, aber toll, um das Land
kennenzulernen.


„Wo sind die Schulen?“


In einem kleinen Ort treffen wir einen Soldaten mit
abgegriffener Kalaschnikow. Er hält uns an und will
mitfahren. Da blitzt es doch noch auf, das Bild des ge-
fährlichen Rebellen aus Bürgerkriegszeiten. Dürfen wir
nein sagen? Michael, unser Guide, wiegelt ab. Das Auto
sei voll. Der Soldat nickt und tritt zurück. Wir fahren
weiter. „Wo kommen die ganzen Leute her?“, wundert
sich Susanne Lörcks, als wir mal wieder an Fußgän-
gern mit Ziege vorbeifahren. Seit einiger Zeit holpern
wir durch ein Meer aus gelbem, mannshohen Gras,
nur durchbrochen von einigen Bauminseln. Einmal
teilt sich am Straßenrand das Gras und Frauen mit Ge-
päck auf dem Kopf treten heraus. Wir begreifen, dass
das leere Land voller Menschen ist. „Aber wo sind die
Schulen?“, fragt Direktor Humpert – und trifft den Kern
des Problems.


Don Bosco
Das Schulsystem im
Südsudan befindet
sich noch im Aufbau.
Oft findet der Unter-
richt unter freiem
Himmel statt.


Bernhard Humpert,
Direktor der Don
Bosco Schule
in rostock, mit
Schülern der Partner-
schule in Maridi


DONBOSCOmagazin 2/2013 23




Religionen/Kirchen überwiegend Christentum (76,8 %),
sowie animistische Religionen (21 %) und Islam (2,2 %).


Hauptstadt Bis zur Teilung im Juli 2011 war der Ge-
samtsudan der flächenmäßig größte Staat Afrikas.
Seit der Unabhängigkeit ist Juba die Hauptstadt und
der Regierungssitz des Südsudan.


Einwohnerzahl ca. 10 Millionen


Landessprache Laut der Übergangsverfassung ist
Englisch die einzig offizielle Amtssprache;
alle einheimischen Stammessprachen sind jedoch
ebenfalls als Landessprachen anerkannt, daneben
wird auch im ganzen Land Arabisch gesprochen.


L ä n d E R p R o f i L
S ü d S u d A n


E u R o pA


A S i E nA f R i K A


A u S t R A L i E n


A M E R i K A


S ü d A M E R i K A


Süd-SudAn


KEniA
ugAndA


Kongo


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SudAn


Juba


„Wir haben hier Platz für 900 Schüler“, sagt er. „Aber
selbst wenn mehr Kinder in die Schule gehen könnten,
hätte ich nicht genug Lehrer, um sie zu unterrichten.“
Wir werfen einen ersten Blick auf die Schule, die viel-
leicht der künftige Brückenkopf nach Rostock ist. Das
Gebäude hat den Krieg überdauert und wurde 2011 mit
Unterstützung der Sternsinger, der Missionskreise in
Kaufering und Spenden der Don Bosco Mission saniert.
Das Dach ist regendicht, die soliden Türen halten die Zie-
gen ab, und jedes Klassenzimmer hat genug Schulbänke.
Aber die Räume sind kahl. Regale mit Büchern oder Bas-
telutensilien gibt es nicht.


„Motivation ist kein Problem.“


Die Rostocker bitten für den nächsten Tag um ein Ge-
spräch mit den Kollegen, um sich kennenzulernen. Ge-
meinsam sitzen wir im Lehrerzimmer, beide Seiten ge-
spannt auf den Austausch.


Die Schulorganisation z. B. ist annähernd gleich. Eltern-
sprechtage, Lehrerkonferenzen, Schulpflegschaften, etc.
Aber was ist mit der Motivation? Ob südsudanesische
Schüler auch schwänzen würden? „Wenn die Schuluni-
form gewaschen oder geflickt wird und die Kinder nichts
anderes Gutes zum Anziehen haben, bleiben sie aus
Scham zu Hause“, erklärt Englischlehrer Mathew. „Aber
wir wollen sie natürlich trotzdem da haben, auch ohne
Uniform.“


Für ein Kind im Südsudan ist es wahrscheinlicher, vor
seinem fünften Geburtstag zu sterben, als die Schule
abzuschließen. 1,3 Millionen Kinder im Grundschulal-
ter gehen hier nicht in die Schule. Beim weltweiten Be-
such einer weiterführenden Schule ist das Land, dessen
Kriegswunden noch immer nicht verheilt sind, Schluss-
licht. Als wir abends erschöpft in Maridi ankommen,
sprechen wir den dortigen Direktor der Salesianer-Nie-
derlassung, Father John Peter, darauf an.


Bei ihrem Besuch in der Schule der Salesian Mission in Maridi hatten
Christiane Kastner (li.) und das Team der Don Bosco Schule aus rostock
Gelegenheit, sich mit ihren afrikanischen Kollegen auszutauschen.


24 DONBOSCOmagazin 2/2013




Don Bosco macht Schule


Partnerschaften zwischen Schulen in Europa und Bil-
dungseinrichtungen der Salesianer Don Boscos in ande-
ren Teilen der Welt sind nie einfach und erfordern viel En-
gagement. Wie in Rostock sind fast alle funktionierenden
Partnerschaften aus kleinen Anfängen heraus entstanden
und gewachsen – zum großen Gewinn aller Beteiligten.


In Österreich vermittelt Ihnen gerne Jugend Eine Welt
Kontakte zu Don Bosco Schulen auf der Südhalbkugel,
die Unterstützung brauchen. Sollten Sie Interesse haben,
internationale Themen wie Bildung im Sudan oder die Si-
tuation von Straßenkindern im Unterricht zu behandeln,
kommen Mitarbeiter, wenn es Zeit und Entfernung zulas-
sen, gerne auch zu Ihnen in den Unterricht. Oft sind junge
zurückgekehrte Volontärinnen und Volontäre mit dabei,
die ein Jahr in einer der vielen Don Bosco Einrichtungen


Kontakt
Wenn Sie ebenfalls eine Don Bosco Schule unterstützen
möchten oder mehr über die Arbeit der Salesianer Don
Boscos erfahren wollen, wenden Sie sich bitte an Jugend
Eine Welt – Don Bosco Aktion Österreich:


Jugend Eine Welt –
Don Bosco Aktion Österreich
St. Veit-Gasse 21, 1130 Wien
Tel.: 01 / 8 79 07 07-0
www.jugendeinewelt.at


Motivation, meint Leocardia, die einzige Frau im Team,
sei kein Problem. „Bildung ist hoch angesehen in der Ge-
sellschaft. Ältere Schüler arbeiten, um ihr Schulgeld be-
zahlen zu können.“ Wir versuchen gedanklich, das Mo-
dell auf deutsche Schüler zu übertragen, und scheitern.


Welche Lern- und Lehrmittel sie haben, möchte Humpert
wissen, der eine Reisetasche voller Kugelschreiber mitge-
bracht hat. „Die Schüler haben Hefte und Schiefertafeln,
wir eine Wandtafel und einzelne Bücher“, antwortet Ma-
thew. „Mehr Lernmaterialien würden nochmal ungeheu-
er motivieren“, schiebt er nach.


Als wir später einige Schüler treffen, merkt einer prompt
an, Englisch ohne Grammatikbuch sei sehr schwer zu
lernen und ob wir nicht aushelfen könnten. Eine Schüle-
rin fragt nach einem Schulbus. Sie sei jeden Morgen zwei
Stunden unterwegs. Ein dritter fragt später frech, mit wie
viel Geld wir ihn unterstützen wollen.


