Don Bosco Magazin 2/2011

02Z030224S Österreich


2/2011


Die christliche Zeitschrift
für die ganze Familie


Vertrauen,
Habt


fürchtet euch nicht
Kirche 2011


Mach mi
t!


Bibel-


Malwett
bewerb


für Kinde
r


Weltweit
Haiti: Hoffnung
unter Trümmern


24 Stunden mit „JP“
vom Zivildienst-
Ersatz: Einen Plan
für mein Leben


Kinderseite
Steffi und Tobi in
der Hostienbäckerei




2/2011


I m B l I c k p u n k t
4 Das panoptikum aus der Welt der kirche


t H e m a
6 Habt Vertrauen, fürchtet euch nicht!


In einem Memorandum unter dem Titel „Kirche 2011:
Ein notwendiger Aufbruch“ plädieren Theo-
logen für einen intensiven Reformkurs in der
katholischen Kirche. Unter den Unterzeichnern
ist auch der Wiener Pastoraltheologe Johann Pock.
Er äußert sich im Interview ab Seite 12.
Im Don BoSco magazin kommen außerdem
Menschen zu Wort, in deren Herzen die Kirche lebt.


F a m I l I e
14 Religionsbekenntnis: Römisch-katholisch


Wie kann Glaube in der Familie weitergegeben
werden?


17 ein geistiger notproviant
Ergebnisse der Studie „Familie und Religion“ des
Österreichischen Instituts für Familienforschung


18 ausgesprochen: Ich will zu meinem pfarrer
Religionsjournalistin Monika Slouk schreibt, was sie in
ihrem turbulenten Alltag als berufstätige Mutter erlebt und
was sie über aktuelle Fragen in der Gesellschaft denkt.


19 mitmachen und gewinnen!
Der Kinderbibel-Malwettbewerb


m I t t e n D R I n
20 kirche nach Wunsch


Die Playmobil-Kirche aus Plastik kann beliebig umgestaltet
werden. Ihre Produktion wurde aber im Vorjahr eingestellt.


D o n B o s co
22 Hoffnung unter trümmern


Haiti ein Jahr nach dem verheerenden Erdbeben


26 24 stunden: einen plan für mein leben
Jan-Patrick Fragnon aus dem hessischen Lauterbach
absolviert seinen Zivildienst-Ersatz bei den Salesianern.


27 Don Bosco aktuell
Nachrichten aus der Don Bosco Familie


33 typisch du!
Wie stellst du dir Gott vor?


17
kirche 2011: Ein notwendiger Aufbruch. Menschen, die
begeistert von der Kirche sind und auch künftig aktiv mitgestalten
wollen: Pfarrer Dirnberger, Weihbischof Turnovzky, Studentin
Julia sowie die Salesianer und Don Bosco Schwestern.


mitmachen und gewinnen! Der große Don Bosco Kinderbibel-
Malwettbewerb: Zeichne ein Bild zu deiner Lieblingsgeschichte
aus der Bibel und gewinne eine Reise ins Legoland und viele
andere tolle Preise!


6


2 DonBoscomagazin 2/2011




Hoffnung unter trümmern: Ein Jahr nach dem
Erdbeben liegt Haiti noch immer in Trümmern.
Doch die Schulen der Salesianer Don Boscos
bieten Kindern Hoffnung auf einen Neuanfang.


B u n t e s
34 kinderseite


Steffi und Tobi in der Hostienbäckerei


36 Ratgeber
Sie fragen, unsere Experten antworten


37 preisrätsel
Miträtseln und die neue Don Bosco Kinder-
bibel gewinnen: „Ich bin bei euch“


38 Rezept
Gesund: Granatapfel-Obstsalat


39 service
Don Bosco Shop, Vorschau,
Impressum


22


Liebe Leserin, lieber Leser!
Es ist und bleibt die Aufgabe der Kirche – unsere Aufgabe –, die Bot-
schaft von Jesus, die Frohe Botschaft, allen Menschen zu verkünden.


In einigen Vertretern ist die Kirche schuldig geworden. Das macht es den
Menschen schwer, ihr weiterhin zu vertrauen. Das alte Wort von „Glaube
ja – Kirche nein!“, oder noch enger „Jesus ja – Kirche nein!“ hört man in
neuer Auflage wieder, auch von Menschen, die ihr Leben sehr wohl nach
Werten des Christentums ausrichten wollen.


Gerade deswegen ist die Kirche herausgefordert, ihrer Aufgabe gerecht
zu werden. Wie dies heute gerade auch junge Menschen tun, wie es für
sie faszinierend ist, diese Botschaft im Rahmen der Kirche den Menschen
zu bringen, wollen wir in diesem Heft aufzeigen.


Don Bosco ist immer so vorgegangen, wie es die Umstände von ihm
verlangt haben und wie er es als Willen Gottes erkannt hat. Immer aber
wollte er für die Jugend da sein. Er wollte ihr stets helfen, dass ihr Leben
besser gelingen kann.


Auch wir, die Don Bosco Familie, wissen uns diesem Anliegen ver-
pflichtet.


In Dankbarkeit verbunden grüßt Sie ganz herzlich


Ihr


Pater Josef Vösl SDB
Chefredakteur


P.S. Wir sind gespannt auf Ihre Meinung!
Schreiben Sie uns an magazin@donbosco.at


DonBoscomagazin 2/2011 3


Inhalt




4 DonBoscomagazin 2/2011


Benedikt XVI. würdigt
Bedeutung der Orden
für die Kirche
Papst Benedikt XVI. hat die Ordensleute aufgeru­
fen, sich nicht von „einer fortschreitenden Verban­
nung der Religion aus dem öffentlichen Leben“ ein­
schüchtern zu lassen. In einer Gesellschaft, die oft
von einer „radikalen Pluralität“ und einem Relati­
vismus in grundlegenden Fragen geprägt werde,
müsse die christliche Botschaft umso deutlicher ar­
tikuliert werden. Auch gelte es, die Bemühungen
um eine christliche Erziehung zu verstärken, hob
der Papst bei einem Gottesdienst im Petersdom vor
mehreren Tausend Ordensleuten hervor. Benedikt
XVI. würdigte in seiner Predigt zum „Tag des ge­
weihten Lebens“ am 2. Februar die besondere Be­
deutung der Orden für die Kirche. Orden und geistli­
che Gemeinschaften hätten eine zweifache Aufga­
be, so der Papst: die Kontemplation und die Hilfe
für Arme und Schwache. KNA


Ein Platz im Himmel
85 Eremiten haben seit November 2008 das Angebot
der Diözese Linz genutzt und jeweils eine Woche in der
Türmerstube im Linzer Mariendom verbracht. Das
Grundkonzept bleibt auch in diesem Jahr gleich. Jeweils
von Freitag bis Freitag steht die Türmerstube Interessier­
ten in der österlichen Fastenzeit, über den Sommer und
im Advent zur Verfügung. 395 Stufen führen hinauf in
die Einsamkeit in 68 m Höhe, die Rückzug vom alltäg­
lichen Trubel verspricht. pdl


Informationen: Domcenter
Herrenstraße 36, 4020 Linz, Tel.: 0732/946100,
domcenter@dioezese­linz.at


papst Benedikt XVI. hat zum „tag des
geweihten lebens“ ordensleute aufgerufen,
sich nicht entmutigen zu lassen.


Die exponierte lage der türmerstube im turm des mariendoms
gewährleistet einen guten Überblick über linz und ist von sehr vielen
punkten der stadt aus einsehbar.


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Im Blickpunkt


Junge asylbewerber
können viel in die
Gesellschaft ein-
bringen.


Zu einer guten sache beitragen und dabei spaß haben – das ist
die größte motivation für menschen, ehrenamtlich zu arbeiten.


Wussten Sie schon, ...
von Hindus, Moslems, Juden und Sikhs enthalten sind,
jedoch kein einziger christlicher Feiertag – nicht einmal
ostern und Weihnachten
? EU­Kommissar John Dalli hat
sich in einem Schreiben für die Fehler bei der Erstellung
entschuldigt.


… dass Christen in Nordkorea am stärksten verfolgt
sind? Jede Aktivität wird als Angriff auf die sozialistischen
Prinzipien wahrgenommen. Weltweit werden rund 100
millionen christen aufgrund ihres Glaubens verfolgt.


… dass der religiös­weltanschauliche „Markt“ in Ös­
terreich zunehmend unüberschaubarer wird? Zu diesem
Befund kommt die Bundesstelle für Sektenfragen. Anfra­
gen zu nicht weniger als 339 verschiedenen Gruppie-
rungen
wurden an die staatliche Einrichtung in den ver­
gangenen zwei Jahren gestellt.


… dass die katholischen Bischofskonferenzen des
EU­Raumes (ComECE) bei der EU angefragt haben, wes­
halb im europäischen Schülerkalender religiöse Feiertage


Österreich liegt beim Ehrenamt im Spitzen-
feld: Pro Jahr engagieren sich drei Millio-
nen Österreicher freiwillig unentgeltlich,


öffentlich und im Dienst für andere. Das ist
ein Arbeitsvolumen von rund 720 Millionen


Stunden. Das entspricht der Arbeits-
leistung von rund 400.000 Vollzeit-


beschäftigten und Lohnkosten
von ca. 16 Milliarden Euro.


720 Mio. Stunden


Kinderrechte müssen
für alle gelten
Im beschlossenen Bundesverfassungsgesetz über die
Rechte der Kinder fehlen wesentliche Elemente der Kinder­
rechtskonvention wie die Rechte auf Gesundheit, Bildung,
Freizeit und Spiel, Kinderarmutsbekämpfung, der spezifi­
sche Schutz vor jeglicher Diskriminierung oder die Rechte
von Kinderflüchtlingen. Das kritisiert das Don Bosco Flücht­
lingswerk. Dabei benötigen gerade diese jungen Menschen
besonderen Schutz. Diese Jugendlichen wollen etwas bei­
tragen, dazu braucht es aber auch unterstützende Struktu­
ren. dbf




auch Jugendliche
lassen sich von
kirche begeistern,
wenn sie Glaub-
würdigkeit ausstrahlt
und offen ist für
Veränderungen.


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Wie kann Kirche es schaffen, die Menschen wieder zu begeistern? In stürmischen
Zeiten braucht es viel Mut, Neues zu wagen, aber auch Treue zur Kirche.
In einem Memorandum unter dem Titel „Kirche 2011: Ein notwendiger Aufbruch“
plädieren mehr als 150 Theologieprofessoren für einen intensiven Reformkurs in
der katholischen Kirche. Unter den Unterzeichnern ist auch der Wiener Pastoral-
theologe Johann Pock. Er äußert sich im Interview ab Seite 12.
Das Don Bosco magazin war außerdem bei Menschen, in deren Herzen die Kirche
lebt und die sich in der gläubigen Gemeinschaft voll Tatendrang einsetzen.


Kirche 2011


fürchtet euch nicht!
HabtVertrauen,


Sonntag, kurz nach zehn Uhr morgens. In der Kir-che St. Helena im Münchner Stadtviertel Giesing
hat gerade der Kindergottesdienst begonnen. Auf den
grauen Steinstufen vor dem Altar herrscht Gedrän-
ge. Rund 50 Kinder tummeln sich dort, Kerzen in der
Hand, die Augen voll gespannter Erwartung auf die Mi-
nistranten gerichtet, die sie der Reihe nach anzünden.
Heute wird Lichtmess gefeiert. Und die Kinder dürfen
in einer kleinen Prozession durch die Kirche ziehen.
Die Ältesten sind zehn oder elf Jahre alt, die Jüngsten
werden von ihren Eltern auf dem Arm getragen. Der
Kinderchor singt, die Orff-Gruppe spielt, die Gemein-
de stimmt eifrig mit ein: „Lasset uns gemeinsam sin-
gen, loben, danken dem Herrn.“ Die Bankreihen, an
denen die Kinder vorbeiziehen, sind gut gefüllt. Vor


» Der Pfarrer
allem viele junge Familien sind gekommen zu dem
Gemeinschaftsgottesdienst der Pfarre St. Helena und
ihrer Nachbargemeinde Heilig Kreuz, deren eigene Kir-
che derzeit renoviert wird.


Pfarrer Engelbert Dirnberger lächelt zufrieden. Er geht
ganz am Ende des Zuges unter den letzten Kindern. Ge-
nau wie sie sucht er die Gesichter der Eltern in den Bank-
reihen und nickt dem einen oder anderen grüßend zu.
„Angebote für Familien mit Kindern sind ein Thema, bei
dem Pfarren heutzutage punkten können“, ist er über-
zeugt. Vor drei Jahren hat er die Pfarre übernommen.
„Der Gottesdienstbesuch liegt bei uns leider unter dem
Münchner Durchschnitt – aber die Kindergottesdienste
kommen sehr gut an.“ ▸


Thema »


DonBoscomagazin 2/2011 7




Angebote für Familien sind deshalb einer von drei
Schwerpunkten im Pastoralkonzept der Pfarre. Schwer-
punkt Nummer zwei ist die Seniorenseelsorge, da auch
ein Altenheim zur Gemeinde gehört. Krankensalbung
und Krankenkommunion, aber auch Bildungsangebote
speziell für ältere Menschen bietet die Pfarre in diesem
Bereich an. Ihr dritter Schwerpunkt liegt bei Kunst und
Kultur. „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass sich
dadurch gut Menschen ansprechen lassen, die eher kir-


chenfern sind, aber trotzdem auf der Suche nach einem
tieferen Sinn im Leben“, erklärt Dirnberger. Im Advent
2008 zum Beispiel hatte die Kirche Heilig Kreuz die
Lichtinstallation „Credo“ der Künstler Johannes Brunner
und Raimund Ritz auf dem Dach. Leuchtkästen mit der
Buchstabenfolge „Gott von Gott, Licht vom Licht“ blink-
ten dort oben. Parallel dazu gab es eine Predigtreihe zum
Glaubensbekenntnis. „Wir haben die Predigten damals


auf CD aufgenommen. Und noch heute erzählen mir im-
mer wieder Leute, dass sie manchmal diese CD heraus-
kramen und sich die eine oder andere Predigt noch mal
anhören“, sagt Dirnberger.


Und auch ein gut gemachter Kindergottesdienst kann
Menschen neu von Kirche begeistern: „Ich bin selbst
nicht sehr religiös“, sagt Doris Ural, die mit ihrer neun-
jährigen Tochter in den Gottesdienst in St. Helena ge-


kommen ist. „Aber meine Tochter hat in die-
sem Jahr Erstkommunion – und ihr gefällt
es sehr gut hier.“ „Die machen das wirklich
ganz super“, bestätigt eine andere Mutter.
Ihre vier Kinder freuen sich, dass sie zur
Predigt und zum Vater Unser vorne am Al-
tar stehen dürfen und dass die Predigt so
einfach gehalten ist, dass auch sie die Bot-
schaft verstehen.


