Brief des Generaloberen nach seinem Besuch auf Haiti

DIREZIONE GENERALE OPERE DON BOSCO

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Il Rettor Maggiore



Ich habe gesehen. Ich habe gehört. Ich erkenne. Ich bin herabgestiegen. Geh, befreie mein Volk” (vgl. Ex 3, 7 – 8)

Brief des Generaloberen nach seinem Besuch auf Haiti

Rom, 25 Februar 2010

Liebe Mitbrüder, Mitglieder der Don Bosco-Familie und Freunde Don Boscos.

Dieses Schreiben über meinen Besuch auf Haiti möchte ich beginnen mit der Widmung, die mir die Mitbrüder dieser Visitatorie in das Buch „Haiti. Porträt eines Landes“ geschrieben und unterschrieben und beim Abschied geschenkt haben. Ich denke nicht, dass es als persönliches Kompliment für mich gemeint war, sondern als tiefer Ausdruck ihres Erlebens und Fühlens, und zugleich ihrer Dankbarkeit allen gegenüber, die hier die Göttliche Vorsehung sichtbar vertreten haben und sie die liebevolle und solidarische Nähe Gottes haben spüren lassen:

Innerhalb weniger Sekunden hat uns ein fürchterliches Erdbeben von den Füßen gerissen. Eine apokalyptische Katastrophe. Trümmer und Schutt. Tote. Schreie. Weinen. Entsetzen. Trostlosigkeit. Schweigen. Auflehnung. Finsternis. Trauma. Elend. Verzweiflung. Hoch erhobene Hände, Hände, die sich nach dem Herrn ausstrecken.

Ich habe gesehen. Ich habe gehört. Ich erkenne. Ich bin herabgestiegen. Geh, befreie mein Volk” (vgl. Ex 3, 7 – 8).

Don Pascual, wie der Herr hast Du gesehen und verstanden. DANKE, dass Du es so unmittelbar verstanden hast. Danke für Deinen Brief an alle Salesianer, Dank für das, was Dein Vaterherz uns geschickt hat. Sensibilisierung. Kenntnisnahme, Solidarität. Brüderlichkeit …

Don Chávez, wir sagen Dir ganz im Vertrauen: was uns am meisten gut getan hat ist Dein „persönlicher Brief“. Welch ein Vaterherz! Welch ein Feingefühl!

Danke, Vater, dass Du keinen Mose geschickt hast. Danke, dass Du persönlich gekommen bist. Danke, dass Du wie Jesus gekommen bist, mit dem Herzen Don Boscos. Um unser Leid und unsere Trauer um unsere Toten mit uns zu teilen und Anteil zu nehmen an unserem Kampf durch unsere persönliche und gemeinsame Umkehr darum, dass aus unseren Ruinen neues Leben entstehen kann.

Danke, Don Pascual, von Herzen Danke!



Vom 12. – 15. 02.2010 habe ich Haiti besucht. Vom ersten Tag des Erdbebens an, das am 12.01. einen großen Teil des Landes mit Zerstörung und Tod verwüstet hat, habe ich durch den vorherigen Oberen P. Jacques Charles in telefonischer Verbindung mit den Mitbrüdern gestanden, und auch mit P. Sylvain Ducange, der Ende Januar seine Nachfolge als Oberer der Visitatorie antreten sollte. Ferner habe ich die Provinz Antillen offiziell um Hilfe gebeten und Provinzial P. Victor Pichardo gebeten, sich sofort nach Port-au-Prince zu begeben, um eine Verbindung zur Hilfeleistung aufzubauen. Des weiteren habe ich einen Brief an die gesamte Kongregation gerichtet, über die dramatische Situation unserer Mitbrüder informiert und um die Solidarität aller Häuser, Werke und Provinzen gebeten, um gegen die Not angehen und einen zukünftigen Wiederaufbau in Angriff nehmen zu können. Schließlich habe ich auch sämtliche Missionsprokuren mobil gemacht, angefangen von New Rochelle. Ich muss gestehen, ich habe bei allen diesen Maßnahmen ein äußerst positives Echo gefunden, und es ist meine Pflicht, dafür Dank zu sagen und dafür Zeugnis abzulegen.