Die Rostocker Lehrer sind nachdenklich geworden. „Au-
genhöhe herstellen“, heißt es unter Pädagogen, wenn
man nicht die eigene Geberrolle betont, sondern Men-
schen aus ärmeren Ländern als eigenständig darstellt,
ihnen das Stigma des passiven Hilfeempfängers nimmt.
Hier in Maridi wird deutlich, dass wir als Deutsche eben-
falls ein Stigma haben, das des großzügigen Gebers. Die
Erwartungen sind hoch. Obwohl die Rostocker immer
auch finanziell fördern wollten, erfährt die Partneridee
einen Dämpfer.


auf der Welt gearbeitet haben. Sie werden nach ihrer Rück-
kehr didaktisch geschult und können ein junges und authen-
tisches Zeugnis ihrer Erfahrungen geben.


„Da kriegt man eine Ahnung davon, wie ungleich eine
Partnerschaft sein würde“, überlegt Christiane Kastner
später. „Das kann auch schnell überfordern.“ Gleich-
zeitig sehen wir alle, dass das Bildungswesen noch viel
Unterstützung braucht, bis die Menschen hier selbst das
Gefühl bekommen, Augenhöhe erreicht zu haben.
Einen Tag später fahren wir zurück. Wir wollen noch drei
Tage in Juba verbringen, Schulen besuchen und Leute
treffen. Wieder strapaziöse 12 Stunden unterwegs. Hat es
sich gelohnt? „Ja, wir haben jetzt Gesichter vor Augen,
haben die Leute persönlich kennengelernt und haben
eine Ahnung, wie das hier läuft“, meint Susanne Lörcks.
„Das ist doch eine tolle Voraussetzung. Alles Weitere
wird sich finden.“


Die beiden Lehrerteams aus rostock und Maridi wollen Brücken
bauen und die bereits seit zehn Jahren bestehende Partner-
schaft weiter ausbauen.


DONBOSCOmagazin 2/2013 25


Don Bosco




26 DONBOSCOmagazin 2/2013


Don Bosco Brennpunkt


Die Verlierer des Krieges
Mali:


Seit 11. Jänner herrscht in Mali Krieg. Französische Truppen kämpfen mit Kampfhubschraubern gegen radikale Islamisten unterschiedlicher Gruppierun-
gen, die immer weiter aus dem Norden ins Landesinnere
vordringen. Die Gemengelage ist schwierig. Schon längst
geht es nicht mehr um die Belange und Interessen der Tu-
areg. Das Nomadenvolk pocht seit Jahrzehnten auf mehr
Autonomie im Norden des Landes. Zwar hat die Nationale
Befreiungsbewegung für Azawad (MNLA), deren Anhänger
viele Tuareg sind, im April 2012 den Norden für unabhängig
erklärt. Doch abermals scheint es, als stünden die Tuareg
als Verlierer da. Drogen- und Waffenhandel, Entführun-
gen – der afrikanische Arm des Terrornetzwerks Al-Kaida
hat im Norden Malis die Macht übernommen. Zwar gehö-


ren rund 90 Prozent der 14 Millionen Malier dem Islam an,
doch lehnt die Mehrheit die Einführung des islamischen
Religionsrechts, der Scharia, ab.


Mittlerweile sind 150.000 Menschen in Nachbarländer
geflohen. 500.000 Binnenflüchtlinge halten sich im Sü-
den des Landes auf. Mit der Militärintervention Frank-
reichs hat die Bevölkerung wieder Hoffnung geschöpft.
Die Franzosen sollen Frieden bringen. Irgendwann. Die
Probleme Malis werden die Soldaten aus Europa nicht
lösen können. Dafür müssten soziale und wirtschaftliche
Perspektiven im Norden geschaffen werden. Grundlegen-
de Veränderungen also, auf die die Tuareg schon lange
warten.


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DONBOSCOmagazin 2/2013 27


Don Bosco


Don Bosco Aktuell


Volontäre
Drei Fragen an Bruder Hernán Cordero SDB


»Dieser Krieg ist für viele ein großes Geschäft«
20 Millionen Euro sollen helfen, das Leid der Menschen in Mali zu lindern. Vor Kurzem stockte die
EU ihre humanitäre Hilfe für das westafrikanische Land auf – insbesondere, um unterernährte
Kinder besser versorgen zu können. Auch die Salesianer Don Boscos versuchen, der Bevölkerung
vor Ort zu helfen – mit Hilfsgütern, Schul- und Berufsbildung. Dabei glaubt Bruder Hernán
Cordero SDB,
Ökonom der französischsprachigen Provinz in Westafrika, nicht an ein schnelles
Ende des Konfliktes, denn die ökonomischen Probleme des Landes sind gravierend.


Wie stark ist die malische Bevölkerung
von den militärischen und politischen
Auseinandersetzungen betroffen?
Viele Menschen bringen sich in der Regi-
on rund um Touba in Sicherheit. Bisher
sind die meisten Flüchtlinge bei Bekann-
ten und Verwandten untergekommen und
werden von ihnen versorgt. Wir verkaufen
an die Betroffenen Lebensmittel zum hal-
ben Preis. Denn sie sind seit Beginn der
Unruhen viel teurer geworden.
Religiösen Hass und ethnische Ausein-
andersetzungen haben wir bisher nicht
bemerkt. Die Mehrzahl unserer Schüler
ist wie auch der Großteil der Lehrer musli-
mischen Glaubens. Viele von ihnen gehen
sehr gern bei Don Bosco zur Schule und
sind stolz auf das hohe Niveau, das wir
trotz bescheidener Mittel erreichen. Sie
wollen lernen, wie man eine elektrische
Schaltung steckt, und nicht über religiöse
Fragen diskutieren. Es sind junge Men-
schen, die gerne mal einen Film im Kino


sehen wollen oder ausländische Musik
hören. Sie sehen den islamischen Terror
sehr kritisch und lehnen die Scharia ab.


Wie geht es Ihren Mitbrüdern in den un-
terschiedlichen Regionen Malis?
In der Hauptstadt Bamako arbeiten vier
Salesianer aus Spanien. Sie leiten eine
Berufsschule und zwei Jugendzentren.
Die Mitbrüder befürchten Racheakte ge-
genüber Ausländern, sollte die internati-
onale Intervention fehlschlagen oder die
Zivilbevölkerung Schaden erleiden. Sie
gehen nicht auf die Straße – aus Angst vor
Kidnapping. Sollte ihnen oder ihren Mit-
brüdern Gefahr drohen, werden sie nach
Burkina Faso fliehen.
In Touba, im Osten des Landes, haben
wir eine große Pfarrei, der nahezu 15.000
Mensche angehören. Touba ist das
christliche Herz des Landes und nur 200
Kilometer von der Front entfernt. Auch
hier ist die Verunsicherung groß.


Der Westen befürchtet, dass das Land
zum Rückzugsort für Terroristen wird.
Wie sehen Sie die Zukunft Malis?
Ich befürchte, dass es keine schnellen Lö-
sungen geben wird, da wir es hier mit ei-
nem sehr alten Konflikt zu tun haben. Die
jahrelange Vernachlässigung des Nordens
hat die Menschen unzufrieden gemacht,
die Zugeständnisse an die Tuareg wurden
nicht eingehalten. Dazu kommt der Sturz
Gaddafis in Libyen.
Mali ist sehr arm, die meisten Menschen
sind Kleinbauern in Subsistenzwirtschaft.
Die Islamisten zahlen ihren Kämpfern ei-
nen Sold, der weit höher liegt als das, was
sie mit dem Verkauf ihrer Ernte verdienen
würden. Deshalb schließen sich junge
Menschen den Islamisten an. Der Krieg
ist ein großes Geschäft, an dem sehr viele
Menschen verdienen. Drogen- und Men-
schenhändler schmuggeln vom Norden
aus ihre Waren nach Europa. Ihnen nutzt
ein instabiler Staat.