„Ich glaube, die Menschen fragen heute sehr nach Qua-
lität“, sagt Engelbert Dirnberger. Deshalb liegt seiner
Meinung nach die Zukunft der Pfarren darin, sich auf
bestimmte Seelsorgebereiche zu konzentrieren statt
von allem ein bisschen anzubieten. „Für die Bereiche,
in denen eine Pfarre selbst keine Angebote macht, kann
sie sich dann Kooperationspartner suchen – eine Nach-


»Die Menschen suchen heute vor allem zwei Dinge:
einen tieferen Sinn im Leben und ein Stück Heimat und
Vertrautheit in unserer globalisierten Welt. Und auf
beides bietet die Kirche Antworten.«


8 DonBoscomagazin 2/2011




„kindergottesdienste
kommen sehr gut an.“
pfarrer engelbert Dirnberger
bei der messe in der kirche
st. Helena in münchen.


Zu guter Letzt gehen alle Geschichten in der Bibel gut aus. Selbst nach dem Tod Jesu erfahren wir, dass er nach drei
Tagen wieder auferstanden ist. Gott hat das letzte Wort.“ Der
Mann, der das 150 Kindern erklärt, ist der Wiener Weihbi-
schof Stephan Turnovszky (46). Er steht im dunklen Anzug
mitten im großen Saal des Don Bosco Hauses und lächelt
freundlich. Ein gut aussehender, sympathischer Mann mit
dunklem Haar und schlichter moderner Brille, an einer Kette
trägt er sein Bischofskreuz. Heute wird hier die neue Kinder-
bibel aus dem Don Bosco Verlag präsentiert. Als Jugendbi-
schof hat Tur novsz ky gleich zugesagt, bei dieser Vorstellung
mit dabei sein zu wollen. Vom Auftritt eines hohen kirchli-
chen Würdenträgers ist er weit entfernt. Vor der Präsentation
bittet er lediglich um ein Glas Leitungswasser. ▸


barpfarre etwa, Bildungswerke oder die Cari-
tas.“ So ließen sich Kräfte bündeln und eine
hohe Qualität in den Angeboten sichern. Und
selbstverständlich habe Kirche damit eine
Zukunft. „Die Menschen suchen heute vor
allem zwei Dinge: einen tieferen Sinn im Le-
ben und ein Stück Heimat und Vertrautheit
in unserer globalisierten Welt“, meint Dirn-
berger. „Und auf beides bietet die Kirche Ant-
worten.“


Den kleinen Besuchern im Kindergottesdienst
wollen Engelbert Dirnberger und sein Kolle-
ge Johannes Baumer vor allem eine Antwort
vermitteln: Gott hat dich lieb. Deswegen la-
den sie die Kinder am Ende des Gottesdiens-
tes noch einmal nach vorn an den Altar ein.
Schnell herrscht wieder Gedrängel auf den
steinernen Stufen. Ein Kleinkind quietscht
vergnügt, ein Baby quengelt, ein kleiner Jun-
ge turnt am Geländer vor dem Altarraum. Die
beiden Pfarrer nehmen den Trubel gelassen.
Sie machen jedem Kind ein Kreuzzeichen auf
die Stirn als Zeichen dafür, dass jedes von ih-
nen von Gott geliebt wird und in der Kirche
eine Heimat finden kann. Claudia Klinger


Der Weihbischof»


kinder haben keine scheu
den Weihbischof anzu-
sprechen. tur novsz ky
sitzt wie selbstverständ-
lich mitten unter ihnen.


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Zu Beginn sitzt er wie selbstverständlich auf einem Stu-
fenelement mitten unter Gymnasiasten aus den Schu-
len der Dominikanerinnen. Die Kinder haben keinerlei
Scheu, mit ihm zu plaudern. Der jugendlich wirkende Bi-
schof ist geübt im Umgang mit den Jüngeren, war er doch
selber acht Jahre lang Religionslehrer in einer Volksschu-
le. Salesianerpater Alfons Friedrich moderiert den Vor-
mittag und holt Turnovszky nach vorne. Mehrere Hände
gehen in die Höhe, als die Frage gestellt wird, wer denn
einen Bischof kennt: „Der heilige Nikolaus!“, ruft ein
Kind ins Mikrofon. Turnovszky hat sich gut auf die Prä-
sentation vorbereitet – ein Zeichen der Wertschätzung.
Er zeigt den Kindern seine Mitra und seinen Hirtenstab:
„Jesus ist ein guter Hirte“, das will der Jugendbischof
den Schülerinnen und Schülern vermitteln. Darum liebt
er auch die Bibel: „Wenn ich mir ein Buch aussuchen
müsste, das ich mir behalten darf, dann würde ich mir
die Bibel aussuchen. Ich habe sie von der ersten bis zur
letzten Seite gelesen. Sie ist ein aufregendes und wun-
derschönes Buch.“ Hat er eigentlich eine Lieblingsstelle,
will Pater Friedrich wissen? Ja, Stephan Turnovszky ge-
fällt eine Geschichte aus der Bibel besonders gut: „Josef
und seine Brüder. Und zwar deswegen, weil sie einander
am Ende vergeben.“


Die Buchpräsentation geht weiter: Es wird gesungen
und in die Hände geklatscht. Die Autorin Lene Mayer-
Skumanz liest gemeinsam mit einer Schauspielerin aus
der neuen Bibel vor. Pater Friedrich bittet zum Abschluss:
„Erteilen Sie uns den Segen?“ Was ist der Segen? Tur-
novszky schaut in die Runde und versichert: „Gott hat
euch lieb. Ich wünsche euch, dass ihr alle Freundinnen


und Freunde von Jesus werdet. Darum lade ich euch ein,
still zu werden und kurz zu überlegen, wofür ich jetzt
den Segen brauche.“ Der Weihbischof verzichtet auf lan-
ge Sätze und Fremdwörter. Die Schülerinnen und Schü-
ler verstehen, was dieser freundliche Mann sagt: „Warst
du heute schon glücklich oder grantig? Vielleicht kenne
ich einen Menschen, dem es heute nicht so gut geht?“ Er
senkt kurz den Kopf und erhebt dann die Hand zum Se-
gen, indem er das Kreuzzeichen schlägt: „Es segne euch
der dreifaltige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige
Geist. Amen.“ Zum Abschluss erhalten die Kinder klei-
ne Gebetsbildchen. Vielleicht wird das eine oder andere
in der eigenen Bibel eingelegt – eine Erinnerung an den
Tag, als ein echter Bischof mitten unter ihnen gesessen
ist.
Sophie Wöginger


Warum studierst du Theologie?
Da ich sehr katholisch erzogen wurde und vor allem
meine Großmutter meinen Glauben zu Gott gestärkt hat
durch gemeinsames Beten und Reden über Gott, fühle
ich mich mit ihm einfach sehr verbunden. Und da ich
sehr gerne kommuniziere, fand ich es als die beste Ent-
scheidung, Lehrerin zu werden. Heute sind Religionsleh-
rer auf eine harte Probe gestellt, denn es ist sicher nicht
einfach, Glauben zu vermitteln. Weil ich aber nicht gerne
den Weg des geringsten Widerstands gehe, nehme ich
diese Herausforderung an.


Wie erklärst du Freunden, warum du an Gott glaubst?
Manche Freunde von früher haben nicht verstanden,
dass ich so religiös geworden bin, und mich ausgelacht.
Ich weiß aber, dass ich die richtige Entscheidung getrof-
fen habe. Ich möchte als Katholikin Menschen von Gott
erzählen. Und ich denke, ich werde das sehr gut hin-


»Ich lade euch ein, still zu werden und zu
überlegen, wofür ich den Segen brauche.«


Die Studentin»


Julia Zednik (18) studiert
theologie an der universität
Wien im zweiten semester.
Die niederösterreicherin
maturierte im Vorjahr am
Don Bosco Gymnasium der
salesianer in unterwalters-
dorf. Hierher möchte sie
nach ihrer ausbildung wie-
der zurückkehren. Ihr
traumberuf: Religions-
und Geschichtelehrerin


10 DonBoscomagazin 2/2011


Thema




Kommentar: Schwester Maria Maxwald, Provinzialin
der Don Bosco Schwestern, und Pater Rudolf Osanger,
Provinzial der Salesianer Don Boscos


Es hat Krach gegeben in der Firmstunde. Das Ausmaß an offenkundigem Desinteresse ließ die Pastoralassistentin
klare Worte finden. Einen Tag später läutet es an der Tür des
Pfarrhofes. Eine Jugendliche steht draußen, will noch ein-
mal darüber reden. Irgendwann sagt sie dann: „Ja, ab und
zu gehe ich jetzt in den Gottesdienst, aber ehrlich gesagt,
ich verstehe überhaupt nichts von dem, was ihr da tut.“ Die-
se Erzählung macht schlaglichtartig sichtbar, wie tief der
Graben zwischen der Jugend und unserer Gottesdienstpra-
xis ist. Welche Chancen hat eine Kirche, die nicht mehr die
Sprache der Jugendlichen spricht?


Papst Benedikt ist sich dieser Problematik bewusst.
Im Interview mit dem Journalisten Peter Seewald sagt er,
dass Religiosität neue Ausdrucks- und Verstehensformen
braucht. Wörtlich heißt es: „Der Mensch von heute begreift
nicht mehr so ohne Weiteres, dass das Blut Christi am Kreuz
Sühne für seine Sünden ist. Das sind Formeln, die groß und
wahr sind, die aber in unserem ganzen Denkgefüge und un-
serem Weltbild keinen Ort mehr haben, die übersetzt und
neu begriffen werden müssen.“


Das Große der Botschaft Jesu Christi in die kleinen Mün-
zen des Alltags zu übersetzen, das ist die Aufgabe, die den
Seelsorgern und Seelsorgerinnen heute gestellt ist. Und
zwar so zu übersetzen, dass sie das Herz berührt und die
Liebe Gottes sichtbar macht. – Don Bosco hatte da eine er-
staunlich einfache Methode: Er erzählte den Jugendlichen
nicht nur von Gott, sondern er machte durch sein Dasein,
durch Feste und Gebet, durch seinen unglaublichen Einsatz
für die benachteiligten Kinder und Jugendlichen ihnen die
Liebe Gottes spürbar und erfahrbar. Wo Don Bosco erzog,
dort entstand Kirche, lebendige Kirche, Gemeinschaft im
Glauben und in der Liebe.


Vieles, was Pfarren heute leisten, geht in dieselbe Rich-
tung. Dort, wo sie Heimat, Geborgenheit geben, wo Men-
schen für kranke und alte Menschen da sind, wo Jugend-
liche sich wohlfühlen und sich entfalten können, wo das
Leben im Gottesdienst gefeiert wird, dort ist Kirche lebendig
und spürbar.


Lene Mayer-Skumanz hat in der neuen „Don Bosco
Kinderbibel“ das Wort Gottes in die Sprache von heute ge-
bracht. Die 150 Kinder, die bei der Präsentation da waren,
waren begeistert. Wenn es uns in unseren Werken, in der
Don Bosco Familie gelingt, die Liebe Gottes in Wort und Tat
so zu verkünden, dass viele Menschen – junge und ältere –
die Botschaft verstehen, dann wird Kirche auch heute nicht
sprachlos sein. •


bekommen. Ich habe auch ein Motto vom Evangelisten
Matthäus, das mich immer wieder aufbaut, wenn ich an
mir zweifle: „Viele sind berufen , aber nur wenige auser-
wählt.“


Wieso hat es Sinn, sich in der Kirche zu engagieren?
Die Katholische Kirche hat in Österreich Tradition. Es
war immer völlig normal, wenn man an Gott geglaubt
hat. Leider leben wir in einer Zeit, wo der Glaube kei-
ne Selbstverständlichkeit mehr ist. Das ist sehr schade,
trotzdem müssen wir darauf achten, dass wir unsere Tra-
dition weitergeben und nicht vergessen. Denn wenn man
keine Werte hat, was ist das Leben dann schon wert? Gott
hilft uns in jeder Situation, er ist immer bei uns. Ich finde
daher die Kirchenaustritte sehr beschämend, und halte
Kirchenvertreter, die alles schönreden, überflüssig.


Was willst du Schülern einmal vermitteln?
Ich möchte den Schülern Werte vermitteln wie Nächs-
tenliebe, Zusammenhalt in einer Gemeinschaft, Achtung
vor anderen Lebewesen, und auch, dass sie stolz darauf
sind, katholisch zu sein.


Wo Don Bosco ist,
dort ist Kirche


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Der Wiener Pastoraltheologe Johann Pock ist über-
zeugt, dass die derzeitigen Formen der Seelsorge
genau zu betrachten sind. Neue Wege sind dabei
unumgänglich, denn viele Katholiken kommen
gar nicht mehr in die Kirche. Ein Gespräch über
„Entscheidungschristen“, „treue Kirchenferne“
und die Orientierung am Leben der Menschen.


text: Sophie Wöginger, Fotos: Kathbild


Herr Professor Pock, warum sind Sie überzeugt
davon, dass die katholische Kirche Zukunft hat?
Das hat mehrere Gründe: Die Kirche wird zuallererst vom
Geist Gottes geführt, und das Vertrauen auf diesen Geist
hat die Kirche durch 2000 wechselvolle Jahre gebracht.
Und die Kirche hat eine Botschaft, die ihre Aktualität nie
verliert. Ein Blick auf Jesus, auf sein Handeln und sei-
ne Worte zeigt, wie aktuell diese Botschaft ist. Wir ha-
ben hier sozialen Sprengstoff im Einsatz für die Ärmsten
und im Blick auf den Menschen. Daraus ergeben sich
zwei große Aufgabenfelder, die zusammengehören und
nicht gegeneinander ausgespielt werden dürfen: in der
Diakonie im Nächstendienst und in der Liturgie im Got-
tesdienst. Ich brauche diese spirituelle Verwurzelung im
Gottesdienst. Gleichzeitig sehe ich auch eine Gefahr in
der Entwicklung, dass nur mehr die Messe als eine Art
„Kerngeschäft“ gesehen wird und dass anderes überse-
hen wird. Die Kirche hat in ihrer Geschichte schon öfters
die Diakonie zugunsten der Liturgie vernachlässigt.