Trotzdem hielt ich es für notwendig, wichtig und zeichenhaft, mich auch persönlich nach Haiti zu begeben, damit man dort in der Person des Generaloberen die Nähe, die Brüderlichkeit und die Solidarität der Kongregation spüren könnte. Ich wollte ganz aus der Nähe am Leid und an der Ungewissheit der dortigen Bevölkerung Anteil nehmen. Es drängte mich, die Situation der Salesianerhäuser kennen zu lernen, die völlig oder teilweise zerstört sind, vor allem im Gebiet von Port-au-Prince, und ich wollte mit dem Oberen der Visitatorie und seinem Rat gemeinsam überlegen, welche Entscheidungen für die unmittelbare Zukunft zu treffen sind.

Bei der Ankunft in Port-au-Prince hatte der Pilot des Hubschraubers das am meisten verwüstete Gebiet überflogen, und dadurch konnte ich mir sogleich einen Gesamteindruck verschaffen. Aber erst die Autofahrt, der Anblick der bis auf den Boden zerstörten Gebäude und die Erfahrung, durch Trümmer und Schutt zu gehen haben es mir erlaubt, das Drama des Erdbebens richtig einzuschätzen, das über die wehrlose und auf ein derartiges Ereignis völlig unvorbereitete Bevölkerung hereingebrochen war.

Ich war erschüttert angesichts dieser umfassenden Zerstörung, dieser apokalyptischen Todeslandschaft voller Leid und Verzweiflung. Der Nationalpalast, Symbol für Stolz und Macht, ist praktisch in sich selbst zusammengestürzt, die Säulen durch die Luft geflogen, und ebenso die anderen Ministerien. Von der Kathedrale standen nur noch die Fassade und die Seitenmauern, Dach und Säulen eingestürzt. Es war so, als ob die Stadt in den 28 Sekunden stärkster Erdstöße zugleich das Haupt und das Herz verloren habe. Tatsächlich ist es wirklich so, denn ab diesem Moment gab es absolut keine Führung und Leitung mehr. Das Leben geht äußerst mühsam weiter, aber eher aus reiner Gewohnheit und im Kampf um das Überleben, und nicht, weil eine gesellschaftliche Organisation dahinter steht, die das Leben organisiert und Impulse gäbe.

Während ich den Berichten der Überlebenden zuhörte, insbesondere derer, die nach Stunden oder Tagen, in denen sie zwischen Erdboden, Mauern und Decken eingeschlossen waren, dem Tod dann doch entgangen sind, und während ich die zerstörten Häuser und Gebäude betrachtete, habe ich versucht, die Stimme Gottes zu hören, der – wie einstmals mit dem Blut Abels – mit den Stimmen der Tausende von Toten schreit, die in Sammelgräbern oder noch unter den Trümmern begraben sind. Ich habe versucht, Gott zu hören, der im stummen Lärmen der Tausende von Menschen sprach, die versuchen, unter den Zeltdächern zu überleben, die ihnen internationale Organisationen gegeben haben oder die sie sich aus irgendwie zusammengesetzten Stofffetzen selbst gemacht haben. Ich habe versucht, meine Ohren und mein Herz für den Schrei Gottes zu öffnen, der aus der Wut und dem Ohnmachtsgefühl derer zu vernehmen war, die erlebt haben, wie alles, was sie aufgebaut hatten – sei es viel oder nur wenig – in Rauch, in Nichts aufgelöst hat. Die Zahl der Obdachlosen wird auf 300.000 bis 500.000 geschätzt.

Sicher, ein Erdbeben von 7,5 Grad auf der Richter-Skala verursacht Erdstöße von einer unvorstellbaren Zerstörungskraft. Aber man muss auch sagen, dass die Zerstörung und die Toten ebenso zurückzuführen sind auf das Elend, das es hier in jeder Beziehung gibt. Unter diesen Bedingungen kann man kein Leben führen, das diese Bezeichnung verdient, und auch keine Wohnungen schaffen, die sicherer sind und diesen heftigen Ausbrüchen der Natur widerstehen können. Die Aufgabe heute kann nicht nur sein, die Mauern der zerstörten Gebäude, Häuser und Kirchen wieder aufzubauen. Es geht vielmehr darum, Haiti wieder zum Leben zu erwecken, und zwar auf der Grundlage von wahrhaft menschlichen Lebensbedingungen, in denen die Rechte, und zwar alle Rechte für alle gelten, und nicht nur als Privileg einzelner.