Die Arbeit der Salesianer Don Boscos in Mali


Seit 1981 sind die Salesianer Don Boscos in Mali vor allem im
ländlichen Raum tätig. Als Christen in einem mehrheitlich musli-
misch geprägten Land sind die rund 15 Patres auch Brückenbau-
er zwischen den Religionen: In den Schulen gibt es morgens ei-
nen Gottesdienst, dessen Besuch freiwillig ist. Zweimal die Wo-
che findet Ethikunterricht statt, bei dem auch die Weltreligionen
behandelt werden. In allen Einrichtungen beliebt ist das Sonn-
tagsoratorium, ein großes offenes Freizeitangebot, an dem meh-
rere hundert Jugendliche teilnehmen.


Seit Jahren engagieren sich die Salesianer in der Versor-
gung Notleidender Menschen mit Nahrungsmitteln, im
Brunnenbau und in der Ausbildung junger Menschen. Für
weitere Informationen über die Projekte der Salesianer in
Mali steht Ihnen Jugend Eine Welt – Don Bosco Aktion
Österreich gerne zur Verfügung.
Jugend Eine Welt – Don Bosco Aktion Österreich
St. Veit-Gasse 21, 1130 Wien
Tel.: 01 / 8 79 07 07-0, www.jugendeinewelt.at


So können Sie helfen


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Zum Pfarrer berufen
Aufgrund des Priestermangels werden heute immer mehr Pfarren zusammengelegt.


Nicht selten wird das zu einer besonderen Herausforderung für die Pfarrer,
aber auch für die Gemeinde. Pater Wolfgang Gracher SDB, Pfarrer von Völkermarkt,
betreut einen Pfarrverband. Das DON BOSCO magazin hat ihn einen Samstag lang


bei seinen vielfältigen Aufgaben begleitet.


Text und Fotos: Markus Schauta


8:00 uhr
Man findet sie nicht leicht, die St. Magdalena Kirche in
Völkermarkt. Sie steht inmitten der Altstadt, umstellt von
alten Häusern mit dicken Mauern. Die schmalen Gassen
dazwischen sind nur als Einbahnstraßen befahrbar. In
der Kirche wird gesungen, auf Slowenisch. Doch die Kir-
chenbänke sind leer. Auch vorne beim Altar ist niemand
zu sehen. Die Morgenmesse hält Pater Wolfgang Gracher
SDB vor einem Seitenaltar. Dort steht er jetzt, die Hände
erhoben mit Blick zum Altar. In den hölzernen Bänken
sitzt ein Dutzend Kirchgeher.


Pater Wolfgang Gracher SDB
zelebriert die Don Bosco Messe
in der St. Franzisci Kirche.


8:40 uhr
Pater Gracher lädt zum Frühstück in den Pfarrhof. Die
neun Messbesucher, die der Einladung gefolgt sind,
kommen regelmäßig zum Pfarrfrühstück. Sie wissen, wo
die Tassen und Teller stehen, richten Brot, Butter, Käse
und Schinken her. Bald duftet es nach frischem Kaffee.
Alle sitzen um den großen Holztisch und plaudern mit
„Pater Wolfgang“ über Neuigkeiten in der Gemeinde und
die bevorstehende Turinreise.
Seit 1. September 2008 ist der Salesianerpater Gracher
Pfarrer in Völkermarkt. Nach einer Kellnerlehre in Vil-


28 DONBOSCOmagazin 2/2013




Nach dem Frühgottesdienst lädt Pfarrer Gracher
zum Frühstück in den Pfarrhof.


lach besuchte er das Gymnasium in Horn. Es war 1987,
ein Jahr vor der Matura, als er beschloss, Salesianer zu
werden.


09:30 uhr
Die Frühstücksrunde hat sich verabschiedet. Geblieben
sind Robert (37) und seine Schwester Sonja (38). Sie wol-
len sich zu Ostern firmen lassen, um selbst Firmpaten
werden zu können. Da sie als Erwachsene nicht die Firm-
vorbereitung für Kinder besuchen wollen, treffen sie sich
einmal die Woche in dieser kleinen Runde. Heute lesen
sie gemeinsam einen Text über das heilige Sakrament
der Firmung und sprechen über die Symbolik der Taube
und der Feuerzungen.


10:00 uhr
Pfarrer Gracher will sich bei den vielen Kindern, die als
Sternsinger so eifrig Spenden gesammelt haben, bedan-
ken. Daher gibt es heute Vormittag Film und Pizza. Etwa
25 Könige und Königinnen haben sich bereits im Vorführ-
raum versammelt. Rasch wird geklärt, wer seine Pizza
Margherita mit und wer ohne Knoblauch haben möch-
te. Dann heißt es: Film ab! Und während E.T. durch den
Wald gejagt wird, muss der Pfarrer schon wieder weiter.


11:00 uhr
Das Kreuzbergl erhebt sich am Ufer des Völkermarkter
Stausees. In der kleinen Kirche ganz oben am Hügel ze-
lebriert der Pfarrer die Totenmesse für Rosina Pekart, die
mit 87 Jahren verstorben ist. Vor dem Altar steht der ge-


schlossene Sarg zwischen zwei Reihen elektrischer Ker-
zen. Kalt ist es in der Kirche und der Duft von Weihrauch
liegt in der Luft. „Heilige Maria Mutter Gottes, bitte für
uns Sünder“, betet die versammelte Trauergemeinde.
Wie in allen zweisprachigen Pfarren in Kärnten wird
auch hier die Messe auf Deutsch und Slowenisch gehal-
ten. Bischof Alois Schwarz legt darauf großen Wert. Den-
noch sehen das viele Kirchgeher nicht ein. Auf beiden
Seiten, wie Pater Gracher später erzählen wird. „Vor Gott
gibt es keine Sprachunterschiede“, sagt er jetzt. Dann
stimmt der Chor ein slowenisches Lied an.


11:45 uhr
Ein schneidend kalter Wind bläst, als sich der Trauer-
zug zum Friedhof unterhalb der Kirche aufmacht. Voran
gehen der Kreuzträger und der Pfarrer, hinter ihnen die


Sargträger, denen die Trauergemeinde folgt. Vor dem
Grab spricht der Salesianer ein paar Gebete, dann ist das
Begräbnis vorbei.
Pater Gracher kannte die Verstorbene persönlich. Wie
es ihm dabei gehe? „Mitweinen ist keine Hilfe“, antwor-
tet er. „Ich lasse mich auf die Trauer ein, versuche aber,
mich nicht darin zu verlieren.“ Und letztlich sei ja der
Glaube da, dass der Tod nicht das Ende ist, sondern ein
Weitergehen in eine geglückte Ewigkeit.,


12:30 uhr
Pfarrer Gracher ist zum „Leichenschmaus“ in den Gast-
hof Kilian in Haimburg geladen. Rasch kommt er mit
seinen Sitznachbarn ins Gespräch. Fragt, woher sie kom-
men, welchem Beruf sie nachgehen, interessiert sich für
die Menschen. Nach dem Essen werden slowenische Lie-
der gesungen – der Pater singt mit, er kennt die Texte.
Als er geht, werden viele Hände geschüttelt, mit jedem
wechselt er einige Worte.