Kann die Krise aus dem Vorjahr mit der Auseinander-
setzung der Missbrauchsfälle in der Kirche überwun-
den werden? Ist die Kirche vertrauenswürdig?
Die Krise der Kirche kann sicher überwunden werden.
Dazu braucht es aber viel Offenheit und den Mut, selbst-
kritisch auch auf die eigenen Strukturen und die eigenen
Fehler zu schauen. Die Menschen werden der katholi-
schen Kirche nur dann wieder mehr vertrauen, wenn sie
das Gefühl haben, dass hier mit offenen Karten gespielt
wird und dass die Kirche (und das sind alle Getauften –
vom Papst angefangen bis hin zu den „einfachen“ Gläu-
bigen) nicht um sich selbst kreist, sondern ihre Sendung
zu den Menschen ernst nimmt.


Es muss eine „Geh-hin-
Kirche“ geben


Interview »


In welche Richtung muss Kirche sich weiter-
entwickeln, um zukunftsfähig zu sein?
Wir haben keine Rezepte. Zunächst muss Kirche sich im-
mer wieder an den eigenen Wurzeln orientieren – daran,
dass Christus das eigentliche Haupt ist.


Wenn wir auf die Struktur der Kirche schauen, dann
gibt es schon jetzt in Österreich unterschiedliche Formen
nebeneinander. Zumeist wird nur auf die Struktur der
Pfarrgemeinden geschaut. Es wird viel personeller und
finanzieller Aufwand für diese Form der Seelsorge aufge-
wandt – dabei wird aber nur ein Segment der Christen er-
reicht. Für die Aufrechterhaltung dieser flächendecken-
den Seelsorgestruktur benötigt die Kirche viele Priester,
die viel Zeit haben müssen und über große kommunika-
tive Fähigkeiten verfügen sollen. Gleichzeitig ist die gro-
ße Stärke unserer Pfarren, dass sie eine niederschwellige
Zugehörigkeit ermöglichen.


Pfarrgemeinden repräsentieren zu einem guten Teil
eine „Komm-her-Kirche“. Dieser Einladung folgt aber
nur eine sehr kleine Gruppe, und diese Form birgt auch
eine gewisse Ausschluss-Gefahr in sich, da von den Da-
zukommenden eine Anpassung an die Pfarrgemeinde
erwartet wird. Vor allem müssen wir uns davon verab-
schieden, dass eine Pfarre auf einen Pfarrer als Leiter
fixiert ist.


Dann gibt es die verschiedenen geistlichen Gemein-
schaften, wo sogenannte „Entscheidungschristen“ ge-
meinsam ihren Glauben leben – Menschen, die ihren
Glauben bewusst auch in einer gleichgesinnten Gemein-
schaft leben möchten.


12 DonBoscomagazin 2/2011




Daneben aber gibt es die sehr große Gruppe von
Christen außerhalb dieser Formen. Ich bezeichne sie als
„treue Kirchenferne“. Das sind Getaufte, die aber nir-
gendwo aktiv mit dabei sind. Diese Gruppe dürfen wir
nicht ausschließen und übersehen oder schlecht über
sie reden.


Was kann Kirche den fernstehenden Christen
anbieten?
Es muss auch eine „Geh-hin-Kirche“ geben. Was heißt
das? Wir sollten überlegen, was diese Menschen wollen
und wo wir als Kirche diese Menschen treffen. Ein Mo-
dell einer sogenannten „lebensraumorientierten Seel-
sorge“ wurde beispielsweise in den Diözesen Mainz und
St. Gallen entwickelt. Hier machen sich die Kirchen ge-
meinsam mit politisch und sozial Verantwortlichen auf
den Weg und erfragen, was die Menschen brauchen. So
wurde in einem Stadtteil festgestellt, dass die Menschen
Sprachkurse brauchen, und die Stadtkirche hat dann
gemeinsam mit einer sozialen Einrichtung dieses Ange-
bot organisiert. Die primäre Frage war da nicht, wie man
Menschen in die Kirche bringt, sondern welche Bedürf-
nisse diese Menschen haben.


Unsere Strukturen und Räume sind oft meilenweit
von den Lebensrealitäten vieler Bevölkerungsgruppen
entfernt. Die Jugendkirche in Wien ist da eine Möglich-
keit, sich anders zu präsentieren.


Wenn ich nun weitersuche, wo ich zum Beispiel die
jungen Menschen finde, dann ist mir als erstes Feld die
Seelsorge in den Schulen wichtig. Hier spielt sich für Ju-


Johann pock (45) wuchs im steirischen Wolfsberg auf.
er studierte theologie an der universität Graz und in Rom.
nach der priesterweihe war er als seelsorger in der Diözese
Graz-seckau tätig, daneben assistent am Institut für pastoral-
theologie und -psychologie in Graz und Habilitation an der
eberhard-karls-universität tübingen. Von 2007–2010 war pock
professor für pastoraltheologie an der Friedrich-Wilhelms-
universität Bonn. seit 2010 hat er den lehrstuhl für pastoral-
theologie an der katholisch-theologischen Fakultät der
universität Wien inne.


gendliche ein Großteil des Lebens ab. In der Schule er-
reiche ich außerdem auch Lehrer und Eltern – und dies
in einer gesellschaftlichen Pluralität, wie ich sie in den
milieuverengten Pfarrgemeinden nicht vor mir habe.
Pfarren könnten sich überlegen, welche Projekte sie
gemeinsam anbieten, nur der Schulgottesdienst allein
reicht hier nicht aus. Natürlich spielt es dann eine Rolle,
wie viel Geld und Ressourcen die Kirche dafür investie-
ren will. Ich halte Schulpastoral aber für eine zentrale
Erfordernis für die katholische Kirche in Österreich, die
aber nicht von den Religionslehrern, sondern von zu-
sätzlichen Seelsorgern geleistet werden muss.


Ist die Kirche auf diese Veränderungen vorbereitet?
Die Kirche befindet sich bereits mitten in diesen Verän-
derungen und hat eigentlich jahrtausendealte Erfahrung
im Umgang mit Wandel. Die Seelsorge der Zukunft wird
aber vermehrt nicht mehr an den Priestern hängen, son-
dern an den vielen anderen Berufen und Berufungen in
der Kirche – sei es im pastoralen oder auch im schuli-
schen Bereich. Um in dieser Zeit und in dieser Gesell-
schaft einen kirchlichen Dienst auszuüben, dafür reicht
die Tugend der „Frömmigkeit“ nicht aus, so wichtig sie
ist. Es braucht Menschen, die kommunikativ sind, die ih-
ren Glauben überzeugend verkündigen können, die am
Puls des Lebens dran sind und die Zeichen der Zeit lesen
können. Für mich ist eine wichtige Frage für die Kirche,
wie in ihr die Charismen der Menschen wahrgenommen
und ernst genommen werden.


»Es braucht Menschen, die kommunikativ sind,
die ihren Glauben überzeugend verkündigen
können, die am Puls des Lebens dran sind.«


DonBoscomagazin 2/2011 13


Thema




Römisch-katholisch
Wie erfolgreich kann Glaube an die eigenen Kinder weitergegeben werden?


Um dieser Frage nachzugehen, besuchte das Don Bosco magazin Familie Lahninger
aus Oberweis bei Gmunden. Die Eltern Christine und Anton Lahninger (im Bild in


der Mitte) mit Patricia, Johannes, Matthias und Benedikt verstehen ihr Glaubensleben
durchaus anders als ihre Kinder. Das ist aber innerhalb der Großfamilie


kein Problem.


Text und Fotos: Markus Höllbacher


Religionsbekenntnis:


14 DonBoscomagazin 2/2011




Ich stamme aus einem bäuerlichen Umfeld. In mei-nem Elternhaus spielte der Glaube schon immer eine wichtige Rolle. In diese Tradition bin ich hin-eingewachsen“, erzählt Anton Lahninger (53). So
hat er neben dem praktizierten Glaubensleben im Eltern-


haus etliche Jahre in einem Internat der Ordensgemein-
schaft der Pallotiner verbracht. Eine Erfahrung, die ihn
zu dieser Zeit auch unbewusst entscheidend geprägt hat.
Insofern hatte er auch niemals Zweifel. Ganz im Gegen-
teil. Der christliche Glaube war und ist für den Bankan-
gestellten ein sinngebender Aspekt seines Lebens, den er
nie zu hinterfragen brauchte.


Ebenso dem bäuerlichen Umfeld entstammt seine Frau
Christine (51), Lehrerin an den Don Bosco Schulen in
Vöcklabruck. Auch in ihrem Elternhaus war der Glaube
ein sehr prägendes Element. So war es üblich, dass unter
der Woche eifrig über die letzte Sonntagspredigt disku-
tiert wurde. Und das abendliche Rosenkranzgebet war
ohnehin fester Bestandteil des Familienlebens. Doch an-
ders als bei ihrem Gatten rückten mit ihrem Aufwachsen
andere Dinge mehr und mehr in den Vordergrund, bis ihre
Religiosität völlig aus ihrem Bewusstsein verschwunden
war. „Für mich war zwar immer klar“, erzählt sie, „dass
als Lebenspartner nur jemand infrage kommt, der einen
festen Glauben hat und diesen auch pflegt. Aber bei mir
selbst brauchte es eine ganze Weile, bis ich wieder zu
Gott fand und verstehen lernte, was Glauben eigentlich
bedeutet.“ So dauerte es bis zu ihrem 30. Lebensjahr, bis
sie durch ein Glaubensseminar ihre christliche Spiritu-
alität wiederentdeckte. Diese eigene Erfahrung lässt sie
deshalb auch sehr entspannt bleiben, wenn sie beobach-
tet, dass bei ihren Kindern der christliche Glaube auch
eine immer geringere Rolle spielt, je älter sie werden. Sie
verzichtet auf jeglichen missionarischen Eifer. „Denn ir-
gendwann“, so ist sie fest überzeugt, „kommt für jeden
Menschen der Zeitpunkt, an dem Gott wieder zu einem
wichtigen Thema im Leben wird.“


Familie »


DonBoscomagazin 2/2011 15


» Der christliche Glaube ist ein Aspekt in
meinem Leben, den ich nie zu hinterfragen
brauchte.« Anton Lahninger




Sohn Johannes (23) attestiert seiner Erziehung in einem
christlichen Glaubensumfeld zwar, dass er daraus ein
starkes Grundvertrauen entwickeln konnte. Für sich
selbst sieht er im christlichen Glauben aber keinen wirk-
lichen Sinn. Auch wenn er einst Ministrant und in der
Jungschar engagiert war, so waren zunächst der Sport
und später die Berufsausbildung die zentralen Themen
im Leben des Studenten. „Ich glaube schon an Gott, an
eine Kraft, die mich begleitet. Ich gehe aber nicht in die
Kirche.“ Die angesprochene Kraft erreicht er außerdem
mehr durch Meditation als durch traditionelles Gebet,
wie er erzählt. Grundsätzlich hält er es für wichtig, dass
man an etwas glaubt – dass man auf eine Konstante im
Leben zurückgreifen kann. Dass er sich eines Tages wie-
der konkret dem christlichen Glauben zuwendet, will er
auch nicht gänzlich ausschließen.


Christine Lahninger lächelt, während sie Johannes zu-
hört. Vielleicht weil sie sich selbst so sehr in ihm wie-
dererkennt, vielleicht auch deshalb, weil auch Sohn Be-
nedikt (13) – auf den sie liebevoll ihren Blick richtet – in
den Spuren des großen Bruders zu wandeln beginnt. Der
jüngste Spross im Hause Lahninger hat nämlich auch


schon längst das Ministrantengewand mit Fußballschu-
hen und Tennishosen getauscht. Natürlich ist ihm der
Gottesdienst viel zu langatmig, und die Pfarrgemeinde
ist nur dann spannend, wenn es etwas Spezielles für Kin-
der und Jugendliche gibt.


Auch Patrizia (15) weiß nicht so recht, was sie sagen soll,
wenn man sie nach ihrem Glauben oder nach ihrem In-
teresse für die Kirche befragt. Zwar engagiert sie sich
sehr begeistert in der Jungschar, aber den Gottesdienst
besucht sie auch nur sehr unregelmäßig. Und auf die
Frage, was geschehen müsste, damit sie sich mehr dafür
begeistern könnte, hat sie auch keine rechte Idee.


Bei Matthias (23), der später zur Unterhaltung dazustößt,
spielt der christliche Glaube im Leben ebenfalls keine be-
wusste Rolle. Er erzählt davon, wie in seinem Freundes-
kreis über die Kirche gedacht wird: „Ich glaube zwar an


Gott, aber nicht an seine irdischen
Vertreter“ – so eine weit verbrei-
tete Anschauung. Für die Jugend
scheint seiner Meinung nach die
Kirche außerdem keine attraktiven
Angebote zu haben. Im Wettbe-
werb mit den vielen interessanten
Möglichkeiten, die sich jungen


Menschen zur Freizeitgestaltung heute erschließen, feh-
len den Kirchen die passenden Antworten.


Von all dem bleiben Christine und Anton Lahninger aber
völlig unbeeindruckt. Sie pflegen ihren Glauben und
leben ihn ihren Kindern so gut wie möglich vor: sei es
durch das Tischgebet oder den Besuch des Gottesdiens-
tes am Sonntag. Und natürlich lässt es sich Frau Lahnin-
ger nicht nehmen, ihre Kinder regelmäßig mit Weihwas-
ser zu segnen. Und wenn bei einem der Sprösslinge eine
längere Reise ansteht, wird immer ein Fläschchen mit
eingepackt.


Ein wichtiger Fixpunkt der Lahningers ist die Bibelwan-
derwoche der Diözese Linz, zu der sich auch die Kinder
besonders gerne dazugesellen. Es ist überhaupt so, dass
– wann immer es um familiäre Gemeinschaft geht – die
Kinder besonders bedacht darauf sind, mit dabei zu sein.
Auch wenn beim Nachwuchs der Familie Lahninger der
christliche Glaube in seiner theologischen und spirituel-
len Dimension verloren gegangen sein mag, in den Wer-
ten wie Familie und Gemeinschaft scheint er jedenfalls
sehr lebendig geblieben zu sein. •


16 DonBoscomagazin 2/2011


Gesegnet:
Wenn einer der
lahninger-
sprösslinge auf
Reisen geht,
packt mutter
christine immer
ein Fläschchen
Weihwasser
ein.


» Irgendwann kommt für jeden Menschen
der Zeitpunkt, an dem Gott wieder zu einem
wichtigen Thema im Leben wird.« Christine Lahninger




Ein geistiger Notproviant
Ergebnisse der Studie „Familie und Religion“. Das Don Bosco magazin


sprach mit Rudolf Schipfer aus dem Autorenteam der Studie des
Österreichischen Instituts für Familienforschung.