Die Regierung funktioniert praktisch nicht, sie überlässt die von ihrem Leid betäubte, verängstigte und verzweifelte Bevölkerung sich selbst; die Menschen irren orientierungslos und ohne Ziel durch die Straßen. Es ist bedrückend, diese Pilgerschaft des Überlebenskampfes zu sehen. Auch im kirchlichen Bereich bedeutet der Tod des Erzbischofs, des Generalvikars, des Kanzlers, von 18 Seminaristen und 46 Ordensleuten, der Einsturz von Häusern, Schulen und Hilfezentren einen schmerzlichen Verlust an Hirten, die jetzt für diese Menschen doch so dringend notwendig wären.

Leider ist die Zeit praktisch vorbei, als Haiti im Mittelpunkt der Nachrichten stand, als die großen Fernsehsender und die Journalisten auf der Jagd nach Bildern und Ereignissen überallhin berichteten. Dabei befindet sich die Stadt mehr im Chaos als vorher. Bewundernswert ist der Glaube des haitianischen Volks, das immer wieder zum gemeinsamen Gebet zusammenströmt – eine Religiosität, die jetzt von evangelischen Sektierern deutlich ausgenutzt wird. Ebenso zu bewundern sind die Anstrengungen, wieder zur Normalität zurückzufinden, wo doch im Grunde alles anders geworden ist.

Die Notsituation dürfte nach Einschätzung der Helfer im Einsatz mindestens noch zwei Monate andauern. Trotzdem, jetzt ist der Augenblick, die Ärmel hochzukrempeln und damit zu beginnen, das Land wieder aufzubauen und es aus Schutt und Asche zum Leben zurückzubringen. Das ist die große Möglichkeit für diese arme Nation, die einmal „Perle der Antillen“ genannt wurde.

Die Verwirklichung dieses Traums beginnt aber nicht beim Nullpunkt. Zu allererst beginnt dieser Weg bei den Haitianern selbst, die mehr als je zuvor in ihrer Geschichte aufgerufen sind, hierbei die Hauptrolle zu übernehmen. Dabei sind sie nicht allein. Sehr viele Organisationen – insgesamt 80 – engagieren sich bei dieser anspruchsvollen Aufgabe, mit sehr vielen Helfern guten Willens, die Hoffnung bringen und mitbauen an einer Zukunft für das haitianische Volk – ein tröstlicher Anblick.

Diese Hauptrolle der Haitianer selbst ist unbedingt notwendig, nicht nur, um die etwas in ihrem Naturell angelegte Neigung zu Resignation zu überwinden, sondern ebenso auch wegen der momentanen absoluten Abhängigkeit vom Ausland mit der Versuchung zu Machtspielen und des Verlusts der Unabhängigkeit Haitis.

Es hat mich deshalb sehr froh und stolz auf meine Mitbrüder gemacht, dass unsere Salesianerhäuser, auch wenn sie schwer beschädigt sind, wieder geöffnet haben und obdachlose Flüchtlinge aufnehmen; sie bemühen sich wie die zivile Organisation in diesem Flüchtlingslagern, dass es den Betroffenen trotz aller Tragödie gut geht, und leben wie sie in Zelten.

Gebe es der Herr, dass dieser Kampf die Trauer in allen Familien Haitis wieder in Gesang und Freudentanz verwandelt. Es wäre weder richtig noch verantwortbar, wenn der Tod von Hunderttausenden von Opfern ins Nichts und ins Leere fielen, oder der Verlust der Menschen, die all ihren Besitz verloren haben und nun auf der Straße leben.