16:00 uhr
Als Pfarrer von Völkermarkt betreut Pater Gracher vier
Pfarren und zwei Filialen: Völkermarkt, St. Georgen am
Weinberg, St. Margarethen ob Töllerberg, St. Stefan bei
Niedertrixen, Klein St. Veit und St. Franzisci. Jeder Ort
feiert seine eigene Sonntagsmesse. Alleine könnte er das


DONBOSCOmagazin 2/2013 29


Don Bosco


» Es gibt Berufungsberufe. Ich glaube, Bauer ist so etwas,
und Wirt. Und eben auch Pfarrer.«




nicht schaffen, daher wird der 50-Jährige von Kaplan
Thomas Grimm unterstützt. „Jeder von uns hat eine Vor-
abendmesse und zwei Sonntagsmessen. So haben alle
sechs Gemeinden jeden Sonntag ihre Messe“, erklärt er.
Als Pfarrer eines Pfarrverbands gebe es eigentlich keinen
freien Tag. Aber das stört ihn nicht. „Es gibt Berufungsbe-
rufe“, sagt er. „Ich glaube, Bauer ist so etwas, und Wirt.
Und eben auch Pfarrer.“ Pfarrer Gracher unterscheidet
nicht zwischen Arbeit und Freizeit, er lebt im Beruf.
Am Weg nach St. Franzisci hält der Pater bei der Pizzeria
„Bella Italia“ in Kühnsdorf. Er bringt die Pizza-Warm-
halteboxen von heute Vormittag zurück. „Möchten Sie
einen Kaffee?“, fragt der freundliche Kellner. „Leider, ich
habe keine Zeit“, Pfarrer Gracher muss weiter.


16:30 uhr
St. Franzisci ist eine der besonders lebendigen Pfarrge-
meinden im Trixnertal. Die Menschen engagieren sich
im Pfarrgemeinderat, es gibt 15 Ministranten, und die
vier Gasthäuser zeugen vom regen gesellschaftlichen
Leben.Einmal im Jahr treffen sich die Austräger des


Pfarrblatts zum sogenannten Botentreffen. Bei beleg-
ten Broten und Bier wird besprochen, was gut und was
weniger gut gelaufen ist. Das Pfarrblatt „Die Brücke“
sei nach wie vor beliebt, berichten die acht Frauen und
zwei Männer, die das Druckwerk regelmäßig verteilen.
Auch dass sie es persönlich zu den Leserinnen und Le-
sern bringen, käme gut an. Organisatorisches ist rasch
besprochen. Dann werden Neuigkeiten ausgetauscht
und viel gelacht.


18:30 uhr
In der voll besetzten St. Franzisci Kirche feiert der Pfarrer
mit seiner Pfarrgemeinde den Don Bosco Gottesdienst.
Kinder führen Stücke auf, singen und werden von Ins tru-
menten begleitet.


19:30 uhr
Pater Gracher legt das Messgewand ab. Jetzt freut er sich
auf einen Abend mit Freunden. Jede Woche treffen sie
sich zum Viererschnapsen. Beim letzten Mal hatte er we-
nig Glück. Mal sehen, ob es heute besser läuft.


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Don Bosco


Frühlingsentfachen.


Ein Funken Wärme genügt –


und wir zünden ein Feuerwerk frühlingshafter Klassik aus allen Epochen:
mit großer Musik rund um das Verdi & Wagner-Jahr 2013. Und mit
einem facettenreichen Programm rund um die Osterfeiertage, wie Sie
es nur bei uns zu hören bekommen…


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Ein neues Zuhause für
jugendliche Flüchtlinge


Guter Start 2013: Das Don Bosco Flücht-
lingswerk eröffnete Anfang Jänner in Wien
eine zweite Wohngemeinschaft für unbeglei-
tete minderjährige Flüchtlinge. In der Wohn-
gemeinschaft „Noemi“ im 4. Bezirk werden
in zwei getrennten Wohnungen jeweils fünf
Jugendliche sozialpädagogisch betreut. Die
zehn Burschen im Alter zwischen 14 und 18
Jahren kommen aus Krisenregionen wie Af-
ghanistan, China oder Kirgisien. Die Jugend-
lichen führen gemeinsam den Haushalt. Un-
terstützt und begleitet werden sie von einem
interkulturellen und multiprofessionellen
Team.


mann Franz Voves das Goldene Ehrenzeichen
des Landes überreicht.
Egmar Kollik ist verheiratet, hat drei erwach-
sene Töchter und war beruflich Beamter beim
Land Steiermark. Als Salesianischer Mitarbei-
ter war er auch Provinzkoordinator, Mitglied
des steirischen Diözesanrates und Vorsitzen-
der des Diözesankomitees der katholischen
Organisationen in der Steiermark.


Zum Gedenken


Am Christtag, dem 25. Dezember 2012, ver-
starb Erna Bärzy aus Grammatneusiedl im Al-
ter von 92 Jahren. Frau Bärzy gehörte zu den
Ehemaligen „der ersten Generation“ und
blieb in steter Verbindung mit den Don Bosco
Schwestern. Von 1981 bis 1986 war sie Rätin
im Weltverband der Ehemaligen.
Der österreichischen Ehemaligenbewegung
stand sie rund 30 Jahre vor.


Geehrt


Der langjährige Koordinator der SMDB von
Graz-Don Bosco und derzeitige Obmann des
Vereins Jugendwerk Don Bosco, Hofrat Egmar
Kollik, erhielt vom steirischen Landeshaupt-


Euer Herz schlägt für Don Bosco


Manifest der Ehemaligen Don Boscos


Die Ehemaligen Don Boscos, ob Christen
oder einer anderen Religion zugehörig,
sind berufen, ihre Sendung auszuüben
durch:
• Berufliche Kompetenz: um ein maß-


gebliches Wort zu sagen in jedem Be-
reich des Lebens; um ein authentischer
Sauerteig in der Gesellschaft zu werden.


• Moralisches Gewissen: um mit Ver-
antwortungsbewusstsein unterschei-
den und entscheiden zu können, aber
auch, um andere in ihren Entscheidun-
gen zu orientieren.


• Sozialen Einsatz: nicht nur an den
persönlichen Erfolg zu denken, son-
dern vielmehr an das allgemeine Wohl;
sich zu engagieren, um eine bessere
Welt aufzubauen.


Von 27. bis 29. April 2012 hat der weltweite Kongress der Ehemaligen in Turin getagt.
Der Generalobere Pascual Chávez Villanueva SDB nahm dies zum Anlass, sich in einem Brief


an die Ehemaligen zu wenden. Lesen Sie in dieser Ausgabe den vierten und letzten Teil.


Den Ehemaligen liegen diese Werte sehr
am Herzen und sie verteidigen sie um je-
den Preis. Vor allem:
• das Leben, das heilig ist von der Ge-


burt bis zum Tod; der Ehemalige hilft
den Jugendlichen, den Sinn des Lebens
zu finden und die Lebensqualität zu
fördern, vor allem die der Ärmsten und
Bedürftigsten.


• die Freiheit: Er fühlt die gemeinsame
Verantwortlichkeit, eine bessere Welt
aufzubauen, in der die Freiheit allen
garantiert wird.