Sie unterscheiden in der
Untersuchung Glaube
und Religion. Wie stellt
sich dieser dar?
Schipfer:
Religion ist die
Institution, im Fall von
christlichen Familien die
jeweilige Kirche. Glaube
ist das, was jede Person
daraus macht. Wobei ich
in den Befragungen festge-
stellt habe, dass die beken-
nenden Christen durchaus
geerdet sind und sich ihren
Glauben nicht frei zusam-
menbauen. Wenn ich auch
bezweifle, dass sich viele
Katholiken mit dem Kate-
chismus beschäftigen. Da-
für bleibt im Familienall-


tag schlicht keine Zeit. Ich würde das mit dem Allgemeinen
Bürgerlichen Gesetzbuch vergleichen, das man als mündiger
Staatsbürger auch nicht privat zu Hause studiert.


Welche Werte sind Menschen, die sich und ihr Familien-
leben als religiös bezeichnen, wichtig?
Schipfer:
Der Zusammenhalt in der Familie, ausgehend von
den Eltern. Interessant ist, dass für alle Befragten in der Stu-
die eine Scheidung gar kein Thema ist. Geborgenheit und
Unterstützung werden innerhalb der Familie gelebt und er-
lebt. Ein wesentliches Element sind gemeinsame Rituale wie
das gemeinsame Essen, der regelmäßige Spaziergang. Diese
Erlebnisse öffnen auch den Raum für den Glauben, wie das
Tischgebet oder den Besuch des Gottesdienstes.


Welche Faktoren stärken den Glauben?
Schipfer:
Positive Erlebnisse in der Kindheit und Jugend sind
besonders wichtig. Alle Befragten haben Impulse von Leitfi-
guren erhalten, die sie für ihr späteres Erwachsenenleben ge-
prägt haben und von denen sie heute noch beeindruckt sind.
Das kann der Jugendkaplan gewesen sein oder die eigene


Mutter, die authentisch ihren Glauben gelebt hat. Und ganz
klar ist das Erleben von Kirche in Gemeinschaft etwas, das als
gut und richtig empfunden wird.


Welche Folgerungen für die Kirche ergeben sich aus der
Studie?
Schipfer:
Die Leitungspersönlichkeiten, allen voran die
Bischöfe, sollten überlegen, wie die Kirche sich als Impuls-
geber für die Menschen positionieren kann. Meiner Mei-
nung nach ist es hier unumgänglich, bei der Auswahl der
Personen, die die Kirche repräsentieren, nicht nur sorgfältig
vorzugehen, sondern ein besonderes Augenmerk darauf zu
legen. Der Erstkontakt ist für viele Menschen ausgespro-
chen prägend, das sind in vielen Fällen die Religionslehre-
rinnen und -lehrer.


Wie sehen Sie persönlich Wege für den Glauben und die
Religion in der Familie?
Schipfer:
Ich rate dringend von Zwang ab. Wesentlich sinn-
voller ist ein Heranführen an religiöse Fragen und dabei Kin-
dern und Jugendlichen zu vermitteln, dass mir der Glaube
wichtig ist. Meine Devise ist: „Ich weiß nicht, welchen Weg
ich gehen werde, aber ich habe immer einen geistigen Not-
proviant mit dabei.“ •


Familie und Religion


Der von Prof. Wolfgang Mazal heraus­
gegebene Sammelband widmet sich
mit Beiträgen aus soziologischer, theo­
logischer und religionswissenschaft­
licher Sicht der Frage, wie Familie und
Religion in den heutigen Gesellschaften
zusammenspielen.


Band 22 der ÖIF­Schriftenreihe
ist im Verlag Barbara Budrich
erschienen und kostet 36 Euro.
www.oif.ac.atFo


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Rudolf schipfer: „positive
erlebnisse in der kindheit
und Jugend sind besonders
wichtig.“


DonBoscomagazin 2/2011 17


Familie




Für unsere vierjährige Klara gibt es zwei Kategori-en von Gottesdiensten. Die unterscheidende Fra-ge lautet: „Ist das mit meinem Pfarrer?“ Sie geht
mit uns auch in andere Messen, aber wenn da „ihr Pfar-
rer“ ist, will Klara in der ersten Reihe sitzen. Ich kann


mich noch genau erinnern, als sie mich das erste Mal
bei der Hand gepackt und ganz nach vorne gezogen hat.
Wir waren, um die Andacht der Mitfeiernden möglichst
wenig zu stören, wieder einmal ganz hinten geblieben.
Der neue Pfarrer begann zu predigen. Da horchte Klara
plötzlich auf. Irgendetwas muss sie angesprochen ha-
ben. Irgendjemand sagte ihr da etwas. Es war keine Kin-
derpredigt, aber der Tonfall der Predigt hob sich deutlich
von der verbreiteten liturgischen Einheitsstimmlage ab.
Klara war neugierig geworden. „Komm mit“, flüsterte


sie. Und war nicht mehr davon abzubringen, die ohne-
hin leere erste Bankreihe anzusteuern. Seither ist das un-
ser Stammplatz geworden, egal, wie spät wir manchmal
kommen.


Ich begann, mir Gedanken zu machen. „Ist das gut so?
Ist das erlaubt?“ Messe soll doch gleich Messe sein,
egal, wer predigt. Aber was zieht mich selbst denn in
die Kirche? Was lässt mich in der Kirche bleiben, ob-
wohl auch mich immer wieder das Gefühl beschleicht,
fehl am Platz zu sein? Obwohl ich so manchen katholi-
schen Standpunkt nicht nachvollziehen kann? Es sind
Menschen, mit denen ich verbunden sein und verbun-
den bleiben möchte. Nicht einfach so, sondern weil ich
stolz darauf bin, gemeinsam mit ihnen zur Kirche zu
gehören. Menschen, die mir im Lauf meines Lebens be-
gegnet sind, oder Menschen, die ich nur aus Erzählun-
gen kenne. Don Bosco zum Beispiel oder Edith Stein,
Mary Ward, Thomas Morus, Teresa von Avila,… Die
Liste meiner „Lieblingsheiligen“ ist lang. Wenn solche
Menschen Teil der Kirche waren – soll ich mich dann
für zu gut halten?


Es sind Menschen, dir mir die Kirche wichtig machen.
Gott wusste schon, warum er selbst Mensch wurde, als
er den Menschen nahe sein wollte, sie umwerben, für
sich gewinnen wollte. Leider sind es auch Menschen,
die andere aus der Kirche treiben. Oder einfach keine
Menschen im Bekanntenkreis, um derentwillen es sich
zu bleiben lohnte. Tief in mir trage ich einen geheimen
Wunsch. Dass es zumindest eine Person auf der Welt
gibt, die sich sagt: „Die Mona ist katholisch – da will ich
auch dazugehören.“ •


Ich will zu meinem Pfarrer


K o l u m n e v o n M o n i k a S l o u k : A u s g e s p r o c h e n


monika slouk (35) arbeitet als Religionsjournalis­
tin in Wien. Ihr Mann Petr (42) ist promovierter
Theologe und selbstständiger Berater. Gemeinsam
mit ihren beiden Töchtern Klara (4) und Salome (1)
lebt die Familie in Klosterneuburg.
In ihrer Kolumne „Ausgesprochen“ spricht Monika
Slouk das aus, was sie in ihrem turbulenten Alltag
erlebt und was sie über aktuelle Fragen in unserer
Gesellschaft denkt.


monika slouk ist gerne teil der kirche, mit ihrem mann petr
und ihrer tochter klara, aber auch mit menschen, mit denen
sie verbunden ist und verbunden bleiben möchte.


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18 DonBoscomagazin 2/2011


Familie


» Gott wusste schon, warum er
selbst Mensch wurde, als er den
Menschen nahe sein wollte.«




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Ding – dong – ding – dong. Die Kirchenglocken läuten. Mit der aufwändig
gestalteten Kunststoff­Kirche von Playmobil werden Kinderträume wahr.
Hier dreht sich alles um das Haus des Herrn. Ob eine romantische Trau­
ung oder ein peppiger Familiengottesdienst: Hier wird die Frohe Botschaft
zum Programm! Der Clou sind liebevolle Details wie an den Wänden ange­
brachte Kerzenleuchter und bunte Fenster in Bleiglas­Optik. Ein Sound­
modul mit Glockenläuten und Orgelmusik sorgt für eine feierliche Atmo­
sphäre.


Die Käufer sind begeistert: „Schnell war die Kirche zusammengebaut und
in die Playmo­Welt integriert“, heißt es in einer Bewertung auf der Home­
page eines großen Internet­Händlers. „Die Kirche lässt sich sehr gut
bespielen“, steht in einer anderen, „wir sind begeistert und können die
Kirche wirklich nur empfehlen.“ Kritisch wird angemerkt: „Es gibt zwar
einen Altar, aber an Kirchenbänken mangelt es sehr.“ Dafür entschädigt
eine „Braut in weiß, die sogar einen abnehmbaren Schleier anhat“.


Praktisch, wenn man sich seine Kirche selbst zusammenbauen kann. Was
stört, lässt man beiseite. Stattdessen konzentriert man sich auf das, was
gefällt. Angesichts vielfacher Erschütterungen in der Kirche seilen sich
immer mehr ihrer Mitglieder ab und entwickeln eine Spiritualität, in der all
das Platz hat, was ihnen guttut. So bezeichnet sich die Schauspielerin
Veronica Ferres (45) als „Katholikin mit großen buddhistischen Interessen“.


Viele Gläubige suchen zurzeit nach neuen Wegen für die Kirche. Bischöfe,
Priester, Ordensleute und das Kirchenvolk diskutieren in Grundsatzdebat­
ten und Zukunftsforen anstehende Reformen und fragen, wie es der ka­
tholischen Kirche gelingen kann, „Freude und Hoffnung, Trauer und Angst
der Menschen von heute“ zu teilen – so wie es das Zweite Vatikanische
Konzil in der Pastoralkonstitution Gaudium et Spes („Freude und Hoff­
nung“) 1965 formuliert hatte. In dem Dokument wird die Kirche definiert
als „das ‚allumfassende Sakrament des Heiles‘, welches das Geheimnis
der Liebe Gottes zu den Menschen zugleich offenbart und verwirklicht“.
So vielfältig die Meinungen und Möglichkeiten zur Erneuerung auch sein
mögen, Kirche ist mehr als ein Baukastensystem, das sich nach Bedarf
zusammenstellen und erweitern lässt.


Die Playmobil­Kirche wurde im vergangenen Jahr vom Hersteller zuguns­
ten von Neuheiten aus dem Sortiment genommen. Möglicherweise, so
war es in der Pressestelle des Unternehmens zu erfahren, wird es aber
wieder einmal eine Kirche geben.


Kirche nach Wunsch


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DonBoscomagazin 2/2011 21


mittendrin




Hoffnung unter
Trümmern


Ein Jahr nach dem verheerenden Erdbeben liegen große Teile Haitis
immer noch in Trümmern. Die Regierung scheint unfähig, den Wiederaufbau


zu organisieren. Doch mitten in all dem Chaos bieten die Salesianer Don
Boscos mit ihren kleinen Schulen Kindern und Jugendlichen Bildung und die


Hoffnung auf einen Neuanfang.


text: Ulla Fricke, Fotos: Andreas Mesli und Ulla Fricke




Please my friend, come here, see my picture“, ertönt die laute Stimme von Carlos, der auf der Straße vor dem Präsidentenpalast auf Touris-ten wartet. In Haitis Hauptstadt Port-au-Prince
hat er dabei momentan wenig Glück. Zwar kommen zur-
zeit so viele Ausländer auf die karibische Insel wie schon
lange nicht mehr. Doch die meisten tragen entweder eine
Videokamera auf der Schulter oder beraten sich mit loka-
len Mitarbeitern von Hilfsorganisationen. Für Carlos und
seine fröhlichen Bilder haben sie kaum einen Blick üb-
rig. Ihr Interesse gilt vielmehr dem zerstörten Präsiden-
tenpalast, dessen Kuppel auch ein Jahr nach dem Erd-
beben vom 12. Januar 2010 zusammengesackt hinter den
weißen, rissigen Fassaden herausschaut. Carlos, der mit
2800 Menschen gegenüber dem Palast in einem Flücht-
lingslager unter einer Zeltplane haust, befremdet das
Interesse an dem eingestürzten weißen Prachtbau. Lie-
ber solle sich der Besucher doch seine Bilder mit bunten
Booten und Palmen ins Wohnzimmer hängen als dieses
in Stein gemeißelte Symbol für Korruption und Misswirt-
schaft.


Seit einem Jahr warten die Bewohner in Carlos Lager auf
Hilfe der Regierung. Täglich starren sie auf die Trümmer
dessen, was wohl einmal das Herz des haitianischen
Staates war – wenn er denn je eines hatte. Der Staat ist
seit Anfang des neuen Jahrtausends, seit dem bürger-
kriegsähnliche Zustände auf der Insel herrschen, kaum
noch präsent. Auch nach dem Beben ließ der Präsident
zwei Wochen verstreichen, bevor er sich an sein leiden-
des Volk wandte. Salesianerpater Olibrice Zucchi denkt


immer noch täglich an den 12. Januar 2010. Das ist auch
nicht schwer in einer Stadt, in der vom Wiederaufbau
noch nicht viel zu erkennen ist. Immer noch gleichen
weite Teile der Innenstadt einem Trümmerhaufen. Die
Leichen wurden zwar geborgen, der Schutt großräu-
mig aufgehäuft, doch mehr gibt es nicht zu sehen. Die
Haitianer sind beim Wiederaufbau auf ihrer Hände
Arbeit angewiesen.


ein lichtblick im tristen alltag:
die kleinen schulen
Auch das Lebenswerk von P. Zucchi, die kleinen Schulen,
sind teilweise immer noch Ruinen. Doch neben den Rui-
nen stehen nagelneue Holzklassenzimmer und ein lang-
gezogenes Wohngebäude, das schon fertiggestellt wurde.
Auch in der Cité Soleil, dem größten Slum der Stadt, gibt
es in den vier Don Bosco Schulzentren neue Klassenräu-
me und Toilettenhäuschen. Das tägliche Mittagessen wird
wieder organisiert, auch wenn die Großküche in der ersten
Woche nach dem Beben den Plünderern zum Opfer fiel.


P. Zucchi wird immer noch wütend, wenn er daran denkt.
Mit Steinen seien seine Bauarbeiter anfangs empfangen
worden, als sie die Begrenzungsmauer zum Don Bosco
Zentrum wieder hochziehen wollten. Denn in den Trüm-
mern gab es viel zu holen, und auch während P. Zucchi
davon erzählt, fällt ein Mann in den Trümmern auf, der
ein paar Kabel aus den Schutthaufen zieht. „Wer will es
ihnen verübeln? Die Menschen hier haben gar nichts


DonBoscomagazin 2/2011 23


links: slums gab es in Haiti
auch schon vor dem erdbeben.
Doch seit Jänner 2010 ist die
not der menschen noch
größer geworden.