Von unserer Seite spüren wir das Bedürfnis, unser Engagement für das Wiedererstehen des Landes zu erneuern und dabei auch die Kongregation dort neu aufzubauen mit Niederlassungen, die den Erwartungen und Bedürfnissen der Gesellschaft, der Kirche und der Jugend Haitis entsprechen.

Ich sagte bereits, dass ein Mentalitätswandel von Nöten ist, mehr als nur der Wiederaufbau von Mauern.

Der Staat muss sich ändern und Sorge tragen, dass alle seine Bürger ein menschenwürdiges Leben führen können, dass ihre Rechte garantiert sind und Ungerechtigkeit, Korruption und Armut bekämpft werden, und zwar ohne Ideologie und auf echt demokratischem Weg.

Aber auch die Kirche und in ihr das Ordensleben muss sich umstellen. Sie muss sich bemühen um mehr Identität und Treue zum Herrn Jesus und seinem Evangelium, und es verstehen, Evangelisierung, Sorge für den Menschen und die Umgestaltung von Kultur und Gesellschaft zu integrieren.

Unter diesem Gesichtspunkt bin ich sehr einverstanden, wie der Obere der Visitatorie und sein Rat mit dieser Situation umgehen. Sie haben Hilfe organisiert, für Zelte, Nahrung, Wasser, psychologischen und geistlichen Beistand gesorgt, und dass für all die vielen Tausend Flüchtlinge und Obdachlosen, die nach Thorland, Pétion-Ville, Delmas, Cité Soleil gekommen sind und um Asyl gebeten haben. Sie haben dafür gesorgt, dass den Mitarbeitern unserer Gemeinschaften und Werke geholfen wird. Sie haben die Mitbrüder der unbewohnbaren Häuser untergebracht: ENAM, Fleuriot, Provinzialat, Gressier.

Es ist auch bereits einen Plan für das unmittelbare Vorgehen angelaufen, und dieser berücksichtigt auch die Neuorganisation der Visitatorie auf allen Ebenen: Neugründung der Werke, Revision des pastoralen Vorgehens insgesamt und in einigen Gebieten, wobei immer besonders die Bedürfnisse der Gesellschaft, der Kirche und der Jugend berücksichtigt werden.

Nach meinem Besuch vor Ort und anhand der verfügbaren Informationen ergibt sich in Bezug auf unsere Werke vor allem als notwendig eine Überprüfung der Nutzbarkeit und Sicherheit der Häuser und Werke, die noch einigermaßen stehen, und danach:

  • alle Häuser sichern durch den Wiederaufbau der Umfassungsmauern, denn einige sind bereits geplündert und ausgeraubt worden;

  • das Gesamt der Berufsbildungswerke bei ENAM und in Cité Soleil wiederaufbauen. Das beinhaltet auch einen Gesamtplan für die Schule Lakay und ein Jugendzentrum;

  • ENAM umsiedeln und ddann ein Berufliches Ausbildungszentrum errichten, das allen Ansprüchen genügt. Das bedeutet eine neue Seite in der Geschichte dieses Werks: es muss ein besserer Platz gefunden werden;

  • das Jugendzentrum in Thorland und die Mehrzweckhalle wiederaufbauen;

  • Wiederaufbau der Pfarrei in Cité Soleil und des Jugendzentrums;

  • Wiederaufbau des Schlafsaals und der Schulsäle in Gressier;

  • Wiederaufbau eines Teils der Grundschule in Pétion-Ville;

  • unter Berücksichtigung des Bedarfs des Hauses für die Postnovizen und des Studienzentrums das ganze Werk in Fleuriot überdenken;

  • das Provinzialatshaus verlegen, des gegenwärtige Haus wird der Gemeinschaft von Cité Soleil überlassen;

  • den Komplex von Werken in Fort-Liberté vereinfachen, unter besonderer Berücksichtigung des Berufsbildungszentrums, der Ausbildungsstätte für Lehrer (sie ist unbedingt erforderlich, damit die neuen Lehrer herangebildet werden können, die Haiti braucht) und der Krankenpflegeschule, die einzige, die es im Land gibt;

  • entscheiden über die Zukunft der Landwirtschaftsschule „Fondazione Vincent“ in Cap-Haïtien, die auf einem Gelände liegt, das nicht uns gehört und schauen, ob sie nach Tosia oder Gressier umgesiedelt werden kann, wo wir genügend eigenes Gelände zur Verfügung haben. Für den Augenblick muss das Werk mit seinen Erziehungsdiensten weitergeführt werden;

  • über Baudin entscheiden (Noviziatshaus, das allerdings nur drei Jahre funktioniert hat): entweder soll es der Bischofskonferenz von Haiti als Bildungshaus übergeben oder verkauft werden.