• die Wahrheit: nicht nur die wissen-
schaftliche, sondern auch die gefühls-
mäßige und spirituelle.


Es ist, als wäre Don Bosco wieder zu hö-
ren, der am 26. Juli 1884, quasi als Testa-
ment, seinen Ehemaligen empfiehlt:


„Wo auch immer ihr hingeht und seid, er-
innert euch immer, dass ihr Söhne Don
Boscos seid, die Söhne des Oratoriums.
Glücklich ihr, wenn ihr nie jene Wahrhei-
ten vergesst, die ich in eure Herzen einzu-
meißeln versucht habe, als ihr jung wart“
(MB IX, 885–886).


Liebe Ehemalige und Freunde Don
Boscos!
Diese Worte unseres Generaloberen und
die Worte Don Boscos sollen uns wieder
neu motivieren und mit stolzer Freude er-
füllen, Ehemalige Don Boscos zu sein in
unserer gemeinsamen Sendung: … damit
das Leben junger Menschen gelingt!


Pater Karl Bleibtreu SDB, geistlicher
Assistent der Ehemaligen Don Boscos.


Landeshauptmann Franz Voves ehrte Egmar
Kollik SMDB.


DONBOSCOmagazin 2/2013 31


Don Bosco


Don Bosco Aktuell




den neuen Verein VOLONTARIAT bewegt –
eine Initiative von Jugend Eine Welt und den
Salesianern Don Boscos – vorzustellen. Seit
Anfang des Jahres ist der Verein für die Durch-
führung der Volontariatseinsätze zuständig.
Der Fokus soll in Zukunft noch stärker auf der
professionellen Vorbereitung und Begleitung
während und nach dem Einsatz liegen.
www.volontariat.at


heit, Einfachheit und Mütterlichkeit, mit ei-
nem tiefen Sinn für die Erfordernisse der Zeit
und mit Weitblick.


Start: Volontariat bewegt


Am Samstag, 26. Jänner hatten 18 sozial en-
gagierte Österreicherinnen und Österreicher
gleich mehrere Gründe zum Feiern. Das „VO-
LONTARIAT bewegt Fest“ bildete den Ab-
schluss einer sechsmonatigen Vorbereitungs-
zeit auf ihren Volontariatseinsatz in einem
Don Bosco Projekt in Afrika, Asien oder La-
teinamerika. Außerdem feierten die jungen
Frauen und Männer mit Familien und Freun-
den den Abschied von zu Hause und den Auf-
bruch in ein Jahr voller neuer Eindrücke und
Erfahrungen. Die Feier war auch Anlass, um


Wir trauern um Madre Castagno


Am 5. Februar 2013 wurde Madre Marinella
Castagno FMA, siebente Generaloberin der
Don Bosco Schwestern, von Gott heimgeholt.
Sie leitete von 1984 bis 1996 als Generalobe-
rin das Institut in einer apostolisch bedeu-
tungsvollen Zeit. In der nachkonziliaren Zeit
des Aufbruchs nahm sie an zwei Bischofsyno-
den teil. Nach dem Fall des Eisernen Vor-
hangs 1989 eröffnete sie neue Niederlassun-
gen in Osteuropa. Marinella Castagno wurde
am 21. Mai 1921 in Bagnalo, Piemont gebo-
ren. Am 5. August 1948 legte sie in Turin die
Erste Profess ab. Nach 18 Jahren Einsatz als
Lehrerin, Schulrätin und Erzieherin in Turin
wurde sie Leiterin des Provinzhauses in Mai-
land. In den 12 Jahren als Generaloberin lei-
tete Madre Marinella das Institut mit Weis-


Schuldig werden – Vergebung schenken


in unserer Lebensgeschichte, wo wir tief
verletzt wurden, kann uns hindern am
Leben – solange wir es ihnen nicht verge-
ben.


Und aus Angst davor, etwas falsch zu ma-
chen, schuldig zu werden, ist schon man-
cher seinen Einsatz schuldig geblieben,
er hat sich rausgehalten und somit „ge-
fehlt“!
Was braucht der Mensch also dringender
als das Wort der Vergebung? In Jesus ist
das göttliche, neue schaffende Wort der
Vergebung schon gesprochen. Die Schuld
ist aufgehoben!


Pater Helmut Rodosek SDB


Wie oft Schuld lähmt, entdecken wir erst
bei genauerem Hinsehen: Es kann sein,
dass das Erschrecken darüber, an einem
geliebten Menschen schuldig geworden
zu sein, uns erstarren lässt, mutlos macht
vor lauter Angst, „ das könnte noch ein-
mal passieren“. Es kann sein, dass die Er-
kenntnis, dass ich nicht so gut bin, wie
ich gemeint habe, dass ich mit meinen
uneingestandenen Schattenseiten Scha-
den angerichtet habe, mich „lahm“
macht, übervorsichtig, unsicher, mein
Potenzial an Leben und Begegnung „be-
hindert“.


Aber nicht nur eigene Schuld, auch das,
was uns andere schuldig geblieben sind


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Teil 2 der Serie „Don Bosco sah die Dinge mit dem Herzen!“
Don Bosco – er belebt junge Menschen. Im zweiten Vorbereitungsjahr auf den
200. Geburtstag Don Boscos widmen wir eine Serie der Pädagogik Don Boscos.
Pater Helmut rodosek schreibt über Gegensatzpaare, die zum Nachdenken anregen.


Die Sakramente der
Versöhnung und


Eucharistie sieht Don
Bosco als Kraftquellen und


Voraussetzung seines
erzieherischen Erfolges.


Dabei ist die Freiwilligkeit
ein sehr wichtiger Aspekt.


32 DONBOSCOmagazin 2/2013


Don Bosco


Don Bosco Aktuell


Don Bosco BeleBt junge Menschen




Br. Jean Paul Muller ist
seit 2011 Generalökonom
der Salesianer Don Boscos
in rom. In seiner Kolumne
für das DON BOSCO maga-
zin schreibt der ehemalige
Leiter der Missionsprokur
in Bonn, welche Themen
den Orden aktuell welt-
weit beschäftigen.


L E X I KO N


Provinzkapitel
Das Provinzkapitel ist die repräsentative Versammlung der Mitbrüder und findet einmal in drei Jahren statt. Es
entscheidet über Angelegenheiten, die die Provinz betreffen, und bereitet Eingaben für das alle sechs Jahre auf
Weltebene stattfindende Generalkapitel vor. Im Fokus steht stets das Werk Don Boscos, wie es sich entwickelt
und wie es den jeweiligen Erfordernissen der Zeit anzupassen ist. In diesem Jahr findet das Provinzkapitel der
Österreichischen Provinz vom 24. bis 27. März (Karwoche) in Fulpmes statt.


ROMA


Ihr


Jean Paul Muller SDB


P O S T A U S r O M


Der Jugend Platz und Stimme geben
„Wer bin ich – und wenn ja, wie viele?“, ein Buchtitel von Richard David Precht, der lan-
ge in den Hitlisten unserer Büchereien zu finden war, ist eine Anfrage an jeden von uns,
nach den eigenen Vorstellungen, nach unseren Vorlieben, unseren Lebenseinstellungen
und somit nach unserer Identität.