Don Bosco »


Rechts: auch mehr als ein Jahr
nach der katastrophe sieht es
in port-au-prince noch aus wie
kurz nach dem Beben. Die Re-
gierung scheint unfähig, den
Wiederaufbau zu organisieren.




und kämpfen täglich ums Überleben. Noch nicht einmal
die gut ausgebildeten Leute finden Arbeit, weil die Wirt-
schaft am Boden liegt.“


Haiti war schon vor dem Beben das ärmste Land der
westlichen Hemisphäre. Das schleichende Tempo des
Wiederaufbaus überrascht Haiti-Kenner nicht. Schuld
sind neben der mangelhaft arbeitenden öffentlichen Ver-
waltung vor allem ungeklärte Landverhältnisse und die
korrupte Elite.


Eine differenzierte Antwort auf die Frage nach den Grün-
den für den schleppenden Wiederaufbau gibt Salesia-
nerbischof Luis Kebreau, der Erzbischof von Cap Haitien.
Er beklagt die Orientierungslosigkeit der politischen Ent-
scheidungsträger („Sie haben kein Konzept für diese Ge-
sellschaft“) und deren massive Korruption. Auch die ha-
itianische Zivilgesellschaft nimmt er in die Pflicht. „Der
Wiederaufbau ist auch eine Frage des Herzens und nicht
nur des Geldes, wie er bisher diskutiert wird. Wir haben
es in diesem Land mit einer Sinnkrise zu tun und müs-
sen den Menschen hier in Haiti wieder einen wirklichen
Sinn in ihrem Dasein geben. Meine Frage an Jugendliche
lautet immer: Warum willst du etwas haben, wenn du je-
mand sein kannst? Nur mit Bildung und Erziehung kön-
nen wir diese Spannungen auflösen.“


ohne Gott gibt es kein morgen.
ohne Gott wäre Haiti die Hölle.
In Haiti wird deutlich, dass Bildung Erziehungssache
ist. Ein Besuch bei Vievianne in ihrer Hütte in der Cité
Soleil macht dies deutlich. Die junge Frau hat mit knapp
dreißig Jahren zehn Kinder und lebt mit ihnen in zwei
Zimmerchen. Ein Wellblechdach gibt es nicht überall,
unter die Löcher sind Tücher gespannt. In der hintersten
Ecke kauern ihre Jüngsten im Halbdunkel. Liebe und Zu-
neigung hat Vievianne selbst nie erfahren. Entsprechend
unfähig ist sie, ihren Kindern mehr als nur eine wässrige
Mahlzeit pro Tag zu bieten. Ein Lichtblick im tristen All-
tag der Cité Soleil sind die kleinen Schulen von P. Zuc-
chi. Neben der Vermittlung von Grundbildung steht be-
sonders Werteerziehung im Vordergrund. Dafür braucht
man einen langen Atem und viel Optimismus.


P. Lephène, der Leiter des Straßenkinderprogramms
von Don Bosco in der Hauptstadt, hat genau das. 157
Burschen sind es zurzeit, die er unter seine Fittiche ge-
nommen hat. Darunter auch Michelle (15), der davon
träumt, Haiti wieder zur Perle der Karibik zu machen
–, wenn er erst Präsident ist. P. Lephène hat seit dem
Beben mit vielen neuen Problemen zu kämpfen. Die
Anzahl der Straßenkinder hat sich nahezu verdoppelt,


24 DonBoscomagazin 2/2011


die massiven Preissteigerungen bei Öl, Lebensmitteln
und Gas belasten das chronisch knappe Budget. „Unsere
Geldgeber und Spender erwarten immer eine bestimm-
te Erfolgsquote, aber die menschliche Entwicklung ist
ein Prozess, der nie endet. Ich habe aufgehört, mich zu
fragen, wie es mit Haiti weitergeht. Meine Jungs werden
vielleicht nicht unbedingt Präsident, aber ich kenne vie-
le, die einen eigenen kleinen Shop eröffnet haben, eine
Werkstatt betreiben und eine Familie gründen.“ Natür-
lich kennt Lephène auch Vorzeige-Geschichten, etwa
von einem ehemaligen Straßenkind, das heute bei der
UN arbeitet. Manchmal muss er Jahre später Empfeh-
lungsschreiben für potenzielle Arbeitgeber verfassen,
eine Tätigkeit, der er trotz chronischer Überarbeitung
verständlicherweise gerne nachkommt.


Auf die Frage, was ihm Kraft gibt, kann Lephène nicht
sofort antworten. Er sieht sich um in seinem Zentrum,
in dem sich gerade wieder zwei Jungs prügeln und ein
dritter stoisch mit einer Plastikflasche auf ein Gitter ein-
schlägt. „2010 war kein gutes Jahr. Ich habe viele Wörter
gelernt, die heute eine andere Bedeutung für mich ha-
ben. Katastrophe etwa, oder Flüchtling. Ich hatte sehr
viel Angst und musste doch Entscheidungen für die
Kinder treffen. Ohne Gott im Herzen hätte ich das nicht
gekonnt. Ohne Gott ist alles verloren. Ohne Gott gibt es
kein Morgen. Ohne Gott wäre Haiti die Hölle.“


Ko n tA K t


Wenn Sie sich für die internationale Arbeit der
Salesianer Don Boscos, der Don Bosco Schwestern
und von Jugend Dritte Welt interessieren, wenden
Sie sich bitte an:


Jugend eine Welt
Don Bosco Aktion Österreich
St. Veit­Gasse 21, 1130 Wien
Tel. 01 / 879 07 07­0,
Fax: 01 / 879 07 07­15
office@jugendeinewelt.at,
www.jugendeinewelt.at




DonBoscomagazin 2/2011 25


e u r o pA


A S i e n


A f r i K A


A u S t r A l i e n


A M e r i K A


Am 28. November 2010 fanden in Haiti Parlaments­ und Präsident­
schaftswahlen statt, die von Chaos, Manipulation und massiven
Protesten begleitetet wurden. Zudem brach in den Notunterkünf­
ten, in denen die Menschen seit dem Erdbeben leben, die Cholera
aus. Die Salesianer Don Boscos zeigen sich dennoch zuversicht­
lich: „Um wirkliche Fortschritte in dem krisengebeutelten Land zu
ermöglichen, müssen wir weit in die Zukunft denken. Wenn heute
junge Menschen in Haiti eine solide schulische und berufliche Aus­
bildung bekommen, dann sind sie langfristig in der Lage, nicht nur
Protagonisten ihrer eigenen Entwicklung, sondern auch der ihrer
Gesellschaft zu sein“.


Hauptstadt Port­au­Prince


einwohnerzahl 10,2 Mio.


landessprachen Französisch, französisches Kreolisch


religionen/Kirchen mehrheitlich Katholiken,
viele Anhänger des Voodoo


Auch vor dem Erdbeben im Januar 2010 lebten in Haiti schon
viele Menschen in Armut – etwa in den Slums der Hauptstadt
Port­au­Prince. Die Salesianer Don Boscos und die Don Bosco
Schwestern sind dort und in anderen großen Städten bereits
seit 75 Jahren für Straßenkinder und bedürftige Jugendliche
tätig. Bei dem schweren Erdbeben wurden auch ihre Einrich­
tungen größtenteils zerstört. Seit einigen Monaten läuft der
Schul­ und Ausbildungsbetrieb allerdings wieder – in Zelten
und provisorischen Unterkünften.


HAiti


port-au-prince


DoM.
republiK


l ä n D e r p r o f i l
H A i t i


Don Bosco


schulunterricht fand
vorübergehend in
Zelten statt, weil das
erdbeben auch die
kleinen schulen der
salesianer Don Boscos
zerstört hat. trotzdem
freuen sich die kinder,
wenigstens dieses
stück normalität im
chaos zu haben.


Ko n tA K t




26 DonBoscomagazin 2/2011


24 Stunden mit „JP“


Im September 2010 kam Jan-Patrick Fragnon (19) aus
dem hessischen Lauterbach in Deutschland erstmals in
das Wiener Don Bosco Haus. Hier bei den Salesianern
absolviert er seinen Zivildienst-Ersatz. Offen, fleißig,


intelligent und interessiert – dank dieser Eigenschaften
wurde er innerhalb kurzer Zeit Teil des Teams.


Das Don Bosco magazin verbrachte einen Tag mit
„JP“, wie er von seinen Freunden genannt wird.


7 Uhr
JP beginnt seinen Tag und braucht dafür viel Zeit: „Min-
destens eine Stunde fürs Duschen, Fertigmachen und
Frühstück.“


8 Uhr
Start im pädagogischen Büro. JP ist nicht nur der Jüngs-
te, sondern er ist auch allein unter drei Frauen. Am
Anfang musste er sich schon zurechtfinden, doch nach
einem klärenden Gespräch weiß er nun, was von ihm
erwartet wird. JP setzt sich motiviert als „Mädchen für
alles“ ein und ist sich für keine Arbeit zu schade: Er ko-
piert und tippt, ordnet, trägt und sucht. Wobei er zugibt:
„Das Scannen der Unterlagen aus 35 Ordnern ist wirklich
langweilig.“


text: Sophie Wöginger, Foto: Kathbild/Don Bosco


Einen Plan
für mein Leben




Cronistoria


Die Don Bosco Schwestern in ihren Anfän­
gen in einer Übersetzung von Schwester
Adele Sinn. Die Geschichte der Don Bosco
Schwestern, von der Gründung bis zum Tod
Don Boscos, wird in einem fünfbändigen
Werk erzählt. Dank des großen Engage­
ments von Sr. Adele Sinn liegt nun der erste
Band in deutscher Sprache vor. Er umfasst
die Zeit bis zur Gründung
der Töchter Mariä Hilfe der
Christen im Jahr 1872.


1952 trat der Niederösterreicher aus Lilien­
feld in den Orden der Salesianer ein, Studi­
um der Theologie und Priesterweihe 1960.
Danach wirkte P. Steigenberger im Wiener
Salesianum und im Spätberufenenseminar
in Horn und in Oberthalheim. P. Johannes
Steigenberger gehörte zu jenen Mitbrü­
dern, die das Geschehen der österreichi­
schen Provinz über viele Jahre an verant­
wortlicher Stelle mitgetragen haben. Er war


ein beliebter Erzieher und verstand es, die
jungen Mitbrüder in diese Aufgabe einzu­
führen und zu begleiten. Legendär waren
auch seine Ferienlager, die er für die Kinder
und Jugendlichen organisierte.


runde Geburtstage 2011


50: Sr. Aloisia Bumberger, Sr. Anna
Feichtner, Sr. Maria Chr. Rathgeb,
P. Petrus Obermüller


60: P. Josef Szigeti
70: Sr. Theresia Höltschl, P. Franz Wöß,


Sr. Maria Schmiedberger
80: Sr. Caroline Binder, Sr. Margarete


Kaltenegger, P. Max Kotzbek,
P. Anton Krenn


90: Sr. Anna Meister


9 Uhr
Alle 14 Tage trifft sich das pädagogische Team, um mit
seinem Leiter, Pater Herbert Salzl, aktuelle Fragen zu
besprechen. JP protokolliert und ist sehr zurückhaltend.
Seine Kolleginnen Ulli, Eva und Maresi diskutieren zu-
nächst über Formulierungen in einem Brief an Schulen
und Pfarren. Danach werden letzte Absprachen zum be-
vorstehenden Don Bosco Fest getroffen.


10.45 Uhr
Zurück im Büro startet JP den Computer an seinem Ar-
beitsplatz und erzählt: Nach Wien kam JP nach seinem
Abitur, weil er den Kriegsdienst verweigert und als Alter-
native einen sogenannten „Zivildienst-Ersatz“ absolviert.
Über eine deutsche Trägerorganisation entdeckte er das
Don Bosco Haus und landete im September des Vorjah-
res in einer völlig neuen Welt. 20 Stunden in der Woche
lernt er nun viel über die pädagogische Arbeit in einem
Jugendbildungshaus, weitere 20 Stunden verbringt er in
der Cafeteria. Schon nach wenigen Tagen wusste er, wie
man verwöhnten Wienern einen richtigen Kaffee braut.
JP weiß das auch selbst zu schätzen: „Am liebsten trinke
ich im Café Diglas einen Latte Macchiato und esse dazu
eine richtig schöne Torte mit viel Creme.“


12.30 Uhr
Auf in den Kopierraum: Neue Handzettel für ein Confron-
to-Treffen der Salesianischen Jugendbewegung werden
produziert. Danach geht JP zum Mittagessen.


DonBoscomagazin 2/2011 27


+ + + D o n B o s c o a k t u e l l + + + D o n B o s c o a k t u e l l + + + D o n B o s c o a k t u e l l + + + D o n B o s c o a k t u e l l


13.45 Uhr
In der Pause surft JP schnell auf die Internetseite des be-
kannten Wiener Lokals „Bettelalm“. Ganz geheuer ist ihm
das Motto des In-Treffs aber nicht: „Wo ein Absturz zum
Erlebnis wird.“ An Wien gefallen ihm eigentlich andere
Seiten viel besser. „Pater Herbert hat mir sehr viel gezeigt.
Am Nationalfeiertag haben wir sogar den Bundeskanzler
in seinem Büro besucht.“ JP plaudert weiter völlig offen
und authentisch über seine Gefühle und Gedanken.


Ein Thema ist im Don Bosco Haus der Glaube. JP hat
damit bis September noch nicht allzu viel zu tun gehabt.
Er wurde katholisch getauft und hat einen ausgezeichne-
ten Religionsunterricht besucht, in die Kirche gefunden
hat er aber eigentlich nicht. „Ich habe hier die Chance,
mehr über den Glauben zu erfahren. Pater Herbert hat
mich dazu eingeladen und ich schau mir jetzt einiges
an.“ Die Confronto-Treffen gefallen JP sehr gut, „denn
da werden ethische Themen für Jugendliche super auf-
bereitet“. Die Messen sind ein wenig „light“, findet der
19-Jährige. Ein Gottesdienst bei den Benediktinern mit
den lateinischen Chorälen hat ihn dann doch mehr in
den Bann gezogen. Immer wieder führt JP Glaubensge-
spräche mit seinem Zimmernachbarn, dem jungen Sa-
lesianer Praveen aus Indien, mit seiner Kollegin Maresi
und natürlich mit Pater Herbert.


14.55 Uhr
Eine Mutter bahnt sich mit ihrem Kind den Weg durchs
Haus zu einer Geburtstagsfeier. JP bemerkt, dass sie den


Don Bosco


pater Johannes stei-
genberger sDB
(1928–2011)


Das 394 Seiten umfassen-
de Buch ist zum Preis von
€ 14,60 im Provinzialat der
Don Bosco Schwestern
erhältlich: Schmiedinger-
straße 28, 5020 Salzburg.