Das bedeutet nicht, dass nun gleich alles und gleichzeitig getan werden muss. Zunächst soll eine Prioritätenliste der anstehenden Maßnahmen erstellt werden. Wir müssen darauf zählen, dass der Italienische Zivilschutz wie bisher zur Verfügung steht – das ist bereits zugesagt, und der Zivilschutz hat auch seine Genugtuung über die enge Zusammenarbeit mit uns geäußert –, und wir müssen zählen auf die Spenden, die seitens der Prokuren, internationalen Organisationen, Provinzen oder Häuser, Bischofskonferenzen und Wohltätern bei uns eingegangen sind.

Angesichts der Gegenwart und der Zukunft hat Vorrang, weiter dafür Sorge zu tragen, dass die Schulen und Jugendzentrem, dort, wo sie noch nutzbar sind, weiterarbeiten können, und dass die Werke, die ganz oder teilweise zerstört sind, so schnell wie möglich neu oder wieder aufgebaut werden. Die Arbeit mit der Jugend und ihre Erziehung hat absoluten Vorrang, ebenso wie die Schaffung einer neuen Kultur durch eine neue Erziehung, die dazu befähigt, ein neues Haiti zu schaffen.

Für dies alles brauchen wir dringend Personal, das in der Lage ist, diese Arbeiten zu koordinieren. Dies wäre auch die Gelegenheit, das „Planungs- und Entwicklungsbüro“ der Visitatorie in Betrieb zu nehmen. Jedenfalls ist der direkte Verantwortliche für die Operation „Nothilfe und Wiederaufbau in Haiti“ – wie es ja auch sein soll – der Obere der Visitatorie P. Sylvain Ducange: mit ihm setzen sich in Verbindung Fr. Mark Hyde, Direktor der Missionsprokur New Rochelle, der die Koordinierung übernommen hat, und auch die anderen Organisationen, die sich an diesem Wideraufbau beteiligen.

Im nächsten Jahr feiert die Visitatorie „Beato Filippo Rinaldi“ von Haiti den 75. Jahrestag der Arbeit in diesem Land. Für die Mitbrüder dort wird es ein wirkliches Jubiläum sein, und ich wünsche mir, dass man dann bereits wieder das Charisma als erneuertes Geschenk Gottes an die Jugend auf Haiti spüren kann.

Ein Jubiläum ist auch eine Zeit der Bekehrung: dass wir uns unserer persönlichen, gemeinsamen und institutionellen Sünden bewusst sind, weil es uns nicht gelungen ist, zutiefst unsere Identität als gottgeweihte Apostel zu leben und dann das spirituelle und apostolische Konzept Don Boscos, wie es in unseren Konstitutionen festgelegt ist, ein echtes evangelisches Lebenskonzept für uns zu machen.

Ich danke der Kongregation, unseren Prokuren, den uns nahestehenden internationalen Organisationen, den Wohltätern und Sympathisanten des Salesianerwerks für ihre Großzügigkeit und ihre Hilfe, mit der sie auf meinen vorigen Brief reagiert haben. Zugleich lade ich ein, nicht nachzulassen mit unseren Bemühungen, den Menschen in diesem so armen Land Hilfe zu leisten.

Ich vertraue diese neue Phase der Geschichte Maria an. Sie soll uns beistehen, damit wir dieser Herausforderung gerecht werden und bleiben können. Sie möge euch alle segnen.

Herzlich und hochachtungsvoll in Don Bosco

Don Pascual Chávez V., SDB

Generaloberer