Dieser Buchtitel passt gut zur Auswertung der Ergebnisse unserer 91 Provinzkapitel,
die wir bis Juni vor uns haben. Jede Salesianerprovinz trifft sich in den ersten Monaten
dieses Jahres, um sich mit ihrer eigenen Identität als Provinzgemeinschaft, als lokale
Gemeinschaften und – ganz wichtig – als einzelne Salesianer in dieser heutigen Welt
auseinanderzusetzen. Der Generalobere hat hierzu einen Rahmen abgesteckt, in dem er
jeden seiner Mitbrüder aufforderte, zu überprüfen, inwieweit dieser in seiner Person und
in seinem Dienst an der Jugend erkennen lässt, dass er zugleich „Mystiker“, „Prophet“
und „Diener“ ist.


Außenstehende werden jetzt wahrscheinlich den Kopf schütteln. Doch liest man den
Begleitbrief von Pater Chavéz, in welchem er diesen seinen Ansatz erklärt, so versteht
man sehr schnell: Der Salesianer ist in erster Linie ein Botschafter des Evangeliums, er
hat das Evangelium so zu vermitteln, dass jeder es verstehen kann. Er hat die Inhalte
der Frohen Botschaft so zu verwirklichen, dass sich hierdurch die Lebenssituation der
Menschen verbessert!


Wie dies im Einzelnen geschieht, hängt vom Umfeld ab, in dem der Salesianer lebt
und arbeitet. Interessant, dass alle Provinzkapitel, welche bisher ihre Ergebnisse hier
nach Rom eingesandt haben, die Orientierung des Generaloberen dankbar angenommen
haben. Viele sind der Meinung, dass es jetzt an der Zeit ist, dass die Salesianer sich auf
ihre eigentlichen Aufgaben in der Seelsorge und der Jugendsozialarbeit konzentrieren,
dass sie ihre Schulen wieder zu lebendigen Zentren für die Familien machen müssen und
dass sie in den Pfarreien noch deutlicher als bisher der Jugend Platz und Stimme geben.
Diese Antworten, von allen Kontinenten nun hier in Rom eintreffend, bestimmen in der
Phase zwischen Ostern und den Sommerferien die Diskussionen in unserem Generalrat
und vor allem die weitere Vorbereitung des anstehenden Generalkapitels im April 2014.


DONBOSCOmagazin 2/2013 33


Don Bosco




Ich arbeite im


Büro bei Jugend Eine Welt Don Bosco Aktion Österr
eich.


Hier gefallen mir besonders


meine Kollegen und was sie in Ländern der Dritten We
lt bewegen.


In meiner Freizeit spiele ich


Fußball, Tennis und Tischtennis.


Mein größter Traum


eine Südamerika-Rundreise.


Am meisten ärgere ich mich


über Ungerechtigkeit und Ungleichheit in der Welt.


Wenn ich einen Rat brauche,


kann ich mich an einige Personen wenden.


In zehn Jahren


habe ich meine Lehre abgeschlossen, maturiert und studi
ere.


Mein Name: Bernardo Novy


Ich bin: 19 Jahre alt


Ich wohne in: Wien


Ich mache gerade eine Ausbildung
als:
Bürokaufmann


Daran erkennt man mich: An meine
r guten Laune


Das bin ich!


Euer




M E i n t i p p


Mein buntes Buch von
Jesus und seinen Freunden
Wie eine Zweijährige mit Je-
sus vertraut machen? Der Titel
„Mein buntes Buch von Jesus
und seinen Freunden“ klingt
einladend, auch für die Alters-
gruppe 1 bis 5 Jahre. Es ist ein
handliches, kleinkindgerech-
tes Pappbuch mit bunten ge-
zeichneten Bildern und wenig
Text. Sechs Freunde Jesu stel-
len sich kurz vor, in nur zwei
Sätzen. „Vielleicht bleiben ja
einige Namen hängen“, denke
ich mir.
Meine Tochter springt sofort darauf an und will
das Buch anschauen. Von wegen „Namen könn-
ten hängen bleiben“. Der erste Freund ist nämlich
ein namenloses Mädchen. Macht nichts. „Das bin
ich!“, ruft meine Kleine begeistert. Das Mädchen
im Buch liegt krank im Bett. Ihr Vater kniet bei
ihr, Jesus steht hinter den beiden. Ich lese vor,
dass Jesus das Mädchen heilt. „Wo ist die Mama
vom Mädchen?“ will meine Tochter wissen. „Die
holt gerade etwas“, erzähle ich ihr. Ich erkläre,
dass Jesus das Mädchen wieder gesund gemacht
hat.
Als nächster Freund von Jesus stellt sich Zachäus,
der Zöllner, vor. Meine Tochter schaut begeistert
die Bilder an und hört gespannt den Geschichten
zu. Die Namen werden meiner Kleinen nach eini-
gen Durchgängen vertrauter, und nach und nach
erzähle ich ihr, wer Johannes, Maria Magdalena
und Petrus waren.
Dies einer Zweijährigen zu vermitteln, ist gar
nicht so leicht, manches versteht sie noch nicht.
Fürs Erste war der Versuch allerdings erfolgreich.
Sicher kann ich das Buch noch einmal neu mit
meiner Kleinen entdecken, wenn sie etwas älter
ist.


Mein buntes Buch
von Jesus und
seinen Freunden
3-978-7698-
1963-2
Don Bosco
€ 9,20


Haben auch Sie eine Frage an unsere Experten?
Dann schreiben Sie uns:


DON BOSCO magazin Ratgeber, St. Veit-Gasse 25,
1130 Wien, leserfragen@donbosco.at
Ausgewählte Fragen und Zuschriften werden wir an dieser
Stelle mit Ihrer Zustimmung veröffentlichen; ansonsten
bleiben Sie anonym.


L E S E R f R A g E


Unser Enkel beißt
und schlägt
Unser Enkel ist jetzt zwanzig Monate alt. Er ist ein
fröhliches Kind, dem von allen Seiten Liebe entgegen-
gebracht wird. Bei seinem Besuch stellten wir fest,
dass er nicht nur seine Eltern, sondern auch Opa und
Oma beißt und schlägt. Wir haben uns gefragt, woher
dieses Verhalten kommen könnte. Allein, wir sind rat-
los, zumal wir nicht wirklich erkennen, was bei ihm der
Auslöser für sein Verhalten ist. Wir würden dem Kind
gerne helfen, von dieser Untugend wegzukommen.
Ottwin O., per E-Mail


Sr. Elisabeth Siegl: Das Verhalten Ihres Enkelkindes
kann verschiedene Gründe haben. Beobachten Sie, in
welcher Situation es zum Beißen und Schlagen kommt!
Zum einen kann es sein, dass er Grenzen austestet bzw.
dass er sich zum ersten Mal abgrenzen und ein Stück Au-
tonomie schaffen will. Es kann auch damit zusammen-
hängen, dass er gerne etwas tun oder sagen würde, aber
noch nicht in der Lage ist, sich körperlich oder sprach-
lich so auszudrücken, dass er verstanden wird. Beides
gehört zur normalen Entwicklung in diesem Alter. Zum
anderen könnte es auch sein, dass ihm tatsächlich etwas
gegen den Strich geht, dass er zum Beispiel mehr Bewe-
gung braucht oder dass er sich zu wenig beachtet fühlt.
Wichtig ist auf jeden Fall, dass Sie das Kind in seiner Lage
ernst nehmen und versuchen, zu verstehen, ihm even-
tuell Trost schenken. Genauso wichtig ist es aber auch,
klare Grenzen zu ziehen und dem Kind zu erklären, dass
körperliche Gewalt kein entsprechendes Verhalten sein
kann (weil es wehtut oder verletzen kann). Das kann es
schon begreifen. Dazu braucht es vonseiten der Erzieher
zwar oft Ausdauer und Konsequenz, doch beide lohnen
sich.