28 DonBoscomagazin 2/2011


Don Bosco


+ + + D o n B o s c o F e s t 2 0 1 1 + + + D o n B o s c o F e s t 2 0 1 1 + + + D o n B o s c o F e s t 2 0 1 1 + + + D o n B o s c o F e s t 2 0 1 1 + + + D o n B o s c o F e s t 2 0 1 1 + + + D o n B o s c o F e s t 2 0 1 1+ + +


Don boscos rezept


Jugendliche stellten beim Gottesdienst am
31. Jänner im Don Bosco Haus dar, dass
alle eingeladen sind, einen Weg zur Heilig­
keit zu finden. Sie erinnerten an Don
Boscos „Rezept“, der einem Jungen auf die
Bitte „Helfen Sie mir, heilig zu werden“ ge­
antwortet hatte:
1. Fröhlichkeit: Was dich traurig macht und
dir den Frieden raubt, das jage fort.
2. Sei aufmerksam beim Unterricht, bei
deinen täglichen Pflichten und bemüh
dich um einen Dialog mit Gott, nicht aus
Ehrgeiz heraus, sondern aus Liebe zu
ihm.
3. Den anderen Gutes tun.
Wenn du diese drei „Zutaten“ gut ver­
mischst, kannst du wirklich heilig wer­


den. Festgast war Weihbischof Stephan
Turnovszky, der erklärte: „Wir danken
Gott für das Geschenk, das er der Kirche
und den Menschen mit Johannes Bosco
gegeben hat. Und wir danken Don Bosco,
dass er Gottes Ruf gehört und angenom­
men hat.“


Wetten, dass der erzbischof kommt?


Beim „Wetten, dass“ Spiel am 30. Jänner
beim Salzburger Don Bosco Fest mussten
Pfarrmitglieder innerhalb von 45 Minuten
Erzbischof und Salesianer Alois Kothgasser
nach St. Martin/Liefering bringen, um mit
ihm ein italienisches Don Bosco Lied zu
singen. Gratulation an die Don Bosco
Schwestern für diesen Wetteinsatz.


Festmesse in neuerdberg mit der Vorstellung
der erstkommunionkinder – im Bild mit salesia-
ner-pfarrer Franz lebitsch


Abgang zur Kellertreppe verpasst hat und fragt, ob er
helfen kann. Die Frau dankt ihm.


Kann der junge Deutsche das Leben als Freiwilligen-
helfer im Don Bosco Haus eigentlich empfehlen? „Es
ist schon anstrengend, aber ich bin dankbar für meine
Arbeit.“ Die Liste der Punkte, die er in den vergangenen
Monaten gelernt hat, ist lang: Kopieren, Kaffee kochen,
Gelassenheit und Coolness in stressigen Situationen,
Durchhaltevermögen, Verständnis für das Erledigen von
Arbeit und für die Kollegen, der Umgang mit Menschen.
Überhaupt ist er in Wien sehr selbstständig geworden, er
putzt sein Zimmer und auch um seine Wäsche kümmert
sich JP selber. Was ihm aber noch wichtig ist: „Ich habe
endlich einen Plan für mein Leben.“ Sieht er seine Zu-
kunft nach dem sozialen Jahr in Wien? „Ja, am liebsten
möchte ich die Grafische Lehranstalt besuchen in den
Fachbereichen Multimedia-Design oder Druck- und Me-
dientechnik.“


16.02 Uhr
Eben hat JPs Dienstzeit in der Cafeteria des Don Bosco Hau-
ses begonnen. Zwei Toasts sind in Arbeit, ein Cappuccino
wird bestellt. Hausdirektor Pater Müller schaut kurz vorbei
und bittet JP und Michael Steiner, den Leiter des Caterings,
sich um Heinz zu kümmern. Der junge Bursch wohnt vorü-
bergehend im Haus und soll ein wenig mithelfen.


17.05 Uhr
In der Küche frittiert Köchin Katharina Lehocka Chicken
Nuggets und Pommes für die Kinderparty. JP lässt sich
erklären, wie man ein Überlaufen des Fetts verhindern
kann. Danach schiebt er den Servierwagen zum Lift.
Gleich schmausen die Kinder ihren Snack.


17.52 Uhr
Gemeinsam mit Michi trainiert JP in einem Fitness-
Studio. Beide wollen noch mehr Muskeln ansetzen und
mixen sich daher als Zusatzmahlzeit einen künstlich
schmeckenden Shake an. In der kurzen Pause verkosten
die weiblichen Kolleginnen viel lieber das griechische
Joghurt, das die beiden Hobby-Bodybuilder mit Erdnuss-
butter abrühren.


21 Uhr
Arbeitsschluss für heute. Die Cafeteria schließt ihre
Pforten. JP schnappt sich einen Laptop und will noch
ein wenig in seinem Zimmer im Internet surfen. Morgen
besucht ihn ein Freund aus Madrid, dem er Wien zeigen
will. JP stellt noch fest: „Heimweh ist bei mir hier noch
nie aufgekommen. Gute Nacht.“ •


2011 feiert das Jugendbildungshaus der Sale­
sianer in Wien­Hietzing das 25­Jahr­Jubiläum.
1986 wurde ein neues Kapitel der pädago­
gischen Jugendarbeit aufgeschlagen: Das Don
Bosco Haus steht für Begegnung, Kommunika­
tion, Freude, Bildung und Kirche.

Don Bosco Haus
St. Veit­Gasse 25, 1130 Wien, Tel.: 01/87839­0
www.donboscohaus.at


25 Jahre
Don Bosco Ha


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DonBoscomagazin 2/2011 29


Don Bosco


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Der bischof, der Schuhe putzt


Jugend Eine Welt ruft am Gedenktag Don
Boscos zum „Tag der Straßenkinder“ auf.


Unterstützt wurde das Anliegen vom Wiener
Weihbischof Franz Scharl: „Die Situation
von Millionen Kindern auf der Welt ist mehr
als dramatisch. Das darf niemandem von
uns egal sein. Glücklicherweise gibt es in
der ganzen Welt Don Bosco Straßenkinder­
zentren, in denen diese Kinder und Jugend­


lichen Hilfe erfahren. Deshalb unterstütze
ich Jugend Eine Welt und setze am Tag der
Straßenkinder ein Zeichen der Solidarität.“


Don bosco Ministunde


Don Bosco stand in der Ministrantenstunde
am 1. Februar 2011 im Mittelpunkt. Das
Motto lautete: „Fröhlich sein, Gutes tun und
die Spatzen pfeifen lassen.“ Für die päda­
gogischen Materialien auf der Homepage
der Don Bosco Familie dankt Petra Gocht
aus Klagenfurt St. Josef: „Ich nutze immer
wieder Materialien zur Vorbereitung dieser
und anderer Stunden.“
Die pädagogischen materialien sind kos-
tenlos online abrufbar: www.donbosco.at
(Für pädagogen)


maria maxwald Fma
bleibt für weitere
zwei Jahre provinzi-
alin der Don Bosco
schwestern in
Österreich.


Provinzialin im Amt bestätigt
densgemeinschaft betraut. Seit 2005 ist sie Provinzialin
der Don Bosco Schwestern Österreichs.


Auch die beiden deutschen „Amtskolleg/innen“ von
Schwester Maria, Schwester Petra Egeling FMA und Pater
Josef Grünner SDB, wurden als Provinzoberin und als Pro­
vinzial verlängert. Schwester Petra ebenfalls für zwei Jahre,
Pater Grünner wird die Provinz weitere sechs Jahre leiten.


Vorausgegangen war eine Befragung der 77 Schwestern
der österreichischen Provinz. Die Entscheidung selber hat
der Generalrat unter der Leitung von Madre Yvonne Reun­
goat getroffen. In einem Telefonat bat diese Schwester Ma­
ria darum, diesen Dienst noch für weitere zwei Jahre zu
übernehmen.


Schwester Maria dankt für das Vertrauen, das ihr die
Schwestern in den letzten Jahren entgegengebracht ha­
ben. Sie selber sagt: „Wir stehen seit Langem in einem
Wandlungsprozess, und es ist nicht immer leicht, den
nächsten richtigen Schritt zu erkennen und zu tun. Viele
Impulse kommen von den Schwestern selber und dafür bin
ich sehr dankbar. Ich erlebe unsere Provinz als sehr leben­
dig und das macht die Aufgabe auch spannend. Sehr
schön ist auch, dass wir noch eine ganze Reihe junger
Schwestern haben. Das nährt unsere Zukunftsperspekti­
ven und gibt uns viel Hoffnung.“


Schwester Maria Maxwald, 45, ist eine gebürtige Ohls­
dorferin aus Oberösterreich. Nach dem Besuch der Don
Bosco Schulen in Vöcklabruck und der Ausbildung zur Er­
zieherin entschied sie sich für das Ordensleben. Nach ihrer
Ersten Profess belegte sie an der Universität Innsbruck das
Lehramtsstudium für Religionspädagogik und Deutsch
spondierte sie zur Magistra der Philosophie. Nach einer
kurzen Unterrichtstätigkeit in den Don Bosco Schulen
Vöcklabruck wurde sie mit Leitungsaufgaben in der Or­


mit Don Bosco durch die nacht! es war für die
salesianische Jugendbewegung und die salesi-
anischen mitarbeiter am 15. Jänner eine rau-
schende Ballnacht im Wiener Don Bosco Haus.


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30 DonBoscomagazin 2/2011


Der zweifache Vater ist
Fachbereichsleiter der
Jugendsozialarbeit in der
österreichischen provinz
der salesianer.


Interview:
Sophie Wöginger


3 Fragen an …


Was möchten Sie persönlich
mit Ihrer Arbeit bewirken?


Welche Aufgaben haben Sie als Verantwortlicher
für das Soziale Jugendwerk?


Rafael Kirchtag
(38)


2


1


Es ist unerträglich, zu sehen, dass eine größer werdende
Zahl an Kindern und Jugendlichen systematisch benachtei­
ligt wird. Ich will mit meiner Arbeit einen Beitrag leisten,
dass das ein Stück weit anders wird. Es geht wohl in erster
Linie darum, dass den Heranwachsenden Entwicklungsräu­
me eröffnet werden, in denen sie sich selbst als wertvoll er­
leben. Dazu braucht es eine Begleitung durch erwachsene
Bezugspersonen, die aufmerksam und auch belastbar
sind. Mein Beitrag besteht darin, dass ich mit den Mitarbei­
ter/innen die Arbeitsbedingungen so gestalte, dass ein
qualitätsvolles und wertschätzendes Arbeiten möglich ist.


Die Kinder­ und Jugendzentren, die Wohnheime, die Schulen usw., die
von Salesianern und ihren Mitarbeiter/innen betrieben werden, sind
ein wichtiger Beitrag, um junge Menschen in ihrer Entwicklung zu för­
dern. Meine Aufgabe ist es nun, diese Arbeit in den Einrichtungen zu
unterstützen. Das Erkennen der Situation und Bedürfnisse der Jugend­
lichen, das Finden von Antworten darauf und neue Konzepte zu ver­
fassen, Subventionsanträge schreiben, die pädagogische Arbeit mit
den Kindern und Jugendlichen, das Gestalten von Räumen, Berichte
schreiben und Abrechnungen durchführen und noch viel mehr …


N a c h ge f r a g t


+ + + D o n B o s c o a k t u e l l + + + D o n B o s c o a k t u e l l + + + D o n B o s c o a k t u e l l + + + D o n B o s c o a k t u e l l + + + D o n B o s c o a k t u e l l + + + D o n B o s c o a k t u e l l + + +


Vielfältiges engagement


Groß war die Freude der Mitglieder des Eine
Welt Kreises der Pfarre Timelkam, als sie
von der Missionsstelle der Diözese Linz er­
fuhren, dass sie in ihrer Gruppe „Vielfälti­
ges Engagement“ den ersten Preis zuer­
kannt erhielten. In den 23 Jahren, die der


Eine Welt Kreis in Timelkam besteht, wurde
schon der Gesamtbetrag von 184.600,–
Euro für Missionszwecke gesammelt. Den
Preis erhielten die Timelkamer vor allem
aufgrund des vielfältigen Engagements der
Gruppe, wie Salesianerbischof Ludwig
Schwarz bei der offiziellen Preisübergabe
in Linz betonte. (eg)


Der neue Generalökonom
kommt aus Deutschland


Bruder Jean Paul Muller SDB, Leiter der Mis­
sionsprokur der Salesianer Don Boscos in
Bonn, wurde am 25. Jänner zum General­
ökonomen der Salesianer­Kongregation
nach Rom berufen. Der 53­jährige Luxem­
burger gehört der Deutschen Provinz an.


Seit 2003 ist er Missionsprokurator und
Vorstand von Jugend Dritte Welt e.V. in
Bonn. Diese Funktion wird er bis Sommer
2011 beibehalten. In den letzten Jahren hat
er auch als Experte in der Kommission Jus­
tiz und Inneres der Europäischen Gemein­
schaft mitgearbeitet. Innerhalb der Deut­
schen Provinz war er Mitglied des Provinzi­
alrats. (gm)


Warum arbeiten Sie für die
Salesianer Don Boscos?3
Mir gefällt besonders, dass der Einsatz für die
„ärmere“ Jugend im Mittelpunkt steht und dass
das wesentliche Werkzeug der Pädagogik der
bzw. die aufmerksame und wohlwollende Be­
gleiter/in darstellt. Es freut mich sehr, dass ich
nach vier Jahren im Jugendzentrum „Come in“
jetzt wieder die Möglichkeit habe, aktiver Teil
der Salesianischen Bewegung zu sein.