Schwester Elisabeth Siegl FMA (36), Theolo-
gin, arbeitet als Religionslehrerin an der Don
Bosco Schule in Vöckla bruck und war päda-
gogische Mitarbeiterin im Don Bosco Haus
Wien.


Bernadette Spitzer (39) ist Journalistin
und unterrichtet an einem Gymnasi-
um. Sie hat zwei Kinder und lebt mit
ihrer Familie in Wien.


DONBOSCOmagazin 2/2013 35


Ratgeber










Hallo Kinder!


Ein neuer Papst wird gewählt


Steffi & Tobi


Vor fast acht Jahren wurde Benedikt
der XVI. als Nachfolger von Johannes
Paul II. zum Papst gewählt. Benedikt
XVI. kommt aus Deutschland und heißt
eigentlich Joseph Ratzinger. Er ist 85
Jahre alt und sagte am 11. Februar,
dass er keine Kraft mehr habe, sein Amt
weiter auszuüben. Denn als „Chef“ der
Katholischen Kirche muss er wichtige
Entscheidungen treffen und viel reisen.


Wenn der Papst stirbt oder zurücktritt,
haben die Katholiken kein Oberhaupt
mehr. Innerhalb von mindestens 15 und
höchstens 20 Tagen nach dem Tod oder
dem Rücktritt des Papstes werden alle
Kardinäle nach Rom gerufen. Diejenigen
unter ihnen, die noch nicht 80 Jahre alt
sind, wählen nämlich den neuen Papst.
Diesmal sind es rund 115 Kardinäle.


Dann beginnt das sog. „Konklave“, die Ver-
sammlung der Kardinäle. Der Begriff stammt
vom Lateinischen „con claudere“. Das heißt
übersetzt „gemeinsam einschließen“. Sie
werden in der Sixtinischen Kapelle in Rom
„eingeschlossen“, damit sie sich auf die
Wahl konzentrieren können. Sie dürfen kei-
ne Zeitung lesen, nicht Radio hören, Fernse-
hen schauen oder im Internet surfen. Auch
Telefonieren ist beim Konklave verboten.


Kardinäle aus aller Welt werden
zusammengerufen


Die Papstwahl


3.
Benedikt XVI. ist zurückgetreten


1. 2.


Ihr habt es bestimmt schon gehört: Der Papst ist
zurückgetreten. So etwas ist bisher erst einmal


passiert und das ist ganz, ganz lange her – mehr als
700 Jahre! Überall auf der Welt fragen sich die Menschen


nun, wer wohl der neue Papst sein wird und aus welchem Land
er stammt. Denn der Papst ist der wichtigste Mann in der katholischen Kirche. Er ist der „Chef“ aller
Katholiken auf der ganzen Welt – und das sind über eine Milliarde Menschen. Jeder kennt den Papst.
Nur wählen darf ihn nicht jeder. Das tun die Kardinäle. Sie sind nach dem Papst die wichtigsten
Männer in der katholischen Kirche. Da die Kardinäle auf allen Kontinenten arbeiten und leben,
müssen sie aus ganz vielen Ländern anreisen. Die Wahl findet nämlich im Vatikan in rom statt.
Tobi und ich sind schon ganz aufgeregt und werden gemeinsam die Wahl im Fernsehen verfolgen.
Denn die Papstwahl folgt seit Jahrhunderten ganz bestimmten regeln. Auch deren Ablauf ist genau
festgelegt. Was bei so einer Papstwahl alles passiert, warum sich die Kardinäle in der Sixtinischen
Kapelle einsperren und während der Wahl keinesfalls telefonieren dürfen – seht selbst!


Eure


36 DONBOSCOmagazin 2/2013








Buntes »


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Geheimcode:


Ist der neue Papst gewählt, muss er die Wahl noch annehmen und sich für
sein Amt einen neuen Namen aussuchen – so wie sich Joseph Ratzinger da-
mals Benedikt XVI. nannte. Anschließend zieht der Neugewählte sich um,
denn der Papst trägt immer nur weiße Kleider und einen ganz besonderen
Ring. Draußen auf dem Petersplatz warten währenddessen schon viele Men-
schen gespannt darauf, wer nun das neue Oberhaupt der katholischen Kir-
che ist. Dann kommt der große Moment: Der päpstliche Zeremonienmeister
tritt ans Fenster und verkündet auf Latein „Habemus Papam!“ – „Wir haben
einen Papst!“ Außerdem nennt er zum ersten Mal öffentlich den bürgerlichen
und den neuen Namen des Papstes. Dann bricht Jubel aus.


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Wie lautet nur der
Geheimcode aus dem
Vatikanischen Archiv?


In der Sixtinischen Kapelle diskutieren
die Kardinäle erst über mögliche Kandi-
daten. Dann schreibt jeder einen Namen
auf einen Zettel. Ein Kandidat wird dann
Papst, wenn er zwei Drittel aller Stim-
men bekommen hat. Das kann mehrere
Tage dauern. Wenn der neue Papst ge-
wählt ist, steigt weißer Rauch aus dem
Schornstein der Sixtinischen Kapelle.


Geheimcode


Weißer Rauch steigt auf Derneue Papst wird ausgerufen: »Habemus Papam«


4. 5.


In diesem Fenster zeigt sich der
neue Papst. Sein Name wird


verkündet und wie er als Papst
heißen wird.


Im Vatikanischen Geheimarchiv hat Tobi ein Stück Papier gefunden.
Doch die Botschaft auf dem Zettel ist verschlüsselt. Kannst du Tobi
helfen, das Wort zu entziffern?


Und so geht’s: Jede Zahl steht für den jeweiligen Buchstaben
im Alphabet. Also 1=A, 2=B, 3=C usw. bis zur Zahl 26, die für
das „Z“ steht.


Tipp: Am besten, du schreibst das Alphabet auf einen Zettel und
schreibst im Anschluss die entsprechenden Zahl darüber.


19 • 20 • 9 • 13 • 13 • 26 • 5 • 20
• 20 • 5 • 12


DONBOSCOmagazin 2/2013 37


„Kamera“ lautete das Lösungswort aus dem letzten
DON BOSCO magazin. Je ein Reimkartenset „Kleine
Verse durch das Jahr“ haben Antoinette aus Lassnitz-
höhe, Inge aus Wien, Isabel aus Hartkirchen, Leonie aus
Kollerschlag und Simon aus Sankt Agatha gewonnen.
Herzlichen Glückwunsch!


Schreibe die Lösungszahl in eine E-Mail oder auf
eine Postkarte und schicke sie bis zum 31. März
2013 an: Don Bosco
magazin Kinderrätsel,
St. Veit-Gasse 25, 1130 Wien
magazin@donbosco.at


Zu gewinnen gibt es fünf Mal
das Buch „Pia im Vatikan“.


Unser Preis:




Lösungswort


EIOEIEISEITEIEIEIEREINEIAEIEICEIEIEIHEIEITEI



ts


el
: C


la
ud


ia
K


lin
ge


r


Schreiben Sie das Lösungswort auf eine Postkarte oder in eine E-Mail
und schicken Sie diese bis zum 30. März 2013 an: DON BOSCO magazin,
St. Veit-Gasse 25, 1130 Wien, magazin@donbosco.at


R ät S E L


Eiersuche ?
???


Streichen Sie jedes „EI“ aus der unten stehenden Buchstabenfolge.
Die übrig bleibenden Buchstaben ergeben der Reihe nach gelesen das
Lösungswort.


Miträtseln und gewinnen!


Unter allen richtigen Einsendungen
verlosen wir fünf Mal das Buch
„Schmunzeln mit Don Bosco.
Geschichten aus dem Ordensleben“.


Zurückgeblättert


Gottesdienst auf der Chinesischen Mauer


Die erste heilige Messe auf der chinesischen Mauer fei-
erte vor 30 Jahren der Salesianerpater Gaetano Compri.
Diese Messe „geht in die Geschichte der Kirche Chinas
ein!“, berichteten die Salesianischen Nachrichten
begeistert im März 1983. P. Gaetano Compri ist gebürti-
ger Italiener und seit 1954 als Missionar in Japan tätig.
Die Messe feierte er mit der Erlaubnis der chinesischen
Behörden gemeinsam mit japanischen katholischen
Christen, die P. Compri während einer Reise begleitete.
„Auf der Chinesischen Mauer haben wir für die Katholi-
ken in China gebetet, die noch leiden“, sagte P. Compri
damals den Salesianischen Nachrichten.


Die Katholiken in China sind seit
den 1950er-Jahren in zwei Grup-
pen gespalten, die regime treue
„Patriotische Vereinigung“ und
die papsttreue Untergrundkirche.
Letztere ist staatlichen Repres-
salien ausgesetzt, mehrere
Geistliche sitzen in Haft. Nach
offiziellen Angaben zählt die katholische
Kirche in China 5,7 Millionen Mitglieder. Der Untergrund-
kirche gehören nach Schätzungen weitere zehn Millionen
Mitglieder an.


Herzlichen glückwunsch!
Das Lösungswort aus unserem letzten Preisrätsel
lautete „Lebenslust“. Über je eine Don Bosco Jubi-
läumsschokolade aus fairer Produktion können
sich Ernst Brunnbauer aus Asten, Marianne Fa-
sching aus Traun, Helmut Müller aus Wien, Anne-
marie Schrott aus Stams und Gregor Zeinzinger aus
Martinsberg freuen.


38 DONBOSCOmagazin 2/2013


Buntes




Gefällt Ihnen das DON BOSCO magazin? Kennen Sie
Freunde, Verwandte oder Bekannte, denen unsere Zeit-
schrift gefallen könnte? Gerne senden wir ein kostenloses
Abonnement an Menschen, die sich für unsere Themen interessieren.
Nennen Sie uns einfach die Adressen und helfen Sie uns, unseren Le-
serkreis zu vergrößern. Wir bedanken uns bei Ihnen mit einer süßen
Don Bosco Schokolade aus fairer Produktion!
Kontakt: info@donbosco.at oder 01/87839-522


DONBOSCOmagazin 2/2013 39


Service


Im nächsten Heft lesen Sie:


Opa packt an
Wenn Großeltern noch lange nicht an
ihren Ruhestand denken.


Nachtragen – Verzeihen
Pater Helmut Rodosek SDB schreibt über
Gegensatzpaare, die zum Nachdenken
anregen.


Zurückgeblättert
27. Juni 1912: Kaiser Franz Josef I.
erkennt die salesianische Kongregation
in Österreich staatlich an.


Impressum


DON BOSCO magazin (bis zum 53. Jahrgang Salesianische
Nachrichten) ist das Mitteilungsblatt der Don Bosco Familie in Österreich
Medieninhaber:
Gesellschaft der Salesianer Don Boscos, St. Veit-Gasse 25, 1130 Wien


Herausgeber:


Chefredakteur: P. Josef Vösl SDB
Redaktion: Katharina Hennecke, Claudia Klinger (in Elternzeit), Angelika
Luderschmidt, Hannah-Magdalena Pink, Sophie Lauringer, Markus Schauta


Erscheint zweimonatlich im Don Bosco Verlag,
81699 München, Sieboldstraße 11, Postvertriebsnummer: 02Z030224S


Titelfoto: kathbild.at
Alle nicht gekennzeichneten Fotos stammen aus dem Archiv
der Don Bosco Medien GmbH bzw. von foto@donbosco.at
Layout: ReclameBüro München, Gabriele Pohl und Margret Russer
Druck: Bonifatius GmbH Druck – Buch – Verlag, Paderborn


Nachdruck ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags gestattet.
Dies gilt auch für die Aufnahme in elektronische Datenbanken und
Vervielfältigungen auf CD-ROM.


Salesianer Don Boscos und
Don Bosco Schwestern

der Provinzen in Deutschland
und Österreich


Die Ausgabe 3/2013 erscheint
Anfang Mai.


Leserbriefe


Das neue DON BOSCO magazin gefällt uns sehr gut. Bis-
her war die Zeitschrift eher „blass“, jetzt hat sie sehr an
Profil gewonnen! Die Beiträge sind sehr interessant. Danke
besonders für den Artikel über Familie Neufeld. Wir haben
selbst ein Kind mit Down-Syndrom adoptiert und können
uns nur den Neufelds anschließen: Wir fühlen uns be-
schenkt, jeden Tag aufs Neue!
Sibylle Mendler


Ich finde euer Heft wirklich äußerst ansprechend. Ich über-
fliege gerne Zeitschriften und Artikel, beim DonBosco-Heft
gelingt mir das nicht immer: Immer wieder bleibe ich bei
einzelnen Wörtern und Sätzen hängen und lese dann doch
den ganzen Artikel! Es ist schön, wie ihr vom Leben er-
zählt, von hier und anderswo. Es ist schön, welche Themen
ihr angeht und wie zuversichtlich und positiv, wie ernsthaft
und wertschätzend ihr darüber schreibt. Danke!!
Veronika Plasser


Es ist mir ein großes Bedürfnis, Ihnen zu der neuen Aufma-
chung des DON BOSCO magazins zu gratulieren. Beson-
ders der Beitrag über die Familie Neufeld mit den beiden
an Down-Syndrom leidenden Kindern hat mich einerseits
sehr betroffen gemacht, aber auch sehr erfreut, wenn man
auf den Fotos sieht, wie glücklich die beiden Buben sind,
dann wird man auch froh.
Auch der Artikel über den Behindertensprecher Franz-Jo-
seph Huainigg war sehr lesenswert und ich habe großen
Respekt, wie manche Leute mit Ihrem schwierigen Leben
umgehen, Danke!


Die neue Aufmachung ist sehr positiv und auch die Berich-
te, was in den von Don Bosco betreuten Dörfern in aller
Welt passiert, sind sehr interessant, alles in allem sehr ge-
lungene Aufmachung!
Christine Jomrich


Wir haben das erste DON BOSCO magazin im Jahr 2013
bekommen, und mit großem Interesse den Artikel über Sa-
muel und Alexander gelesen. Wir haben ihn sehr wertvoll
gefunden. Wir gratulieren Ihnen dazu.
Wir haben auch einen Sohn mit Down- Syndrom, der nicht
unser eigener Sohn, sondern ein Pflegekind von uns ist. Er
heißt auch Samuel. Wir haben noch 4 leibliche Kinder, die
ihn auch sehr liebevoll aufgenommen haben. Unser Samu-
el ist auch eine große Freude und ein Liebestank für uns
alle. Wir haben uns sehr über die Bilder von Samuel und
Alexander gefreut, sie sogar unseren Samuel gezeigt, der
sehr stolz auf den „anderen“ Samuel ist, und gern mit dem
Don Bosco Magazin in der Wohnung herumläuft.
Katalin und Endre Csány




wertvoll
glaubwürdig


lebensnah


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