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DonBoscomagazin 2/2011 31


Don Bosco


+ + + D o n B o s c o a k t u e l l + + + D o n B o s c o a k t u e l l + + + D o n B o s c o a k t u e l l + + + D o n B o s c o a k t u e l l + + + D o n B o s c o a k t u e l l + + + D o n B o s c o a k t u e l l + + +


nicaraguas obando bravo wurde 85


Der Alterzbischof von Managua stand rund
35 Jahre an der Spitze der Hauptstadt­Erz­
diözese Nicaraguas. Als der Salesianer Erz­
bischof wurde, nahm er rasch politischen
Einfluss und bezog deutlich Position gegen
das Unrecht des Somoza­Clans. Ende der
70er­Jahre versuchte er, zwischen dem Re­
gime und der damals noch kleinen Rebel­
lengruppe der „Sandinistenfront“ (FSLN) zu
vermitteln. Nach deren Revolution stand
der Erzbischof den Sandinisten zunächst
aufgeschlossen gegenüber. Durch die Pro­
pagierung des Sozialismus und die Förde­
rung einer regimenahen „Basiskirche“ ge­
rieten die Sandinisten unter Daniel Ortega
jedoch in Frontstellung zu Obando Bravo.
Weil dieser dann auch noch Verständnis für


die Anliegen der „Contra“­Rebellen zeigte,
geriet er schließlich in den Ruf eines „Reak­
tionärs“. 1990 siegte bei den ersten freien
Wahlen in Nicaragua die vom Erzbischof
unterstützte Parteienkoalition „Uno“. (kap)


China-Konflikt:
Salesianer Hon tai-fai vermittelt


Der 60­jährige Theologieprofessor aus
Hongkong, der im Jänner zum Bischof ge­
weiht wurde, sagte dem vatikanischen Mis­
sionspressedienst „Fides“ , er wolle in sei­
nem schwierigen Amt versuchen, Brücken
nach China zu schlagen. Ende vergangenen
Jahres hatte Papst Benedikt XVI. Pater Hon
Tai­Fai zum Sekretär der Kongregation für
die Evangelisierung der Völker ernannt. Vor­


E h e m a l i ge D o n B o s c o s


Offene Augen und Herzen
„Consulta“: Die Ehemaligen der Don Bosco Schwestern
berieten in Rom und Vöcklabruck. Am Samstag, dem 15.
Jänner 2011, trafen sich im Generalat in Rom General­
oberin Madre Yvonne Reungoat, der Generalrat der Don
Bosco Schwestern und das Weltpräsidium der Ehemali­
gen der Don Bosco Schwestern zum Gedankenaus­
tausch.
Madre Reungoat betonte besonders den Auftrag, den
die Ehemaligen als Laienbewegung in der Welt von heu­
te zu erfüllen haben: mit offenen Augen und offenen
Herzen auf die Gegebenheiten der Umwelt zu achten
und sich aktiv mit allen Möglichkeiten und Kräften im
salesianisch­mornesinischen Geist für die Mitmen­
schen einzusetzen.
Ein wichtiger Termin ist die jährliche Consulta (beraten­
de Versammlung) der Ehemaligen der Don Bosco
Schwestern Österreichs mit Provinzialin Schwester Ma­
ria Maxwald und der Delegierten für die Salesianische
Familie, Schwester Elisabeth Siegl. Die Ehemaligen in
Österreich konnten über die positive Entwicklung seit
der Vereinsgründung am 2. Februar 2010 berichten. Die
Herausforderung für das kommende Jahr „Wie können
wir junge Ehemalige gewinnen“ wird im kommenden
Jahr sowohl von den Don Bosco Schwestern – mit Hilfe
der Schulen in Vöcklabruck – wie auch von den Ehema­
ligen – durch Kontaktieren von treuen Mitgliedern – ver­
stärkt behandelt werden. (Gerda Ritschel)


Ehemaligentag im
Don Bosco Gymnasium
Am Sonntag, dem 30. Jänner, wurde vom Absolvent/
innenverein in Unterwaltersdorf der erste Ehemaligen­
tag veranstaltet. Der Festgottesdienst zu Ehren Don
Boscos wurde unter der Leitung von Hausdirektor Pater
Franz Wöß und den Mitbrüdern des Don Bosco Gymna­
siums gestaltet. Nach einer stärkenden Agape führte
Pater Wöß die interessierten Absolventen und Freunde
des Hauses durch die frisch renovierten Räumlichkei­
ten des Schulgebäudes.


Der Abschluss des
Tages war ein Be­
such bei Pater Flo­
rian Wiedemayr im
Café Piccolo. In der
bekannt gemütli­
chen Atmosphäre
wurden Erinnerun­
gen und Erzählun­
gen aus den ver­
schiedensten Pha­


sen der Geschichte des Studienheims ausgetauscht.
Der Tag war ein großer Erfolg, und vielleicht wird dieses
Treffen anlässlich des Don Bosco Festes zum fixen Be­
standteil im Kalender der mittlerweile 500 (!) Mitglie­
der des Absolventenvereins. (Herbert Böhm)


ausgegangen waren die unter Druck des
Regimes erfolgte Bildung einer kirchen­
rechtswidrigen „Chinesischen Katholi­
schen Bischofskonferenz“ sowie die uner­
laubte Weihe eines regimenahen Priesters
zum Bischof. (kap)


Wir sind Don Bosco. Neu er­
schienen ist die Informations­
broschüre, in der alle Gruppen
der Don Bosco Bewegung in
Österreich vorgestellt werden.
5.000 Stück werden in den
Häusern und Gemeinschaften
an all jene verteilt, die sich für Don Bosco
und sein Werk interessieren.
Bestelladresse: info@donbosco.at oder
Salesianer Don Boscos, St. Veit­Gasse 25,
1130 Wien




Don Bosco hilft


Nicht wegsehen.
Und besser zuhören.


In einer Welt, die sich immer schneller zu drehen scheint, lohnt ein
geschärfter Blick. Für die Probleme der Gesellschaft, ihre Menschen,
ihre Verdienste, ihre Ängste.


Die Perspektiven – unsere tägliche Reportage zu Themen aus Kirche,
Gesellschaft und Sozialem. Täglich um 19:00 auf Radio Stephansdom.


radiostephansdom.atKlassik verpflichtet.


Ins_RStD_Perspek_DonBosco:140x210 02.11.2009 12:21 Uhr Seite 1


Don Bosco
schwester elisabeth
siegl komponiert
und textet seit 15
Jahren lieder, in
denen sie über ihren
Glauben erzählt.


Lieder zum Wohlfühlen, Mitsingen und Nachdenken! Unter
diesem Motto lud Elisabeth Siegl von den Don Bosco
Schwestern zu ihrer CD­Präsentation in Salzburg ein. Unter
dem Titel „Seid gewiss, ich bin bei euch“ präsentiert sie
einen Auszug ihres Schaffens der vergangenen 15 Jahre.
Die Lieder erzählen einerseits von ihrer intensiven Gottes­
beziehung, andererseits beschreiben sie auch Gedanken
ihres Alltags. Unterstützt wurde Schwester Elisabeth von
der Formation Praystation – einer Gruppe begeisterter
Christen.


Ich bin bei euch
Preis per Stück: 13,80 €, Staffelpreise
ab fünf Stück 12,60 €, ab zehn Stück 11,00 €,
zuzüglich Versandkosten
Bestelladresse: Sr. Elisabeth Siegl,
Schmiedingerstraße 28, 5020 Salzburg
elisabeth.siegl@donbosco.at


Die Produktion ist ein Benefizprojekt zugunsten der
Neugestaltung des Don Bosco Hauses in Baumkirchen/
Tirol. Durch erhöhte Auflagen des Denkmalamtes ist in
Baumkirchen eine erhebliche Finanzierungslücke ent­
standen. Deshalb entschloss sich die gebürtige Wiene­
rin, die 2003 in den Orden der Don Bosco Schwestern
eintrat, dieses Spendenprojekt ins Leben zu rufen.
Das Publikum reagierte begeistert auf die Darbietungen.
Es wurde mitgeklatscht, mitgesungen – und der/die
eine oder andere fühlte sich bei den berührenden Tex­
ten an das eigene Leben erinnert. Man darf gespannt
sein, was von Schwester Elisabeth in Zukunft noch – im
wahrsten Sinne des Wortes – zu hören sein wird. (mh)


D a n k e


Ich bin bei Euch




DonBoscomagazin 2/2010 33


du!Typisch
Das Don BoSco magazin will
wissen, was junge Menschen denken,
und fragt die Kindergartenkinder
bei den Don Bosco Schwestern in
Klagenfurt:


Wie stellst du
dir Gott vor?


Marcel,
4 Jahre:


„Er ist ein kleiner
Bub.“


Magdalena,
4 Jahre:


„Ich glaub’, der ist
soooo groß.“


Samantha,
6 Jahre:


„Er ist ganz lieb und
er hat einen weißen
Mantel und er kann
durch Wände schauen.“


Merna, 6 Jahre:


„Gott ist wie ein
kleines Baby.“


Carlo, 2 Jahre:


„Der Gott ist in der Kirche
und wir beten zu ihm. Und
er ist immer dort. Und er ist
auch oben im Himmel – ganz
weit oben. Da, schau, ich zeig
es dir! Gott ist so groß!“






Dann endlich werden aus den Teigplatten die Hostien ausgestanzt.
Dabei sitzt ein Hostienbäcker an einem großen Bohrer. Er legt
immer 50 Platten aufeinander und bohrt die vielen Hostien mit dem
Bohrer aus. Kaputte Hostien werden aussortiert, und davon darf
ich sogar eine probieren. Sie schmeckt wie Esspapier. Die fertigen
Hostien werden verpackt und verschickt.


34 DonBoscomagazin 2/2011




Hallo Kinder!
Als ich so alt war wie ihr, habe ich mit meinen Freunden oft selbst ausgedachte
Spiele gespielt. Wir haben dann Menschen und Situationen nachgespielt, die


wir irgendwie besonders fanden, zum Beispiel den Pfarrer in der Kirche. Das wich-
tigste am Pfarrer-Spielen war für uns das Hostien-Austeilen. Aber es waren natürlich


gar keine richtigen Hostien, sondern die oblaten aus Mamas Backregal. Wir haben uns
einfach hingestellt und gesagt: „Der Leib christi“, und uns die oblaten so wie der Pfarrer im Got-
tesdienst gegenseitig in die Hand gegeben.


Was ich aber damals nicht verstanden hatte: Zu Hause ist die oblate gar keine Hostie und
schon gar nicht der Leib christi. Warum eigentlich? Was ist an einer Hostie anders als an einer
oblate? Warum bekommen im Gottesdienst kleinere Kinder keine Hostie? Und
woher kommen eigentlich die Hostien?


Diesen Fragen wollte ich schon lange mal auf den Grund gehen. Und des-
wegen war ich in einer Hostienbäckerei in Kevelaer und hab mir angesehen, wie
Hostien hergestellt werden.


Eure Steffi & Tobi


In der Hostienbäckerei


Vorsicht, zerbrechlich!


Schmeckt wie Esspapier


G leich am Anfang stehe ich vor einer riesigen Maschine mit vielen Rohren, Schläuchen und großen Behältnissen. Dort werden
Wasser und Mehl zu einem Teig zusammengerührt. Wasser und Mehl
sind die einzigen Zutaten, die für die Hostien verwendet werden.


Der Teig wird auf heiße Backplatten gespritzt, die wie ein großes
Waffeleisen den flüssigen Teig dünn pressen und backen. Wenn man
die fertigen Hostienplatten herausnehmen will, muss man sehr vor-
sichtig sein, weil die Platten dünn, heiß und zerbrechlich sind. Damit
sie nicht so leicht zerbrechen, werden die Platten befeuchtet.






ostie“ ist ein lateinisches Wort und bedeutet Opfergabe.
Sie erinnert uns an Jesus: Am Abend vor seinem Tod saß er


mit seinen Freunden zusammen. Er brach Brot in Stücke, teilte
es aus und sagte: „Das ist mein Leib, der für euch hingegeben
wird.“


In der Messe feiern wir dieses Brotbrechen. Wenn der Pries-
ter in der Wandlung die Worte Jesu wiederholt, glauben wir
daran, dass Jesus bei uns ist. Durch diese Worte wird die Hostie
geheiligt und zum Leib Christi, den wir in der Kommunion emp-
fangen.


Dieser Augenblick ist etwas Besonderes, und man muss
sich darauf vorbereiten. Erst wenn du Erstkommunion feierst,
bekommst du zum ersten Mal den Leib Christi geschenkt. Bis
dahin macht der Pfarrer ein Kreuzzeichen auf deine Stirn, wenn
du bei der Kommunion nach vorne gehst. Das ist auch ein Zei-
chen, dass Jesus immer in deiner Nähe ist.


„Am besten gefallen
mir die Lieder. Ich
singe sie oft zu Hause
mit meinem Bruder.
Einmal gab es eine
Ritterburg, und jedes
Kind durfte ein Männ-
chen reinsetzen. Gott
beschützt uns alle.“


„Mir gefällt beson-
ders, dass es ein
spezieller Gottes-
dienst für Kinder
ist, in dem wir
etwas über Gott er-
fahren. Mir macht
der Kindergottes-
dienst Spaß!“


„Mir gefällt am Kin-
dergottesdienst,
dass ich zu Gott
beten kann, dass
wir zusammen
Lieder singen und
dass die Kinder
den Gottesdienst
gestalten können.“


DonBoscomagazin 2/2011 35


Mitmachen und gewinnen!


Buntes »


Was gefällt dir am Kindergottesdienst?


Zu gewinnen gibt es ein
Master­3D­Mühlespiel aus
dem Don Bosco Berufsbil­
dungswerk Würzburg.


Das könnt ihr gewinnen:


schreibe die lösung in eine e-mail
oder auf eine postkarte und schicke
diese bis zum 31. märz 2011 an:
DON BOSCO magazin • Kinderrätsel
St. Veit­Gasse 25 • 1130 Wien
magazin@donbosco.at


Warum ist die Hostie der Leib Christi?


Daniel Paul, 9 Jahre Luise, 4 Jahre Luca, 5 Jahre


Wann feiern wir
das Fest der


Auferstehung Jesu?


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36 DonBoscomagazin 2/2011


Ratgeber


D i e e x p e r t e n


p. erich Modosch (68),
Theologe und Sozialpäda­
goge, ist Pfarrer in Mieders
(Tirol), Dekanatsjugend­
seelsorger und Berater im
Schülerwohnheim der
Salesianer Don Boscos in
Fulpmes.


p. franz-ulrich otto (60),
Theologe und Sozialpäda­
goge, ist Vorsitzender der
Bundesarbeitsgemein­
schaft Katholische Jugend­
sozialarbeit in Deutschland
und war mehrere Jahre
Stadtjugendseelsorger in
Essen.


Sie haben auch eine frage?


Sr. elisabeth Siegl (36),
Religionslehrerin und
Studentin der Theologie in
Salzburg, arbeitete vor
ihrem Studium als pädago­
gische Mitarbeiterin im
Wiener Don Bosco Haus.


Sr. Susanne Stachl (42),
Psychologin mit Schwer­
punkt Schulpsychologie,
ist Leiterin der Berufsfach­
schule für Kinderpflege der
Don Bosco Schwestern in
Rottenbuch.


Schreiben Sie an: Don BoSco magazin
Ratgeber, St. Veit­Gasse 25, 1130 Wien
leserfragen@donbosco.at


Ausgewählte Fragen und Zuschriften werden
wir an dieser Stelle mit Ihrer Zustimmung ver­
öffentlichen; ansonsten bleiben Sie anonym.


Sie fragen – wir antworten!
unser beraterteam ist für Sie da und
beantwortet ihre fragen zu den themen
Glauben, religion, erziehung, Jugend
und familie. Schreiben Sie uns!


l e b e n S f r A G e n


Welchen Sinn hat die Beichte?


Kindern beim Trauern helfen


Meine Kinder (15 und 17) weigern sich,
zur Beichte zu gehen. Beide glau-
ben an Gott, gehen auch ab und zu in
den Gottesdienst und zur Kommuni-
on – nur nicht zur Beichte. Sie sagen,
sie sehen keinen Sinn darin, einem
Priester Sünden aufzuzählen. Wenn
sie jemandem Unrecht getan hätten,
würden sie sich bei demjenigen ent-
schuldigen. Dabei habe ich gemerkt,
dass ich selbst Probleme habe, ih-
nen den Sinn der Beichte zu erklären.
Können Sie mir weiterhelfen?
Ulrike M., Salzburg


Sr. Elisabeth Siegl: Es ist klar und
wichtig, sich bei demjenigen zu ent-
schuldigen, dem ich Unrecht getan
habe. Dies ist der konkrete Ort, wo
etwas wieder gut werden kann. Die


Die beste Freundin unserer zwölfjäh-
rigen Tochter ist bei einem Autounfall
ums Leben gekommen. Seit diesem
Verlust zieht sich unsere Tochter völ-
lig zurück. Wir würden ihr gerne hel-
fen, mit der Trauer umzugehen, wis-
sen aber nicht recht, was wir sagen
sollen. Wie können wir ihr helfen?
Hans und Ulla D., Mainz


P. Franz-Ulrich Otto: Der Tod ist für
jeden Menschen ein emotional ein-
schneidendes Erlebnis, je persönlicher
jemand davon betroffen ist, umso stär-
ker reagiert er. Dies trifft erst recht auf
ein Mädchen zu, das noch nicht auf
selbst gemachte Erfahrungen zurück-
greifen kann.


Von daher wird es für Ihre Toch-
ter in besonderem Maße wichtig sein,
einfühlsame Begleitung zu finden, um
über ihre Gefühle und Gedanken spre-
chen zu können. Dies darf nicht aufge-
drängt werden. Vielmehr muss erspürt


Beichte eröffnet mir aber einen zusätz-
lichen Horizont: Ich darf meine Schwä-
chen und Fehler zu Gott bringen und
mir durch den Priester von ihm Ver-
gebung zusprechen lassen. In diesem
Ritual begegne ich dem barmherzigen
Gott, der mich trotz meiner Fehler liebt
und annimmt. Diese Zusage Gottes zu
erfahren, tut gut. Gott ist nicht nach-
tragend. Er hilft mir, mich anzuneh-
men, wie ich bin, und gleichzeitig auf
dem Weg zu sein, es besser zu machen.
Ein zweiter Horizont tut sich in der
Beichte (wie in jedem Sakrament) auf:
Ich bin als Einzelne/r Teil der großen
Gemeinschaft Kirche. In der Beichte er-
fahre ich, dass auch die Kirche mich
annimmt und ich ein wertvoller, leben-
diger  Baustein bin, der zum Gelingen
dieser Gemeinschaft beiträgt.


werden, zu welchem Zeitpunkt und
in welcher Situation ein solches Ge-
spräch sinnvoll ist.


Meiner Erfahrung nach ist es be-
sonders wichtig, dass diese Gespräche
nicht als Wissensvermittlung, sondern
als mitfühlende Gedanken deutlich
werden. Signalisieren Sie unbedingt
großes Verständnis für die Gefühle Ih-
rer Tochter. Wichtig ist aber auch, dass
Sie authentisch Ihr eigenes Bild von
Gott und vom Leben nach dem Tod ver-
mitteln. Von daher ist es unabdingbar,
dass Sie sich vor dem Gespräch mit Ih-
rem eigenen Glauben auseinanderset-
zen. Hilfreich wird es sein, wenn Sie
Gott als liebenden Gott deutlich wer-
den lassen, der nicht nur im Leben zu
uns steht, sondern gerade in Todes-
situationen seine gütigen Arme weit
ausbreitet und eine Zukunft eröffnet,
die wir uns nicht vorstellen können,
die aber unendliches Glück und tiefe
Zufriedenheit verheißt.




1 B


3


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A


2


S


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A


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DonBoscomagazin 2/2011 37


M e D i e n t i p p S D e r r e D A K t i o n


Kreuzweg und Auferstehung
Großformatige Gemälde holen den Leser in
die Stationen des Kreuzweges hinein. Kurze
Texte erläutern die historische Dimension.
Dialoge aus der Zeit Jesu machen uns mit
Menschen bekannt, die auf dem Kreuzweg
unterwegs sind. Persönlichkeiten vertrauen
dem Leser an, worin eine bestimmte Station
für sie bedeutungsvoll wurde. So lädt das
Buch ein, sich selbst auf den Weg zu machen.


Spiellieder für das ganze Jahr
Mit diesen klingenden Ideen erleben Kinder
den Rhythmus der Jahreszeiten und erkunden
den Jahreskreis mit seinem farbenprächtigen
Brauchtum. Mit geringem Aufwand können
die Singspiele auch aufgeführt werden: beim
Sommerfest, im Gottesdienst oder zu Feiern in
Kindergarten, Schule oder Gemeinde. Auf der
beiliegenden CD werden alle 62 Lieder in ein­
facher Begleitung angespielt.


1 2 3 4 Jahreszeiten, Spiellieder und Singspiele für Kita, Schule und
Gemeinde, von Martin Göth und Paul Weininger, 144 Seiten, kartoniert,
Illustrationen, inkl. CD, € 25,60, Don Bosco 2011


Dimensionen – Wege zum Kreuz, Kreuzweg und Auferstehung für mein Leben
deuten, von Uwe Esperester, Heinrich Greving, Johannes Willenberg, 244
Seiten, gebunden, farbige Illustrationen, € 25,60, Don Bosco 2010



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Buntes


r ät S e l


Kirche in Silben


Unter allen richtigen
Einsendungen verlosen


wir dreimal die Kin-
derbibel „Ich bin bei


euch“ von Lene Mayer-
Skumanz. Die „große


Kinder bibel“ aus
dem Don Bosco


Verlag.


Miträtseln
und gewinnen!


Lösungswort


Fragen


1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12


Silben
auf bel bi bruch don en er


fas fei ge ge ge grün hoff


kunft lo ners nung nung o os


seel söh sor ta tag ten tern


the trau ver ver zu


Zunächst müssen Sie aus den Silben zwölf Begriffe bilden
und in die Kästchen eintragen. Die Buchstaben in den getönten


Kästchen ergeben von oben nach unten das Lösungswort.


Diese Produkte gibt es in jeder Buchhandlung oder direkt bei der Don Bosco Medien GmbH, Tel.: +49 (0)89/48008-330, service@donbosco-medien.de, www.donbosco-medien.de


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1. Heilige Schrift


2. überzeugt sein, dass etwas gut und richtig ist


3. Tag des letzten Abendmahls


4. Fest der Auferstehung


5. Pfingsten und Christi Himmelfahrt sind …


6. Aufgabe eines Priesters


7. jemand, der Theologie studiert hat


8. beendet einen Streit


9. sich auf den Weg machen (Hauptwort)


10. Zeit, die noch nicht da ist


11. das tun viele Christen in den 40 Tagen vor Ostern


12. Zuversicht, Optimismus


Herzlichen Glückwunsch! Das Lösungswort aus unserem letzten Preisrätsel
lautete „Armutsgrenze“. Über je eine CD „God for you(th)“ können sich Maria
Hornbachner, Ilse Scheidl und Franz Stefl freuen.


Schreiben Sie Ihre Lösung auf eine Postkarte oder in eine
E­Mail und schicken Sie diese bis zum 25. März 2011 an:
Don BoSco magazin Redaktion
St. Veit­Gasse 25, 1130 Wien, magazin@donbosco.at




38 DonBoscomagazin 2/2011


Rezept


Granatapfel-Obstsalat
Gesund mit viel Vitamin c


„Meine drei Kinder Norbert (25),
Bernhard (24) und Sabine (22) sind
Studenten. Wenn sie für ein Wochen-
ende nach Hause kommen, möchte
ich sie gesund verwöhnen. Deswegen
mache ich dann immer den Granat-
apfel-Obstsalat. Der hat besonders
viel Vitamin C und schmeckt allen
dreien – vor allem mit Vanilleeis
dazu. Ich genieße es sehr, wenn wir
alle zusammen am Tisch sitzen,
Obstsalat essen und meine Kinder
aus ihrem Studentenleben erzählen.“


Rezepttipp von Don BoSco magazin­
Leserin Angela Braun aus Neumarkt


l e S e r Ko C H e n f ü r l e S e r


Schreiben Sie uns Ihr Lieblingsrezept


1. Je ¼ Liter Multivitamin- und
Orangensaft in eine Schüssel geben,
einige Spritzer Zitronensaft dazuge-
ben (verhindert, dass das geschnitte-
ne Obst braun wird). Dann Bananen,
Äpfel, Birnen, Kiwis und anderes Obst
würfeln, in die Schüssel geben und
gut durchmischen.


2. Den Granatapfel horizontal
halbieren. Dann vorsichtig die
roten Samen auslösen und zum
Salat geben. Mit Saft aufgießen
und mit Zucker abschmecken.
Nach Belieben Sonnenblumen-
oder Kürbiskerne und gemahlene
Nüsse über den Obstsalat streuen.


Zutaten für 6 personen:
• 3 Bananen
• 3 Äpfel
• 3 Birnen
• 1 Granatapfel
• 2 Kiwis
• dazu zwei oder drei weitere Sorten


frisches Obst, je nach Saison
• etwas Zitronensaft
• 1/2 Flasche Orangensaft
• 1/2 Flasche Multivitaminsaft
• Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne,


gemahlene Nüsse
• Zucker nach Geschmack


Essen kann viel mehr sein als reine Nahrungsaufnahme. Sich zum
Essen zu verabreden oder gemeinsam zu kochen, ist für viele Anlass,
Kontakte zu pflegen, sich auszutauschen und in entspannter Atmos­
phäre Zeit mit der Familie, Freunden oder auch Geschäftspartnern
zu verbringen. Kochen Sie auch gerne? Egal ob Vorspeise, Hauptgang


oder süße Leckerei zum Schluss – schreiben Sie uns Ihr Lieblings­
rezept, wann und für wen Sie es am liebsten kochen und schicken
Sie uns Fotos davon an folgende Adresse:
Don BoSco magazin, St. Veit­Gasse 25, 1130 Wien,
magazin@donbosco.at




Service


Die Ausgabe 3/2011
erscheint Anfang Mai


Im nächsten Heft
lesen Sie:


orte der Erinnerung
Warum uns manche Plätze
so wichtig sind.


Typisch du!
Wo bist du am liebsten?


Rätsel, Kinderseite, Buchtipps
und vieles mehr


Impressum


Don BoSco magazin (bis zum 53. Jahrgang Salesianische
Nachrichten) ist das Mitteilungsblatt der Don Bosco Familie in Österreich
Medieninhaber:
Gesellschaft der Salesianer Don Boscos, St. Veit­Gasse 25, 1130 Wien


Herausgeber:


chefredakteur: P. Josef Vösl SDB
Redaktion: Mag. Sophie Wöginger,
Katharina Hennecke, Christina Tangerding, Claudia Klinger


Erscheint zweimonatlich im Don Bosco Verlag,
81699 München, Sieboldstraße 11, Postvertriebsnummer: 02Z030224S


Titelfoto: Istock
Alle nicht gekennzeichneten Fotos stammen aus dem Archiv
der Don Bosco Medien GmbH bzw. von foto@donbosco.at
Layout: ReclameBüro München,
Gabriele Pohl und Margret Russer
Druck: Bonifatius GmbH Druck – Buch – Verlag, Paderborn


Nachdruck ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags gestattet.
Dies gilt auch für die Aufnahme in elektronische Datenbanken und
Vervielfältigungen auf CD­ROM.


Salesianer Don Boscos und
Don Bosco Schwestern

der Provinzen in Deutschland
und Österreich


Spiele fördern die körperliche, geistige, soziale und emotionale Entwicklung
Ihrer Kinder. Don Bosco bietet Ihnen die besten Spielanregungen im prak­
tischen Pocket­Format zum kleinen Preis!


• Mit den wertvollen Spielideen für mehr Umweltbewusstsein werden die
Kinder zu umsichtigen Naturforschern und erfahren, wie wichtig ein nach­
haltiger Umgang mit unserer Welt ist.


• Mit den fantasievollen Anregungen zum Austoben finden die Kinder insbe­
sondere nach einer Zeit erhöhter Konzentration und Anspannung wieder zu
ihrem körperlich­seelischen Gleichgewicht.


Ideal für kleine oder größere Kindergruppen im Vor­ und Volksschulalter und
bestens geeignet für Ferien oder Freizeit.


Bücher von Don Bosco gibt es in jeder Buchhandlung oder direkt bei:
Don Bosco medien GmbH sieboldstr. 11, 81669 münchen, tel.: 089/ 48008 330,
service@donbosco-medien.de


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Die Autorin lene mayer-skumanz hat für die neue
große Don Bosco kinderbibel „Ich bin bei euch“
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in die Denk­ und Sprachwelt der Kinder ab acht Jah­
ren übersetzt. Sie orientierte sich dabei eng an den
Originaltexten und ergänzt diese durch fundierte
Sachinformationen.
Don Bosco Shop, St. Veit­Gasse 25, 1130 Wien
Tel.: 01/878 39­522, info@donbosco.at,
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Lene Mayer­Skumanz (Text) /
Martina Špinková (Illustrationen)


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Leser


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Maria-Anna Tschurtschenthaler ist mit Don
Bosco auf ganz besondere Weise verbunden. Schließ-
lich war ihr erstes Buch, das sie als kleines Mädchen
gelesen hat, eine Biografie über diesen Heiligen. Als
die Don Bosco Schwestern 2005 die österreichische
Ordensleitung mit dem Provinzialat in Salzburg eröff-
neten, schloss sich für die Pensionistin daher ein
ganz besonderer Kreis.


Als langjährige Abonnentin des Don BoSco
magazins
schätzt die gebürtige Südtirolerin
vor allem den bunten Mix. Und das aus einem
speziellen Grund: „Bei uns im Haus leben
drei Generationen unter einem Dach.
Und jeder hat die aktuelle Ausgabe
irgendwann einmal in der Hand. Denn
das Schöne am Don BoSco magazin
ist, dass für alle etwas dabei ist. Sowohl
für die Kleinen – als auch für
uns nicht mehr ganz so Kleinen.“


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